Börse am Morgen

Dax steigt weiter – Bitcoin kratzt an 38.000-Dollar-Marke – Morphosys mit schwachem dritten Quartal

onvista · Uhr
Quelle: Curioso.Photography/Shutterstock.com

Der wieder erstarkte Dax setzt seinen Kursanstieg auch am Donnerstag fort. Gut eine Stunde nach Handelsbeginn liegt der Dax mit über 0,5 Prozent im Plus bei 15.828 Punkte. Von den Kursverlusten, die in der Zeit ab dem Rekordhoch Ende Juli bis Ende Oktober aufgelaufen waren, hat der deutsche Leitindex inzwischen 62 Prozent wieder aufgeholt. Dies gilt als charttechnisch ausgesprochen positives Signal. 

Die Hoffnung, dass der Zinshöhepunkt erreicht ist und bald Zinssenkungen folgen könnten, treibt die Kurse an. Hohe Kursgewinne bei den Siemens-Aktien nach einem überraschend positiven Ausblick stützen den Dax zusätzlich.

Nach dem rasanten Zuwachs ist eigentlich eine Abkühlung angesagt. Aber niemand stellt die Musik ab.

Jochen Stanzl (Broker CMC Markets)

Bitcoin kratzt an der Marke von 38.000 Dollar 

Der Bitcoin profitiert weiter von der Aussicht auf eine erste direkte Anlagemöglichkeit über einen speziellen Investmentfonds. In der Nacht auf Donnerstag stieg der Kurs an der Kryptobörse Bitfinex bis auf 37.950 Dollar. Er lag damit nur knapp unter der Marke von 38.000 Dollar, die letztmalig im Frühjahr 2022 überschritten wurde. Auch andere Kryptowährungen wie Ether konnten zuletzt zulegen. 

Hintergrund der Bitcoin-Stärke ist die Erwartung, dass in den USA erstmals ein sogenannter Spot-ETF auf Bitcoin zugelassen wird. Diese Aussicht beflügelt die älteste und bekannteste Digitalwährung - und mit ihr andere Kryptowerte - schon seit Wochen. Mit der Zulassung des Fonds wäre es erstmals möglich, direkt über einen börsengehandelten ETF in den Bitcoin zu investieren. Marktbeobachter erhoffen sich davon eine höhere Nachfrage von Groß- und auch Kleinanlegern. 

Ein weiterer Grund für die Kursgewinne liegt in der Geldpolitik, insbesondere in den USA. Derzeit sieht es danach aus, als hätte die US-Zentralbank Fed keine weiteren Zinsanhebungen geplant. Sicher ist das jedoch nicht, da namhafte Fed-Vertreter regelmäßig die Möglichkeit zusätzlicher Straffungen ins Spiel bringen. Noch höhere Zinsen würden riskante Anlagen wie Kryptowährungen vermutlich belasten, da in diesem Fall sichere Alternativen wie fest verzinste Staatsanleihen aus Anlegersicht lukrativer werden.

Umsatzschwund: Morphosys leidet im dritten Quartal unter weniger Lizenzeinnahmen 

Der Wirkstoffforscher Morphosys hat im dritten Quartal einen kräftigen Umsatzrückgang hinnehmen müssen. Grund seien stark gesunkene Lizenzeinnahmen, teilte das im SDax notierte Unternehmen am späten Mittwochabend in Planegg bei München mit.

Quartalszahlen Q3/23 Morphosys im Überblick

Morphosys steckt wegen hoher Forschungskosten bereits seit längerer Zeit in den roten Zahlen. Unter dem Strich sank der Fehlbetrag im abgelaufenen Jahresviertel aber leicht auf 119,6 Millionen Euro, vor allem weil geringere Aufwendungen im Finanzergebnis anfielen. Am Markt war mit noch schlechteren Resultaten bei Umsatz und Betriebsergebnis gerechnet worden, jedoch hatten die Analysten den Konzernverlust weitaus niedriger erwartet. 

Der Vorstand um Konzernchef Jean-Paul Kress bestätigte ferner die Prognosen. Erst kürzlich hatte das Management das Umsatzziel für sein wichtigstes Medikament Monjuvi angehoben, die Annahmen zur Bruttomarge aber wegen Abschreibungen auf Rohstoffe gesenkt.

Gastgewerbe stagniert auch im September 

Das Gastgewerbe in Deutschland hat auch im September stagniert. Zwar stieg der um Preiseffekte bereinigte Umsatz im Vergleich zum Vormonat August um 2,0 Prozent, wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag berichtete. Das waren aber dennoch 1,9 Prozent weniger Geschäft als vor einem Jahr und sogar 10,5 Prozent weniger als im Vergleichsmonat September 2019, also vor der Corona-Krise. 

Vor allem in der Gastronomie ist immer noch eine deutliche Corona-Lücke erkennbar. Die Betriebe machten im September real 12,6 Prozent weniger Umsatz als im September 2019. Bei den Hotels und übrigen Beherbergungsbetrieben betrug die Lücke zum Vorkrisen-Niveau hingegen nur 3,1 Prozent. 

Die Zahlen beschreiben das um Preiseffekte bereinigte Geschäft. Allerdings haben Wirte und Hoteliers ihre Preise in der Zwischenzeit teils kräftig erhöht, so dass ihre tatsächlichen Erlöse bei weniger Kundschaft frühere Werte übertreffen können. Dieser nominale Umsatz lag im September 3,7 Prozent über dem Wert des Vorjahresmonats.

Redaktion onvista/dpa-AFX

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