Börse am Morgen

Dax hält die 16.000 Punkte – Beiersdorf: Neues Rekordhoch – SFC Energy an Spitze des SDax

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Der Dax hat am Montag zum Handelsstart nur leicht geschwächelt. Gut eine Stunde nach Handelsbeginn liegt er im leichten Minus bei 16.017 Punkten.

Damit hält er die Marke von 16.000 Punkten, über der er am Freitag erstmals seit August, als Höhepunkt einer vierwöchigen Rally, geschlossen hatte. Die Anleger sind nun allerdings erst einmal vorsichtiger, denn in den kommenden Tagen stehen die Inflationsdaten aus den USA und Europa auf der Agenda. 

Seit bereits vier Wochen befindet sich der Dax überwiegend im Aufwind. Vor dem Wochenende war er schließlich bis auf 16.041 Punkte geklettert und damit nur knapp unter seinem Zwischenhoch von Ende August geblieben. Nach einem zwischenzeitlichen Rückschlag bis Ende Oktober holte der Dax somit inzwischen fast 10 Prozent auf. Das Rekordhoch von Ende Juli bei etwas unter 16.530 Punkten lässt der Jahresendrally allerdings noch etwas Spielraum. 

Die 16.000 Punkte im Dax blieben im Fokus, betonte Portfolio-Manager Thomas Altmann von QC Partners. Ein Fall unter diese Marke „könnte am Markt schnell als Schwäche interpretiert werden“, obwohl Gewinnmitnahmen nach dem guten Lauf nichts Unnormales wären. „Für eine fünfte positive Woche in Serie wird es auf jeden Fall einige gute Nachrichten brauchen, denn kurz vor dem Jahresende werden mögliche Käufer doppelt überlegen, ob sie oberhalb der 16.000 wirklich noch einsteigen wollen.“

Beiersdorf erreicht neues Rekordhoch

Die Beiersdorf-Aktie hat im frühen Handel mit 129 Euro ein neues Rekordhoch erreicht. Und auch in diesem Jahr läuft es gut: seit Jahresbeginn liegt die Aktie mit 20 Prozent im Plus.

Bei der Vorstellung der 9-Monatszahlen am 25. Oktober hob der Konzern die Prognose für das laufende Jahr an. Der Vorstand rechnet nun mit einem organischen Umsatzwachstum in einem niedrigen, zweistelligen Prozenbereich.

Nivea, Eucerin und Aquaphor spülten den meisten Umsatz in die Kassen. Schwächer als erwartet fielen dagegen die Umsätze der Luxusmarke La Prairie aus.

Allerdings ist nach der Meinung der Analysten das Ende der Fahnenstange schon fast erreich: Im Durchschnitt rechnen sie mit einem Kursziel von über 135 Euro. Das Kurspotenzial liegt bei nur fünf Prozent.

SFC Energy stürmt SDax-Spitze

Gut eine Stunde nach Handelsbeginn liegt die SFC-Energy-Aktie mit 3,6 Prozent im Plus bei 18,84 Euro. Der Grund: Der Konzern hat neue Ziele herausgegeben. Sie ergeben sich aus der überraschend schnellen Expansion in den USA und in Indien.

Der Hersteller von Direktmethanol- und Wasserstoff-Brennstoffzellen will bis 2028 den Umsatz auf 400 bis 500 Millionen Euro steigern. Zum Vergleich: Im Jahr 2022 hat der Konzern 85 Millionen Euro umgesetzt.

Die bereinigte-Ebitda-Marge soll bei über 15 Prozent liegen. Diese Kennziffer beschreibt den um Sondereffekten bereinigten Gewinn vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen.

Konzernchef Peter Podesser sieht wegen der zunehmenden Konsolidierung in der Branche weitere Chancen für profitables Wachstum, die neben der weiteren Expansion bei den Mittelfristzielen helfen sollen. 

Erst Mitte November hatte SFC Energy die Ziele für das laufende Jahr erneut angehoben. Der Vorstand erwartet seither einen Erlös von 115 bis 117 Millionen Euro nach 85 Millionen Euro im Vorjahr. Das bereinigte Ebitda soll zwischen 13 bis 14,1 Millionen Euro liegen. Im Vorjahr lag sie bei 10,5 Millionen Euro.

Autozulieferer Schaeffler will für Vitesco nun doch mehr bieten 

Ringen um die Gunst der Vitesco-Aktionäre will der Autozulieferer Schaeffler nun doch nachgeben und seine Offerte erhöhen. Die Herzogenauracher wollen nun 94 Euro je Aktie des Antriebsspezialisten bieten, teilten Vitesco und Schaeffler am Montag in Regensburg mit. Für das Vorhaben benötigt Vitesco noch die Zustimmung seiner Aktionäre, die auf der Hauptversammlung am 24. April 2024 abstimmen können. 

Noch Mitte November hatte sich Schaeffler gegen eine Angebotserhöhung gesträubt: Schaeffler-Chef Klaus Rosenfeld hatte angedeutet, keine Notwendigkeit für Änderungen zu sehen. Früheren Angaben zufolge hält die Industriellenfamilie Schaeffler über ihre Beteiligungsfirmen bereits knapp die Hälfte an Vitesco und hat sich weitere Anteile in Höhe von rund neun Prozent über Finanzinstrumente gesichert. 

In den vergangenen Wochen hatten sich bedeutende Vitesco-Investoren öffentlich über ein ihrer Meinung nach zu niedriges Angebot beklagt und mehr gefordert. Auch Vitesco-Chef Andreas Wolf hielt das alte Angebot - zumindest aus mittel- bis langfristiger Perspektive - für zu niedrig.

Wissing nimmt Autobauer beim Ausbau der E-Mobilität in die Pflicht 

Vor dem Autogipfel im Bundeskanzleramt sieht Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) die Industrie beim Ausbau der Elektromobilität in der Pflicht. „Dazu brauchen wir eine engagierte Automobilindustrie, die mit uns an einem Strang zieht und neben der Auslieferung von E-Fahrzeugen auch einen Beitrag zum vorausschauenden Ausbau der Ladeinfrastruktur leistet“, sagte Wissing dem Handelsblatt. Politik und Wirtschaft müssten gemeinsam dafür sorgen, die E-Mobilität attraktiv und alltäglich für die Menschen zu machen. 

Wissing verwies darauf, dass die Politik intensiv an mehr Fortschritt bei der E-Mobilität arbeite und den Ausbau der Ladeinfrastruktur vorantreibe. „Aktuell sind in Deutschland rund 100.000 öffentlich zugängliche Ladepunkte in Betrieb. Das sind doppelt so viele wie noch vor zwei Jahren“, sagte Wissing. Auch sei die insgesamt abrufbare Ladeleistung von zwei auf 4,3 Gigawatt gestiegen. „Bereits im September haben wir den Aufbau des Deutschlandnetzes mit rund 9.000 neuen Ultra-Schnellladepunkten gestartet. Noch im Dezember eröffnet der erste neue Standort“, sagte der Minister. 

Kanzler Olaf Scholz (SPD) will am Montag (13 Uhr) mit der Autobranche über den Ausbau der Elektromobilität beraten. Zu dem Spitzentreffen in Berlin werden Vertreter von Herstellern und Zulieferern, Gewerkschaften und Betriebsräten sowie auch von Energiebranche, Wissenschaft und Umweltverbänden erwartet. Thema des Austauschs soll sein, wie das Ziel von 15 Millionen Elektro-Pkw bis 2030 zu erreichen und ein weiterer Markthochlauf batteriegetriebener Modelle zu unterstützen ist. Derzeit sind in Deutschland gut eine Million reine Elektro-Autos zugelassen - bei insgesamt mehr als 48 Millionen Pkw.

Redaktion onvista/dpa-AFX

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