Bericht über schärfere Vorschriften für Triebwerke lastet auf MTU-Aktie

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Berlin (Reuters) - Ein Bericht über schärfere Wartungsvorgaben für bestimmte Triebwerke lastet auf den Aktien des Münchner Flugzeug-Zulieferers MTU.

Die im deutschen Leitindex Dax notierten Papiere gaben am Dienstag bis zu 6,6 Prozent nach, holten im Handelsverlauf aber den größten Teil der Verluste wieder auf. Wie der Fachinformationsdienst "FlightGlobal" berichtet, plant die US-Luftfahrtaufsicht FAA verschärfte Wartungsvorgaben für die Getriebefan-Triebwerke PW1100G, die Pratt & Whitney zusammen mit MTU fertigt. Betroffen seien 430 Triebwerke, die in den USA registriert seien. Allerdings sei unklar, ob die Vorschriften über die bereits bekannten zusätzlichen Wartungen hinausgingen, hieß es weiter.

MTU verwies darauf, dass Pratt & Whitney für die Triebwerke verantwortlich sei. Allerdings enthalte der Bericht weder Neuigkeiten zur Zahl der betroffenen Triebwerke noch zu den Bauteilen, die überprüft werden müssen.

Die Experten von Jefferies erklärten, es sei damit gerechnet worden, dass die FAA ihre neuen Vorgaben für die Triebwerke nach und nach vorlegt. Der Druck auf die MTU-Aktien könnte nachlassen, wenn sich herausstelle, dass der Schritt erwartet worden sei.

Pratt & Whitney hatte im Juli an Turbinenscheiben mikroskopisch kleine Verunreinigungen festgestellt, die die Lebenszeit der Teile verringern könnten. Insgesamt gut 3000 Getriebefan-Triebwerke sind betroffen, bei den meisten kann die Inspektion im Rahmen der normalen Wartung stattfinden. Bis zu 700 Triebwerke müssen jedoch in den nächsten Jahren außerplanmäßig für bis zu zehn Monate in die Werkstatt, weil bei ihnen eine möglicherweise defekte Turbinenscheibe verbaut ist. MTU hat wegen der Triebwerksprobleme fast eine Milliarde Euro zurückgestellt. Weil die defekten Teile von Pratt & Whitney kommen, verhandelt MTU mit den Amerikanern über eine Entschädigung.

(Bericht von Christina Amann, redigiert von Ralf Banser. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter Berlin.Newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder Frankfurt.Newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte)

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