Börse am Morgen 24.01.2024

Dax springt auf Zweiwochenhoch – SAP: Rekordhoch – Bank of China lockert Geldpolitik

onvista · Uhr
Quelle: Aleksandra Gigowska/Shutterstock.com

Unter dem Einfluss von Quartalsbilanzen großer Tech-Konzerne hat der Dax zur Wochenmitte wieder den Vorwärtsgang eingelegt. Der deutsche Leitindex liegt gut eine Stunde nach Handelsbeginn mit 0,91 Prozent im Plus bei 16.777 Punkten. Er schaffte es damit über die Marke von 16 750 Punkten, die zuletzt als Widerstand fungierte. 

Als Treiber der guten Stimmung gilt die Berichtssaison mit guten Nachrichten vor allem aus dem Technologiesektor. Diese kamen zum einen aus den USA, wo am Vorabend nach dem Börsenschluss der Streamingkonzern Netflix mit seinen Quartalszahlen überzeugen konnte. Hierzulande kam eine positive Note unter anderem von SAP mit starken Resultaten und einem weiteren Rekordhoch.

SAP erreicht neues Rekordhoch

Mit einem weiteren Rekordhoch nach Quartalszahlen haben die Aktien von SAP am Mittwoch ihre Rally fortgesetzt. Gleich nach dem Xetra-Auftakt stiegen sie auf über 160 Euro und gewannen als stärkster Wert im Leitindex Dax mehr als sieben Prozent. An der Spitze erreichte die Aktie mit 161,48 Euro ein neues Allzeithoch.

Ein Händler nannte den Quartalsbericht stark. Ein Haar in der Suppe seien die Umsätze im Cloud-Geschäft, die etwas unter den Erwartungen lägen. Kompensiert werde dies aber von einem starken Ausblick.

Vor allem der Fokus auf das Trendthema Künstliche Intelligenz (KI) sorgt bei den Anlegern für gute Stimmung.

Jochen Stanzl (Broker CMC Markets)

Mit einem Zuwachs von fast 15 Prozent im noch jungen Börsenjahr 2024 sind SAP im Dax derzeit der stärkste Wert.

Die UBS erkennt noch mehr Potenzial und sieht ein Kursziel von 168 Euro als realistisch. Die Kaufempfehlung bleibt erhalten. Die Umsätze im Abo-Cloudgeschäft lägen zwar unter der Konsensprognose, schrieb Analyst Michael Briest in einer ersten Einschätzung am Mittwoch. Hier habe es Gegenwind von den Wechselkursen gegeben. Das Ziel des Software-Entwicklers für den Free Cashflow im laufenden Jahr liege unter der Markterwartung, hier schlügen sich Kosten für eine Restrukturierung nieder. Alles in allem sei das vierte Quartal aber „sehr solide“ verlaufen und das Wachstum des Auftragsbestands sei bemerkenswert.

ASML mit unerwartet starkem Schlussquartal – Aufträge ziehen deutlich an 

Beim Chipausrüster ASML ist es im Schlussquartal des vergangenen Jahres merklich aufwärts gegangen. Für das EuroStoxx-50-Schwergewicht lief es besser als von Analysten erwartet. Nach einem Einbruch der Neuaufträge im vorangegangenen Quartal zogen diese im vierten Quartal wieder deutlich an und lagen bei knapp 9,2 Milliarden Euro, wie der Konzern am Mittwoch im niederländischen Veldhoven mitteilte. Experten hatten hier lediglich knapp 3,6 Milliarden Euro an Orders erwartet. Mit einem Umsatz von gut 7,2 Milliarden Euro und einer Bruttomarge von 51,4 Prozent schlug Europas wertvollster Tech-Konzern ebenfalls die Erwartungen am Markt. 

Konzernchef Peter Wennink sieht erste Anzeichen für einen Aufschwung der Branche, bleibt aber weiterhin für 2024 zurückhaltend. Dabei rechnet der Manager für ASML unverändert mit einem im Vergleich zu 2023 stabilen Umsatz. „Die Halbleiterindustrie arbeitet sich weiter durch die Talsohle des Zyklus“, sagte er laut Mitteilung. Es gebe aber erste positive Signale, wie etwa weitere Verbesserungen bei den Lagerbeständen an den Endmärkten. „Unser starker Auftragseingang im vierten Quartal unterstützt eindeutig die zukünftige Nachfrage“, ergänzte Wennink. Für das erste Quartal geht der Konzern von einem Umsatz zwischen 5 und 5,5 Milliarden Euro aus und von einer Bruttomarge zwischen 48 und 49 Prozent.

Chinas Notenbank lockert Geldpolitik zur Unterstützung der Wirtschaft 

Die chinesische Notenbank lockert ihre Geldpolitik, um der schwächelnden Wirtschaft unter die Arme zu greifen. Dazu wird der Mindestreservesatz, den Banken bei der Zentralbank vorhalten müssen, um 0,5 Prozentpunkte gesenkt. Der Schritt soll am 5. Februar in Kraft treten, teilte der ranghohe Notenbanker Pan Gongsheng am Mittwoch in Peking vor der Presse mit. Es ist die erste Reduzierung des Satzes seit vergangenen September. 

Der Schritt setzt Gelder frei, die die Banken wiederum an die Wirtschaft als Kredite ausleihen können. Pan veranschlagte die Gesamtsumme auf eine Billion Yuan (etwa 130 Milliarden Euro). Chinas Wirtschaft leidet seit längerem unter einer Vielzahl von Problemen, darunter der kriselnde Immobilienmarkt und die hohe Verschuldung von Unternehmen und Regionalregierungen.

Redaktion onvista/dpa-AFX

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