Dax Tagesrückblick 19.03.2024

Kursverluste bei Siemens belasten - Dax schließt dennoch im Plus

onvista · Uhr
Quelle: Aleksandra Gigowska/Shutterstock.com

Nach einem etwas schwächeren Handelsauftakt konnte sich der Index zügig wieder stabilisieren, ein Ausbruch auf der Oberseite gelang jedoch nicht. Der Index verblieb damit innerhalb der jüngsten Handelsspanne.

Am Ende des Tages ging der Dax mit einem Zugewinn von circa 55 Punkten bei 17.988 Punkten knapp unterhalb der 18.000er Marke aus dem Handel.

Kursverluste bei Siemens belasten den Index

Als Bremse für den Dax wirkte der Kursverlust des Schwergewichts Siemens von 5,5 Prozent. Auf einer Investorenkonferenz hat sich Finanzchef Ralf Thomas etwas verhalten zum Geschäftsfeld Digitale Industrie geäußert, an das große Erwartungen geknüpft sind.  Analyst Andrew Wilson von JPMorgan schrieb, Finanzchef Ralf Thomas habe für den Bereich Digital Industries die Erwartungen an das zweite Geschäftsquartal gedämpft. Grund sei eine langsamere Geschäftsbelebung in China. Wilson sieht trotz der Bestätigung der Jahresziele nun klare Risiken für die Umsatzprognose für dieses Geschäft. Die Anleger dürften eine Senkung einkalkulieren.

Die Vorsicht des Siemens-Finanzchefs wertete Experte Mark Fielding von der kanadischen Bank RBC mit Blick auf den Gesamtkonzern aber nicht als Beinbruch. Eine weniger starke Entwicklung im Bereich Digital Industries könnte von einem besseren Abschneiden der Geschäftseinheit Smart Infrastructure ausgeglichen werden, so der Experte.

Continental-Aktie gefragt

Continental zählten mit knapp 2 Prozent Plus zu den größten Gewinnern im Dax. Die US-Bank Morgan Stanley hat die Papiere des Autozulieferers mit "Overweight" in die Bewertung aufgenommen.

Airbus und Hannover Rück erklommen Höchststände. Die Bank RBC hat die Papiere des Flugzeugbauers Airbus empfohlen. Für die Papiere von Hannover Rück hat JPMorgan mit 290 Euro das höchste Kursziel am Markt ausgerufen. Für Hannover Rück ging es um 4,4 Prozent aufwärts und für Airbus um 1,7 Prozent.

Fraport enttäuscht Anleger

Die Ziele des Flughafenbetreibers Fraport für dieses Jahr konnten am Markt nicht überzeugen, die Aktien fielen am MDax-Ende um 6,2 Prozent. Ähnlich erging es den Anteilen des Motorenbauers Deutz, die angesichts vorsichtiger Prognosen für 2024 am Ende des SDax  der Kleinwerte um 10 Prozent absackten.

Besser kamen die Bilanz und Prognosen des IT-Dienstleisters Amadeus Fire an, die Aktien zogen um knapp 9 Prozent an. Ein negativer Kommentar der Barclays Bank zu Hellofresh  drückte die Papiere des Kochboxenversenders um 2,8 Prozent nach unten.

Japan beendet Ära der Negativzinsen

In der Woche der Notenbanken gab es in Japan den ersten Zinsentscheid.  Die japanische Zentralbank hat ein Ende ihrer jahrelangen Negativzinspolitik beschlossen. Die Bank of Japan (BoJ) entschied am Dienstag nach zweitägiger Sitzung, die Spanne für die kurzfristigen Zinssätze geringfügig auf null bis 0,1 Prozent anzuheben. Mit der ersten Anhebung seit 17 Jahren ist die Bank von Japan die letzte der großen Zentralbanken der Welt, die sich von der Politik der Negativzinsen verabschiedet. Diese hatte sie erstmals 2016 im Kampf gegen die Deflation eingeführt. Das Ziel, eine stabile Inflation von zwei Prozent zu erreichen, sei in Sicht. Die beschlossene Änderung signalisiert nach Einschätzung von Ökonomen den Beginn einer Normalisierung der Geldpolitik, wobei diese allerdings angesichts der unsicheren Inflationsaussichten bestenfalls langsam vonstattengehen dürfte.

Die bisherige Politik der BoJ stand im Gegensatz zu anderen Zentralbanken, die in den vergangenen zwei Jahren die Zinssätze stark angehoben haben, um die durch die Corona-Pandemie, den Ukraine-Krieg und Lieferkettenprobleme ausgelöste Inflation zu bekämpfen. Die aggressiv gelockerte Geldpolitik der japanischen Zentralbank hatte zu einem rasanten Kursverfall des Yen beigetragen. Die Folgen trafen die Haushalte hart, sodass die Notenbank zunehmend unter Druck geriet, Maßnahmen zur Eindämmung der Inflation zu ergreifen.

Die japanische Zentralbank habe mit der ersten Zinserhöhung seit 17 Jahren ihren Rubikon überschritten, kommentierte Stephen Innes von SPI Asset Management. Die Tokioter Börse nahm die erwartungsgemäße Kehrtwende heraus aus der Negativzinspolitik aber mit Kursgewinnen gelassen hin. (mit Material von dpa-AFX)

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