Börse am Morgen 18.04.2024

Dax über 17.800 – Sartorius mit schwachem Quartal – Baugenehmigungen brechen ein

onvista · Uhr
Quelle: T. Schneider/Shutterstock.com

Der Dax hat sich am Donnerstag weiter stabilisiert. Er pendelte im frühen Handel um die Marke von 17.800 Punkten. Wie in Asien, so widerstanden auch in Europa die Anleger dem Impuls aus den USA, Technologieaktien in größerem Ausmaß abzustoßen.

„Wir sehen im Moment eine regelrechte Schaukelbörse. Von den bislang zwölf Handelstagen nach Ostern sind beim Dax sechs positiv ausgefallen und sechs negativ“, konstatierte Portfoliomanager Thomas Altmann von QC Partners. Nach der zuvor langen Rally suche das Börsenbarometer weiterhin nach einer klaren Richtung.

Für den Dax stellt derzeit charttechnisch betrachtet die gleitende 50-Tage-Linie eine wichtige Stütze dar, nachdem die 21-Tage-Linie in der vergangenen Woche nach unten hin durchbrochen worden war. Im Bereich der mittelfristigen Durchschnittslinie bei etwas unter 17.730 Punkten hatte der Dax in den vergangenen Tagen seine Korrektur gestoppt, die vom Rekordhoch bei 18.567 Punkten ausgegangen war.

Sartorius startet schleppend ins Jahr - Hofft weiterhin auf Erholung

Die Kunden des Biotechnologie-Zulieferers Sartorius bauen ihre Lagerbestände weiter ab. Der Prozess befindet sich laut Sartorius-Chef Joachim Kreuzburg im Kerngeschäft mit Verbrauchsmaterialien aber auf fortgeschrittenes Niveau. Gleichzeitig beobachte er bei Kunden vor allem in China und teilweise auch in Europa eine ausgeprägte Investitionszurückhaltung, sagte Kreuzburg laut Mitteilung am Donnerstag in Göttingen. Er bestätigte seine Erwartungen für das laufende Jahr und geht weiterhin von einer moderat verlaufenden ersten Jahreshälfte und einer unterjährig zunehmenden Geschäftsdynamik für den im Dax gelisteten Konzern aus.

Im ersten Quartal stieg der Auftragseingang wechselkursbereinigt im Vergleich zum schwachen Vorjahreszeitraum um knapp zehn Prozent auf gut 826 Millionen Euro. Der entsprechende Umsatz sank hingegen um 7,6 Prozent auf fast 820 Millionen Euro und fiel damit schlechter aus, als Analysten geschätzt hatten. Bei der Profitabilität übertraf Sartorius hingegen die Erwartungen: Die Marge vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen sank lediglich von 30,1 auf 28,6 Prozent.

Hypoport-Geschäft legt zum Jahresstart zweistellig zu - 2024er-Ziele bestätigt

Der Finanzdienstleister Hypoport ist dank einer Belebung bei den Immobilienfinanzierungen und Marktanteilgewinnen wie erwartet erholt ins laufende Jahr gestartet. Das über die Plattform Europace abgewickelten Finanzierungsvolumen seien im ersten Quartal erstmals seit Einbruch des Immobilienfinanzierungsmarktes wieder prozentual zweistellig im Vergleich zum Vorjahreszeitraum gestiegen, teilte das im SDax gelistete Unternehmen mit. Insgesamt sei das vermittelte Volumen auf Europace um 11,6 Prozent auf 18,4 Milliarden Euro geklettert. Dabei sei vor allem das Geschäft mit den Sparkassen und genossenschaftlichen Banken stark gewachsen. Unternehmenschef Ronald Slabke bestätigte nach den Zuwächsen in den ersten drei Monaten die Jahresziele. „Wir sehen unsere Prognose einer spürbaren Belebung des Marktes im Gesamtjahr 2024 durch das erfolgreiche erste Quartal bestätigt.“

Danone schneidet besser ab als erwartet

Der französische Lebensmittelhersteller Danone ist mit einem Umsatzrückgang in das neue Jahr gestartet. Die Erlöse sanken um 2,5 Prozent auf knapp 6,8 Milliarden Euro, wie das Unternehmen am Donnerstag in Paris mitteilte. Verantwortlich dafür waren negative Währungseffekte sowie Auswirkungen aus der seit vergangenem Sommer laufenden Dekonsolidierung des Russlandgeschäfts. Gegenläufig wirkte sich die hohe Inflation aus. Bereinigt um Wechselkurs- sowie Portfolioeffekte legte der Umsatz um 4,1 Prozent zu. Dabei wuchsen die verkauften Mengen um 1,2 Prozent, Preissteigerungen trugen 2,9 Prozent zum Wachstum bei. Damit schnitt Danone besser ab als von Analysten erwartet. Auch das Mengenwachstum lag über den Annahmen der Experten.

Die Prognose für 2024 bekräftigte der Konzern. So erwartet Danone ein vergleichbares Wachstum von drei bis fünf Prozent sowie eine moderate Verbesserung der bereinigten operativen Marge.

Baugenehmigungen in Deutschland brechen im Februar ein

Trotz der großen Nachfrage nach Wohnraum in Deutschland ist die Zahl der Baugenehmigungen auch im Februar eingebrochen. In dem Monat wurde der Bau von 18.200 Wohnungen bewilligt, wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag in Wiesbaden mitteilte. Das waren 18,3 Prozent oder 4.100 Genehmigungen weniger als im Vorjahreszeitraum. Im Vergleich zum Februar 2022 sank die Zahl der Baugenehmigungen um mehr als ein Drittel. In den Zahlen des Statistischen Bundesamts sind sowohl die Baugenehmigungen für Wohnungen in neuen Gebäuden als auch Umbauten enthalten.

Die Baugenehmigungen sind mit Blick auf den Wohnungsmangel in Städten ein wichtiger Indikator: Was nicht bewilligt wird, wird später auch nicht gebaut. Angesichts der gestiegenen Zinsen und teurer Materialien steckt der Wohnungsbau in der Krise. Private Bauherren halten sich ebenso wie große Investoren zurück. Bei den Baugenehmigungen geht es seit Monaten bergab. Verbände der Bau- und Immobilienbranche dringen auf mehr Subventionen der Bundesregierung.

In neu zu errichtenden Wohngebäuden wurden von Januar bis Februar dieses Jahres 28 200 Wohnungen genehmigt, berichteten die Statistiker weiter. Das waren fast ein Viertel oder 9300 Wohnungen weniger als im Vorjahreszeitraum. Dabei ging die Zahl der Baugenehmigungen für Einfamilienhäuser besonders stark zurück - um gut 35 Prozent auf 6.100. Bei Zweifamilienhäusern sank die Zahl bewilligter Wohnungen um mehr als 15 Prozent auf 2.200. Auch bei der zahlenmäßig stärksten Gebäudeart, den Mehrfamilienhäusern, gab es einen starken Rückgang, hier um gut ein Fünftel auf 18.600 Wohnungen.

Redaktion onvista/dpa-AFX

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