Dax legt weiter zu

onvista · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Die Zeichen stehen erneut auf Kursgewinne. Doch die ganz großen Sprünge macht der Dax zunächst nicht. Dafür fehlt es an Impulsen.

Die Stimmung wird besser, zaghaft zwar, doch sie wird besser. Gestern hatte sich der Dax zunächst schwer getan, war zum Handelsstart ins Minus gerutscht, konnte am Ende jedoch ein Plus von 0,9 Prozent auf 9903 Punkte verbuchen. Heute zeichnet sich ein eher verhaltener, aber immerhin ein positiver Börsenstart ab. Der Dax kletterte in den ersten Handelsminuten am Mittwoch um knapp ein Prozent und nähert sich damit den 10.000 Punkten, musste wenig später jedoch einen Teil seiner Gewinne wieder abgeben.

Ein kleiner Dämpfer kam am Morgen allerdings von der Konjunkturseite. Nach den enttäuschenden deutschen Auftragseingängen vom Vortag sind die Zahlen zur deutschen Industrieproduktion ebenfalls nicht gut ausgefallen. Die deutschen Unternehmen haben ihre Produktion im August so stark gedrosselt wie seit einem Jahr nicht mehr. Sie stellten 1,2 Prozent weniger her als im Vormonat.

Warten auf Impulse

Die Hoffnungen auf eine Fortsetzung der Nullzins-Politik der US-Notenbank Fed dürfte nach den Kursgewinnen der vergangenen Tage weitgehend eingepreist sein, schrieb Analyst Christian Schmidt von der Landesbank Helaba in einem Morgenkommentar. Die Märkte dürften nun nach neuen Impulsen suchen. Diese könnten unter anderem von der US-Berichtssaison der Unternehmen ausgehen.

Am Morgen präsentieren sich die asiatischen Börsen gut gelaunt, auch wenn die Bank of Japan ihre Geldpolitik nicht weiter lockerte. An der Wall Street hatten die US-Indizes sich am Dienstag nach Börsenschluss in Deutschland kaum bewegt. Der Dow Jones beendete die Sitzung 0,1 Prozent höher, der NASDAQ verlor dagegen 0,7 Prozent. Der S&P 500 fiel um 0,4 Prozent. “Nach fünf wirklich guten Handelstagen hintereinander ist solch ein kleiner Rückzug keine Überraschung”, sagte ein Investment-Stratege.

Rohölmarkt im Aufwind

Die Ölpreise haben am Mittwoch ihre starken Vortagsgewinne ausgebaut. Am Morgen kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im November rund 52,50 US-Dollar. Das war über ein halber Dollar mehr als am Dienstag. Der Preis für ein Fass der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) stieg um fast einen Dollar auf 49,40 Dollar.

Am Dienstag hatten die Ölpreise um mehr als zwei Dollar zugelegt. Ausschlaggebend waren mehrere Faktoren, die auf ein künftig höheres Preisniveau hindeuten könnten. Zum einen hatte die US-Energieagentur EIA ihre Prognose für die weltweite Ölnachfrage im kommenden Jahr erhöht. Zum anderen hatte der Exekutivdirektor der Internationalen Energieagentur IEA von stark rückläufigen Investitionen im Ölsektor berichtet. Die Ölproduktion von Staaten außerhalb des Ölkartells Opec dürfte mithin 2016 deutlich fallen.

Autobauer im Blick

Bei den Einzelwerten bleiben einmal mehr die Vorzugsaktien von Volkswagen im Fokus der Anleger. Die Privatbank Berenberg hat die Papiere mit “Buy” wieder aufgenommen. Auch die UBS blieb bei ihrer Kaufempfehlung, senkte das Ziel aber auf 150 Euro. Zum Start in den Handel stieg die Aktie um 3 Prozent auf über 100 Euro.

Die vom Abgas-Skandal betroffenen Diesel-Fahrzeuge will Volkswagen indes ab Beginn kommenden Jahres in die Werkstätten zurückrufen. “Wenn alles läuft wie geplant, können wir im Januar den Rückruf starten”, sagte der neue Konzernchef Matthias Müller der “Frankfurter Allgemeinen Zeitung”. “Bis Ende 2016 sollten dann alle Autos in Ordnung sein.”

OnVista/dpa-AFX/Reuters
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