Dax: Rekordjagd ohne Ende

onvista · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Wie lange bleibt der Dax noch auf Rekordkurs? Im bisherigen Jahresverlauf ist das Börsenbarometer bereits um über 16 Prozent gestiegen. Und ein Ende der Party scheint nicht in Sicht.

Der Dax setzt neue Maßstäbe. Am Freitag hat der deutsche Leitindex ein weiteres Rekordhoch erklommen. Nach einem lange lustlosen Verlauf zog der Dax am Nachmittag an und legte zum Handelsende um 0,66 Prozent auf 11.401 Punkte zu. Ein Ende des nun bereits schon mehrere Wochen anhaltenden Sturmlaufs ist nicht in Sicht. Viele Anleger setzten trotz des Höhenflugs auf weitere Gewinne, kommentierte Händler Markus Huber vom Londoner Broker Peregrine & Black.

Weiterhin sind es die Minizinsen, welche ein Investment in Aktien attraktiv machen und damit den deutschen Börsenmarkt antreiben. Nicht nur der Dax eilt schließlich von Rekord zu Rekord, am Freitag hatte zudem der MDax erstmals in seiner Geschichte die Marke von 20.000 Punkten übersprungen.

Dividendenstarke Titel gefragt

“Er läuft und läuft und läuft – was einst für den Käfer galt, gilt nun für den Dax”, konstatiert Marktbeobachter Daniel Saurenz von Feingold Research. Ob das so weitergeht, daran scheiden sich allerdings die Meinungen der Experten. “Im Vergleich zu Staatsanleihen sind Aktien noch immer günstig”, so Saurenz weiter. Die mangelnde Rendite bei zinsabhängigen Anlagen treibe die Anleger in dividendenstarke Aktien – selbst Versorgertitel wie RWE und Eon seien ohne fundamentalen Grund wieder angesprungen.

Wenn man zudem bedenke, dass der Börsenwert des US-Konzerns Apple fast 80 Prozent der Marktkapitalisierung aller Unternehmen im Dax entspreche, sei dieser bei 11.000 Punkten “fast ein Schnäppchen”, meint Saurenz. Daher könnte “die Dax-Party trotz allen Korrekturbedarfs noch längst nicht am Ende sein”.

Anderen Experten machen die Schwindel erregenden Höhen, die das Börsenbarometer mittlerweile erreicht hat, allerdings Sorgen. Die Kursrally werde nicht von entsprechend steigenden Unternehmensgewinnen flankiert, warnt etwa Analystin Claudia Windt von der Landesbank Helaba.

Gute Vorgaben aus Fernost

Wie bereits an den vergangenen Börsentagen dürfte der Start in den Handel jedoch zunächst verhalten verlaufen. Nach ersten Indikationen wird der Dax kaum verändert in die neue Woche starten. Ein wenig Schwung könnte jedoch aus Fernost kommen. Dort hat die Leitzinssenkung der chinesischen Notenbank für leicht positive Stimmung gesorgt.

Die wichtigsten Indizes in der Volksrepublik kletterten um bis zu 0,3 Prozent. In Japan schloss der Nikkei der 225 führenden Werte mit einem Plus von 0,15 Prozent bei 18.826 Zählern, nachdem er im Handelsverlauf auf den höchsten Stand seit April 2000 geklettert war. In China hat sich zudem die Lage der Unternehmen hat leicht verbessert. Der Einkaufsmanagerindex der britischen Großbank HSBC für das herstellende Gewerbe stieg im Februar von 49,7 Punkten im Vormonat auf 50,7. Es war der stärkste Zuwachs seit vier Monaten, hieß es am Montag in einer Mitteilung.

Die Termine der Woche

In der neuen Woche stehen abermals etliche Unternehmensbilanzen auf der Agenda. Aus dem deutschen Leitindex berichten am Dienstag der Pharmakonzern Merck KGaA und am Mittwoch der Konsumgüterhersteller Henkel über ihre Geschäftsentwicklung. Tags darauf folgen der Autozulieferer und Reifenhersteller Continental sowie der Sportartikelhersteller Adidas.

Konjunkturseitig dürfte vor allem die EZB-Sitzung am Donnerstag sowie am Freitag der monatliche Arbeitsmarktbericht der US-Regierung die Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Die Postbank-Experten rechnen mit einem weiteren Aufschwung am Arbeitsmarkt. Der zu erwartende, nur moderate Lohnanstieg spreche indes gegen eine zeitige Zinsanhebung durch die US-Notenbank Fed. Von der EZB würden nach der im Januar angekündigten Ausweitung des Anleiheankaufprogramms auf Staatsanleihen “keine grundlegenden Neuigkeiten erwartet.“

OnVista/dpa-AFX/Reuters
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