Dax startet neuen Erholungsversuch – Verhandlungen im VW-Zuliefererstreit dauern an

onvista · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Der Dax müht sich nach seinem mäßigen Start in die Woche um neue Kursgewinne. Daneben zieht vor allem der Zuliefererstreit bei Volkswagen die Aufmerksamkeit auf sich.

Der Wochenauftakt war enttäuschend und brachte für den Dax den Sturz unter die Marke von 10.500 Punkten. Der Dienstag immerhin verspricht ein wenig Besserung. Zur Börseneröffnung kletterte der deutsche Leitindex um 0,5 Prozent auf 10.550 Zähler. Allzu weit dürften sich die Anleger aber vor der Zentralbankkonferenz in Jackson Hole am Freitag aber nicht aus der Deckung wagen, meinten Marktteilnehmer.

Mangels weiterer wichtiger Wirtschaftsdaten drehten sich die Gedanken der Anleger bereits um die dort anstehende Rede der US-Notenbankpräsidentin Janet Yellen. Zwar wird nicht erwartet, dass Yellen einen Zeitpunkt für die nächste Leitzinsanhebung nennt, dennoch wird ihre Sicht über die Arbeitsmarktentwicklung und die Wirtschaftsdaten seit Juli von Gewicht sein. Daraus werden Hinweise zu möglichen baldigen Zinsschritten abgeleitet, denn steigende Zinsen machen Aktien im Vergleich zu Anleihen unattraktiver.

Anleger bleiben in Deckung

Die heutige Tagesagenda ist erneut nur spärlich gefüllt. Im Mittelpunkt stehen Wirtschaftsdaten aus der Eurozone. Es werden die Einkaufsmanagerindizes für August erwartet. Im Juli hatte das Brexit-Votum kaum auf die Unternehmensstimmung durchgeschlagen. Fachleute sind gespannt, ob das einen Monat später so bleiben wird.

Fehlende Impulse von Konjunkturdaten und relative Ruhe von der Unternehmensseite habe auch an den Börsen in Asien und den USA für einen übersichtlichen Handel gesorgt. Die Kurse in Japan pendelten um die Nulllinie und auch andernorts hielten sich die Ausschläge in Grenzen. An der Wall Street schloss der Dow Jones Industrial mit einem Minus von 0,1 Prozent bei 18.529 Punkten und knüpfte damit an seinen moderaten Verlust vom Freitag an. Der marktbreite S&P-500-Index verlor ebenfalls 0,1 Prozent auf 2183 Punkte. Der technologielastige Auswahlindex Nasdaq 100 stieg hingegen um magere 0,1 Prozent auf 4809 Zähler.

Zuliefererstreit bei Europas größtem Autobauer

Von Unternehmensseite sorgt weiterhin der Zuliefererstreit bei Volkswagen für Schlagzeilen. Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur dauern die Gespräche am Dienstagmorgen an. Eine der Personen sprach von einer positiven Entwicklung. Sprecher beider Seiten äußerten sich nicht.

Zwischen Volkswagen und zwei wichtigen Teilezulieferern tobt ein Streit um die Kündigung von Aufträgen. Wegen eines Lieferstopps stehen bei dem Autobauer viele Bänder still: Der Konzern wartet auf Getriebeteile und Sitzbezüge von den Zulieferern ES Automobilguss und Car Trim, die zur Unternehmensgruppe Prevent gehören. Volkswagen beantragte für Tausende Beschäftigte Kurzarbeitergeld.

OnVista/dpa-AFX/Reuters
Foto: Deutsche Börse

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