Facebook und Rocket Internet kooperieren

onvista · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Rocket Internet treibt seiner Expansionspläne voran. Die Startup-Schmiede setzt künftig auf die Kooperation mit Facebook. Rocket-Chef Oliver Samwer sprach sogar von einer „exklusiven“ Vereinbarung.

Die Berliner Startup-Schmiede Rocket Internet setzt massiv auf Werbung bei Facebook . Mit dem Online-Netzwerk sei eine Kooperationsvereinbarung geschlossen worden, gab Rocket Internet bei der Vorlage aktueller Zahlen bekannt. Die Vereinbarung solle sicherstellen, dass Rocket-Beteiligungen “Weltmarktführer bei Werbung auf Facebook” sind. Das Online-Netzwerk werde Rocket dafür unter anderem Zugang zu Tests neuer Werbe-Funktionen gewähren und die Mitarbeiter regelmäßig schulen.

Ziel der Vereinbarung dürfte sein, dass Rocket-Firmen künftig noch effektiver auf dem Social-Media-Portal werben können und dafür vermehrt automatisierte Werbung einsetzen. Firmen-Chef Oliver Samwer bezeichnete die Kooperation als „exklusive“ Vereinbarung. Börsianer gehen allerdings davon aus, dass Facebook ähnliche Vereinbarung auch mit anderen Unternehmen geschlossen hat.

Undurchsichtige Firmengeflecht

Das Geschäftsmodell von Rocket Internet ist es, Online-Unternehmen aufzubauen. Aktuell sind unter dem Dach der Berliner rund 50 Firmen aktiv. Rocket setzt dabei einen Schwerpunkt auf verschiedene Bereiche des Online-Handels und Dienstleistungen. Der Gesamtwert der Rocket-Beteiligungen sei seit dem Börsengang Anfang Oktober um 74 Millionen Euro auf rund 2,7 Milliarden Euro gestiegen, hieß es.

Die Holding Rocket Internet selber hat keine eigenen Zahlen vorgelegt, sondern nur für ein Dutzend größerer Startups unter ihren Beteiligungen. Diese sogenannten “Proven Winners” hätten im ersten Halbjahr binnen Jahresfrist ihr Bruttowarenvolumen (“GMV”) etwas mehr als verdoppelt. Dies gilt als Summe, die Internethändler durch Verkäufe über ihre Website einspielen. Diese größeren Beteiligungen hätten zudem operativ gut zugelegt und ihre Ebitda-Marge im Schnitt zum zwölf Prozentpunkte im Vergleich zum Gesamtjahr 2013 verbessert.

Rocket war im Oktober an den Börse gegangen und hatte 1,4 Milliarden Euro bei Investoren eingesammelt. Die Rocket-Aktie war allerdings nach dem Börsengang zunächst deutlich unter den Ausgabepreis von 42,50 Euro gestürzt. Mittlerweile erholte sich das Papier und notierte am Montag bei 48 Euro.

Social Media im Büro-Alltag

Das weltgrößte Online-Netzwerk Facebook will laut einem Zeitungsbericht auch bei der internen Kommunikation in Unternehmen mitmischen. Mit “Facebook at Work” sollen sich Mitarbeiter untereinander austauschen und gemeinsam an Dokumenten arbeiten können, berichtete die “Financial Times”.

Außerdem könnten sie sich mit beruflichen Kontakten vernetzen. Die Unternehmensversion solle äußerlich sehr die gewohnte Facebook-Website aussehen, aber Nutzern erlauben, berufliche und private Profile zu trennen. Der Dienst werde gerade mit Firmen getestet, hieß es unter Berufung auf informierte Personen.

Facebook würde mit einem solchen Schritt viele Rivalen auf einmal angreifen. So wetteifern unter anderem Microsoft und Google darum, Unternehmen eine Plattform für die Arbeit mit Dokumenten zu bieten. Die Verbindung zu beruflichen Kontakten könnte ins Geschäft heutiger Karriere-Netzwerke wie LinkedIn oder Xing schneiden.

OnVista/dpa-AFX/Reuters
Foto: Gil C/shutterstock.com

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