Nach zögerlichem Start: Dax auf neuem Jahreshoch – Henkel und RWE an der Index-Spitze
Die Handelseröffnung war holprig, doch dann hat der Dax in die Gewinnzone vorgearbeitet. Turbulent verlief der Handel bislang für die Aktie von RWE.
Der Dax ist nach einem zögerlichen Start in den Handelstag wieder auf einen Gewinnkurs eingeschwenkt. Nachdem er am Morgen leicht ins Minus gerutscht war und ein Tagestief bei 10.635 Zähler markiert hatte, ließen im weiteren Handelsverlauf immer mehr Anleger ihre Vorsicht fallen und trieben den deutschen Leitindex zurück ins Plus. Am Mittag stieg er mit einem Gewinn von gut 0,6 Prozent nicht nur über die Schwelle von 10.700 Zählern. Er markierte bei 10.722 Punkten zudem ein neues Jahreshoch.
Vor allem die von den globalen Notenbanken signalisierten weiteren geldpolitischen Lockerungen haben laut dem Analysten Clemens Bundschuh von der Landesbank Baden-Württemberg die Kurse seit dem Brexit-Votum der Briten angetrieben. Allerdings dürfte nach den jüngsten Kurssprüngen die Luft in den umsatzarmen und saisonal schwächeren Sommermonaten dünner werden. Langsam werde die Zeit reif für eine Gegenbewegung.
Auf der Unternehmensseite lieferte die Berichtssaison abermals Licht und Schatten. Die Aktie von ThyssenKrupp fiel zwischenzeitlich mit einem dicken Minus bis ans Dax-Ende, konnte die Verluste bis zum Mittag aber nahezu ausgleichen. Ein Händler sprach von durchwachsenen Resultaten für das abgelaufene Quartal.
Noch turbulenter verliert der Handel für RWE-Aktionäre. Die Papiere des Energieversorgers starteten mit einem Minus von über 5 Prozent in den Handel, drehten dann aber deutlich ins Plus und gehörten mit einem Aufschlag von fast 3 Prozent zu den größten Gewinnern im Dax. Zwar wurde der Versorger im ersten Halbjahr von einem schwachen Energie-Handelsgeschäfts ausgebremst, die Talfahrt seiner Großkraftwerke konnte der Konzern vorerst aber stoppen.
Besser lief es im Dax nur für die Papiere von Henkel. Die Anteilscheine verteuerten sich um über 4 Prozent, nachdem sich der Konsumgüterkonzern optimistischer zu den Gewinnmargen geäußert hatte. Die Aktie klettert in der Spitze auf 118,35 Euro und damit auf ein neues Rekordhoch.
Im Index der mittelgroßen Werte MDax knickten die Papiere des Dünger- und Salzproduzenten K+S um mehr als 8 Prozent ein. Das Unternehmen rechnet wegen Produktionsausfällen mit starkem Umsatz- und Ergebnisschwund. Zudem verzögert sich der Produktionsstart in der K+S-Mine in Kanada.
Die Aktien des Solartechnikherstellers SMA Solar weiteten ihre jüngsten Kursverluste aus und rutschten zuletzt um mehr als 4 Prozent ab. Das Unternehmen will seine Kosten mit der Schließung einer Fabrik in den USA senken. Allerdings hatten bereits jüngst Sorgen um das US-Geschäft belastet.
OnVista/dpa-AFX
Foto: Deutsche Börse
