Vorbörse: Dax weiter auf Erholungskurs - Autowerte im Plus erwartet - Ölpreise und Euro halten ihr Niveau

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Quelle: H-AB Photography/Shutterstock.com

Das zweite Halbjahr könnte zunächst freundlich weiter gehen. Der Dax dürfte an seine Kursgewinne von Freitag anschließen. Auch die Autowerte dürften heute im Plus starten. Kurz vor dem Wochenende hatten die trüben Absatzzahlen in den USA auf die Stimmung bei BMW, Daimler und VW gesorgt. Am Wochenende musste dann sogar Tesla berichten, dass seine Rekordserie von steigenden Absatzzahlen gerissen ist.

DEUTSCHLAND:  WEITERE STABILISIERUNG

Für den Dax dürfte es mit Kursgewinnen in die neue Woche gehen. Knapp eine Stunde vor dem Xetra-Start am Montag signalisierte der X-Dax als Indikator für den deutschen Leitindex ein Plus von 0,59 Prozent auf 12 888 Punkte. Am vergangenen Donnerstag war das Börsenbarometer mit 12 618 Punkten auf den tiefsten Stand seit März gefallen, hat sich seither aber etwas gefangen. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 wird 0,5 Prozent höher erwartet.

Insgesamt aber halten Konjunktursorgen die Anleger weiterhin in Atem. So trübten die hohen Inflationsraten bereits die Konsumlaune, schrieben die Analysten der Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba). In Europa kämen erschwerend der sich abzeichnende Gasmangel sowie andere Folgen des Ukraine-Kriegs und den damit zusammenhängenden Sanktionen hinzu.

"In dieser Gemengelage ist die Geldpolitik eine Gratwanderung und das Risiko gestiegen, eine Rezession zu provozieren", fuhren die Helaba-Experten fort. Während der Fed-Chef die US-Wirtschaft gut positioniert sehe für den kräftigen Zinsanstieg, der von Notenbankvertretern gefordert und signalisiert werde, trübten sich die Stimmungsindikatoren inzwischen auch bei den Unternehmen merklich ein.

Angesichts dessen richtet sich der Blick laut Helaba in der neuen Woche denn auch zunächst auf die Stimmungsbarometer. Den Auftakt im Euroraum macht das Sentix-Investorenvertrauen. Ein erneuter Rückgang sollte den Analysten zufolge vor dem Hintergrund der jüngsten Finanzmarktschwäche nicht überraschen.

Derweil bremsen Chipmangel und Lieferkettenprobleme den US-Automarkt weiter aus - auch für die deutschen Hersteller läuft es schlecht, wie die Absatzzahlen für das zweite Quartal zeigten. Dies komme zwar nicht überraschend, könne aber dennoch auf die Stimmung für die Aktien der hiesigen Autobauer drücken, sagte ein Händler. Im vorbörslichen Handel auf der Handelsplattform Tradegate jedoch schlossen sich die Papiere von BMW , Mercedes-Benz und Volkswagen (VW) erst einmal der freundlicheren Gesamtmarkttendenz an und legten etwas zu.

USA: GEWINNE

Die US-Aktienmärkte haben am Freitag nach einem wechselhaften Kursverlauf mit deutlichen Gewinnen geschlossen. Der Leitindex Dow Jones Industrial schaffte am letzten Handelstag vor dem verlängerten Wochenende letztlich ein Plus von 1,05 Prozent auf 31 097,26 Punkte. Auf Wochensicht ist das dennoch ein Verlust von 1,3 Prozent. Am kommenden Montag findet in New York wegen des US-Unabhängigkeitstags (Independence Day) kein Börsenhandel statt.

ASIEN: ÜBERWIEGEND GEWINNE 

Die Aktienmärkte in Asien haben am Montag in einem insgesamt eher ruhigen Handel überwiegend zugelegt. Allerdings bleiben Wachstumssorgen mit Blick auf die Weltwirschaft bestehen. Zuletzt schrumpften die Gewinne ein wenig zusammen. In Japan stieg der Nikkei 225 kurz vor Handelsende noch um gut ein halbes Prozent. Der CSI-300-Index mit den 300 wichtigsten Unternehmen des chinesischen Festlands gewann 0,2 Prozent. In der Sonderverwaltungszone Hongkong fiel der Hang Seng zwar um gut ein halbes Prozent, dort war am Freitag allerdings wegen eines Feiertages nicht gehandelt worden.

ANLEIHEN / DEVISEN / ROHÖL

RENTEN:

Bund-Future    150,32    -0,22%

DEVISEN: EURO WEITER ÜBER 1,04 $

Der Euro ist am Montag stabil in die neue Woche gestartet. Am Morgen kostete die Gemeinschaftswährung 1,0430 US-Dollar und damit in etwa so viel wie am späten Freitagabend. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Freitagnachmittag auf 1,0425 Dollar festgesetzt.

Es zeichnet sich ein eher ruhiger Wochenstart ab. In den USA herrscht wegen des Nationalfeiertags "Independence Day" überwiegend Ruhe an den Finanzmärkten. In der Eurozone dürften die Anleger auf den Konjunkturindikator des Analysehauses Sentix achten, da er zu den ersten Wirtschaftsindikatoren des jeweiligen Monats gehört. Daneben äußern sich einige hochrangige Vertreter der Notenbanken.  

ROHÖL: AUF DER STELLE

Die Ölpreise sind am Montag nahezu unverändert in die neue Woche gegangen. Starke Impulse gab es zunächst nicht. Am Morgen kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent 111,63 US-Dollar und damit in etwa so viel wie zum Wochenausklang. Der Preis für ein Fass der US-amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) stieg geringfügig auf 108,47 Dollar.

Am Rohölmarkt haben zuletzt negative Faktoren dominiert. Für Belastung sorgt vor allem die Furcht vor einer deutlichen Abkühlung der Weltwirtschaft. Die Erdölpreise sind deshalb in den vergangenen Wochen tendenziell gefallen - allerdings von hohem Niveau aus. Seit Jahresbeginn sind die Preise um rund 40 Prozent gestiegen. Grund ist vor allem der Krieg Russlands gegen die Ukraine.

Ein weiterer Belastungsfaktor ist das strikte Vorgehen der politischen Führung gegen die Corona-Welle in China. In großen Metropolen wie Shanghai oder Peking scheinen die jüngsten Ausbrüche unter Kontrolle gebracht zu sein. Jedoch melden die Behörden aus ländlicheren Regionen steigende Infektionszahlen. China ist einer der größten Ölverbraucher der Welt.  

UMSTUFUNGEN VON AKTIEN

- BARCLAYS SENKT ZIEL FÜR AROUNDTOWN AUF 4,10 (4,50) EUR - 'UNDERWEIGHT'

- BARCLAYS SENKT ZIEL FÜR DEUTSCHE WOHNEN AUF 32 (50) EUR - 'OVERWEIGHT'

- BARCLAYS SENKT ZIEL FÜR GRAND CITY PROPERTIES AUF 16,80(20,60)EUR 'UNDERWEIGHT'

- BARCLAYS SENKT ZIEL FÜR LEG IMMOBILIEN AUF 105 (115) EUR - 'UNDERWEIGHT'

- BARCLAYS SENKT ZIEL FÜR SIEMENS HEALTHINEERS AUF 66 (67) EUR - 'OVERWEIGHT'

- BARCLAYS SENKT ZIEL FÜR TAG IMMOBILIEN AUF 12 (16) EUR - 'UNDERWEIGHT'

- BARCLAYS SENKT ZIEL FÜR VONOVIA AUF 42 (53) EUR - 'OVERWEIGHT'

- BERNSTEIN SENKT ZIEL FÜR BASF AUF 82 (88) EUR - 'OUTPERFORM'

- BERNSTEIN SENKT ZIEL FÜR HELLOFRESH AUF 27 (31) EUR - 'UNDERPERFORM'

- GOLDMAN SENKT ZIEL FÜR SIEMENS ENERGY AUF 26 (28) EUR - 'BUY'

- JEFFERIES HEBT FERRARI AUF 'HOLD' (UNDERPERFORM) - ZIEL 170 (130) EUR

- JPMORGAN HEBT ZIEL FÜR GLENCORE AUF 640 (630) PENCE - 'OVERWEIGHT'

- JPMORGAN SENKT AMS-OSRAM AUF 'NEUTRAL' (OVERWEIGHT) - ZIEL 10,33 (22,50) CHF

- JPMORGAN SENKT ZIEL FÜR RIO TINTO AUF 5420 (5730) PENCE - 'NEUTRAL'

- RBC SENKT DUNELM GROUP AUF 'SECTOR PERFORM' (OUTPERFORM) - ZIEL 950 (1400) P.

- RBC SENKT PETS AT HOME AUF 'UNDERPERFORM' (SECTOR PERFORM) - ZIEL 280 (330) P.

- RBC SENKT ZIEL FÜR BARCLAYS AUF 180 (190) PENCE - 'SECTOR PERFORM'

- UBS HEBT GEBERIT AUF 'BUY' (NEUTRAL) - ZIEL 590 (710) CHF

- UBS SENKT ZIEL FÜR ROLLS-ROYCE AUF 102 (145) PENCE - 'NEUTRAL'

TAGESVORSCHAU / KONJUNKTURPROGNOSEN

TERMINE UNTERNEHMEN

09:00 DEU:  "Frankfurt Euro Finance Summit" u.a. mit Deutsche-Bank-Chef Christian Sewing, Commerzbank-Co-Chefin Bettina Orlopp, DZ-Bank-Co-Chef Uwe Fröhlich, der Wirtschaftsweisen Veronika Grimm, Bundesbank-Präsident Joachim Nagel und KfW-Chef Stefan Wintels

TERMINE KONJUNKTUR

07:00 SPA: Industrieproduktion 05/22

08:00 DEU: Ex- und Importe 05/22

09:00 SPA: Arbeitslose 06/22

10:30 EUR: Sentix Investorenvertrauen 07/22

11:00 EUR: Erzeugerpreise 05/22

HINWEIS:

USA: Börsenfeiertag

KONJUNKTURPROGNOSEN FÜR DIE EUROZONE, UK UND DIE USA

Prognose            Vorwert

EUROZONE

08.00 Uhr

Deutschland

Außenhandel Mai

Exporte                                    

Monatsvergleich                                  +0,7                +4,5

Importe

Monatsvergleich                                  +0,8                +3,6

Handelsbilanz Mai (Mrd Euro)              1,6                   3,1

10.30 Uhr

Eurozone

Sentix-Investorenvertrauen

Juli (Punkte)                                      -20,0              -15,8

11.00 Uhr

Eurozone

Erzeugerpreise Mai

Monatsvergleich                                   +0,9               +1,2

Jahresvergleich                                    +36,6             +37,2

GROSSBRITANNIEN

   --- Keine wichtigen Daten erwartet ---

USA

   --- Keine wichtigen Daten erwartet ---

Mit Material von dpa-AFX

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