Stimmung bleibt angespannt

Vorbörse: Dax leicht im Minus – Schwache Wall Street belastet – Euro weiter gefallen

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Die überwiegend negativen Vorgaben aus Übersee dürften den Dax am Dienstag erneut ausbremsen. Knapp eine Stunde vor Handelsbeginn signalisierte der X-Dax als außerbörslicher Indikator für den deutschen Leitindex ein Minus von knapp 0,3 Prozent auf 12 240 Punkte. Sein Eurozonen-Pendant EuroStoxx 50 wird ebenfalls moderat schwächer erwartet.

Laut Marktbeobachter Michael Hewson vom Broker CMC Markets tun sich die Anleger nach einer zuletzt schwankungsreichen Phase derzeit schwer mit der Richtungsfindung. Vor dem am Mittwoch anstehenden Protokoll der jüngsten Sitzung der US-Notenbank Fed und den am Donnerstag fälligen US-Inflationszahlen dürfte die Stimmung seiner Meinung nach angespannt bleiben, da die Märkte einen weiteren Zinsschritt der Fed um 75 Basispunkte im November befürchten.

Bereits zu Wochenbeginn hatten die schwachen US-Aktienmärkte den Dax seiner vorherigen Erholungsgewinne beraubt. Vor allem an der Technologiebörse Nasdaq war es deutlich bergab gegangen: Der Auswahlindex Nasdaq 100 war angesichts schwacher Chipwerte auf den tiefsten Stand seit rund zwei Jahren abgerutscht. Sie litten Hewson zufolge darunter, dass die US-Regierung weitere Beschränkungen für Chinas Zugang zu amerikanischer Halbleitertechnologie angekündigt habe. "Diese Abwärtsbewegung scheint sich in einer Schwäche der asiatischen Märkte niedergeschlagen zu haben."

Einzelwerte im Überblick

Am deutschen Markt zeichnen sich am Dienstag beim Labordienstleister Qiagen deutliche Kursgewinne ab. Das "Wall Street Journal" ("WSJ") berichtete unter Berufung auf Insider über schon seit einiger Zeit laufende Fusionsgespräche mit dem US-Konkurrenten Bio-Rad Laboratories

Dagegen gaben die zu Wochenbeginn starken Anteilsscheine des Chemiekonzerns Evonik nach negativen Analystenkommentaren deutlich nach. Während die US-Bank Morgan Stanley ihre Kaufempfehlung strich, bekräftigte Analystin Georgina Fraser von Goldman Sachs ihr Verkaufsvotum - trotz des Ergebnispotenzials für die Branche durch den Expertenvorschlag für eine deutsche Gaspreisbremse. Als deren größte Profiteure sieht Fraser allerdings die Branchenkollegen BASF und Covestro .

Weitere Verluste an der Wall Street

Die US-Börsen haben nach dem erneuten Kursrutsch vom Freitag ihre Verluste etwas ausgeweitet. Vor allem die Technologiewerte blieben am Montag unter Druck. Am Aktienmarkt sind die Investoren vor der im Wochenverlauf beginnenden Berichtssaison und den am Donnerstag erwarteten Verbraucherpreiszahlen in Lauerstellung. Die Notenbank hat die Bekämpfung der hohen Teuerung zu ihrem Hauptanliegen gemacht. Dafür ist sie sogar bereit, erheblichen wirtschaftlichen Schaden in Kauf zu nehmen. Der Leitindex Dow Jones Industrial fiel um 0,32 Prozent auf 29 202,88 Punkte. Für den marktbreiten S&P 500 ging es um 0,75 Prozent auf 3612,39 Zähler nach unten. Der Technologiewerte-Index Nasdaq 100 verlor 1,02 Prozent auf 10 926,97 Punkte, nachdem er im Verlauf auf den tiefsten Stand seit September 2020 gefallen war.

Asiens Börsen uneinheitlich

In Asien haben die Aktienmärkte am Dienstag größtenteils nachgegeben. So fiel der japanische Leitindex Nikkei 225 im späten Handel rund zweieinhalb Prozent und büßte damit einen Teil seiner Gewinne der vergangenen Woche wieder ein. Am Montag hatte der Aktienhandel in Tokio wegen eines Feiertags geruht. In der chinesischen Sonderverwaltungszone Hongkong verlor der dortige Leitindex Hang Seng zuletzt mehr als zwei Prozent auf den tiefsten Stand seit 2011. In Shanghai konnte sich der CSI-300-Index mit den 300 wichtigsten Unternehmen der Festlandbörsen etwas von den deutlichen Verlusten vom Wochenauftakt erholen. Am Montag war der Index mehr als zwei Prozent auf den tiefsten Stand seit April 2020 gefallen.

Renten

Bund-Future                       136,27                   -0,21%

Devisen: Eurokurs gibt weiter nach - Dollar-Stärke belastet

Der Kurs des Euro ist am Dienstag erneut gesunken. Am Morgen wurde die Gemeinschaftswährung bei 0,9679 US-Dollar gehandelt, nachdem sie sich am Vorabend knapp über 0,97 Dollar gehalten hatte. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs zuletzt am Montagnachmittag auf 0,9697 Dollar festgesetzt.

Ausschlaggebend für die Kursschwäche des Euro bleibt ein starker US-Dollar, der am Morgen im Handel mit allen anderen wichtigen Währungen zulegen konnte. Der Dollar profitierte von der Unsicherheit an den Finanzmärkten. Die Sorgen vor den Folgen des Kriegs in der Ukraine steigert die Nachfrage nach der amerikanischen Währung, die unter Anlegern als sicherer Anlagehafen geschätzt wird.

Eine weitere Ursache für die aktuelle Dollar-Stärke ist die Spekulation auf steigende Zinsen in den USA. Die US-Notenbank Fed hat dank robuster Daten vom US-Arbeitsmarkt den nötigen Spielraum, um weiter entschlossen gegen die hohe Inflation in der größten Volkswirtschaft der Welt anzukämpfen. Die Aussicht auf erneute starke Zinserhöhungen in den USA treibt die Renditen für US-Staatsanleihen in die Höhe und lässt auch den Kurs des Dollar weiter steigen.

Euro/USD                            0,9682                   -0,21%

USD/Yen                             145,82                   0,07%

Euro/Yen                             141,17                   -0,17%

Ölpreise sinken weiter - Konjunktursorgen rücken in den Vordergrund

Die Ölpreise sind am Dienstag gesunken und haben damit an den schwachen Wochenauftakt angeknüpft. Die Kursverluste am Ölmarkt hielten sich aber wie bereits am Vortag in Grenzen. Am Morgen kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent 95,69 US-Dollar. Das waren 50 Cent weniger als am Vortag. Der Preis für ein Barrel der US-amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) fiel um 58 Cent auf 90,55 Dollar.

Der Handel am Ölmarkt wird derzeit durch das sinkende Angebot nach einer Förderkürzung des Ölverbunds Opec+ und wachsenden Konjunktursorgen bestimmt. Nach Einschätzung von Marktbeobachtern sind die Konjunktursorgen zuletzt in den Vordergrund gerückt, was die Ölpreise belastet. Unter anderem wird erwartet, dass der Internationale Währungsfonds (IWF) seine Prognose für das Wachstum der Weltwirtschaft im Lauf des Tages erneut senken könnte.

Ein Abflauen der Weltwirtschaft hätte eine geringere Nachfrage nach Rohöl zur Folge. In den vergangenen Monaten hat der IWF seine Prognosen bereits mehrfach nach unten korrigiert. IWF-Chefin Kristalina Georgiewa warnte, die Lage könnte durchaus noch schlimmer werden, bevor sie sich bessere. Angesichts des russischen Kriegs in der Ukraine und der Corona-Pandemie bleibe die Unsicherheit extrem hoch.

Brent                          95,76               -0,43 USD

WTI                            90,55               -0,58 USD

Umstufungen von Aktien

- BARCLAYS SENKT ZIEL FÜR AUTO1 AUF 13 (15,20) EUR - 'OVERWEIGHT'

- BARCLAYS SENKT ZIEL FÜR DELIVERY HERO AUF 68,50 (71,30) EUR - 'OVERWEIGHT'

- BERENBERG HEBT ZIEL FÜR VITESCO AUF 54 (48) EUR - 'HOLD'

- BERENBERG SENKT ZIEL FÜR CONTINENTAL AG AUF 59 (80) EUR - 'HOLD'

- BERENBERG SENKT ZIEL FÜR NORMA GROUP AUF 36 (42) EUR - 'BUY'

- BERENBERG SENKT ZIEL FÜR SCHAEFFLER AUF 6,60 (7,40) EUR - 'BUY'

- BERENBERG SENKT ZIEL FÜR STABILUS AUF 71 (75) EUR - 'BUY'

- BERENBERG SENKT ZIEL FÜR VANTAGE TOWERS AUF 26 (33) EUR - 'HOLD'

- BERNSTEIN SENKT ZIEL FÜR BMW AUF 90 (100) EUR - 'OUTPERFORM'

- CITIGROUP SENKT ZIEL FÜR BROCKHAUS TECHNOLOGIES AUF 22 (28) EUR - 'BUY'

- CITIGROUP SENKT ZIEL FÜR GEA GROUP AUF 38,30 (41,90) EUR - 'BUY'

- CREDIT SUISSE SENKT ZIEL FÜR ADIDAS AUF 125 (145) EUR - 'UNDERPERFORM'

- JEFFERIES SENKT ZIEL FÜR TRATON AUF 13,50 (15) EUR - 'HOLD'

- JPMORGAN SENKT ZIEL FÜR HEIDELBERG MATERIALS AUF 46 (47) EUR - 'NEUTRAL'

- JPMORGAN SENKT ZIEL FÜR SOFTWARE AG AUF 26 (40) EUR - 'NEUTRAL'

- JPMORGAN SETZT HEIDELBERG MATERIALS AUF 'NEGATIVE CATALYST WATCH'

- MORGAN STANLEY SENKT EVONIK AUF 'EQUAL-WEIGHT' (OVERWEIGHT) - ZIEL 25 (28) EUR

- RBC SENKT ZIEL FÜR PUMA SE AUF 65 (80) EUR - 'OUTPERFORM'

- WDH/BARCLAYS STARTET INSTONE REAL ESTATE MIT 'UNDERWEIGHT' - ZIEL 7,5 EUR

- WDH/GOLDMAN SENKT ZIEL FÜR ADIDAS AUF 145 (170) EUR - 'NEUTRAL'

- WDH/GOLDMAN SENKT ZIEL FÜR LANXESS AUF 33 (35) EUR - 'NEUTRAL'

- WDH/GOLDMAN SENKT ZIEL FÜR SIEMENS AUF 162 (186) EUR - 'BUY'

- WDH/CREDIT SUISSE SENKT ZIEL FÜR UPS AUF 198 (236) USD - 'OUTPERFORM'

- WDH/CREDIT SUISSE SENKT ZIEL FÜR FEDEX AUF 205 (236) USD - 'OUTPERFORM'

- GOLDMAN STARTET WARNER MUSIC MIT 'BUY' - ZIEL 32 USD

- GOLDMAN SENKT ZIEL FÜR NETFLIX AUF 182 (186) USD - 'SELL'

- JEFFERIES SENKT ZIEL FÜR MICROSOFT AUF 275 (320) USD - 'BUY'

- MORGAN STANLEY HEBT AMGEN AUF 'OVERWEIGHT' (EQUAL-WEIGHT) - ZIEL 279 (257) USD

- MORGAN STANLEY STARTET UNITED THERAPEUTICS MIT 'OVERWEIGHT'

- BARCLAYS HEBT ZIEL FÜR PROSUS AUF 85,20 (80) EUR - 'EQUAL WEIGHT'

- BARCLAYS SENKT ZIEL FÜR JUST EAT TAKEAWAY AUF 17 (23) EUR - 'EQUAL WEIGHT'

- BARCLAYS STARTET GLENVEAGH PROPERTIES MIT 'OVERWEIGHT' - ZIEL 1,20 EUR

- BARCLAYS STARTET NEXITY MIT 'OVERWEIGHT' - ZIEL 25 EUR

- BERENBERG SENKT ZIEL FÜR VALEO AUF 22 (24) EUR - 'BUY'

- CREDIT SUISSE HEBT ZIEL FÜR GLENCORE AUF 760 (720) PENCE - 'OUTPERFORM'

- CREDIT SUISSE HEBT ZIEL FÜR RIO TINTO AUF 5800 (5600) PENCE - 'OUTPERFORM'

- CREDIT SUISSE SENKT ZIEL FÜR UBS AUF 22 (22,50) CHF - 'OUTPERFORM'

- GOLDMAN SENKT ZIEL FÜR CREDIT SUISSE AUF 4,70 (5,80) CHF - 'SELL'

- JEFFERIES HEBT ZIEL FÜR UNICREDIT AUF 17,50 (17) EUR - 'BUY'

- JEFFERIES NIMMT CERES POWER MIT 'HOLD' WIEDER AUF - ZIEL 365 PENCE

- JEFFERIES NIMMT ITM POWER MIT 'BUY' WIEDER AUF - ZIEL 185 PENCE

- JEFFERIES NIMMT NEL ASA MIT 'BUY' WIEDER AUF - ZIEL 19 NOK

- JEFFERIES NIMMT POWERCELL MIT 'HOLD' WIEDER AUF - ZIEL 135 SEK

- JEFFERIES SENKT ZIEL FÜR CREDIT SUISSE AUF 4,40 (5) CHF - 'HOLD'

- JPMORGAN SETZT ALSTOM AUF 'POSITIVE CATALYST WATCH'

- WDH/GOLDMAN SENKT ZIEL FÜR AB INBEV AUF 59 (61) EUR - 'NEUTRAL'

- WDH/JEFFERIES SENKT ZIEL FÜR SCHNEIDER ELECTRIC AUF 115 (120) EUR - 'HOLD'

- WDH/NUMIS HEBT NEXT PLC AUF 'BUY' (ADD) - ZIEL 6800 (7000) PENCE

- WDH/NUMIS SENKT KINGFISHER AUF 'SELL' (REDUCE) - ZIEL 150 (215) PENCE

- WDH/RBC HEBT ZIEL FÜR ING AUF 11,75 (11,50) EUR - 'SECTOR PERFORM'

Termine Unternehmen

07:00 CHE: Givaudan, 9Monatsumsatz

07:00 DEU: About You, Q2-Zahlen

11:30 DEU: Boehringer Ingelheim, Herbst-Pk, Ingelheim

13:00 DEU: Vitesco, Capital Markets Day

18:00 FRA: LVMH, Q3-Umsatz

18:00 USA: Procter & Gamble, Hauptversammlung

Termine Konjunktur

01:50 JPN: BoJ Leistungsbilanz 08/22

08:00 DEU: Öffentlicher Gesamthaushalt (vierteljährliche Kassenergebnisse), 1. Halbjahr

08:00 GBR: Arbeitslosenzahlen 09/22

09:00 CZE: Verbraucherpreise 09/22

09:00 TUR: Leistungsbilanz 08/22

10:00 ITA: Industrieproduktion 08/22

Sonstige Termine

DEU: 13. Deutscher Maschinenbaugipfel des Verbands Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA), Berlin (bis 12.10.22)

+ 09.30 Rede des Bundeskanzlers Olaf Scholz (SPD)

+ 13.15 Pk mit VDMA-Präsident Karl Haeusgen

DEU: Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) lädt kommunale Spitzenverbände zu einem Flüchtlingsgipfel ein

14:00 DEU: Konferenz: "Sustainable Finance 2022 - Wo stehen wir?" u.a. mit Volker Brühl, Geschäftsführer, Center for Financial Studies, und Holger Schulte, Bereichsvorstand der Commerzbank

CZE: Informelles Treffen der EU-Energieminister, Prag

USA: Jahrestagung von Weltbank und Internationalem Währungsfonds (bis 16.10.22) , Washington

15.00 h Pk zum Word Economic Outlook

16.15 h Pk zum Global Financial Stability Report

Redaktion onvista/dpaAFX

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