Einfluss der US-Wahlen auf die Börse bisher überschaubar

Dax Vorbörse heute 9.11.2022: Erholungsrallye macht Pause – US-Wahlen bisher noch ohne Ergebnis – Wall Street im Plus

onvista · Uhr
Quelle: Imagentle/SHutterstock.com

Die Erholungsrallye im Dax scheint auf dem höchsten Niveau seit Mitte August zunächst wieder eine Pause einzulegen. Eine Stunde vor dem Xetra-Start deutet der X-Dax als außerbörslicher Indikator für den Leitindex am Mittwoch einen Rückgang um 0,4 Prozent auf 13 634 Punkte an. Damit wackelt auch der Vortagesausbruch über die 200-Tage-Linie, die als Indikator für den längerfristigen Trend gilt. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 wird zur Wochenmitte ebenfalls etwas schwächer erwartet.

"Der Einfluss der US-Zwischenwahlen auf das Marktgeschehen ist bislang überschaubar", heißt es bei der Helaba. Bei den "Midterms" in der Mitte der vierjährigen Amtszeit von Präsident Joe Biden ist nach der Schließung der Wahllokale in zahlreichen Bundesstaaten weiter offen, welche Partei künftig im US-Kongress das Sagen haben wird. Ein zuletzt vorhergesagter überwältigender Sieg der Republikaner zeichnete sich aber bis zum späten Dienstagabend (Ortszeit) nicht ab.

In den Fokus rücken stattdessen laut den Helaba-Experten bereits die US-Verbraucherpreise am Donnerstag angesichts ihrer Signalwirkung für die Zinspolitik der US-Notenbank. Die Anleger könnten sich in Zurückhaltung üben, das Umfeld bleibe angesichts hoher Inflationserwartungen schwierig.

Einzelwerte im Überblick

Unternehmensseitig müssen die Börsianer neben einer Analystenabstufung der Deutschen Post nochmals einige Quartalsberichte bewerten. Commerzbank , Eon , Lanxess , Siemens Healthineers und im Nebenwertebereich Evotec sowie Heidelberger Druck haben aktuelle Geschäftszahlen vorgelegt.

Mit minus 4 Prozent vorbörslich auffällig schwach tendierten Papiere von Siemens Health. Der Medizintechnikkonzern geht für das im Oktober gestartete Geschäftsjahr von einer Abschwächung der Geschäfte aus und erwartet ein sinkendes bereinigtes Ergebnis je Aktie und einen nahezu stagnierenden vergleichbaren Umsatz.

Auch Adidas erhielten nach der Freude über den neuen, von Puma abwandernden Konzernchef wieder einen Dämpfer. Wegen der inzwischen beendeten Partnerschaft mit dem Rapper Kanye West und seiner Marke Yeezy mussten die Herzogenauracher ihre Umsatzprognose erneut kappen. Für die Papiere geht es vorbörslich um über 3 Prozent abwärts, nachdem sie sich zuletzt um rund 30 Prozent von ihrem Tief seit 2016 erholt hatten.

Kursgewinne an der Wall Street

Die US-Aktienmärkte haben am Tag der Zwischenwahlen an den positiven Wochenauftakt angeknüpft. Der Dow Jones Industrial erklomm am Dienstag im Handelsverlauf den höchsten Stand seit zweieinhalb Monaten und schloss mit einem Plus von 1,02 Prozent bei 33 160,83 Punkten. Der marktbreite S&P 500 gewann 0,56 Prozent auf 3828,11 Zähler. Der technologielastige Nasdaq 100 legte um 0,75 Prozent auf 11 059,50 Punkte zu. Im Mittelpunkt des Interesses standen die Zwischenwahlen in den USA.

Kursverluste in Asien

Die wichtigsten Aktienmärkte in Asien haben am Mittwoch etwas schwächer tendiert. Die freundliche Verfassung der US-Aktienmärkte sorgte nicht für ein freundlicheres. Der CSI-300-Index mit den 300 wichtigsten chinesischen Unternehmen an den Festlandbörsen büßte zuletzt 0,9 Prozent ein. Der Hang-Seng-Index der Sonderverwaltungszone Hongkong sank um 1,7 Prozent. Der Tokioter Leitindex Nikkei 225 schloss 0,6 Prozent tiefer. Erst der Ausgang der US-Zwischenwahlen dürfte für ein klareres Bild der künftigen Machtverhältnisse in den USA sorgen.

Renten

Bund-Future                    137,19          0,10%\°

Devisen: Euro gibt zum US-Dollar leicht nach - US-Zwischenwahlen im Fokus

Der Euro hat am Mittwoch im frühen Handel leicht nachgegeben. Am Morgen kostete die Gemeinschaftswährung 1,0060 US-Dollar und damit etwas weniger als am Vorabend. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Dienstagnachmittag noch etwas tiefer auf 0,9996 Dollar festgesetzt.

An den Finanzmärkten stehen die Zwischenwahlen in den USA im Mittelpunkt. Bei den sogenannten Midterms ist die prognostizierte Erfolgswelle der Republikaner nach ersten Ergebnissen wohl ausgeblieben. Insbesondere das Rennen um die Mehrheit im Senat, der zweiten Kammer des Kongresses, scheint sehr eng zu sein. Die Reaktion an den Börsen ist bisher eher verhalten.

Euro/USD                                        1,0066                        -0,06     

USD/Yen                             145,6945                               0,05                       

Euro/Yen                             146,6590                               -0,01\°

Ölpreise geben leicht nach

Die Ölpreise sind am Mittwoch im frühen Handel leicht gefallen. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent kostete am Morgen 95,13 US-Dollar. Das waren 23 Cent weniger als am Vortag. Der Preis für ein Barrel der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) fiel um 32 Cent auf 88,59 Dollar.

Nach Abschlägen am Vortag hielten sich die Preisbewegungen zur Wochenmitte zunächst in Grenzen. Belastet wurden die Preise zuletzt durch enttäuschte Hoffnungen auf eine Lockerung der strengen Corona-Politik Chinas. Die teils drastischen Maßnahmen stellen eine erhebliche Belastung für die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt dar.

Als Gegenpol fungiert die Förderpolitik des Erdölverbunds Opec+. Die rund 20 Länder haben ihre Produktion zum Monatsbeginn reduziert. Dies ist eine Reaktion auf die teils deutlichen Preisabschläge in den vergangenen Monaten - die allerdings auf hohem Niveau erfolgt sind. Der Ukraine-Krieg und die Sanktionen vornehmlich westlicher Länder gegen Russland hatten die Preise zuvor stark getrieben.

Brent                              95,03         -0,33 USD

WTI                                88,50         -0,41 USD\°

Umstufungen von Aktien

- BARCLAYS SENKT ZIEL FÜR DEUTSCHE POST AUF 55 (74) EUR - 'OVERWEIGHT'

- GOLDMAN SENKT ZIEL FÜR EVONIK AUF 16,70 (16,80) EUR - 'SELL'

- GOLDMAN SENKT ZIEL FÜR VONOVIA AUF 30 (33,30) EUR - 'CONVICTION BUY LIST'

- HSBC SENKT KRONES AUF 'HOLD' (BUY)

- JEFFERIES SENKT ZIEL FÜR HENKEL AUF 70 (73) EUR - 'HOLD'

- JPMORGAN HEBT ZIEL FÜR MUNICH RE AUF 330 (325) EUR - 'OVERWEIGHT'

- JPMORGAN SENKT DEUTSCHE POST AUF 'NEUTRAL' (OW) - ZIEL 41,50 (50,90) EUR

- JPMORGAN SENKT ZIEL FÜR BAYER AUF 77 (80) EUR - 'OVERWEIGHT'

- RBC SENKT ZIEL FÜR FRAPORT AUF 35 (36) EUR - 'UNDERPERFORM'

- SOCGEN HEBT ZIEL FÜR MUNICH RE AUF 311 (272) EUR - 'BUY'

- WDH/CREDIT SUISSE SENKT ZIEL FÜR FMC AUF 32 (37) EUR - 'NEUTRAL'

- WDH/DZ BANK SENKT FAIREN WERT FÜR DEUTSCHE POST AUF 48 (51) EUR - 'KAUFEN'

- WDH/HSBC SENKT KRONES AUF 'HOLD' (BUY) - ZIEL 110 (102) EUR

- DEUTSCHE BANK RESEARCH HEBT ZIEL FÜR DUPONT AUF 75 (60) USD - 'BUY'

- JEFFERIES HEBT ZIEL FÜR DUPONT AUF 70 (60) USD - 'HOLD'

- GOLDMAN HEBT ALLSCRIPTS HEALTHCARE SOLUTIONS AUF 'BUY' (N) - ZIEL 23 (22) USD

- BOFA HEBT TAKE TWO INTERACTIVE AUF 'BUY' (NEUTRAL) - ZIEL 120 (130) USD

- JEFFERIES SENKT ZIEL FÜR TRIPADVISOR AUF 28 (29) USD - 'HOLD'

- BARCLAYS STARTET GARMIN MIT 'EQUAL WEIGHT' - ZIEL 97 USD

- JPMORGAN SENKT ZIEL FÜR WALT DISNEY AUF 135 (145) USD - 'OVERWEIGHT'

- UBS SENKT ZIEL FÜR WALT DISNEY AUF 122 (135) USD - 'BUY'

- BARCLAYS STARTET LIONTRUST MIT 'OVERWEIGHT' - ZIEL 1130 PENCE

- BARCLAYS STARTET LOGITECH MIT 'OVERWEIGHT' - ZIEL 65 USD

- GOLDMAN HEBT ZIEL FÜR RYANAIR AUF 21,30 (21,10) EUR - 'BUY'

- JEFFERIES HEBT ZIEL FÜR SANTANDER AUF 4,60 (4,40) EUR - 'BUY'

- JEFFERIES SENKT ZIEL FÜR SHELL AUF 3200 (3300) PENCE - 'BUY'

- JEFFERIES SENKT ZIEL FÜR TOTALENERGIES AUF 70 (71) EUR - 'BUY'

- JPMORGAN NIMMT SAIPEM MIT 'OVERWEIGHT' WIEDER AUF - ZIEL 1,75 EUR

- MORGAN STANLEY HEBT INTERCOS AUF 'OVERWEIGHT' (EQUAL-W.) - ZIEL 14 (14,50) EUR

- WDH/BARCLAYS HEBT JUPITER AUF 'EQUAL WEIGHT' (UNDERWEIGHT) - ZIEL 110 (120) P

Redaktion onvista/dpa-AFX

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