Warten auf neue Impulse

Dax Vorbörse heute 18.11.2022: Moderates Plus zu Handelsbeginn – Hoffnung auf Zinsdrosselung durch Fed schwindet

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Quelle: Immersion Imagery/Shutterstock.com

Die Anleger am deutschen Aktienmarkt warten nach der jüngsten Erholungsrallye weiter auf frischen Schwung. Rund eine Dreiviertelstunde vor dem offiziellen Beginn sah es nach moderaten Gewinnen zum Auftakt im deutschen Leitindex aus, der X-Dax als Indikator deutete für den Dax auf ein Plus von 0,36 Prozent auf 14 318 Zähler hin. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 wurde zuletzt 0,44 Prozent höher erwartet.

Nach einem Aufschwung um mehr als 20 Prozent seit dem Tief Ende September und dem Sprung über die Marke von 14.400 Punkten zu Wochenbeginn war die Rallye im Dax zuletzt ins Stottern gekommen. Ähnlich sah es auch an vielen anderen Weltbörsen aus. Börsianer sprachen von einem mittlerweile überkauften Niveau. In den USA mehren sich zudem die Zweifel, dass die US-Notenbank Fed tatsächlich ihr Tempo bei den Zinserhöhungen drosseln könnte - genau diese Hoffnung hatte die Rallye an den internationalen Handelsplätzen in den vergangenen Wochen gespeist.

Dass sich an der Wall Street zuletzt die Kurse nach anfänglichen Verlusten stabilisieren konnten, stützt am letzten Handelstag der Woche auch den Dax.

Fürs Erste ist die Luft raus

Thomas Altmann (QC Partners)

Die Börsianer warteten nun auf Impulse. "Die Schwankungen bleiben zwar hoch. Aber per saldo kommt der Dax kaum noch von der Stelle", so der Börsenkenner. Auf Wochensicht bahnt sich aktuell immerhin noch ein moderates Plus für den deutschen Leitindex an.

Analystenstudien im Fokus

Große Treiber sind derweil am letzten Handelstag der Woche nicht in Sicht, weder auf Konjunktur- noch auf Unternehmensseite. Erst im Tagesverlauf öffnet in den hinteren Börsenreihen der Wärmeverbundsystem-Hersteller Sto seine Bücher. Mangels weiterer Nachrichten aus der ohnehin auslaufenden Bilanzsaison dürften die Anleger sich daher zunächst auf einige herausragende Analystenstudien fokussieren.

So belastete bereits vorbörslich ein gleich um zwei Stufen von "Buy" auf "Underperform" gesenktes Votum der Experten des Analysehauses Jefferies die SAP -Papiere. Sie verloren auf der Handelsplattform Tradegate im Vergleich zum Xetra-Schluss fast drei Prozent. Analyst Charles Brennan sieht durch die strikte Kostenkontrolle, mit der das Management des Softwarekonzerns auf die schwächere Konjunktur reagiere, die Mittelfristziele gefährdet. Auch stört er sich an der hohen Bewertung, die SAP-Aktien zu den teuersten im Sektor mache. Das von 105 auf 90 Euro reduzierte Kursziel rechtfertige die neue Einstufung.

Zu den weiteren Unternehmen, die durch frische Analystenstudien bewegt werden könnten, gehören im Dax auch die Continental -Papiere. Hier strichen die Experten der französischen Bank Exane BNP ihr Kaufvotum für den Reifenhersteller und Autozulieferer.

Die Societe Generale äußerte sich in einer Ersteinschätzung positiv zum Energiekonzern Eon und nahm die Aktie mit einer Kaufempfehlung in die Bewertung auf. Und Knorr-Bremse ist für die Oddo-Experten ab sofort einen Kauf wert.

Moderate Verluste an der Wall Street

Nach ihrem starken Lauf seit Mitte Oktober ist die Rallye an den US-Börsen seit fast einer Woche ins Stocken geraten. Nach anfänglichen Verlusten und einem kurzen Ausflug in die Gewinnzone schlossen die Indizes am Donnerstag letztlich nur geringfügig verändert. Dabei blieben sie innerhalb ihrer recht begrenzten Handelsspannen der vergangenen Tage. Die Zweifel, ob die US-Notenbank Fed wegen des nachlassenden Preisauftriebs tatsächlich das Tempo ihrer Zinserhöhungen drosselt, blieben. Angefacht wurden sie nun auch vom Präsidenten der regionalen Notenbank von St. Louis, James Bullard. Er sprach sich dafür aus, dass die Zinsen weiter steigen sollten, damit die Fed ihr Ziel, die Inflation zu senken, erreiche.

Der Dow Jones Industrial beendete den Handel mit minus 0,02 Prozent auf 33 546,32 Punkte. Der S&P 500 gab um 0,31 Prozent auf 3946,56 Zähler nach. Der technologielastige Auswahlindex Nasdaq 100 sank um 0,19 Prozent auf 11 676,86 Punkte.

Moderate Verluste in Asien

Die wichtigsten Börsen Asiens haben am Freitag nachgegeben. Der CSI-300-Index mit den 300 wichtigsten chinesischen Unternehmen an den Festlandbörsen fiel zuletzt um 0,2 Prozent und der Hang-Seng-Index in der Sonderverwaltungszone Hongkong sank um ein halbes Prozent. In Japan schloss der Tokioter Leitindex Nikkei 225 0,1 Prozent tiefer. Moderate Gewinne gab es in Australien.

Renten

Bund-Future        140,31    +0,13%

Devisen: Eurokurs zum US-Dollar wenig verändert

Der Kurs des Euro hat sich am Freitag kaum bewegt. Am Morgen wurde die Gemeinschaftswährung bei 1,0368 US-Dollar gehandelt und damit etwa zum gleichen Kurs wie am Vorabend. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs zuletzt am Donnerstagnachmittag auf 1,0319 Dollar festgesetzt.

Damit hat sich der Euro nach den Kursverlusten vom Vortag stabilisiert. Am Donnerstag hatte eine Dollar-Stärke belastet, nachdem US-Notenbanker Spekulationen auf künftig weniger starke Zinserhöhungen in den USA eine Absage erteilt hatten. Zudem hätten die Mitglieder der US-Notenbank Fed versucht, die Erwartungen zu dämpfen, dass die Fed im Verlauf des nächsten Jahres ihren Leitzins senken könnte, sagte Devisenexpertin You-Na Park-Heger von der Commerzbank.

In den USA liegt die Inflationsrate deutlich über dem von der US-Notenbank anvisierten Ziel von zwei Prozent, was weitere Zinsschritte erforderlich macht. Im Tagesverlauf wird am Devisenmarkt mit einem eher ruhigen Handel gerechnet. Es stehen kaum wichtige Konjunkturdaten auf dem Programm, die für Impulse sorgen könnten.

Euro/USD       1,0366    -0,03%

USD/Yen        139,85    -0,24%

Euro/Yen        144,97    -0,26%

Ölpreise erholen sich etwas nach Talfahrt - starke Verluste auf Wochensicht

Die Ölpreise sind am Freitag leicht gestiegen. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent kostete am Morgen 90,20 US-Dollar. Das waren 42 Cent mehr als am Vortag. Der Preis für ein Barrel der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) stieg um 60 Cent auf 82,24 Dollar.

Am Ölmarkt zeigte sich kurz vor dem Wochenende eine leichte Gegenbewegung, nachdem die Preise zuvor stark gefallen waren. Am Donnerstag war die Notierung für Rohöl aus der Nordsee erstmals seit Oktober zeitweise unter die Marke von 90 Dollar gefallen, nachdem ein starker Dollar, Rezessionsgefahren in den USA und steigende Corona-Fälle in China die Ölpreise in der Spitze mehr als drei Dollar nach unten gedrückt hatten.

Trotz der leichten Erholung steuern die Ölpreise auf die zweite Handelswoche in Folge mit Verlusten zu. Seit Beginn der Woche hat Brent-Öl fast sieben Prozent an Wert verloren. Generell belastet nach Einschätzung von Marktbeobachtern die Sorge, dass die schnellen Zinserhöhungen führender Notenbanken im Kampf gegen die hohe Inflation die Weltwirtschaft zu stark abwürgen könnte, was einen Rückgang der Nachfrage nach Rohöl zur Folge hätte./

Umstufungen von Aktien

- BARCLAYS HEBT ZIEL FÜR SIEMENS AUF 94 (90) EUR - 'UNDERWEIGHT'

- BARCLAYS SENKT ZIEL FÜR BAYER AUF 80 (90) EUR - 'OVERWEIGHT'

- BARCLAYS SENKT ZIEL FÜR VANTAGE TOWERS AUF 26 (32) EUR - 'EQUAL WEIGHT'

- BERENBERG SENKT ZIEL FÜR NFON AUF 9 (15) EUR - 'BUY'

- BOFA SENKT ZIEL FÜR THYSSENKRUPP AUF 12 (14) EUR - 'BUY'

- DEUTSCHE BANK RESEARCH HEBT ZIEL FÜR MTU AUF 240 (232) EUR - 'BUY'

- GOLDMAN HEBT ZIEL FÜR GRAND CITY PROPERTIES AUF 11,60 (10,90) EUR - 'BUY'

- GOLDMAN HEBT ZIEL FÜR LEG IMMOBILIEN AUF 63,10 (62,30) EUR - 'NEUTRAL'

- GOLDMAN HEBT ZIEL FÜR VONOVIA AUF 33,30 (30) EUR - 'CONVICTION BUY LIST'

- GOLDMAN SENKT ZIEL FÜR AROUNDTOWN AUF 2,40 (2,50) EUR - 'NEUTRAL'

- JPMORGAN SENKT ZIEL FÜR MORPHOSYS AUF 18 (32,50) EUR - 'NEUTRAL'

- RBC HEBT ZIEL FÜR SIEMENS AUF 155 (135) EUR - 'OUTPERFORM'

- WDH/EXANE BNP SENKT CONTINENTAL AG AUF 'NEUTRAL' (OUTPERFORM) - ZIEL 65 EUR

- WDH/JEFFERIES HEBT ZIEL FÜR MTU AUF 250 (245) EUR - 'BUY'

- WDH/JPMORGAN HEBT ZIEL FÜR MTU AUF 280 (275) EUR - 'OVERWEIGHT'

- WDH/JPMORGAN HEBT ZIEL FÜR THYSSENKRUPP AUF 5,10 (4,80) EUR - 'UNDERWEIGHT'

- WDH/JPMORGAN SENKT ZIEL FÜR VARTA AUF 30 (45) EUR - 'NEUTRAL'

- WDH/LBBW HEBT ZIEL FÜR MTU AUF 230 (210) EUR - 'KAUFEN'

- WDH/QUIRIN HEBT ZIEL FÜR DEUTZ AUF 7,12 (7,02) EUR - 'BUY'

- WDH/SOCGEN STARTET EON MIT 'BUY' - ZIEL 10,70 EUR

- JPMORGAN HEBT ZIEL FÜR APPLIED MATERIALS AUF 120 (115) USD - 'OVERWEIGHT'

- DEUTSCHE BANK RESEARCH HEBT ZIEL FÜR APPLIED MATERIALS AUF 110 (95) USD - 'BUY'

- BOFA HEBT ZIEL FÜR APPLIED MATERIALS AUF 125 (117) USD - 'BUY'

- MORGAN STANLEY SENKT ZIEL FÜR APPLIED MATERIALS AUF 89 (99)USD - 'EQUAL-WEIGHT'

- JPMORGAN HEBT WALGREENS BOOTS ALLIANCE AUF 'OVERWEIGHT' (NEUTRAL) - ZIEL 42 USD

- BARCLAYS SENKT ZIEL FÜR VODAFONE AUF 110 (120) PENCE - 'EQUAL WEIGHT'

- GOLDMAN HEBT TRITAX BIG BOX AUF 'BUY' (NEUTRAL) - ZIEL 170 (140) PENCE

- GOLDMAN SENKT UNIBAIL-RODAMCO-WESTFIELD AUF 'SELL' (NEUTRAL) - ZIEL 39 (44) EUR

- JEFFERIES SENKT SCOR AUF 'HOLD' (BUY) - ZIEL 17,50 (22,50) EUR

- JPMORGAN HEBT ZIEL FÜR PROSUS AUF 87,40 (83,50) EUR - 'OVERWEIGHT'

- RBC HEBT ZIEL FÜR BBVA AUF 6,75 (6,50) EUR - 'OUTPERFORM'

Termine Unternehmen

12:00 NLD: Just Eat Takeaway.com, außerordentliche Hauptversammlung zur Genehmigung eines Spartenverkaufs

Termine Unternehmen ohne Zeitangaben

DEU: Sto, Q3-Zahlen

DEU: Flughafen BER, Aufsichtsratssitzung

CHE: SGS, Investor Days (bis 19.11.), Istanbul

Termine Konjunktur

01:00 GBR: GfK Verbrauchervertrauen

08:00 GBR: Einzelhandelsumsatz 10/22

08:00 DEU: Baugenehmigungen 09/22

08:30 CHE: Industrieproduktion Q3/22

16:00 USA: Frühindikator 10/22

16:00 USA: Wiederverkäufe Häuser 10/22

EUR: Fitch Ratingergebnis Bulgarien, Italien, Russland, Schweden, Türkei

EUR: Moody's Ratingergebnis Portugal, Malta

EUR: S&P Ratingergebnis Slowakei, Irland

Sonstige Termine

09:00 DEU: Bundesgerichtshof verhandelt zum Wiederkaufsrecht einer Gemeinde beim Verkauf von Bauland, Karlsruhe

09:00 DEU: "Frankfurt European Banking Congress" mit Vorträgen von EZB-Präsidentin Christine Lagarde (9.30 h), Bundesbank-Präsident Joachim Nagel (14.00 h) und Bundesfinanzminister Christian Lindner (15.30 h), Frankfurt

10:30 DEU: Gasversorgung im Winter 2022/23: Online-Vorstellung von Szenarien des Gasspeicherverbandes Initiative Energien Speichern e.V. (INES)

13:30 DEU: Messe Berlin, gfu und Clarion Events unterzeichnen Vertrag zur Zukunft der IFA in Berlin mit Statement von Franziska Giffey

DEU: Abschluss Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) empfängt Amtskollegen der G7-Staaten

THA: Asien-Pazifik-Gipfel (Apec) unter anderen mit Chinas Staatschef Xi, US-Vizepräsidentin Harris und Frankreichs Präsident Macron

EGY: Weltklimakonferenz der Vereinten Nationen (COP27) - Geplanter Abschluss, Scharm el Scheich

Redaktion onvista/dpa-AFX

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