Start in die Notenbank-Woche

Dax Vorbörse heute 12.12.2022: Dax vorbörslich im Minus – Warten auf Zinsentscheid der Fed und EZB – Euro weiter über 1,05 USD

onvista · Uhr
Quelle: Aleksandra Gigowska/Shutterstock.com

Vor wichtigen Zinsentscheidungen im Wochenverlauf meiden Anleger am Montag das Risiko. Der Dax dürfte etwas tiefer in den Handel starten: Gut eine Stunde vor Handelsbeginn signalisierte der X-Dax als außerbörslicher Indikator einen Kursabschlag von 0,52 Prozent auf 14.295,77 Punkte. Der Dax dürfte damit der Schwäche der US-Börsen folgen. Dort waren die Investoren am Freitag in der Schlussstunde noch in die Defensive gegangen. Auch der EuroStoxx 50 wird schwächer erwartet.

"Die Marktteilnehmer werden sich vor den wichtigen Ereignissen in dieser Woche vermutlich in Zurückhaltung üben, zumal heute keine relevanten Datenveröffentlichungen anstehen", schrieben am Morgen die Experten der Landesbank Helaba. Die Anleger konzentrieren sich in den kommenden Tagen auf die Notenbank-Entscheidungen der US-amerikanischen Fed zur Wochenmitte sowie der Europäischen Zentralbank (EZB) am Donnerstag. Davor werden aber am Dienstag noch die US-Inflationsdaten von größerer Bedeutung sein.

"Voraussetzung für einen weiteren Kursanstieg ist ein gedämpfter Preisdruck und eine Fed, die keinen Grund liefert, das Zinstop höher zu sehen als bislang", hieß es weiter von der Helaba. Es wird sowohl in den USA als auch in der Eurozone mit einer Zinsanhebung um 0,50 Prozentpunkte gerechnet und damit mit nicht mehr ganz so großen Schritten wie zuletzt.

Der Dax notiert derzeit etwas unter der 21-Tage-Linie für den kurzfristigen Trend. Nach der Rallye im November scheint die Luft weiterhin raus zu sein. Die Experten der Credit Suisse sehen für Aktien aktuell eher Risiken als Chancen. Das konjunkturelle Umfeld bleibe extrem herausfordernd, hieß es am Morgen in einem aktuellen Kommentar der Schweizer Bank.

Einzelwerte im Überblick

Vorbörslich bewegten vor allem Analysteneinstufungen die Kurse. Im Dax gab es etwa Umstufungen für die Aktien den Deutschen Börse und Beiersdorf . Der Börsenbetreiber wurde von JPMorgan auf ein neutrales Votum abgestuft, was die Aktien vorbörslich mit 2,3 Prozent belastete. Analyst Enrico Bolzoni sieht 2023 nur begrenzt Luft nach oben.

Beiersdorf dagegen wurde von gleich zwei Analyehäusern besser beurteilt: Sowohl RBC als auch Morgan Stanley zeigen sich nun mit neutralen Einschätzungen nicht mehr pessimistisch für den Konsumgüter- und Klebstoffkonzern. Entsprechend bewegte sich der Kurs vorbörslich mit 1,6 Prozent im Plus. Rashad Kawan von Morgan Stanley argumentierte, das Chance- und Risikoprofil von Beiersdorf sei nun ausgewogen.

Von Morgan Stanley auf ein negatives Votum abgestuft wurde derweil Teamviewer . Nach zuletzt gutem Lauf auf ein Hoch seit Juni ging es hier im vorbörslichen Tradegate-Handel um 2,9 Prozent bergab. Seit dem Oktober-Tief hatten die Papiere des Spezialisten für Computer-Fernwartung aber auch zwei Drittel an Wert gewonnen.

Verluste an der Wall Street

An einem über weite Strecken relativ robusten Freitag haben sich die Anleger an den US-Börsen im späten Handel zurückgezogen. Obwohl der Preisauftrieb auf Herstellerebene wieder für Unsicherheit sorgte, blieben die Bewegungen lange moderat. In der Schlussstunde jedoch gingen die Anleger dann vor wichtigen Ereignissen in der kommenden Woche aus dem Risiko. Der Dow Jones Industrial verabschiedete sich 0,90 Prozent tiefer mit 33 476,46 Punkten ins Wochenende. Damit steigerte er sein Minus im Wochenverlauf auf 2,8 Prozent.

Der marktbreite S&P 500 verlor am Freitag 0,73 Prozent auf 3934,38 Zähler. Der technologiewertelastige Nasdaq 100 büßte 0,64 Prozent auf 11 563,33 Punkte ein. Sein Wochenminus erhöhte sich damit auf 3,6 Prozent.

Auch Verluste an Asiens Börsen

Wieder etwas stärkere Inflationssorgen haben die Aktienmärkte in Asien am belastet. Der CSI-300-Index mit den 300 wichtigsten chinesischen Unternehmen an den Festlandbörsen sank zuletzt um 0,9 Prozent. In der chinesischen Sonderverwaltungszone fiel der Hang-Seng-Index im späten Handel um 2 Prozent. In Tokio sank der japanische Leitindex Nikkei 225 um 0,2 Prozent.

Renten

Bund-Future    140,48    +0,08%

Devisen: Euro hält sich über 1,05 US-Dollar

Der Euro hat sich zu Wochenbeginn über der Marke von 1,05 US-Dollar gehalten. Am Montagmorgen kostete die Gemeinschaftswährung 1,0515 Dollar und damit etwas weniger als vor dem Wochenende. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Freitagnachmittag auf 1,0559 Dollar festgesetzt.

Während zum Wochenstart nur wenige entscheidende Ereignisse absehbar sind, zieht die Aktivität im Laufe der Woche an. Mehrere große Notenbanken halten ihre Zinssitzungen ab, darunter die US-Notenbank Fed und die EZB. Allgemein wird damit gerechnet, dass die Währungshüter ihren Kampf gegen die hohe Inflation etwas vorsichtiger fortsetzen und ihre Leitzinsen moderater als zuletzt anheben.

Euro/USD          1,0517    -0,13%

USD/Yen           137,02    +0,24%

Euro/Yen          144,11    +0,12%

Ölpreise starten mit leichten Aufschlägen in die Woche

Die Ölpreise sind am Montag mit leichten Aufschlägen in die neue Woche gegangen. Am Morgen kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent 76,54 US-Dollar. Das waren 44 Cent mehr als am Freitag. Der Preis für ein Barrel der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) stieg um 60 Cent auf 71,62 Dollar.

Die Erdölpreise haben in den vergangenen Wochen deutlich nachgegeben. Hintergrund sind vor allem die trüben Aussichten für die globale Konjunktur, was vorrangig an den wirtschaftlichen Folgen des Ukraine-Kriegs liegt. Für etwas Optimismus hat zuletzt zwar China gesorgt, indem die Volksrepublik von ihrer strikten Corona-Politik abweicht. Allerdings mehren sich am Markt Stimmen, die vor größeren Infektionswellen und entsprechend negativen Auswirkungen auf die chinesische Wirtschaft warnen.

Brent          76,62    +0,52 USD

WTI            71,69    +0,67 USD

Umstufungen von Aktien

- BARCLAYS HEBT ZIEL FÜR BEIERSDORF AUF 122 (112) EUR - 'OVERWEIGHT'

- JPMORGAN NIMMT DWS MIT 'NEUTRAL' WIEDER AUF - ZIEL 34,30 EUR

- JPMORGAN SENKT DEUTSCHE BÖRSE AUF 'NEUTRAL' (OVERWEIGHT) - ZIEL 186 (206) EUR

- JPMORGAN SENKT PROSIEBENSAT.1 AUF 'NEUTRAL' (OVERWEIGHT) - ZIEL 11 (13) EUR

- MORGAN STANLEY HEBT BEIERSDORF AUF 'EQUAL-WEIGHT' (UNDERWEIGHT) - ZIEL 100 EUR

- MORGAN STANLEY SENKT TEAMVIEWER AUF 'UNDERWEIGHT' (EQUAL-WEIGHT) - ZIEL 12 EUR

- JEFFERIES HEBT ZIEL FÜR ORACLE AUF 85 (75) USD - 'HOLD'

- CITIGROUP HEBT ADEVINTA AUF 'NEUTRAL' (SELL) - ZIEL 73 NOK

- GOLDMAN NIMMT NN GROUP MIT 'BUY' WIEDER AUF - ZIEL 53,50 EUR

- GOLDMAN NIMMT NNN MIT 'BUY' WIEDER AUF - ZIEL 53,50 PENCE

- HSBC SENKT IDS AUF 'HOLD' (BUY) - ZIEL 215 EUR

- HSBC SENKT INTERNATIONAL DISTR. SERVICES AUF 'HOLD' (BUY) - ZIEL 215 PENCE

- HÄNDLER: CITIGROUP SENKT ZIEL FÜR H&M AUF 70 (95) SEK - 'SELL'

- JEFFERIES HEBT WOOD GROUP AUF 'BUY' (HOLD) - ZIEL 190 (150) PENCE

- JEFFERIES SENKT ACCOR AUF 'UNDERPERFORM' (HOLD) - ZIEL 21 (33) EUR

- JEFFERIES SENKT DALATA HOTEL AUF 'HOLD' (BUY)

- JEFFERIES SENKT MELIA HOTELS AUF 'HOLD' (BUY) - ZIEL 4,70 (9,00) EUR

- JEFFERIES SENKT PPHE HOTELS AUF 'HOLD' (BUY) - ZIEL 1300 (2100) PENCE

- JPM SENKT MEDIAFOREUROPE AUF 'UNDERWEIGHT' (NEUTRAL) - ZIEL 0,58 (0,54) EUR

- JPMORGAN HEBT PUBLICIS AUF 'POSITIVE CATALYST WATCH' - 'OVERWEIGHT, ZIEL 82 EUR

- JPMORGAN HEBT RELX AUF 'ANALYST FOCUS LIST' - 'OVERWEIGHT', ZIEL 2730 PENCE

- JPMORGAN NIMMT AMUNDI MIT 'OVERWEIGHT' WIEDER AUF - ZIEL 67,60 EUR

- JPMORGAN NIMMT EQT MIT 'UNDERWEIGHT' WIEDER AUF - ZIEL 208,60 SEK

- JPMORGAN NIMMT M6 MIT 'NEUTRAL' WIEDER AUF - ZIEL 18,75 EUR

- JPMORGAN NIMMT PARTNERS GROUP MIT 'NEUTRAL' WIEDER AUF - ZIEL 907,60 CHF

- JPMORGAN NIMMT TF1 MIT 'OVERWEIGHT' WIEDER AUF - ZIEL 13,62 EUR

- JPMORGAN STREICHT UNIVERSAL MUSIC VON 'ANALYST FOCUS LIST' - 'OVERWEIGHT'

- MORGAN STANLEY SENKT CAPGEMINI AUF 'EQUAL-WEIGHT' (OVERWEIGHT) - ZIEL 221 EUR

- WDH/DEUTSCHE BANK RESEARCH SENKT MANCHESTER UNITED AUF 'HOLD' (BUY)

Termine Unternehmen

22:00 USA: Oracle, Q2-Zahlen

USA: Pfizer, Capital Markets Day

Termine Konjunktur

00:50 JPN: Erzeugerpreise 11/22

08:00 DEU: Insolvenzen 09/22

08:00 GBR: Außenhandelsbilanz 10/22

08:00 GBR: BIP 10/22

08:00 GBR: Industrieproduktion 10/22

EUR: Treffen der EU-Außenminister, Brüssel

EUR: Treffen der EU-Landwirtschaftsminister, Brüssel

Redaktion onvista/dpa-AFX

Das könnte dich auch interessieren

Meistgelesene Artikel