Dax Vorbörse heute 14. April 2023: Wall-Street-Gewinne dürften Dax anschieben

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Quelle: Aleksandra Gigowska/Shutterstock.com

Deutliche Gewinne an den US-Börsen dürften dem Dax am Freitag den Weg nach oben ebnen. Erneut aufgekeimte Hoffnungen auf eine Pause im Zinserhöhungszyklus der US-Notenbank Fed hatten am Vortag die Kurse jenseits des Atlantiks befeuert. Der bekannteste Wall-Street-Index Dow Jones Industrial hatte erstmals seit zwei Monaten wieder die Marke von 34 000 Zählern übersprungen. Besonders deutlich aufwärts aber war es für die zinssensibleren Technologietitel aufwärts gegangen.

Rund eine Dreiviertelstunde vor dem Börsenstart signalisierte der X-Dax einen Aufschlag von 0,2 Prozent auf 15 766 Punkte für das deutsche Börsenbarometer. Damit zeichnet sich für die verkürzte Handelswoche nach Ostern ein Plus von einem Prozent ab. Am Mittwoch war der Dax erstmals seit Anfang des vergangenen Jahres über 15 800 Punkte geklettert, dann aber etwas zurückgefallen. Der Leitindex der Eurozone, der EuroStoxx 50 , wird am Freitag zum Handelsauftakt ebenfalls mit plus 0,2 Prozent erwartet.

"Der deutsche Aktienmarkt ist widerstandsfähig", schreiben die Experten der Helaba. "Bleibt zu hoffen, dass die anstehenden US-Zahlen nicht zu einem Anstieg der Konjunktursorgen beitragen. Aber selbst wenn es dazu käme, würden sich die Zinssorgen tendenziell abschwächen, was wiederum dem Aktienmarkt zugutekommt. Insofern dürfte das Interesse an risikoreichen Assets kaum abreißen", vermuten sie.

Am Nachmittag werden aus den USA die Einzelhandelsumsätze für März veröffentlicht. Hier hatte sich nach einem robusten Jahresauftakt eine gewisse Ernüchterung eingestellt, so die Helaba-Experten. Sie halten vor allem wegen Aussagen von Autohändlern einen Rückgang der Gesamtumsätze für wahrscheinlich. Die Industrieproduktion, die etwas später bekannt gegeben wird, dürfte ihnen zufolge indes zugelegt haben. Zudem dürften die von der Universität Michigan anstehenden Daten zum Verbrauchervertrauen beachtet werden, denn sie gelten an den Börsen als die wohl wichtigste Verbraucherumfrage in den USA.

Einzelwerte im Überblick

Mit großer Spannung wird zudem auf den Start der Berichtssaison in den USA gewartet, denn die Geschäftsberichte der US-Großbanken JPMorgan, der Citigroup und Wells Fargo stehen auf dem Programm.

Anleger dürften darauf schauen, ob und in welchem Ausmaß die jüngste Schieflage bei US-Regionalbanken nach dem Kollaps der Silicon Valley Bank auch in den Bilanzen der großen Investmenthäuser ihre Spuren hinterlassen haben.

Ansonsten dürften die Aktien von Covestro einen Blick wert sein. Der Kunststoffhersteller hatte am Vorabend überraschend Eckdaten zum ersten Quartal bekannt gegeben. In einem schwierigen Branchenumfeld musste Covestro zwar deutliche Geschäftseinbußen hinnehmen, doch brach das operative Ergebnis weit weniger stark ein, als befürchtet wurde. Die Papiere stiegen vorbörslich auf der Handelsplattform Tradegate im Vergleich zum Xetra-Schluss um rund zwei Prozent.

Hensoldt dürften zudem weiter aufmerksam beobachtet werden, denn die Aktie des Rüstungsunternehmens war erst Mitte März auf ein Rekordhoch geklettert und vorbörslich deuten sich weitere Gewinne bis auf ein neues Rekordniveau bei um die 36,50 Euro an.

WallStreet: Deutliche Kursgewinne

Konjunkturdaten haben am Donnerstag insbesondere US-Technologiewerte wieder auf Erholungskurs gebracht und die Erwartungen an steigende Zinsen etwas gedämpft. So gewann der Nasdaq 100 2,03 Prozent auf 13 109,39 Punkte. Der breit gefasste S&P 500 legte um 1,33 Prozent auf 4146,22 Zähler zu.

Der Leitindex Dow Jones Industrial kletterte erstmals seit Mitte Februar wieder über die Marke von 34 000 Punkten und schloss mit plus 1,14 Prozent auch darüber beim Stand von 34 029,69 Punkten.

Asien: Überwiegend positiv

Die wichtigsten Aktienmärkte in Asien haben am Freitag überwiegend zugelegt. Die freundliche Stimmung an den US-Börsen nach den jüngsten Preisdaten hob auch in Asien die Laune der Anleger. Der CSI-Index mit den 300 wichtigsten Werten der Börsen Shanghai und Shenzhen legte zuletzt um 0,4 Prozent zu.

Der technologiewertelastige Hang-Seng-Index der chinesischen Sonderverwaltungsregion Hongkong trat auf der Stelle. In Japan gewann der Leitindex Nikkei 225 im späten Handel 1,1 Prozent.

Renten:

Bund-Future 134,92 -0,02%

Devisen: Eurokurs weiter auf höchstem Stand seit über einem Jahr

Der Kurs des Euro hat am Freitag weiter von einer Dollar-Schwäche profitiert und ist auf den höchsten Stand seit mehr als einem Jahr gestiegen. Am frühen Morgen kletterte der Kurs zeitweise bis auf 1,1074 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs zuletzt am Donnerstagnachmittag auf 1,1015 Dollar festgesetzt.

Vor allem die Hoffnung auf eine weniger restriktive US-Geldpolitik mit einer möglichen Zinserhöhungspause und perspektivisch womöglich schon wieder sinkenden Zinsen belastet den Dollar aktuell nach jüngsten Inflationsdaten. Gleichzeitig deuteten Notenbanker aus der Eurozone zuletzt weiter höhere Leitzinsen im Kampf gegen die hohe Inflation an.

Hinzu kommt eine in der Tendenz weiter freundliche Stimmung an den Finanzmärkten. Vor dem Hintergrund der allgemein freundlichen Marktstimmung sind vergleichsweise sichere Anlagen wie der Dollar weniger gefragt, was dem Euro im Gegenzug weiteren Auftrieb verleiht.

Seit Montag hat die Gemeinschaftswährung im Handel mit der amerikanischen Währung mehr als zwei Prozent an Wert gewonnen.

Euro/USD 1,1068 0,20

USD/Yen 132,5080 -0,05

Euro/Yen 146,6570 0,14

Ölpreise legen leicht zu – Vierte Woche mit Gewinnen in Folge

Die Ölpreise sind am Freitag etwas gestiegen. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im Juni kostete am Morgen 86,38 US-Dollar. Das waren 29 Cent mehr als am Vortag. Der Preis für ein Barrel der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) zur Lieferung im Mai stieg um 37 Cent auf 82,53 Dollar.

Damit steuern die Ölpreise auf die vierte Woche infolge mit höheren Notierungen zu. Marktbeobachter sprachen von der längsten Aufwärtsbewegung seit Juni. Der Preis für Rohöl aus der Nordsee hat sich seit Montag um etwa zwei Dollar je Barrel verteuert. Wichtiger Preistreiber am Ölmarkt bleibt die angekündigte Förderkürzung zahlreicher Ölstaaten der Opec+. In der Ölallianz sind Opec-Mitglieder und andere wichtige Förderstaaten zusammengeschlossen, darunter Russland.

Am Vortag hatte die Opec in ihrem Monatsbericht auf die Folgen der Förderpolitik der Opec+ hingewiesen und vor einer deutlichen Unterversorgung der globalen Ölmärkte zum Ende des Jahres gewarnt. Die Aussicht auf die künftige Entwicklung von Angebot und Nachfrage bleibt ein bestimmendes Thema am Ölmarkt. Im Tagesverlauf wird der Monatsbericht der Internationalen Energieagentur (IEA) erwartet, von dem sich Investoren neue Hinweise erhoffen.

Brent 86,42 0,33 USD

WTI 82,55 0,39 USD

Umstufung von Aktien

  • BARCLAYS HEBT ZIEL FÜR HEIDELBERG MATERIALS AUF 60 (54) EUR - 'UNDERWEIGHT'
  • BERENBERG HEBT ZIEL FÜR EON AUF 14 (12) EUR - 'BUY'
  • BERENBERG HEBT ZIEL FÜR GERRESHEIMER AUF 119 (97) EUR - 'BUY'
  • BERENBERG SENKT ZIEL FÜR STRATEC AUF 62 (77) EUR - 'HOLD'
  • BARCLAYS HEBT JULIUS BÄR AUF 'OVERWEIGHT' (EQUAL WEIGHT) - ZIEL 81 (66) CHF
  • BARCLAYS HEBT ZIEL FÜR CRH AUF 55 (46) EUR - 'OVERWEIGHT'
  • BARCLAYS HEBT ZIEL FÜR NOVO NORDISK AUF 1200 (1075) DKK - 'OVERWEIGHT'
  • JEFFERIES HEBT ZIEL FÜR STANDARD CHARTERED AUF 1000 (950) PENCE - 'BUY'
  • JPMORGAN HEBT ZIEL FÜR RELX AUF 3100 (2840) PENCE - 'OVERWEIGHT'
  • JPMORGAN HEBT ZIEL FÜR VODAFONE AUF 100 (95) PENCE - 'NEUTRAL'

Termine Unternehmen

07:00 NLD: TomTom, Q1-Zahlen und Hauptversammlung

07:30 DEU: Nagarro, Jahreszahlen (endgültig) und Geschäftsbericht

08:00 FRA: Hermes International, Q1-Umsatz

09:00 ITA: Ferrari, Hauptversammlung

11:55 USA: UnitedHealth Group, Q1-Zahlen

12:15 USA: Blackrock, Q1-Zahlen

12:45 USA: PNC Financial Services, Q1-Zahlen

12:45 USA: J.P. Morgan Chase & Co, Q1-Zahlen

13:00 USA: Wells Fargo, Q1-Zahlen

14:00 USA: Citigroup Inc, Q1-Zahlen

Termine Konjunktur

DEU: Bundeswirtschaftsministerium, Monatsbericht

08:00 DEU: Großhandelspreise 03/23

08:00 DEU: Erzeugerpreise landwirtschaftlicher Produkte 02/23

08:00 SWE: Verbraucherpreise 03/23

08:30 CHE: Erzeuger- und Importpreise 03/23

08:45 FRA: Verbraucherpreise 03/23 (endgültig)

09:00 ESP: Verbraucherpreise 03/23 (endgültig)

10:00 POL: Verbraucherpreise 03/23 (endgültig)

10:00 FRA: IEA, Monatsbericht Ölmarkt

14:30 USA: Im- und Exportpreise 03/23

14:30 USA: Einzelhandelsumsatz 03/23

15:15 USA: Industrieproduktion 03/23

15:15 USA: Kapazitätsauslastung 03/23

16:00 USA: Uni Michigan Verbrauchervertrauen 04/23 (vorläufig)

EUR: Fitch Ratingergebnis Portugal, Belarus, Kroatien

EUR: S&P Ratingergebnis Tschechien

EUR: Moody's Ratingergebnis Europäische Union

Sonstige Termine

09:30 DEU: Cum-Ex-Untersuchungsausschuss der Bürgerschaft befragt erste Zeugen aus dem Bundestagsfinanzausschuss u.a. mit der heutigen Familienministerin Lisa Paus (Grüne) und dem früheren Linken-Politiker Fabio de Masi

18:00 FRA: Verfassungsrat gibt Entscheidung über Rentenreform bekannt, Paris

USA: Fortsetzung der Frühjahrstagung von IWF und Weltbank in Washington (bis 16.4.23)

+17.30 Pk US-Finanzministerin Janet Yellen

USA: Fortsetzung des Irland-Besuchs von US-Präsident Joe Biden

Redaktion onvista/dpa-AFX

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