Dax Vorbörse

Dax vorbörslich weiter erholt - Chinesiche Konjunktur liegt unter Erwartungen

onvista · Uhr
Quelle: Pavel Ignatov/Shutterstock.com

Der deutsche Aktienmarkt dürfte am Dienstag an seinen Erholungsversuch vom Wochenauftakt anknüpfen. Eine Stunde vor Handelsbeginn signalisierte der X-Dax für den deutschen Leitindex ein Plus von 0,3 Prozent auf 15.950 Punkte. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 wurde 0,5 Prozent höher erwartet.

Mit den moderaten Gewinnen würde der Dax allerdings weiter in der Spanne der vergangenen Börsentage zwischen etwa 15.700 und gut 16.000 Zählern steckenbleiben. Insbesondere Bedenken hinsichtlich der weltweiten Konjunktur, vor allem aber der in China, hatten die Aktienmärkte zuletzt gebremst.

Aus China gab es am Morgen zwar erneut schlechte Nachrichten: Sowohl die Einzelhandelsumsätze als auch die Industrieproduktion waren im Juli hinter den Erwartungen zurückgeblieben. Um die schwächelnde Wirtschaft zu stützen, dreht die chinesische Zentralbank aber erneut an der Zinsschraube. Der Zinssatz für Kredite mit einer einjährigen Laufzeit wurde gesenkt.

Einzelwerte im Überblick

Mit Blick auf die abebbende Berichtssaison hierzulande richtet sich die Aufmerksamkeit auf Encavis. Neue Wind- und Solarparks sowie die Übernahme der italienischen Stern Energy hatten bei dem Unternehmen im ersten Halbjahr niedrigere Energiepreise und ungünstigeres Wetter beim Umsatz wettgemacht. Dabei schnitt Encavis trotz eines Rückgangs beim operativen Ergebnis etwas besser ab, als von den Analysten erwartet. Die zuletzt sehr schwachen Aktien notierten auf der Handelsplattform Tradegate ein Prozent über dem Xetra-Schluss vom Montag.

Zudem könnten Analystenkommentare die Kurse bewegen. So ist es laut Bernstein Research in der europäischen Konsumgüterbranche an der Zeit, Qualitätsunternehmen den Vorzug zu geben vor solchen, die eher eine Story der Trendwende sind, schrieb der Experte Bruno Monteyne in einer Branchenstudie. Während er deshalb optimistischer wird für L'Oreal, Lindt & Sprüngli und Beiersdorf, ist bei Danone und Henkel das Gegenteil der Fall. Damit legten die Papiere von Beiersdorf auf Tradegate um 0,7 Prozent zu, während die von Henkel um 1,5 Prozent fielen.

Erholung in den USA

An der Wall Street hat die neue Handelswoche mit Kursgewinnen vor allem bei Tech-Werten begonnen. Während neue Sorgen rund um China bei den Standardwerten die Risikobereitschaft der Anleger etwas hemmten, baute der technologielastige Auswahlindex Nasdaq 100 seine Gewinne im Tagesverlauf aus. Unter dem Eindruck der Immobilienkrise, die sich in China zuspitzt, kam der Dow Jones Industrial nicht auf Touren.

Mit einem Anstieg um 0,07 Prozent auf 35.307,63 Punkte rettete er sich im Schlusshandel aber knapp über die Gewinnschwelle. Angetrieben von der Nvidia-Aktie profitierte der Nasdaq 100 hingegen von steigenden Kursen in der Chipbranche. Am Ende stand für den Leitindex der Nasdaq-Börse ein Plus von 1,18 Prozent auf 15.205,59 Punkte auf der Kurstafel.

Verluste in China - Gewinne in Japan

Abermals schwache chinesische Wirtschaftsdaten haben die Börsen des Landes am Dienstag belastet. Eine überraschende Zinssenkung der Notenbank zur Stützung der Konjunktur konnte die Sorgen der Anleger nicht mildern. Vor allem die schwere Krise des chinesischen Immobilienmarktes treibt sie um. In China ging es für den CSI 300, der die Aktienkurse der größten Unternehmen an den Börsen Shanghai und Shenzen abbildet, zuletzt um rund ein Prozent nach unten. Der Hang-Seng-Index der chinesischen Sonderverwaltungszone Hongkong sank auch in etwa um ein Prozent. Der japanische Nikkei 225 stieg hingegen um mehr als ein halbes Prozent. 

Renten

Bund-Future     131,09   -0,11%

Devisen: Euro stabil über 1,09 US-Dollar - Yuan nach Zinssenkung unter Druck

Der Euro hat am Dienstag die Kursverluste der vergangenen Handelstage vorerst nicht fortgesetzt und sich knapp über 1,09 US-Dollar stabilisiert. Am Morgen wurde die Gemeinschaftswährung bei 1,0910 Dollar gehandelt und damit etwa auf dem gleichen Niveau wie am Vorabend. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs zuletzt am Montagnachmittag auf 1,0930 Dollar festgesetzt.

Nach einer Zinssenkung der chinesischen Notenbank ist die Währung des Landes am Morgen weiter unter Druck geraten. Vor dem Hintergrund enttäuschender Konjunkturdaten hatte die Zentralbank am frühen Morgen den Zinssatz für Kredite mit einer einjährigen Laufzeit auf 2,5 Prozent gesenkt, von zuvor 2,65 Prozent. Es ist die zweite Zinssenkung seit Juni. Der einwöchige Reverse-Repo-Satz wurde von 1,9 Prozent auf 1,8 Prozent verringert. Der Satz ist für kurzfristige Geschäfte mit den Geldhäusern relevant, allerdings nicht so bedeutend wie der Hauptleitzins.

Nach der Zinssenkung ist der Kurs der chinesischen Währung zum US-Dollar weiter gesunken und erreichte zeitweise den tiefsten Stand seit vergangenen November. Kursgewinne gab es am Morgen hingegen beim russischen Rubel. Der konnte sich etwas erholen, nachdem der Kurs am Vortag zum Dollar den tiefsten Stand seit März 2022 erreicht hatte. Am Morgen wurden für einen Dollar knapp 98 Rubel gezahlt, nach etwa 102 Rubel am Vortag. Die russische Notenbank will sich im Laufe des Tages zu einer außerordentlichen Sitzung treffen. Beobachter erwarten eine Leitzinsanhebung, mit dem Ziel, den Rubel zu stützen.

Euro/USD        1,0909 +0,03%

USD/Yen         145,48 -0,05%

Euro/Yen         158,69 -0,01%

Ölpreise kaum verändert

Die Ölpreise haben sich am Dienstag zunächst nur wenig bewegt. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im Oktober kostete am Morgen 86,20 US-Dollar. Das war ein Cent weniger als am Vortag. Der Preis für ein Barrel der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) zur September-Lieferung fiel um sechs Cent auf 82,45 Dollar.

Enttäuschende Konjunkturdaten aus China belasteten die Ölpreise kaum. Im Juli war die Industrieproduktion in der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt nicht so stark wie erwartet gestiegen. Zuletzt hatte es mehrfach enttäuschende Konjunkturdaten aus China gegeben, was die Sorgen vor einer schwächeren Nachfrage nach Rohöl schürte.

Allerdings reagierte die chinesische Notenbank am Dienstag auf die zuletzt enttäuschenden Konjunkturdaten und senkte die Zinsen überraschend. Damit soll die Wirtschaft des Landes wieder stärker in Schwung gebracht werden.

Seit Beginn der Woche haben sich die Ölpreise wenig verändert, nachdem sie in den Wochen zuvor stark gestiegen waren. Marktbeobachter verwiesen auf die jüngste Kursentwicklung des US-Dollar. Der hatte in den vergangenen Handelstagen zu anderen wichtigen Währungen an Wert gewonnen. Da Rohöl auf dem Weltmarkt überwiegend in Dollar gehandelt wird, macht eine starke US-Währung den Rohstoff teurer, was die Nachfrage bremst.

Brent       86,23 +0,02 USD

WTI         82,47 -0,03 USD

Umstufungen von Aktien

BERENBERG HEBT ZIEL FÜR DEUTSCHE BANK AUF 11,50 (11,00) EUR - 'HOLD' 

BERENBERG SENKT ZIEL FÜR ADESSO AUF 187 (196) EUR - 'BUY' 

WDH/BERNSTEIN HEBT BEIERSDORF AUF 'OUTPERFORM' (MP) - ZIEL 130 (125) EUR 

WDH/CITIGROUP SENKT ZIEL FÜR STRÖER AUF 48 (50) EUR - 'NEUTRAL' 

WDH/JPMORGAN SENKT ZIEL FÜR SALZGITTER AUF 20,20 (23,30) EUR - 'UNDERWEIGHT' 

WDH/LBBW SENKT ZIEL FÜR INDUS HOLDING AUF 25 (27) EUR - 'HALTEN' 

WDH: BERNSTEIN SENKT HENKEL AUF 'UNDERPERFORM' (MP) - ZIEL 59 (61) EUR 

WDH/BERNSTEIN HEBT L'OREAL AUF 'OUTPERFORM' (MARKET-P) - ZIEL 440 (425) EUR 

WDH/BERNSTEIN SENKT DANONE AUF 'UNDERPERFORM' (MARKET-P) ZIEL 50 (55) EUR 

WDH/BERNSTEIN SENKT ZIEL FÜR RECKITT AUF 6500 (6700) PENCE - 'MARKET-PERFORM'

Termine Unternehmen

06:30 CHE: Tecan, Halbjahreszahlen

07:30 DEU: Aumann, Halbjahreszahlen 

07:30 DEU: MBB, Q2-Zahlen 

07:30 DEU: HHLA, Halbjahreszahlen 

08:00 GBR: Legal + General Group, Halbjahreszahlen 

08:30 DEU: Encavis, Call zu den Q2-Zahlen 

12:00 USA: Home Depot, Q2-Zahlen 

22:30 CHE: Alcon, Q2-Zahlen 

DEU: Allgeier, Halbjahreszahlen 

Termine Konjunktur

01:50 JPN: BIP Q2/23 (1. Veröffentlichung)

04:00 CHN: Industrieproduktion 07/23 

04:00 CHN: Einzelhandelsumsatz 07/23 

06:30 JPN: Industrieproduktion 06/23 (endgültig) 

06:30 JPN: Kapazitätsauslastung 06/23 

08:00 DEU: Ausgaben und Einnahmen der Sozialhilfe, Jahr 2022 

08:00 GBR: Arbeitslosenzahlen 07/23 

08:00 SWE: Verbraucherpreise 07/23

08:30 CHE: BFS: Produzenten- und Importpreisindex 7/23

11:00 DEU: ZEW Konjunkturerwartungen 08/23

14:30 USA: Einzelhandelsumsatz 07/23

14:30 USA: Im- und Exportpreise 07/23#

14:30 USA: Empire State Index 08/23

16:00 USA: NAHB-Index 08/23

16:00 USA: Lagerbestände 06/23

22:30 USA: API Ölbericht (Woche) 

Sonstige Termine

09:00 DEU: Verhandlung am Verwaltungsgericht Minden um Schließung von Tönnies in der Corona-Pandemie, Minden

09:30 DEU: Landgericht Düsseldorf verhandelt über Klage von Curevac gegen Biontech wegen Patentrechtsverletzung, Düsseldorf 

Hinweis

ITA/KOR: Feiertag, Börsen geschlossen

Redaktion onvista/dpa-AFX

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