Dax Tagesrückblick

Dax-Tagesrückblick: US-Arbeitsmarktdaten drücken die Stimmung

onvista · Uhr
Quelle: Pavel Ignatov/Shutterstock.com

Nach dem der Dax diese Woche eine ordentliche Ralley zurücklegte, und gestern gleich drei mal beim Testen der wichtigen 16.000 Punkte Marke abprallte, hielten sich die Anleger am letzten Handelstag der Woche eher zurück. Die 16.000 Punkte bleiben für den Dax erst einmal eine zu hohe Hürde. Ihm fehlte am Freitag der Schwung für einen erneuten Test der runden Marke. Der Kurs pendelte sehr lange um die Schlussmarke des Vortages von 15.947 Punkten.

Auch der Arbeitsmarktbericht aus den USA, der mit Spannung erwartet wurde, brachte nicht die notwendigen Impulse. Belastet wurde der Index von Kursverlusten der Autobauer. 

Gegen halb Vier erlangten die Bären die Oberhand und der Index rutschte um gut 100 Punkte ein Stockwerk tiefer. Anschließend stabilisierte sich der Kurs etwas, doch gab sofort wieder nach. Der Dax geht somit mit einem Minus von 0,53 Prozent aus dem Handel.

Im Laufe der Woche bringt er es aber auf einen Zugewinn von 1,72 Prozent. Damit hat der Index nach einer Durststrecke in der ersten August-Hälfte das zweite Wochenplus in Folge einfahren. 

Der MDax schaffte es am Freitag mit 27.818,07 Zählern sehr knapp mit 0,01 Prozent in die Gewinnzone. Das Eurozonen-Barometer EuroStoxx verlor 0,18 Prozent. An den US-Börsen zeichnete sich ein freundlicher Start ab. 

Konjunkturdaten der Eurozone im Überblick

In der Woche vom 4. bis 8. September stehen in der Eurozone Daten zur schwächelnden Industrie im Blick der Märkte. So werden in Deutschland Zahlen zu den Auftragseingängen und der Produktion erwartet. Zudem werden Zahlen zum deutschen Außenhandel veröffentlicht. 

Deutsche Industrie leide zunehmend unter Geopolitik

"Die in der kommenden Woche anstehenden Juli-Daten zu Auftragseingängen und Produktion werden zeigen, dass die deutsche Industrie zunehmend unter der weltweiten massiven geldpolitischen Wende leidet. Zunehmend scheint die schwache Nachfrage auch auf die Produktion durchzuschlagen."


Ralph Solveen, Devisenexperte von der Commerzbank

Aktien im Fokus

SAP stellt neuen KI-Experten von Microsoft ein

Europas größter Softwarehersteller SAP hat einen neuen Chef für seine Geschäfte rund um Künstliche Intelligenz (KI) beim US-Softwareriesen Microsoft gefunden. Walter Sun übernehme zum 1. September den Posten bei den Walldorfern, hieß es am Freitag von SAP. Sun war den Angaben zufolge seit 2005 bei Microsoft.

"Mit ihm konnten wir einen führenden Manager im Hinblick auf Unternehmens-KI für uns gewinnen"

SAP-Produktentwicklungsvorstand Thomas Saueressig

Arubis - Kurseinbruch um 11 Prozent 

Negative Schlagzeilen machte die Aurubis-Aktie mit einem Kurseinbruch um 11 Prozent. Der Kupferkonzern strich seine Jahresprognose, weil er davon ausgeht, erneut Opfer von Metalldiebstahl geworden zu sein. Das Ausmaß des Schadens könne noch nicht sicher festgestellt werden

Fielmann - neue Übernahme

Der Optikerkonzern Fielmann erwartet nach Abschluss der Übernahme des US-Konkurrenten SVS Vision mehr Umsatz für das laufende Jahr. Wegen der Übernahmekosten rechnen die Hamburger jedoch zunächst mit einem geringen Ergebnisbeitrag. Fielmann hat die Übernahme von SVS Vision am Donnerstag vollzogen und wird das US-Unternehmen ab 1. September konsolidieren. 

Fielmann - starke Charttechnik

Die Aktien der Optikerkette Fielmann haben am Freitag ihre Kursgewinne sukzessive ausgebaut und am späten Mittag den höchsten Stand seit Ende Juli erreicht. Sie durchbrachen damit den Mitte Juli begonnenen Abwärtstrend nach oben. Als Treiber diente eine Prognoseanhebung. Deren Ausmaß fällt laut der DZ Bank allerdings etwas geringer aus als erhofft, weil man sich vermutlich für eine konservative Prognose entschieden habe. 

Am Nachmittag stiegen die Fielmann-Titel als klarer Spitzenreiter des Nebenwerteindex SDax entgegen dem Markttrend um 8,5 Prozent auf 46,98 Euro. Nachdem sie zunächst die 21-Tage-Linie als Signalgeber für den kurzfristigen Trend übersprungen hatten, testen sie mit dem aktuellen Plus nun auch die 50-Tage-Linie für den mittelfristigen Trend. 

Beiersdorf als Tagesgewinner 

Auf der Gewinnerseite im Dax standen die Beiersdorf-Aktien: Nach einer Kaufempfehlung von JPMorgan ging es hier um knapp ein Prozent hoch. Analystin Celine Pannuti bevorzugt die Papiere nun vor anderen Kosmetika-Herstellern, auch weil sie attraktiver bewertet seien als etwa L'Oreal und es die Möglichkeit höherer Ausschüttungen an die Aktionäre gebe. Das papier ging mit einem Gewinn von 0,95 Prozent aus dem Handel.

Mercedes - Teslas Preisdumping macht Druck

Im Autosektor trübten Bedenken der Analysten der Schweizer Bank UBS und Preissenkungen von Tesla  die zuletzt ohnehin schon gedämpfte Stimmung weiter. Der US-Elektroautobauer kürzte die Preise für Modelle am Wachstumsmarkt in China und setzt damit die Konkurrenz aus Europa weiter unter Druck. Aktien von Mercedes, BMW und der Porsche AG verloren zwischen 2,2 und 2,9 Prozent. 

VW ist Tagesverlierer: Produktionsstopp und Tesla-Preis-Dumping belasten Konzern

Wegen fehlender Motorteile aus Slowenien stoppt VW in Portugal vorübergehend die Bänder. Die Produktion im Montagewerk in Palmela bei Lissabon werde voraussichtlich vom 11. September bis 12. November ruhen, betätigte ein Konzernsprecher am Donnerstag in Wolfsburg. Grund sei ein vom Hochwasser betroffener Zulieferer von Motorteilen, der derzeit nur eingeschränkt liefern könne. 

Den Anlegern gefiel die Nachricht gar nicht. Das Papier ging mit einem Verlust von 4,21 Prozent aus dem Handel.

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