Nahost-Konflikt bremst Dax - Adidas-Kursplus begrenzt Verlust

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Der Nahost-Konflikt hält den Dax weiter in Schach. Auch aus Übersee kam am Mittwoch kein Rückenwind. Doch immerhin halfen deutliche Kursgewinne von Adidas dem deutschen Leitindex, der um die Mittagszeit nur leicht um 0,15 Prozent auf 15.228,30 Punkte nachgab. Der MDax der mittelgroßen Unternehmen verlor 0,44 Prozent auf 24.867,64. Punkte. Für den Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 ging es um 0,1 Prozent bergab.

Zuletzt hatten sich beim Dax bei Rückschlägen zwar immer wieder Käufer gefunden, die ihm am Montag und Dienstag am Ende moderate Gewinne bescherten. Doch eine klare Erholung ist weiterhin nicht in Sicht. Denn der Konflikt zwischen Israel und der islamistischen Terrororganisation Hamas geht unvermindert weiter. Mit einem verheerenden Raketeneinschlag in einem Krankenhaus im Gazastreifen erreichte er einen weiteren traurigen Höhepunkt.

Konflikt im Nahen Osten belastet

"Der Raketenangriff bringt die befürchtete Unruhe in die gesamte Region und erschwert die diplomatischen Bemühungen um eine Lösung des Konflikts", schrieb Kapitalmarktstratege Jürgen Molnar vom Broker Robomarkets. Deshalb halte die Nervosität der Anleger an - bei einer Eskalation der Auseinandersetzung "dürfte das Gleichgewicht zwischen Bullen und Bären an der Frankfurter Börse endgültig kippen".

Auch die Anleger an den Übersee-Börsen zeigten am Mittwoch wenig Risikobereitschaft. Die wichtigsten US-Aktienindizes hatten am Dienstag wenig verändert bis schwächer geschlossen und steuern auf eine verhaltene Eröffnung zu. Dazu entwickelten sich die asiatischen Handelsplätze durchwachsen - trotz des überraschend starken chinesischen Wirtschaftswachstums im dritten Quartal.

Adidas springt an Dax-Spitze

Am deutschen Aktienmarkt standen vor allem Unternehmenszahlen im Fokus. Im Dax führte der Sportartikelhersteller Adidas nach guten Quartalszahlen und einer Anhebung der Jahresziele mit einem Kursplus von 4,4 Prozent die Gewinnerliste an. JPMorgan Analystin Olivia Townsend hob insbesondere die überraschend gute operative Ergebnisentwicklung hervor. Wichtig sei zudem, dass die Zahlen weniger wegen der Verkäufe der Yeezy-Produkte des umstrittenen Rapper Kanye West als wegen der übrigen Geschäfte positiv überrascht hätten. Dies half auch den Aktien von Konkurrent Puma , die sich an der MDax-Spitze um drei Prozent erholten.

Bei Continental konnten sich die Anleger über einen Kursanstieg um 1,8 Prozent freuen. Kreise-Meldungen zufolge erwägt der Autozulieferer und Reifenhersteller den Verkauf von Aktivitäten aus dem Bereich autonome Mobilität. Eigentlich sei dies nicht neu, sagte ein Börsianer. Die Pläne blieben aber interessant.

Vordere Plätze im Dax beziehungsweise im Nebenwerte-Index SDax belegten auch die zuletzt wenig gefragten Nutzfahrzeughersteller Daimler Truck und Traton sowie der Lkw-Zulieferer SAF Holland . Sie profitierten von einem überraschend hohen Quartalsgewinn des schwedischen Lastwagen- und Busherstellers Volvo . SAF-Holland half zudem ein optimistischer Ausblick von Hauck Aufhäuser Investment Banking.

Dagegen bekamen die Lufthansa -Titel gleich von zwei Seiten Druck. Am Vorabend nach dem Börsenschluss in New York hatte US-Konkurrent United Airlines mit seiner Gewinnprognose für das laufende Quartal enttäuscht. Zudem strich die US-Bank Citigroup ihre Kaufempfehlung für die Aktien der Fluggesellschaft, die mit minus 2,7 Prozent MDax-Schlusslicht waren.

Dass Flatexdegiro nach einem Geschäftseinbruch im vergangenen Jahr im vergangenen Quartal wieder deutlich zulegte, bescherte den Aktien einen Kurssprung von rund zehn Prozent. Damit waren sie größter SDax-Gewinner. Trotz eines anhaltend schwachen Handelsumfeldes hätten die Resultate des Online-Brokers den positiven Geschäftstrend bestätigt, lobte Martin Comtesse von US-Analysehaus Jefferies.

Redaktion onvista/dpa-AFX

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