Börse am Morgen 25.01.2024

Dax schwächelt leicht vor EZB-Entscheid – Symrise nach Givaudan-Zahlen an Dax-Spitze

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Quelle: nitpicker / Shutterstock.com

Mit einem Rekordhoch für den tags zuvor starken Dax wird es auch am Donnerstag erst einmal nichts. Am Tag der Zinsentscheidung der Europäischen Zentralbank (EZB) warten die Anleger zunächst ab oder nehmen vereinzelt Gewinne mit. Der Dax sank im nach gut einer Stunde Handel um 0,28 Prozent auf 16.842 Punkte. Seine Bestmarke von 17.003 Punkten bleibt damit aber in Sichtweite.

Nach dem Ifo-Geschäftsklimaindex am Vormittag wird die Leitzinsentscheidung der EZB am frühen Nachmittag zum Höhepunkt. An der geldpolitischen Ausrichtung dürfte sich nichts verändern. Die meisten Bankvolkswirte rechnen mit stabilen Leitzinsen. Es wäre das dritte Mal in Folge, dass die EZB an ihrer Ausrichtung festhält. Im Fokus stehen daher vor allem Aussagen zum Ausblick.

ASML: Jefferies sieht erhebliches Kurspotenzial

Der Chipausrüster ASML hat gestern gute Quartalszahlen vorgelegt. Beim Chipausrüster waren von Oktober bis Dezember 2023 neue Bestellungen im Wert von knapp 9,2 Milliarden Euro eingegangen, nach lediglich 2,6 Milliarden im Vorquartal. 5,6 Milliarden Euro entfielen hiervon auf EUV-Lithographieanlagen, auf die ASML als einziger Hersteller ein Quasimonopol hat. Analysten hatten mit einer Erholung in solch deutlicher Form nicht gerechnet - sie hatten lediglich mit über alle Produkte hinweg mit neuen Order in Höhe von knapp 3,6 Milliarden Euro kalkuliert. Mit einem Umsatz von gut 7,2 Milliarden Euro und einer Bruttomarge von 51,4 Prozent schlug der Konzern ebenfalls die Erwartungen am Markt.

Im frühen Handel notiert die ASML-Aktie bei knapp unter 790 Euro. Das Analysehaus Jefferies hat nun das Kursziel von 950 auf 1050 Euro erhöht und die Kaufempfehlung belassen. Der Auftragseingang von 9,2 Milliarden Euro setze ASML instand, das obere Ende der Zielspanne für den Umsatz im kommenden Jahr zu erreichen, schrieb Analyst Janardan Menon in einer am Donnerstag vorliegenden Studie. Die Auftragslage bei DRAM-Halbleitern dürfte sich weiterhin gut entwickeln.

Hoffnungsschimmer für Symrise nach Givaudan-Zahlen 

Im Sog der Kursgewinne des Schweizer Herstellers von Aromen und Duftstoffe Givaudan hat hierzulande die Symrise-Aktie am Donnerstag zugelegt. Bereits am Vortag hatten sie ihre Talfahrt gestoppt. Im frühen Handel legten die Titel des Aromen- und Duftstoffherstellers nun als zweitbester Dax-Wert um 1,8 Prozent auf 94,40 Euro zu und könnten ihren Abwärtstrend seit Januar nun brechen. Nach gut einer Stunde Handel liegt Symrise an der Spitze des Dax.

Der Schweizer Wettbewerber Givaudan hatte mit seinem Jahresergebnis die Erwartungen leicht übertroffen. Es gelang dem Unternehmen, dem starken Franken weitgehend zu trotzen. Erlöse, Barmittel und Gewinnmargen entwickelten sich allesamt gut, schrieb Analyst Gunther Zechmann von Bernstein Research. Vor allem das Umsatzwachstum aus eigener Kraft im Schlussquartal beeindrucke. Givaudan gewannen in Zürich am Morgen fünf Prozent. 

Nach dem Kurseinbruch bei Symrise Mitte Dezember wegen gesenkter Margenziele sind die Givaudan-Zahlen nun ein Hoffnungsschimmer für die Anleger.

Hyundai mit starkem Gewinnwachstum im vergangenen Jahr 

Der südkoreanische Autobauer Hyundai hat im vergangenen Jahr dank wachsender Popularität seiner teureren Modelle einen kräftigen Gewinnanstieg verbucht. Der Überschuss sei 2023 im Jahresvergleich um 54 Prozent auf 12,27 Billionen Won (etwa 8,4 Milliarden Euro) gestiegen, wie Südkoreas Branchenführer am Donnerstag mitteilte. Im Schlussquartal stieg der Überschuss den Angaben zufolge noch einmal um 29 Prozent auf 2,2 Billionen Won. Zusammen mit seiner kleineren Schwester Kia gehört Hyundai zu den weltweit zehn größten Autoproduzenten. 

Beim Jahresumsatz verzeichnete Hyundai Motor einen Anstieg um 14,4 Prozent auf 162,7 Billionen Won (111,9 Milliarden Euro). Die Südkoreaner kamen auf 4,22 Millionen verkaufte Autos. Das entsprach einem Plus von 6,9 Prozent. 

Die Zuwächse hatte das Unternehmen während des Jahres vor allem auf steigende Verkäufe von SUV und Limousinen seiner Luxusmarke Genesis zurückgeführt. Hyundai ist auch für das neue Jahr zuversichtlich. Zwar sei es schwierig vorauszusagen, wie sich das Geschäftsumfeld entwickeln werde, hieß es in einer Firmenmitteilung. Doch rechne das Unternehmen mit einem Umsatzwachstum um 4 bis 5 Prozent. Beim Absatz peilt Hyundai einen leichten Anstieg auf 4,24 Millionen Autos an. 

Der Autohersteller kündigte an, die Investitionen in diesem Jahr auf 12,4 Billionen Won (8,5 Milliarden Euro) ausbauen zu wollen. Davon seien 4,9 Billionen Won für den Bereich Forschung und Entwicklung geplant.

Weniger Aufträge im Baugewerbe im November 

Die Betriebe des deutschen Bauhauptgewerbes haben im November 2023 deutlich weniger Aufträge erhalten. Preisbereinigt (real) sank der Auftragseingang gegenüber dem Vormonat Oktober kalender- und saisonbereinigt um 7,4 Prozent, wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag in Wiesbaden mitteilte. 

Der Tiefbau verbuchte ein Minus von 15,1 Prozent, der Hochbau einen leichten Zuwachs von 1,6 Prozent. Der Wohnungsbau verzeichnete dabei allerdings einen Rückgang von 6,8 Prozent. Im Jahresvergleich verringerten sich die Aufträge im November bereinigt um Preiserhöhungen um 2,7 Prozent. 

In den ersten elf Monaten 2023 sanken die Bestellungen im Bauhauptgewerbe real um 4,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Wegen der in der ersten Jahreshälfte stark gestiegenen Baupreise legte der Auftragseingang einschließlich Preiserhöhungen (nominal) um 3,3 Prozent zu. 

Die preisbereinigten Umsätze der Unternehmen sanken in den ersten elf Monaten um 3,1 Prozent. Höhere Preise führten allerdings nominal zu einem Umsatzwachstum von 4,1 Prozent.

Redaktion onvista/dpa-AFX

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