Börse am Morgen 15.02.2024

Dax steigt auf Rekordhoch - Elmos nach Zahlen gefragt, pbb abgestuft

onvista · Uhr
Quelle: Maurice NORBERT/Shutterstock.com

Der deutsche Aktienmarkt hat sich am Donnerstag weiter von seinen am Dienstag erlittenen Verlusten erholt. Der Leitindex Dax legte im frühen Handel zu und übertraf bereits kurz nach Eröffnung sein bisheriges Rekordhoch bei 17.050 Punkten.

Der MDax der mittelgroßen Werte stieg um 0,72 Prozent auf 26.238 Punkte. Für den EuroStoxx 50, den Leitindex der Euroregion, ging es um 0,65 Prozent nach oben. Dabei gab es positive Impulse von den US-Börsen, wo die großen Indizes am Mittwoch im späten Handel noch eine Schippe draufgelegt und Sorgen über die zuletzt unerwartet hohe Inflation abgeschüttelt hatten. In New York ragte der Technologie-Index Nasdaq 100 heraus, der nur knapp unter seinem Tageshoch den Handel beendet hatte.

Commerzbank-Ausblick "beruhigend"

Auf Unternehmenseben sind am Dienstag die Quartalszahlen der Commerzbank bei Anlegern gut angekommen. Auf Tradegate legten die Papiere um 3,4 Prozent zu im Vergleich zum Xetra-Schluss vom Vortag. Sie waren der größte vorbörsliche Kursgewinner im Dax.

In den vergangenen Tagen hatte die 200-Tage-Linie als Indikator für den längerfristigen Trend die Aktien charttechnisch unterstützt. Analystin Anke Reingen von der Bank RBC nannte die Nettozinserträge im vierten Quartal und auch den Ausblick auf diese wichtige Kennziffer für das laufende Jahr "beruhigend". Das Ziele für die Nettozinserträge 2025 berge zwar Risiken für die Konsensschätzung; hier gebe es aber zahlreiche Einflussfaktoren, schrieb die Expertin in einer ersten Reaktion. 

Elmos nach Zahlen gefragt

Die Aktien von Elmos Semiconductor waren am Donnerstag im vorbörslichen Handel gesucht. Auf Tradegate verteuerten sie sich um fast acht Prozent im Vergleich zum Xetra-Schluss auf knapp 72 Euro und führten die Gewinner im Kleinwerte-Index SDax an.

Damit würden sie die 200-Tage-Linie als längerfristigen Trendindikator wieder hinter sich lassen, diese verläuft bei gut 70 Euro. Das Halbleiterunternehmen hat im Schlussquartal einen Gewinn vor Zinsen und Steuern von gut 43 Millionen Euro erzielt. Das waren gut 15 Prozent mehr, als Analysten im Mittel ihrer Prognosen erwartet hatten.

Turbulenzen um Pfandbriefbank halten an

Bei einem weiteren SDax-Wert, der Deutschen Pfandbriefbank (pbb) halten die Turbulenzen der vergangenen Wochen dagegen an. Am Donnerstagmorgen machte die Nachricht die Runde, dass die Ratingagentur S&P das Rating der Bank gesenkt hat. Die Aktie fiel daraufhin auf ein weiteres Rekordtief unterhalb von 4,30 Euro.

Das kurz- und langfristige Emittententrating werde auf "BBB-/A-3" von "BBB/A-2" herabgestuft, teilte S&P Global am Mittwochabend mit. Der Ausblick, also die Richtung, in die sich das Rating am ehesten entwickeln könnte, bleibe negativ. Der Immobilienfinanzierer werde zwar im laufenden Jahr "moderat profitabel" bleiben, die pbb leide aber unter der Eintrübung der Gewerbeimmobilienmärkte vor allem in den USA, wo die Bank rund 15 Prozent ihres Kreditvolumens vergeben hat. Das könnte die Risikokosten in den nächsten zwei Jahren stärker steigen lassen als bisher gedacht.

Der Immobilienfinanzierer aus Garching bei München hat seine Risikovorsorge für faule Kredite im vierten Quartal verdoppelt. S&P geht davon aus, dass sich der Anteil fauler Kredite, gemessen am Kreditvolumen, zum Jahresende auf 3,9 von 2,2 Prozent vor einem Jahr erhöht hat. Die Agentur erwartet trotzdem, dass die pbb ihre Gewinne in diesem Jahr leicht verbessert kann. Ein Pluspunkt für die Pfandbriefbank sei auch ihre hohe Kapitalausstattung. (mit Material von Reuters und dpa-AFX)

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