Börse am Morgen 18.03.2024

Ruhiger Wochenauftakt - Morphosys und Bilfinger wieder im MDAX

onvista · Uhr
Quelle: 360b/Shutterstock.com

Der vor dem Wochenende lethargische Dax  hat am Montag wieder Kurs auf die Marke von 18 000 Punkten genommen. In der ersten handelsstunde stieg der Index zeitweise bis auf 17.990 Punkte bevor Gewinnmitnahmen einsetzten. 

Damit rückte er auch dem Rekordhoch von 18 039 Punkten näher, das er am vergangenen Donnerstag erreicht hatte.  Im weiteren Wochenverlauf stehen die Zinsentscheide der Zentralbanken in den USA, Großbritannien, Japan und der Schweiz auf der Agenda. Besonders im Fokus steht die amerikanische Federal Reserve am Mittwochabend. Eine Beibehaltung des aktuellen Leitzinses gilt als ausgemachte Sache.

Wichtiger für die Anleger sollten Hinweise auf den Zeitpunkt der seit langem erhofften Wende in der Geldpolitik sein. Die jüngsten Inflationsdaten aus den USA hatten Spekulationen auf eine mögliche erste Zinssenkung bereits vor der Juni-Sitzung abgekühlt. Die Aussagen der Fed am Mittwoch dürften "die Richtung der Aktienmärkte in New York und auch in Frankfurt in den kommenden drei Monaten bestimmen", schrieb Analyst Jochen Stanzl vom Broker CMC Markets. Inzwischen rechne nur noch eine hauchdünne Mehrheit mit einer US-Zinssenkung zur Jahresmitte.

Vonovia erholen sich nach Kurseinbruch

Nach den zweistelligen Kursverlusten vor dem Wochenende haben sich Aktien von Vonovia am Montag etwas stabilisiert. Die Papiere des Immobilienkonzerns legten um bis zu 3,5 Prozent zu und näherten sich damit wieder der durchbrochenen exponentiellen 200-Tage-Linie. Am Freitag hatte gerade die neue Dividendenpolitik viele Anleger verschreckt.

Analysten von JPMorgan, Goldman Sachs und Oddo BHF senkten in aktuellen Kommentaren zwar ihre Kursziele, blieben aber bei ihren positiven Einschätzungen. Karsten Oblinger von der DZ Bank nahm die Papiere sogar in die Empfehlungsliste des Hauses auf. "Ein wesentliches Argument für die Aktie bleibt die deutliche Unterbewertung, gemessen am Nettowert des Immobilienvermögens", so der Experte.  

Hannover Rück berichtete zu Wochenbeginn einen Rekordgewinn für das ergangene Jahr. Der Rückversicherer will nun deutlich mehr Geld an seine Aktionäre ausschütten. Davon profitiert vor allem der Versicherungskonzern Talanx (HDI), dem gut die Hälfte der Hannover-Rück-Aktien gehören. Hannover Rück schafften dennoch nur ein Plus von 0,4 Prozent, während Talanx um 0,6 Prozent nachgaben.

Damit zollten beide Titel ihrer jüngsten Rekordjagd etwas Tribut. Die Papiere des Rüstungskonzerns und Autozulieferers Rheinmetall setzten mit einem Anstieg um zwei Prozent ihre Rekordjagd fort.

Bei Eon reichte es für ein Kursplus von 0,6 Prozent. Die US-Investmentbank Morgan Stanley hob ihr Anlagevotum an und empfiehlt die Aktien nun mit "Equal-weight". Analyst Robert Pulleyn nannte die Wachstumsziele des Energiekonzerns eine positive Überraschung und erhöhte seine Ergebnisschätzungen deutlich.

Morphosys und Bilfinger wieder im MDAX

Tendenziell favorisiert er Netzunternehmen wie Eon, sieht in diesem Bereich aber andere Wachstumsstorys mit besseren Kursperspektiven. Ansonsten standen am Montag die in Kraft tretenden Änderungen in der Dax-Indexfamilie im Blick. Im Dax selbst gibt es keine Veränderungen. Derweil sind der Pharmawirkstoff-Forscher Morphosys und der Industriedienstleister Bilfinger ab sofort wieder im MDax vertreten.

Dafür muss zum einen der Elektroantriebsspezialist Vitesco in den Nebenwerte-Index SDax  absteigen. Im Zuge der Übernahme durch Großaktionär Schaeffler war der Anteil der frei handelbaren Vitesco-Aktien deutlich gesunken. Zum anderen muss der Großküchenausrüster Rational den MDax verlassen und scheidet vorerst sogar ganz aus der Dax-Familie aus. Unter die SDax-Werte wird sich von diesem Montag an auch der Finanzdienstleister MLP mischen.

Außerdem wird der Beschluss wirksam, die Kappungsgrenze für die Dax-Familie von 10 auf 15 Prozent zu erhöhen. Mit der neuen Grenze wird die Regel an internationale Standards angeglichen. Mit dem größten Indexgewicht im Dax gilt vor allem der Softwarekonzern SAP  als Profiteur der neuen Regel.  (mit Material von dpa-AFX)

Das könnte dich auch interessieren

Neueste exklusive Artikel