Dax und MDax feiern neue Allzeithochs

onvista · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Hoch und wieder höher. Am deutschen Aktienmarkt scheint das Zögern und Zaudern beendet. Dax und MDax setzen zu neuen Höhenflügen an und rauschen auf Rekordstände.

Am deutschen Aktienmarkt herrscht wieder Rekordlaune. Nach drei richtungslosen Handelstagen hat der Dax am Donnerstag zu einem neuerlichen Höhenflug angesetzt, der ihn am Freitag auf ein Allzeithoch trägt. Nachdem der deutsche Leitindex am Vortag bereits um über ein Prozent zulegen konnte, kletterte er bis zum späten Freitagvormittag um ein weiteres Prozent auf 12.304 Punkte. Nie stand der Dax höher.

Auch der MDax hatte gleich zum Handelsauftakt am Freitag neue Höchststände erklommen. Der Index der mittelgroßen Konzerne rückte um rund 0,7 Prozent auf über 21.500 Zähler vor. Für den Technologiewerte-Index TecDax ging es am Freitag um über 1,5 Prozent auf 1670 Punkte nach oben.

Gute Vorgaben aus New York und Tokio

Schwung erhielten die hiesigen Aktien aktuell von der Wall Street, die zu Beginn der Berichtssaison der US-Unternehmen mit Gewinnen geschlossen hatte. Auch in Asien war das Bild nach der fortgesetzten Rally der chinesischen Börsen positiv. Der Nikkei in Tokio übersprang erstmals seit 15 Jahren wieder die Marke von 20.000 Punkten, schloss dann aber leicht im Minus.

Der deutsche Aktienmarkt befindet sich seit Jahresanfang auf Rekordjagd. Hintergrund ist das Kaufprogramm der Europäischen Zentralbank für Staatsanleihen, das jeden Monat bis zu 60 Milliarden Euro in die Märkte spült. In Ermangelung renditestarker Alternativen legen Investoren einen guten Teil davon in Aktien an. Zuletzt hatte der Dax Mitte März einen neuen Höchststand erreicht. In den folgenden Wochen war aber zunächst etwas Ruhe eingekehrt.

Milliarden-Vergleich und trübe Geschäftsaussichten

Aktien der Deutschen Bank zeigten sich am Freitag wenig beeindruckt davon, dass das Geldhaus möglicherweise eine Großbaustelle abhaken kann: Laut Medienberichten steht die Deutsche Bank in den USA und Großbritannien kurz vor der Beilegung des Ermittlungsverfahrens wegen des Vorwurfs der Zinsmanipulation. Demnach muss das Institut umgerechnet rund 1,4 Milliarden Euro Strafe zahlen. Ein Händler sagte, mit dem Ende des Verfahrens würde das seit Jahren über der Bank hängende Damokles-Schwert endlich verschwinden. Die Aktie lag zuletzt ein halbes Prozent im Plus.

Südzucker-Papiere brachen zwischenzeitlich um mehr als 13 Prozent ein. Europas größter Zuckerkonzern stellt sich nach einem äußerst schwierigen Jahr auf weiteren Gegenwind ein: Der Konzernumsatz dürfte im Geschäftsjahr 2015/2016 (bis Ende Februar) auf bis zu 6 Milliarden Euro sinken; das operative Ergebnis könnte auf 50 bis 150 Millionen Euro fallen. Grund für den Pessimismus ist die anhaltende Talfahrt am Zucker- und Ethanolmarkt. Die sinkenden Preise hatten Südzucker bereits im abgelaufenen Geschäftsjahr 2014/2015 stark belastet.

OnVista/dpa-AFX

Foto: Bankenverband, Jochen Zick/Action Press / flickr.com Hinzufügen, Lizenz: CC BY-ND 2.0

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