Dax: Leitindex geht knapp unter Allzeithoch aus dem Handel – Corona-Gewinner gefragt, RWE mit grünem Kurssprung, VW kassiert herbe Schlappe, Airbus fährt große Bestellung ein und Secunet fällt tief

onvista · Uhr

Das der deutsche Leitindex ein neues Allzeithoch knackt, dass sind die Anleger schon von der letzten Woche gewohnt. Was diese Woche neu ist: Der Dax fällt nach einem neuen Höchststand nicht zurück, sondern geht nur knapp unter seiner neuen Bestmarke von 16.149 Punkten aus dem Handel. Bei ihren Kaufinteressen scheinen sich die Anleger an der hohen Inzidenz-Zahl zu orientieren. Mit Zalando, HelloFresh und Delivery waren heute gleich drei Corona-Gewinner unter den Top 5 Werten im deutschen Leitindex.

# Corona-Inzidenz erstmals höher als 300

Tagessieger im Dax waren die Papiere des Online-Modehändlers Zalando <DE000ZAL1111> mit 4,3 Prozent Kurszuwachs. Sie profitierten von der Furcht vor neuen Einschränkungen angesichts rasant steigender Corona-Zahlen. Bleiben Geschäfte geschlossen, kaufen Verbraucher verstärkt im Internet. Noch deutlicher mit fast 15 Prozent Plus ging es für die im Nebenwerteindex SDax <DE0009653386> notierten Titel des Online-Möbelhändler Home24 <DE000A14KEB5> aufwärts, Anteile des Rivalen Westwing <DE000A2N4H07> legten um 2,8 Prozent zu.

Airbus-Aktien <NL0000235190> schlossen 1,7 Prozent fester nach einem Großauftrag auf der Dubai Airshow. Die Papiere von RWE <DE0007037129> gewannen nach der Vorstellung neuer Ergebnisziele knapp dreieinhalb Prozent und gehörten damit zur Spitzengruppe im Dax. Der Konzern will Milliarden in sein Kerngeschäft der Alternativen Energien stecken und damit seine Gewinne steigern. Laut RBC-Experte John Musk liegt das Konzernziel für das bereinigte Betriebsergebnis für 2030 um mehr als zehn Prozent über den Markterwartungen.

# Analyse: RWE erhöht Prognose für 2022 und setzt sich ehrgeizige Ziele bis 2030 – Sollten Anleger wieder zugreifen?

# Airbus: Großauftrag hebt Flugzeugbauer an die Dax-Spitze – kommen noch weitere dazu?

onvista Mahlzeit: Dax krabbelt weiter nach oben – Tesla, RWE, Lufthansa, Mynaric und kann sich Nvidia die Arm-Übernahme abschminken?

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Der MDax <DE0008467416> der mittelgroßen Börsentitel ging mit einem Zuwachs von 0,68 Prozent auf 36 111,30 Zähler aus dem Handel. Der EuroStoxx 50 <EU0009658145> hat am Montag mit etwas Rückenwind aus den USA seine jüngsten Gewinne ausgebaut. Der Leitindex der Eurozone schloss 0,36 Prozent höher bei 4386,19 Punkten und bewegte sich damit weiter auf dem höchsten Niveau seit Januar 2008.

Im MDax gewannen Lufthansa <DE0008232125> 1,3 Prozent, nachdem UBS ihre Verkaufsempfehlung gestrichen und sich zuversichtlich zu den weiteren Aussichten geäußert hatte.

Hella <DE000A13SX22> legten um 3,3 Prozent zu. Treiber war eine Stimmrechtsmeldung, wonach der aktivistische Investor Paul Singer zum Stichtag 8. November 6,57 Prozent am Autozulieferer hielt. Damit will dieser an der geplanten Übernahme des Konzerns durch den französischen Konkurrenten Faurecia <FR0000121147> mitverdienen. Der US-Milliardär ist dafür bekannt, dass er sich bei vor einer Übernahme stehenden Konzernen einen Minderheitsanteil sichert, um bei einem sogenannten Zwangsabfindungsverfahren (Squeeze-out) einen höheren Preis zu erzielen.

In den hinteren Börsenreihen standen nach einer pessimistischeren Unternehmensprognose mit einem Kursabsturz von fast einem Fünftel die Papiere des IT-Sicherheitsdienstleisters Secunet <DE0007276503> im Fokus. Ein Händler sprach von einem katastrophalen Ausblick.

# Secunet: IT-Sicherheitsspezialist mit trüben Ausblick – Aktie bricht um fast ein Viertel ein

Der Zulieferer SAF-Holland <LU0307018795> vermeldete dagegen einen Umsatz- und Gewinnsprung, die Aktien schlossen mehr als sechs Prozent höher. Die Papiere des IT-Dienstleisters Nagarro <DE000A3H2200> erreichten ein Rekordhoch, eine frische Kaufempfehlung von Warburg Research mit einem deutlich angehobenen Kursziel kam ihnen dabei zugute – zu Handelsende betrug das Kursplus 10,2 Prozent.

Der französische Cac 40 <FR0003500008> hatte im Handelsverlauf ein Rekordhoch geschafft und notierte am Ende 0,53 Prozent im Plus bei 7128,63 Punkten. Der britische FTSE 100 <GB0001383545> hingegen bewegte sich bei 7351,86 Punkten kaum vom Fleck. Hier drückten Verluste bei den schwer gewichteten Rohstoffwerten <EU0009658624> auf die Stimmung.

Der Euro <EU0009652759> sank auf den tiefsten Stand seit Mitte 2020. Am Abend kostete die Gemeinschaftswährung 1,1412 US-Dollar. Niedriger hatte der Euro zuletzt im Juli vergangenen Jahres notiert. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Montagnachmittag auf 1,1444 Dollar festgesetzt.

Am Rentenmarkt sank die Umlaufrendite von minus 0,35 Prozent am Freitag auf minus 0,39 Prozent. Der Rentenindex Rex <DE0008469107> stieg um 0,25 Prozent auf 144,95 Punkte. Der Bund-Future <DE0009652644> verlor 0,25 Prozent auf 170,58 Punkte./tav/he

— Von Tanja Vedder, dpa-AFX —

Foto: H-AB / shutterstock.com

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