Lufthansa: Vorstandschef geht nicht von weiteren Finanzspritzen aus! –„Sollte sich die Lage dennoch wieder zuspitzen, sind wir krisenfest.“
Über eine weitere Kapitalerhöhung der Lufthansa brauchen sich die Anleger wohl keine Sorgen machen. Auch nicht darüber das die steigenden Inzidenzen dem MDax-Konzern noch einmal das Leben so richtig schwer machen. Im Interview mit dem „Handelsblatt“ hat Carsten Spohr klar betont, dass die Kranich-Airline keine staatliche Unterstützung mehr benötigt. Der Lufthansa Chef verwies dabei auf die stark aufgepäppelten finanziellen Reserven seiner Fluglinie. die Lufthansa verfügt jetzt über mehr als dreimal so viel Liquidität verfüge wie vor der Krise. „Und ich gehe nicht davon aus, dass es noch einmal zu einer ähnlichen Situation wie im vergangenen Jahr kommen wird, als der Luftverkehr auf der ganzen Welt nahezu zum Erliegen kam. Sollte sich die Lage dennoch wieder zuspitzen, sind wir krisenfest.“
Es darf gerne G2 sein
Spohr erwartet trotz rasant steigender Corona-Infektionszahlen keine neuen Reisebeschränkungen, die in der Vergangenheit den Flugverkehr stark in Mitleidenschaft gezogen hatten. Er sagte: „Ich erwarte, dass die Regierungen statt auf restriktive Maßnahmen wie in den zurückliegenden 19 Monaten nun eher auf konsequente Regeln wie 3G oder 2G setzen. Ich persönlich würde zum Beispiel gern 2G für unsere Bürogebäude zum Standard machen. Immerhin führen wir jetzt 3G ein.“
Langfristige Freude
Wer die hohe Volatilität bei der Lufthansa ausgehalten hat, der wird sich spätestens Ende nächsten Jahres diebisch freuen über sein Investment im Bereich von 5 Euro. Die Kranich-Airline hat die Krise gut genutzt, um ihre finanziellen Polster aufzustocken. Auch die vierte Welle, die auch in Deutschland für neue Höchststände bei den Corona-Zahlen sorgt, dürfte den Flugverkehr nicht zum fast vollständigen Erliegen bringen, wie Carsten Spohr bemerkt.
Daher können langfristig orientierte Anleger immer noch in den Flieger einsteigen und Ende nächsten Jahres überlegen, ob die Reise schon beendet ist oder noch ein gutes Stück weiter geht.
Von Markus Weingran
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