Plus 8 Prozent in einer Woche

Vorbörse: Dax erholt sich weiter – Gewinne an der Wall Street – Euro stabil bei 0,98 Dollar

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Der deutsche Aktienmarkt dürfte sich zur Wochenmitte im frühen Handel einen Großteil der tags zuvor abgeschmolzenen Gewinne zurückholen. "Die Aktienmärkte durchlaufen einen stürmischen Börsenherbst", heißt es bei der LBBW. Zuletzt habe der Markt aber die hohe Verunsicherung durch die US-Inflationsdaten zur Monatsmitte abgeschüttelt. Diese "robuste Verfassung" spreche für "einen versöhnlichen Jahresausklang".

Der X-Dax als außerbörslicher Indikator für den deutschen Leitindex stieg am Mittwoch rund eine Stunde vor dem Xetra-Handelsstart um rund 0,7 Prozent auf 12 855 Punkte. Damit zeichnet sich ein weiterer Versuch ab, die 50-Tage-Linie bei aktuell 12 852 Punkten zu überwinden. Sie gilt als Gradmesser für den mittelfristigen Trend. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 wird am Mittwochmorgen ebenfalls mit einem Plus von 0,7 Prozent erwartet.

Tags zuvor war der Dax mit der US-Eröffnung bereits bis auf 12 931 Punkte geklettert, bevor er im Einklang mit der Wall Street nach unten abdrehte. Zuvor hatte sich das Börsenbarometer seit dem Tief am Donnerstag bei 12 000 Punkten in vier Tagen immerhin um fast acht Prozent erholt.

Einzelwerte im Überblick

Unter den Einzelwerten könnten die Aktien von Sartorius vorbörslich im Fokus stehen. Der Pharma- und Laborausrüster verzeichnete auch im dritten Quartal hohe Zuwächse bei Umsatz- und Gewinn, allerdings verlangsamte sich zuletzt das Wachstumstempo. Firmenchef Joachim Kreuzburg machte daher Abstriche beim Umsatzziel für 2022. Die operative Ebitda-Marge wird jedoch unverändert bei rund 34 Prozent in etwa auf dem Niveau des Vorjahres erwartet. Die Sartorius-Papiere stiegen auf der Handelsplattform Tradegate im Vergleich zum Xetra-Schlusskurs vom Vortag zuletzt um 1,0 Prozent.

Das Diagnostik-Unternehmen Stratec rechnet wegen überraschend weiter gestiegener Lieferrückstände nun für 2022 mit einem Umsatzrückgang. Das Erlösminus auf Basis konstanter Wechselkurse dürfte bei fünf bis acht Prozent liegen, hieß es. Bisher war Stratec von einem Umsatz auf Vorjahresniveau ausgegangen. Analysten hatten sogar ein leichtes Umsatzplus erwartet. Am Ziel einer bereinigten Ebit-Marge von 16,5 bis 18,5 Prozent hält das Unternehmen fest. Der Kurs der Aktie gab auf Tradegate um 3,0 Prozent nach.

Die Verunsicherung vieler Anleger in der Krise ließ den Handel beim Online-Broker Flatexdegiro im dritten Quartal einbrechen. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum ging die Zahl der Transaktionen um gut 16 Prozent zurück. Der Umsatz stieg zwar um vier Prozent, das operative Ergebnis (bereinigtes Ebitda) fiel jedoch um 37 Prozent. Dennoch hält das Unternehmen an seinen Jahreszielen fest. Auf Tradegate legte die Flatexdegiro-Aktie zuletzt um 1,6 Prozent zu.

Gewinne an der Wall Street

Die US-Börsen haben ihre Erholung am Dienstag dank weiterer guter Unternehmenszahlen fortgesetzt. Wirtschaftssorgen traten nach durchwachsenen Konjunkturdaten in den Hintergrund. Nach einem frühen Kursplus von über zwei Prozent behauptete der Leitindex Dow Jones Industrial am Ende einen Gewinn von 1,12 Prozent auf 30 523,80 Punkte. Der marktbreite S&P 500 legte letztlich um 1,14 Prozent auf 3719,98 Punkte zu und der technologielastige Auswahlindex Nasdaq 100 behauptete immerhin einen Kursanstieg um 0,77 Prozent auf 11 147,74 Zähler.

Asien: Nikkei im Plus, Hang Seng im Minus

Die asiatischen Börsen haben am Mittwoch keine einheitliche Richtung gefunden. In Tokio legte der japanische Leitindex Nikkei 225 weiter zu und stieg zuletzt um 0,6 Prozent. Der chinesische CSI-300-Index mit den 300 wichtigsten Unternehmen der Festlandbörsen fiel dagegen um rund ein Prozent. In der Sonderverwaltungszone Hongkong büßte der technologielastige Leitindex Hang Seng zuletzt etwas mehr als ein Prozent ein.

Renten

Bund-Future                       137,11                   -0,17%

Devisen: Eurokurs bleibt über 0,98 US-Dollar

Der Kurs des Euro hat sich am Mittwoch über 0,98 US-Dollar gehalten. Am Morgen wurde die Gemeinschaftswährung bei 0,9838 Dollar gehandelt und damit nur etwas niedriger als am Vorabend. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs zuletzt am Dienstag auf 0,9835 (Montag: 0,9739) Dollar festgesetzt.

Dank der zuletzt gestiegenen Risikobereitschaft der Anleger war der Euro bereits am Montag schwungvoll über 0,98 Dollar gestiegen. Auf diesem Niveau hat er sich zuletzt behauptet. "Die Stimmung an den Märkten scheint sich in den letzten Tagen aufgehellt zu haben", schrieb Devisenexpertin Antje Praefcke von der Commerzbank. Das könnte ihrer Ansicht nach durchaus an den gesunkenen Gaspreisen liegen.

Am Vormittag werden noch Verbraucherpreisdaten aus Großbritannien und der Eurozone bekannt gegeben, die das britische Pfund und den Euro bewegen könnten. Am Nachmittag dann stehen Immobiliendaten aus den USA auf der Agenda, bevor am Abend die US-Notenbank ihren Konjunkturbericht veröffentlicht.

Euro/USD                            0,9837                   -0,2%

USD/Yen                             149,31                   0,03%

Euro/Yen                             146,88                   -0,18%

Ölpreise legen nach Vortagesrutsch wieder etwas zu

Die Ölpreise haben sich am Mittwoch etwas von ihrem Kursrutsch am Vortag erholt. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent kostete 90,31 US-Dollar. Das waren 28 Cent mehr als am Dienstag. Der Preis für ein Barrel der US-amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) stieg um 66 Cent auf 83,48 Dollar.

Am Ölmarkt blicken die Anleger derzeit vor allem Richtung USA. Der von der Regierung im März angekündigte Verkauf von 180 Millionen Barrel Rohöl (rund 29 Milliarden Liter) aus der eigenen strategischen Reserve ist fast abgeschlossen. Wie ein hochrangiger Regierungsbeamter mitteilte, werde US-Präsident Joe Biden am Mittwoch die Abgabe der letzten 15 der 180 Millionen Barrel bekanntgeben. Angesichts hoher Benzinpreise infolge des Ukraine-Kriegs hatte sich die US-Regierung zu der historischen Freigabe entschieden - mit dem Ziel, den Marktpreis von Rohöl zu drücken. Kurz vor den US-Zwischenwahlen setzt Biden das Thema jetzt auf die Agenda, um bei Wählern zu punkten.

Weitere Ölverkäufe aus der strategischen Reserve seien in diesem Winter möglich, "falls dies aufgrund russischer oder anderer Aktionen, die die globalen Märkte stören, erforderlich ist", sagte der Regierungsbeamte weiter. Konkrete Angaben etwa zum Umfang und Zeitpunkt des Verkaufs machte er nicht.

Spekulationen über zusätzliche Ölverkäufe in den USA hatten am Dienstag die Ölpreise stark unter Druck gesetzt. Am Mittwoch nun setzte eine kleine Gegenbewegung ein. Börsianer verwiesen auf Befürchtungen, dass die jüngsten Sanktionen der Europäischen Union gegen Russland das Angebot an Rohöl weiter verknappen könnten. Zudem hat der Ölverbund Opec+ bereits deutliche Förderkürzungen angekündigt und damit auf die zuletzt rückläufigen Preise reagiert.

Brent                          90,42               +0,41 USD

WTI                            83,64               +0,82 USD

Umstufungen von Aktien

- JPMORGAN NIMMT LANXESS MIT 'NEUTRAL' WIEDER AUF - ZIEL 40 EUR

- JPMORGAN SENKT ZIEL FÜR DEUTSCHE TELEKOM AUF 27,50 (28,50) EUR - 'OVERWEIGHT'

- RBC HEBT ZIEL FÜR DAIMLER TRUCK AUF 53 (52) EUR - 'OUTPERFORM'

- RBC HEBT ZIEL FÜR MERCEDES-BENZ AUF 91 (90) EUR - 'OUTPERFORM'

- RBC SENKT ZIEL FÜR CONTINENTAL AG AUF 58 (86) EUR - 'SECTOR PERFORM'

- RBC SENKT ZIEL FÜR DWS AUF 34 (36) EUR - 'OUTPERFORM'

- RBC SENKT ZIEL FÜR VOLKSWAGEN VORZÜGE AUF 281 (316) EUR - 'OUTPERFORM'

- WDH/BAADER BANK HEBT COVESTRO AUF 'BUY' (ADD) - ZIEL 41 (42) EUR

- WDH/BAADER BANK HEBT EVONIK AUF 'BUY' (ADD) - ZIEL 23 (27) EUR

- WDH/BAADER BANK HEBT FUCHS PETROLUB AUF 'BUY' (ADD) - ZIEL 37 (40) EUR

- WDH/BAADER BANK HEBT K+S AUF 'BUY' (ADD) - ZIEL 27 (32) EUR

- WDH/BAADER BANK HEBT LANXESS AUF 'BUY' (ADD) - ZIEL 65 EUR

- WDH/BAADER BANK SENKT H&R AUF 'REDUCE' (ADD) - ZIEL 5,00 (6,50) EUR

- WDH/BAADER BANK SENKT ZIEL FÜR BASF AUF 45 (53) EUR - 'ADD'

- WDH/BAADER BANK SENKT ZIEL FÜR BRAIN AUF 15,00 (20,50) EUR - 'BUY'

- WDH/BAADER BANK SENKT ZIEL FÜR BRENNTAG AUF 85 (102) EUR - 'BUY'

- WDH/BAADER BANK SENKT ZIEL FÜR LINDE AUF 265 (310) EUR - 'REDUCE'

- WDH/BAADER BANK SENKT ZIEL FÜR NABALTEC AG AUF 24 (33) EUR - 'ADD'

- WDH/BAADER BANK SENKT ZIEL FÜR WACKER CHEMIE AUF 135 (188) EUR - 'BUY'

- WDH/JPMORGAN SENKT ZIEL FÜR ALLIANZ SE AUF 210 (220) EUR - 'NEUTRAL'

- BARCLAYS HEBT ZIEL FÜR NETFLIX AUF 235 (170) USD - 'EQUAL WEIGHT'

- BARCLAYS SENKT IRIDIUM COMMUNICATIONS AUF 'EQUAL WEIGHT' (OW) - ZIEL 45 USD

- BARCLAYS SENKT FLUTTER AUF 'EQUAL WEIGHT' (OW) - ZIEL 11000 (13800) PENCE

- BERENBERG SENKT ZIEL FÜR ASTRAZENECA AUF 11800 (12000) PENCE - 'BUY'

- CITIGROUP SENKT ZIEL FÜR IBERDROLA AUF 11,40 (12,50) EUR - 'BUY'

- GOLDMAN HEBT ISS AUF 'NEUTRAL' (SELL) - ZIEL 147 (121) DKK

- GOLDMAN SENKT ZIEL FÜR PROSUS AUF 82,60 (92,10) EUR - 'CONVICTION BUY LIST'

- GOLDMAN SENKT ZIEL FÜR RIO TINTO AUF 6200 (6300) PENCE - 'BUY'

- HSBC HEBT MARSTONS AUF 'HOLD' (REDUCE)

- JEFFERIES HEBT ZIEL FÜR UBS AUF 19 (18,60) CHF - 'BUY'

- JEFFERIES STARTET ENCE ENERGIA Y CELULOSA MIT 'HOLD' - ZIEL 3,75 EUR

- JPMORGAN SENKT ZIEL FÜR EASYJET AUF 260 (270) PENCE - 'UNDERWEIGHT'

- KEEFE, BRUYETTE & WOODS HEBT CLOSE BROTHERS AUF 'OUTPERFORM'

- KEEFE, BRUYETTE & WOODS SENKT LLOYDS AUF 'UNDERPERFROM'

- KEEFE, BRUYETTE & WOODS SENKT METRO BANK AUF 'UNDERPERFROM'

- KEEFE, BRUYETTE & WOODS SENKT NATWEST AUF 'MARKET PERFORM'

- KEEFE, BRUYETTE & WOODS SENKT PROVIDENT FINANCIAL AUF 'UNDERPERFROM'

- MORGAN STANLEY HEBT VEOLIA AUF 'OVERWEIGHT' (EQUAL-WEIGHT) - ZIEL 25 (29) EUR

- MORGAN STANLEY SENKT ALMIRALL AUF 'EQUAL-WEIGHT' (OW) - ZIEL 12,50 (16) EUR

- MORGAN STANLEY SENKT NIBE AUF 'UNDERWEIGHT' (EQUAL-WEIGHT) - ZIEL 70 (75) SEK

- RBC HEBT FRASERS GROUP AUF 'SECTOR PERFORM' (UP) - ZIEL 750 (850) PENCE

- RBC SENKT ZIEL FÜR MICHELIN AUF 28 (36) EUR - 'OUTPERFORM'

- RBC SENKT ZIEL FÜR VALEO AUF 16 (17) EUR - 'UNDERPERFORM'

- WDH/BAADER BANK SENKT CPH CHEMIE & PAPIER AUF 'ADD' (BUY) - ZIEL 75 (87) CHF

- WDH/BAADER BANK SENKT EMS-CHEMIE AUF 'REDUCE' (ADD) - ZIEL 575 (950) CHF

- WDH/BAADER BANK SENKT ZIEL FÜR CLARIANT AUF 20 (24) CHF - 'BUY'

- WDH/BAADER BANK SENKT ZIEL FÜR LENZING AUF 73 (149) EUR - 'BUY'

Termine Unternehmen

07:00 DEU: Sartorius, Q3-Zahlen (9.00 h Online-Pk)

07:00 NLD: ASML Holding, Q3-Zahlen

07:00 NLD: Just Eat Takeaway.com, Q3-Umsatz

07:15 CHE: Nestle, 9Monatsumsatz

09:00 DEU: Flatexdegiro, Call zu den Q3-Zahlen

10:00 CHE: Swiss Re, Pressekonferenz Rückversichererkonferenz in Baden-Baden

13:00 USA: Nasdaq, Q3-Zahlen

13:00 USA: Procter & Gamble, Q1-Zahlen

13:00 USA: Travelers Cos, Q3-Zahlen

13:30 USA: Ally Financial, Q3-Zahlen

13:30 USA: Abbott Laboratories, Q3-Zahlen

17:45 FRA: Kleppiere, Q3-Umsatz

19:00 DEU: Deutsche Börse, Q3-Zahlen

22:00 USA: IBM, Q3-Zahlen

22:05 USA: Tesla, Q3-Zahlen

22:10 USA: Alcoa, Q3-Zahlen

Termine Unternehmen ohne Zeitangabe

AUT: Bawag Group, Q3-Zahlen

FIN: Elisa, Q3-Zahlen

GBR: Asos plc, Jahreszahlen

SWE: Svenska Handelsbanken, Q3-Zahlen

USA: Lam Research, Q3-Zahlen

USA: United Airlines, Q3-Zahlen

Termine Konjunktur

08:00 DEU: Auftragsbestand und -reichweite Verarbeitendes Gewerbe 08/22

08:00 GBR: Verbraucherpreise 09/22

09:00 AUT: Verbraucherpreise 09/22 (endgültig)

11:00 EUR: Verbraucherpreise 09/22 (endgültig)

14:30 USA: Baubeginne- und genehmigungen 09/22

16:30 USA: EIA Ölbericht (Woche)

20:00 USA: Fed, Beige Book

Sonstige Termine

09:00 DEU: Prozess im Streit von Daimler gegen Anbieter von Leichtmetallfelgen, Stuttgart

09:45 DEU: Bitkom-Online-Pk zur Vorstellung der Ergebnisse einer Umfrage unter deutschen Logistikunternehmen zum Stand der Digitalisierung. Befragt wurden mehr als 400 Logistikunternehmen in Deutschland ab 20 Beschäftigten.

10:00 DEU: 10. Allianz Autotag Live & Digital "Sustainability in motor insurance"

11:00 DEU: Bundesverband Öffentlicher Banken (VÖB), Kapitalmarktprognose, Frankfurt

11:00 DEU: Pk Bund der Steuerzahler zu Schwarzbuch "Die öffentliche Verschwendung 2022/23" mit Präsident Reiner Holznagel

11:45 DEU: Vorstellung des Masterplans Ladeinfrastruktur mit Bundesverkehrsminister Volker Wissing

13:00 GBR: Britische Premierministerin Liz Truss muss sich Fragestunde im Parlament stellen

DEU: Kongress der Energiewirtschaft des Deutschen Verein des Gas- und Wasserfaches

+ 14.30 Keynote der Bundesbauministerin Klara Geywitz

15:00 EUR: EU-Sozialgipfel: Das Treffen soll ein Forum für den Dialog zwischen den Präsidenten der wichtigsten EU-Organe und Sozialpartner sein: Hauptthema ist die Energiekrise. Entscheidungen werden keine erwartet.

+ 17.10 Pressekonferenz

THA: Treffen der Apec-Finanzminister, Bangkok

CHN: Kongress der Kommunistischen Partei Chinas (Fortsetzung)

19:00 DEU: Bundeskanzler Olaf Scholz empfängt Frankreichs Präsident Emmanuel Macron, Berlin

Redaktion onvista/dpa-AFX

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