Dax Vorbörse heute 31. Januar 2023: Unsicherheit vor Zentralbank-Entscheidungen hält an

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Quelle: anathomy/Shutterstock.com

Am deutschen Aktienmarkt dürfte sich am Dienstag die jüngste Konsolidierung fortsetzen. Nach Vortagesverlusten an den New Yorker Börsen könnte es hierzulande für den Dax erneut in Richtung 15.000 Punkte gehen. Knapp eine Stunde vor dem Auftakt auf Xetra signalisierte der X-Dax als Indikator für den deutschen Leitindex ein Minus von 0,4 Prozent auf 15.064 Punkte. Der europäische Leitindex Euro Stoxx 50 wird 0,4 Prozent schwächer erwartet.

Unsicherheit der Anleger vor Zinsentscheid

Vor allem die Technologietitel an der US-Börse Nasdaq waren zum Wochenauftakt unter Druck geraten. Börsianer begründen die derzeitige Vorsicht an den Aktienmärkten mit der noch immer hohen Inflation und der Unsicherheit über den Kurs der Geldpolitik im Ringen gegen die Teuerung. Am Mittwoch gibt die US-Notenbank Fed ihre Zinsentscheidung bekannt, gefolgt von der Europäischen Zentralbank (EZB) und der Bank of England am Donnerstag.

Die Unsicherheit vor den Notenbank-Entscheidungen verdrängt am Dienstag auch erfreuliche Konjunkturdaten aus China, wo sich die Stimmung in der Wirtschaft erstmals seit Monaten wieder aufgehellt hatte. "Das Ende der Null-Covid-Politik lässt die Einkaufsmanager im Reich der Mitte deutlich optimistischer in die Zukunft schauen", erläuterte Marktexperte Thomas Altmann vom Vermögensverwalter QC Partners. "Dass die Börsen in China und Hongkong trotzdem nachgeben, liegt an den zuvor hohen Kursgewinnen. Hier machen jetzt viele kurzfristig orientierte Anleger Kasse. Ganz nach dem Motto "Buy the rumour, sell the fact".

Einzelwerte im Überblick

Hierzulande könnte die Aktien von Airbus eine gleich doppelte Abstufung von "Buy" auf "Sell" durch die Schweizer Bank UBS belasten. Auf Tradegate verloren die Papiere im vorbörslichen Handel an die zwei Prozent zum Xetra-Schluss. Analyst Ian Douglas-Pennant verwies auf die Vorsicht am Markt mit Blick auf die Produktionsziele des Flugzeugbauers.

Der Rüstungskonzern Rheinmetall beschafft sich über eine Wandelanleihe Geld für den im November angekündigten Zukauf des spanischen Munitionsherstellers Expal. Der Konzern will insgesamt eine Milliarde Euro aufnehmen. Die Schuldverschreibungen werden ausschließlich institutionellen Investoren angeboten. Vorbörslich auf Tradegate ging es um gut zwei Prozent bergab.

Optimistische Analysteneinschätzungen zum Reise- und Freizeitsektor gaben indes den Aktien von Sixt Auftrieb mit Kursgewinnen von mehr als zwei Prozent. Jefferies stufte die Papiere des Autovermieters von "Hold" auf "Buy" hoch und sieht die Reisebranche 2023 widerstandsfähiger als zunächst gedacht. Auch die HSBC beurteilt die Aussichten für den Sektor im Jahr 2023 generell positiv.

Der Softwareanbieter Atoss will die Ausschüttung an seine Aktionäre kräftig erhöhen. Insgesamt seien 2,83 Euro je Aktie geplant, teilte das im SDax notierte Unternehmen mit. Die Aktien legten auf Tradegate moderat zu.

Verluste an der Wall Street

Die zuletzt freundlichen US-Aktienmärkte sind am Montag schwach in eine ereignisreiche Woche gestartet. Vor allem an der Nasdaq-Börse dominierte vor den Zinsentscheidungen in New York, Frankfurt und London sowie den Zahlen mehrerer US-Tech-Giganten zunehmend die Angst: Der Auswahlindex Nasdaq 100 weitete die Anfangsverluste aus und schloss 2,09 Prozent tiefer bei 11.912,39 Punkten.

Doch auch an der von traditionelleren Branchen geprägten New York Stock Exchange (Nyse) zogen sich die Anleger zurück: Während der Leitindex Dow Jones Industrial letztlich um 0,77 Prozent auf 33.717,09 Punkte sank, fiel der marktbreite S&P 500 um 1,30 Prozent auf 4017,77 Zähler.

Verluste in Asien

Die Börsen Asiens haben am Dienstag nachgegeben. Die Blicke richten sich weiter auf wichtigen Notenbankentscheidungen in dieser Woche. Der japanische Leitindex Nikkei 225 schloss mit 27 327,11 Punkten und damit 0,4 Prozent höher. Der CSI-300-Index mit den 300 wichtigsten chinesischen Unternehmen an den Festlandbörsen fiel zuletzt um rund ein Prozent. Der Hang-Seng-Index der chinesischen Sonderverwaltungszone Hongkong sank um gut eineinhalb Prozent.

Renten

Bund-Future        136,66    +0,02%

Devisen: Euro stabil über 1,08 US-Dollar

Der Euro hat am Dienstag im frühen Handel stabil über der Marke von 1,08 US-Dollar notiert. Am Morgen kostete die Gemeinschaftswährung 1,0840 Dollar und damit in etwa so viel wie am Vorabend. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Montagnachmittag noch deutlich höher auf 1,0903 Dollar festgesetzt.

Im Tagesverlauf stehen einige beachtenswerte Konjunkturdaten auf dem Programm, die auch am Devisenmarkt für Bewegung sorgen könnten. Aus der Eurozone werden erste Wachstumszahlen für das Schlussquartal 2022 erwartet. Am Montag war bekannt geworden, dass Deutschland als größte Volkswirtschaft des Euroraums zum Jahresende überraschend geschrumpft ist. Analysten und Anleger warten jetzt gespannt auf das Resultat für den gesamten Währungsraum.

Euro/USD          1,0839    -0,06%

USD/Yen           130,24    -0,17%

Euro/Yen           141,15    -0,24%

Ölpreise geben weiter nach

Die Ölpreise haben am Dienstagmorgen an ihren schwachen Wochenstart angeknüpft. Im frühen Handel kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im März 84,65 US-Dollar. Das waren 25 Cent weniger als am Vortag. Der Preis für ein Barrel der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) fiel um 44 Cent auf 77,46 Dollar.

Für Belastung sorgte am Erdölmarkt zuletzt der aufwertende Dollar. Eine stärkere US-Währung wirkt sich häufig negativ auf die Ölnachfrage aus, da der Rohstoff zumeist in Dollar gehandelt wird. Steigt der Dollar, verteuert sich Rohöl für Investoren aus anderen Währungsräumen, was oft auf deren Nachfrage lastet.

Ansonsten halten sich positive und negative Aspekte am Ölmarkt derzeit in etwa die Waage. Für konjunkturelle Hoffnung sorgt die Abkehr Chinas von der einst strikten Corona-Politik. Für die globale Wirtschaft sind viele Marktteilnehmer aber eher skeptisch, da die immensen Zinsanhebungen vieler Notenbanken zur Bekämpfung der Inflation ihre wachstumsdämpfende Wirkung erst noch entfachen dürften.

Brent          84,12    -0,38 USD

WTI            77,50    -0,40 USD

Umstufungen von Aktien

- BARCLAYS HEBT ZIEL FÜR PROSIEBENSAT.1 AUF 10 (8,50) EUR - 'EQUAL WEIGHT'

- BARCLAYS HEBT ZIEL FÜR RTL AUF 46 (39) EUR - 'EQUAL WEIGHT'

- BARCLAYS HEBT ZIEL FÜR STRÖER AUF 54 (47,50) EUR - 'EQUAL WEIGHT'

- JEFFERIES HEBT SIXT-STÄMME AUF 'BUY' (HOLD) - ZIEL 130 (100) EUR

- WDH/UBS SENKT AIRBUS AUF 'SELL' (BUY) - ZIEL 105 (139) EUR

- WDH/DZ BANK HEBT FAIREN WERT FÜR BOEING AUF 240 (180) USD - 'KAUFEN'

- BARCLAYS HEBT TF1 AUF 'EQUAL WEIGHT' (UNDERWEIGHT) - ZIEL 8 (6,50) EUR

- BARCLAYS HEBT WPP AUF 'OVERWEIGHT' (EQUAL WEIGHT) - ZIEL 1200 (850) PENCE

- BARCLAYS SENKT M6-METROPOLE TV AUF 'UNDERWEIGHT'(EQUAL W.) ZIEL 14,50(13,50)EUR

- BARCLAYS SENKT RELX AUF 'EQUAL WEIGHT' (OVERWEIGHT) - ZIEL 2585 (2785) PENCE

- BARCLAYS SENKT ZIEL FÜR PRUDENTIAL AUF 1518 (1585) PENCE - 'OVERWEIGHT'

- BERENBERG SENKT LEGAL & GENERAL AUF 'HOLD' (BUY) - ZIEL 290 (345) PENCE

- BERENBERG SENKT M&G AUF 'HOLD' (BUY) - ZIEL 218 (260) PENCE

- GOLDMAN HEBT ZIEL FÜR ALSTOM AUF 23 (21) EUR - 'NEUTRAL'

- JEFFERIES HEBT ROVIO AUF 'BUY' (HOLD) - ZIEL 8,40 (7) EUR

- JEFFERIES HEBT TEAM17 AUF 'HOLD' (UNDERPERFORM) - ZIEL 475 (346) PENCE

- JEFFERIES SENKT FRONTIER DEVELOPMENTS AUF 'HOLD' (BUY) - ZIEL 493 (1667) PENCE

- JEFFERIES SENKT UBISOFT AUF 'UNDERPERFORM' (BUY) - ZIEL 17 (52) EUR

- JPMORGAN SENKT ZIEL FÜR PHILIPS AUF 9 (10,90) EUR - 'UNDERWEIGHT'

- UBS SENKT NOKIA AUF 'NEUTRAL' (BUY) - ZIEL 4,60 (5,40) EUR

- WDH/RBC STARTET CHESNARA PLC MIT 'OUTPERFORM' - ZIEL 350 PENCE

Termine Unternehmen

00:45 KOR: Samsung, Q4-Zahlen (detailliert)

06:45 CHE: UBS, Q4-Zahlen

07:00 DEU: Vantage Towers, Q3-Zahlen

07:00 ITA: Unicredit, Q4-Zahlen

07:00 SWE: Tele2 AB, Q4-Zahlen

07:30 DEU: Atoss Software, Q4-Zahlen (detailliert)

07:30 DEU: Cliq Digital, Q4-Zahlen

07:30 NLD: KPN, Q4-Zahlen

09:00 DEU: Fortsetzung Prozess gegen Ex-Audi-Chef Stadler und drei Ingenieure

10:00 DEU: Landgericht Berlin, Entscheidung zur Klage der Drogeriekette Rossmann gegen vier Bundesverbände deutscher Banken. Das Unternehmen hat nach eigener Einschätzung überteuerte Girocard-Gebühren gezahlt.

11:00 DEU: Landgericht Braunschweig, Entscheidung zur Klima-Klage gegen VW

12:00 SWE: Spotify, Q4-Zahlen

12:00 USA: UPS, Q4-Zahlen

12:30 USA: Caterpillar, Q4-Zahlen

12:30 USA: General Motors, Q4-Zahlen

12:45 USA: Pfizer, Q4-Zahlen

13:00 USA: Corning, Q4-Zahlen

13:00 USA: International Paper, Q4-Zahlen

13:00 USA: McDonald's, Q4-Zahlen

13:30 USA: ExxonMobil, Q4-Zahlen

22:00 USA: Electronic Arts, Inc, Q3-Zahlen

22:00 USA: Amgen, Q4-Zahlen

22:05 USA: Mondelz, Q4-Zahlen

22:05 USA: Stryker, Q4-Zahlen

22:10 USA: Snap Inc., Q4-Zahlen

22:15 USA: AMD, Q4-Zahlen

Termine Konjunktur

00:50 JPN: Arbeitslosenquote 12/22

00:50 JPN: Einzelhandel 12/22

00:50 JPN: Industrieproduktion 12/22

02:30 CHN: Einkaufsmanagerindex 01/23

02:30 USA: IWF, Konjunktuprognosen

07:30 FRA: BIP Q4/22

08:45 FRA: Erzeugerpreise 01/23

09:55 DEU: Arbeitsmarktdaten 01/23

10:00 EUR: EZB-Quartalsbericht zur Kreditvergabe

10:30 GBR: Geldmenge M4 12/23

10:30 GBR: Konsumentenkredite 12/23

11:00 EUR: BIP Q4/22

14:30 USA: Beschäftigungskostenindex Q4/22

15:00 USA: FHFA Hauspreisindex 11/22

15:45 USA: Chicago Einkaufsmanagerindex 01/23

16:00 USA: Verbrauchervertrauen 01/23

22:30 USA: Api-Rohöllagerdaten

DEU: Ifo-Institut, Geschäftsklima Ostdeutschland

Sonstige Termine

09:00 DEU: Spielwarenmesse, Neuheitenvorstellung vor Eröffnung

10:00 DEU: Förderbank KfW, Pressekonferenz zu Förderzahlen 2022 und Ausblick auf das laufende Geschäftsjahr

Redaktion onvista/dpa-AFX

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