Dax Vorbörse heute 14. März 2023: Dax vorbörslich stabil – Wall Street nur mit leichten Verlusten – Wie geht es weiter?

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Knapp eine Stunde vor dem Börsenauftakt signalisiert der X-Dax für den deutschen Leitindex ein kleines Plus von 0,13 Prozent auf 14.978 Punkte. Tags zuvor war der Dax erstmals seit Ende Januar unter die Marke von 15 000 Punkten gerutscht. Der Leitindex der Eurozone, der EuroStoxx 50 , wird am Dienstag ebenfalls stabil, aber leicht im Minus erwartet. Er hatte zum Wochenauftakt ebenfalls etwas mehr als drei Prozent eingebüßt.

Das Umfeld habe sich mit dem Kollaps der Silicon Valley Bank und der Signature Bank in den USA mittlerweile komplett geändert, schrieb Portfoliomanager Thomas Altmann von QC Partners. Die Nervosität sei so groß wie lange nicht.

Im Moment weiß einfach niemand, ob das ein auf wenige Institute begrenzter Zwischenfall ist oder doch der Anfang einer neuen großen Krise.

Thomas Altmann (QC Partners)

Die anstehenden Notenbanksitzungen, die der EZB und der Fed, dürften damit noch brisanter werden. "Ein langsameres Tempo oder gar ein vorzeitiges Ende der Zinserhöhungen erscheinen wieder möglich. Entscheidend für die Börsen wird darüber hinaus sein, wie die Notenbanken den Kollaps verbal einordnen." Umso zentraler seien daher die an diesem Dienstag anstehenden Daten zur Inflation in den USA im Februar.

Einzelwerte im Überblick

Detaillierte Jahreszahlen legten aus dem Dax VW vor und teilte dabei auch mit, in den kommenden fünf Jahren einen noch größeren Anteil seines Investitionsbudgets in Elektroautotechnik und Digitalisierung stecken zu wollen. Vorbörslich bewegten sich die Aktien auf Tradegate im Vergleich zum Xetra-Schluss am Vortag kaum.

Aus dem MDax meldete sich Fraport zum abgelaufenen Jahr zu Wort und gab auch einen Ausblick. Nach dem stark gewachsenen Passagierverkehr im vergangenen Jahr rechnet der Frankfurter Flughafenbetreiber für 2023 mit einer weiteren Erholung von der Corona-Krise. Die Aktionäre sollen allerdings wegen der weiterhin hohen Schulden infolge der Corona-Krise auch für 2022 und 2023 keine Dividende erhalten. Für die Papiere ging es auf Tradegate um etwas mehr als ein Prozent nach oben.

Einen Verlust von etwas mehr als drei Prozent dagegen verzeichneten die Anteile von Wacker Chemie auf Tradegate. Der Spezialchemiekonzern gab Details zum abgelaufenen Jahr bekannt und rechnet für 2023 zugleich mit deutlichen Geschäftseinbußen. Die durchschnittlichen Analystenschätzungen liegen beim Umsatz eher am unteren Ende der Spanne, beim Gewinn eher am oberen. Trotz der schwierigen Perspektiven soll die Dividende auf den Rekordwert von 12 Euro je Aktie steigen.

Der Arzneimittelhersteller Dermapharm verfehlte seine selbstgesteckten Ziele für 2022 leicht, was die Aktie vorbörslich unter Druck brachte. Das Unternehmen aus dem SDax hatte in der Pandemie durch die Auftragsproduktion von Corona-Impfstoffen für den Hersteller Biontech aus Mainz eine Sonderkonjunktur erlebt. Dieser Rückenwind lässt wie überall in der Branche auch bei Dermapharm nach. Gleichwohl soll der Umsatz in diesem Jahr steigen, das bereinigte operative Ergebnis dagegen aber sinken.

Umstufungen könnten ebenfalls bewegen. So strich die französische Societe Generale (SocGen) ihre Verkaufsempfehlung für die Aktien von Heidelberg Materials und hob das Kursziel deutlich auf 70 Euro an, was noch ein Kurspotenzial von 14 Prozent bedeuten würde. Nach dem von Kosten- und Volumendruck sowie Gegenwind aus den Schwellenländern geprägten Vorjahr sollten sich die Bruttomargen des Baustoffkonzerns 2023 verbessern, schrieb Analyst Yves Bromehead.

Die US-Bank JPMorgan ist dagegen für Brenntag nun skeptischer gestimmt und stufte die Papiere auf "Neutral" ab. Analyst Chetan Udeshi sieht die Geschäftsentwicklung des Chemikalienhändlers im ersten Quartal skeptisch und ist auch vorsichtiger geworden, was die Gewinnentwicklung im gesamten Jahr angeht.

Nur leichte Verluste an der Wall Street

Die New Yorker Aktienbörsen haben sich nach dem Kursrutsch in der vergangenen Woche am Montag stabilisiert. Obwohl in der US-Bankenkrise mit der First Republic Bank offenbar ein weiteres US-Geldhaus vor großen Problemen steht, dämmte der Leitindex Dow Jones Industrial bei 31.819,14 Punkten sein Minus letztlich auf 0,28 Prozent ein. Der marktbreite S&P 500 schloss 0,15 Prozent tiefer bei 3.855,76 Punkten. Zeitweise hatten beide Indizes sogar zugelegt. Für den technologielastigen Nasdaq 100 ging es auch dank zweier Übernahmen in der Biotech-Branche um 0,79 Prozent auf 11.923,17 Zähler hoch.

Asiens Börsen im Minus

In Asien haben die Kurse am Dienstag an allen wichtigen Handelsplätzen wegen der Sorgen über eine mögliche Verschärfung der Bankenkrise in den USA und den Folgen für die asiatischen Märkte nachgegeben. In Tokio fiel der japanische Leitindex Nikkei 225 um 2,19 Prozent auf 27.222 Punkte und baute damit die Verluste vom Wochenauftakt aus.

In Japan drückt vor allem der schwache Dollar, der durch die Bankenkrise in den USA unter Druck geraten ist, auf die Kurse der exportlastigen Unternehmen wie Sony oder Toyota. Der CSI-Index mit den 300 wichtigsten Werten der Börsen Shanghai und Shenzhen büßte im späten Handel 0,2 Prozent ein, nachdem er zum Wochenauftakt noch etwas mehr als ein Prozent zugelegt hatte. In der chinesischen Sonderverwaltungsregion Hongkong verlor der Hang-Seng-Index zuletzt 1,6 Prozent nach und gab damit einen Großteil der Gewinne vom Montag wieder ab.

Renten

Bund-Future                  136,62                +0,34%

Devisen: Euro gibt leicht nach - US-Dollar erholt sich

Der Euro hat am Dienstag im frühen Handel leicht nachgegeben. Am Morgen kostete die Gemeinschaftswährung knapp 1,07 US-Dollar und damit etwas weniger als am Vortag. Der US-Dollar erholte sich etwas von seinen jüngsten Verlusten. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Montagnachmittag auf 1,0706 Dollar festgesetzt.

An den Finanzmärkten dürften die Turbulenzen im US-Bankensektor weiterhin die Hauptrolle spielen. Allerdings kommen am Nachmittag Inflationszahlen aus den USA hinzu. Vor der Eskalation der Probleme rund um die US-Bank SVB war den Teuerungsdaten eine entscheidende Bedeutung für den Kurs der amerikanischen Notenbank Fed zugestanden worden.

Die Bankturbulenzen haben die Zinserwartungen an die Fed aber erheblich gedrückt. Eine Zinsstraffung um 0,5 Prozentpunkte auf der kommenden Zinssitzung in gut einer Woche, wie sie vor den Turbulenzen für möglich gehalten wurde, erscheint aktuell kaum vorstellbar. Realistischer scheint eine kleinere Anhebung oder eine Zinspause zu sein. Einzelne Banken wie das japanische Geldhaus Nomura rechnen sogar mit einer Zinssenkung.

Euro/USD                            1,0699                   -0,31%

USD/Yen                             133,55                   0,27%

Euro/Yen                             142,88                   -0,04%

Ölpreise geben weiter nach

Die Ölpreise haben am Dienstag an ihre Verluste vom Wochenauftakt angeknüpft. Am Morgen kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im Mai 80,04 US-Dollar. Das waren 73 Cent weniger als am Montag. Der Preis für ein Barrel der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) zur April-Lieferung fiel um 75 Cent auf 74,05 Dollar.

Die Erdölpreise wurden zuletzt von der schlechten Stimmung an den Finanzmärkten mit nach unten gezogen. Ausschlaggebend sind erhebliche Turbulenzen im US-Bankensektor. Offenbar wird am Rohölmarkt nicht ausgeschlossen, dass sich die Turbulenzen auf die Realwirtschaft übertragen und die Ölnachfrage dämpfen.

Im Blick stehen am Dienstag auch Inflationsdaten aus den USA. Zwar ist ihre Bedeutung für den kurzfristigen Kurs der US-Notenbank Fed aufgrund der Bankturbulenzen gesunken. Für die grundsätzliche Zinspolitik der Federal Reserve spielt die Inflationsentwicklung aber eine große Rolle. Die US-Geldpolitik hatte in den vergangenen Monaten große Auswirkungen auf den Ölmarkt, da sie die wirtschaftliche Entwicklung beeinflusst.

Brent                          79,87               -0,90 USD

WTI                            73,88               -0,92 USD

Umstufungen von Aktien

- CREDIT SUISSE HEBT ZIEL FÜR FMC AUF 35 (32) EUR - 'NEUTRAL'

- CREDIT SUISSE HEBT ZIEL FÜR FRESENIUS SE AUF 26 (24) EUR - 'NEUTRAL'

- CREDIT SUISSE SENKT TELEFONICA DEUTSCHLAND AUF 'NEUTRAL' (OP) - ZIEL 3,10 EUR

- JEFFERIES SENKT ZIEL FÜR FMC AUF 21 (22) EUR - 'UNDERPERFORM'

- JEFFERIES SENKT ZIEL FÜR FRESENIUS SE AUF 33 (35) EUR - 'BUY'

- JPMORGAN HEBT ZIEL FÜR ZALANDO AUF 39 (35) EUR - 'NEUTRAL'

- JPMORGAN SENKT BRENNTAG AUF 'NEUTRAL' (OVERWEIGHT) - ZIEL 83 (98) EUR

- JPMORGAN SETZT BRENNTAG AUF 'NEGATIVE CATALYST WATCH' VOR Q1-ZAHLEN

- WDH/CITIGROUP HEBT ZIEL FÜR LUFTHANSA AUF 14 (10) EUR - 'BUY'

- WDH/SOCGEN HEBT HEIDELBERG MATERIALS AUF 'HOLD' (SELL) - ZIEL 70 (45) EUR

- NEEDHAM SENKT SEAGEN AUF 'HOLD' (BUY)

- RAYMOND JAMES SENKT SEAGEN AUF 'MARKET PERFORM' (STRONG BUY)

- JPMORGAN SENKT CRESTWOOD EQUITY PARTNERS AUF 'NEUTRAL' (OW) - ZIEL 28 (31) USD

- JPMORGAN HEBT MPLX AUF 'OVERWEIGHT' (NEUTRAL) - ZIEL 41 (37) USD

- BERENBERG HEBT ZIEL FÜR FLUTTER AUF 16000 (13800) PENCE - 'BUY'

- JEFFERIES SENKT AT&S AUF 'HOLD' (BUY) - ZIEL 30 (65) EUR

- JPMORGAN SENKT ZIEL FÜR AVANZA BANK AUF 163 (170) SEK - 'UNDERWEIGHT'

- JPMORGAN SENKT ZIEL FÜR ENGIE AUF 20 (23) EUR - 'OVERWEIGHT'

- JPMORGAN SETZT AVANZA BANK AUF 'NEGATIVE CATALYST WATCH'

- RBC HEBT ZIEL FÜR IBERDROLA AUF 12,00 (11,80) EUR - 'OUTPERFORM'

- RBC SENKT RED ELECTRICA AUF 'SECTOR PERFORM' (OUTPERFORM) - ZIEL 18,50 (20) EUR

- WDH/CITIGROUP HEBT ZIEL FÜR AIR FRANCE-KLM AUF 2,40 (1,85) EUR - 'BUY'

- WDH/CITIGROUP HEBT ZIEL FÜR EASYJET AUF 430 (270) PENCE - 'SELL'

- WDH/CITIGROUP HEBT ZIEL FÜR IAG PENCE AUF 195 (185) PENCE - 'BUY'

- WDH/SOCGEN HEBT HOLCIM AUF 'BUY' (HOLD) - ZIEL 78 (45) CHF

- WDH/SOCGEN HEBT ROCKWOOL AUF 'BUY' (HOLD) - ZIEL 2162 (1750) DKK

- WDH/SOCGEN HEBT ZIEL FÜR CRH PLC AUF 5600 (4200) PENCE - 'BUY'

- WDH/SOCGEN SENKT FERGUSON AUF 'HOLD' (BUY) - ZIEL 12494 (12500) PENCE

- WDH/SOCGEN SENKT GEBERIT AUF 'SELL' (HOLD) - ZIEL 456 (510) CHF

- WDH/SOCGEN SENKT SAINT-GOBAIN AUF 'HOLD' (BUY) - ZIEL 61 (65) EUR

Termine Unternehmen

06:30 CHE: Tecan, Jahreszahlen

07:00 DEU: Wacker Chemie, Jahreszahlen (detailliert) (10.30 Bilanz-Pk, 16.00 Analystenkonferenz

07:00 DEU: Fraport, Verkehrszahlen 02/23

07:00 DEU: Fraport Geschäftsbericht 2022 (10.30 Bilanz-Pk)

07:00 DEU: Teamviewer, Jahreszahlen (detailliert)

07:00 DEU: Wacker Neuson, Jahreszahlen

07:30 DEU: Dermapharm, Jahreszahlen

07:30 ITA: Assicurazioni Generali, Jahreszahlen

07:30 DEU: Volkswagen AG, Jahreszahlen (detailliert) (9.00 Bilanz-Pk, 11.00 Analystenkonferenz)

10:30 CHE: Roche, Hauptversammlung, Basel

10:30 DEU: Mensch und Maschine Software, Bilanz- und Analystenkonferenz

11:00 DEU: Deutscher Sparkassen- und Giroverband (DSGV), Bilanz-Pk

Termine Unternehmen ohne Zeitangabe

DEU: Mercedes-Benz Group AG, Geschäftsbericht

Termine Konjunktur

06:30 NLD: Verbraucherpreise 02/23

08:00 GBR: Arbeitslosenzahlen 02/23

08:30 CHE: BFS: Produzenten- und Importpreisindex 02/23

09:00 ESP: Verbraucherpreise 02/23 (endgültig)

10:00 ITA: Industrieproduktion 01/23

13:30 USA: Verbraucherpreise 02/23

13:30 USA: Realeinkommen 02/23

21:30 USA: API-Ölbericht (Woche)

Sonstige Termine

08:00 DEU: Destatis: Zahl der Woche: Second Hand im Trend: Private Warenverkäufe, Jahre 2016 - 2022

DEU: Besuch des Präsidenten der Republik Aserbaidschan, Ilham Aliyev

+ 1030 Gespräch Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier mit Aliyev

+ 1300 Begrüßung durch Bundeskanzler Olaf Scholz

+ 1400 Presseunterrichtung Schol/Aliyev

DEU: Zweite Runde in den Tarifverhandlungen der Gewerkschaft EVG mit der Deutsche Bahn AG (bis 15. März)

Redaktion onvista/dpa-AFX

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