Dax Vorbörse heute 17. April 2023: Dax vorbörslich im Plus – Rheinmetall Opfer von Hackern – Euro knapp unter 1,10 USD

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Die Anleger am deutschen Aktienmarkt bleiben auch nach den jüngsten Kursgewinnen zuversichtlich. Rund eine Dreiviertelstunde vor dem Börsenstart signalisierte der X-Dax für den Dax einen Aufschlag von 0,14 Prozent auf 15.829 Punkte. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 wird indes nur ganz knapp im Plus erwartet.

Am Freitag hatte der Dax - vor allem getrieben von der Hoffnung auf eine weniger restriktive Geldpolitik der US-Notenbank - an seinem fünften Gewinntag in Folge mit rund 15.842 Zählern ein weiteres Hoch seit Anfang 2022 erklommen.

Für Einfluss sorgten aber nicht nur die Konjunktur- und Zinserwartungen, sondern auch die beginnende Berichtssaison, schrieben die Experten der Landesbank Helaba. Denn der Blick der Anleger richte sich auch auf die beginnende Quartalsberichtssaison, die mit den ersten großen US-Banken einen guten Auftakt hatte. "Zwar scheint die Bankenkrise vorerst vom Tisch zu sein, das Misstrauen und die Unsicherheit unter den Finanzmarktteilnehmern sind aber weiterhin groß", ergänzten die Helaba-Experten. Daher schließen sie in den nächsten Tagen erhöhte Schwankungen am Aktienmarkt nicht aus.

Laut Marktanalyst Christoph Geyer ist die Lage für den Dax insgesamt gesehen nach dem letzten Zwischenhoch aber weiter eher positiv. Allerdings habe der Schwung nachgelassen und es gebe Anzeichen von Unsicherheit unter den Anlegern, sagt auch er. "Trotzdem ist der Aufwärtstrend weiter intakt. Das Rekordhoch ist zwar noch ein gutes Stück entfernt, befindet sich aber inzwischen in Reichweite." Seinen bisher höchsten Stand hatte der Dax im November 2021 bei 16.290 Punkten erreicht.

Einzelwerte im Überblick

Unter den Einzelwerten dürften vor allem die VW-Nutzfahrzeugholding Traton und der Rüstungskonzern und Autozulieferer Rheinmetalleinen Blick wert sein.

Traton erwägt nach einem guten Jahresstart eine Erhöhung der Jahresprognose. Umsatz und bereinigtes operatives Ergebnis lagen Händlern zufolge im ersten Quartal "deutlich über den Schätzungen. Auch der freie Barmittelzufluss sei etwas besser als erwartet gewesen. "Der Auftragseingang aber dürfte enttäuschen und könnte im Handelsverlauf zu Gewinnmitnahmen führen", sagte einer von ihnen. Vorbörslich ging es auf Tradegate aber zunächst um knapp drei Prozent nach oben im Vergleich zum Xetra-Schluss am Freitag.

Der Rüstungs- und Technologiekonzern Rheinmetall ist am Freitag erneut Ziel eines Cyberangriffs gewesen. Rheinmetall-Sprecher Oliver Hoffmann sprach von einem Angriff auf das zivile Geschäft des Konzerns. Ein Sprecher der Zentral- und Ansprechstelle Cybercrime (ZAC NRW) bei der Kölner Staatsanwaltschaft bestätigte entsprechende Kenntnisse über einen Vorfall. "Wir haben Ermittlungen aufgenommen", sagte Staatsanwalt Christoph Hebbecker der dpa. "Entscheidend ist, dass die Militäreinheit nicht betroffen ist", sagte ein Händler hierzu und rechnet im Börsenhandel mit einer Belastung für die Aktien, die auf Tradegate aktuell moderat nachgaben.

Zudem wurden am Markt vorbörslich Aussagen des Biotechnologie-Unternehmens Morphosys zum Medikament Monjuvi plus Lenalidomid (L-MIND) nach abschließenden Fünf-Jahres-Nachbeobachtungsdaten aus einer Phase-II-Studie positiv bewertet. Die Aktie stieg auf Tradegate vorbörslich um zweieinhalb Prozent.

Moderate Verluste in den USA

Kursgewinne im US-Finanzsektor nach starken Geschäftszahlen von Banken haben am Freitag die US-Aktienindizes nicht vor Verlusten geschützt. Der Grund waren teils besser als erwartet ausgefallene US-Konjunkturdaten, sodass die Hoffnung auf eine baldige Zinspause der Notenbank wieder einen Dämpfer bekam. Außerdem forderte Fed-Direktor Christopher Waller eine weitere Verschärfung der US-Geldpolitik, da die Inflation immer noch sehr hoch sei und der Arbeitsmarkt robust.

Der Dow Jones Industrial  verlor 0,42 Prozent auf 33.886,47 Punkte. Damit steht für den Leitindex auf Wochensicht aber noch ein Plus von 1,2 Prozent zu Buche. Der tags zuvor besonders starke technologielastige Nasdaq 100  gab am Freitag um 0,23 Prozent auf 13.079,52 Zähler nach. Der breit gefasste S&P 500 sank um 0,21 Prozent auf 4.137,64 Punkte. Im Späthandel dämmten die Indizes die Verluste etwas ein.

Asiens Börsen uneinheitlich

Die wichtigsten Aktienmärkte in Asien haben am Montag keine gemeinsame Richtung gefunden. Der CSI-Index mit den 300 wichtigsten Werten der Börsen Shanghai und Shenzhen legte zuletzt um 0,8 Prozent zu. Der technologiewertelastige Hang-Seng-Index der chinesischen Sonderverwaltungsregion Hongkong stieg um 0,5 Prozent. In Japan trat der Leitindex Nikkei 225  im späten Handel auf der Stelle. Verluste gab es in Indien.

Renten

Bund-Future        134,37    +0,00%

Devisen: Euro startet mit knapp 1,10 US-Dollar in die Woche

Der Euro hat zu Wochenbeginn knapp unter der Marke von 1,10 US-Dollar notiert. Am Montagmorgen kostete die Gemeinschaftswährung 1,0990 Dollar und damit etwas weniger als vor dem Wochenende. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Freitagnachmittag auf 1,1057 Dollar festgesetzt.

Vor dem Wochenende war der Euro mit 1,1076 Dollar auf den höchsten Stand seit gut einem Jahr gestiegen. Hintergrund ist im Wesentlichen eine Schwäche des US-Dollar. Verantwortlich sind die Zinserwartungen dies- und jenseits des Atlantiks: Während von der US-Zentralbank Fed nur noch wenige Zinsschritte erwartet werden, dürfte die EZB an ihrer Straffungspolitik vorerst festhalten.

An Konjunkturdaten behalten Marktteilnehmer im Tagesverlauf Inflationsdaten aus Italien im Auge, auch wenn es sich nur um Detaildaten handelt. In den USA wird ein regionaler Stimmungsindikator aus der Industrie und der Hausmarktindex NAHB erwartet.

Euro/USD          1,0986    -0,07%

USD/Yen             134,17    +0,30%

Euro/Yen           147,40    +0,23%

Ölpreise stagnieren zu Wochenbeginn

Die Ölpreise haben sich am Montag im frühen Handel zunächst kaum von der Stelle bewegt. Am Morgen kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im Juni 86,39 US-Dollar. Das waren acht Cent mehr als am Freitag. Der Preis für ein Barrel der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) zur Lieferung im Mai stieg um sechs Cent auf 82,58 Dollar.

In den vergangenen Wochen haben sich die Erdölpreise deutlich von ihrem Einbruch Mitte März erholt. Ausschlaggebend für die Erholung ist vor allem eine überraschende und deutliche Förderkürzung einiger Staaten aus dem Ölverbund Opec+. Die Internationale Energieagentur (IEA) rechnet deshalb mit weiter steigenden Ölpreisen. Vor der Produktionskürzung waren die Preise durch die Bankturbulenzen in den USA und Europa belastet worden.

Brent          86,28    -0,03 USD

WTI            82,47    -0,05 USD

Umstufungen von Aktien

- BERENBERG HEBT TEAMVIEWER AUF 'BUY' (HOLD) - ZIEL 21 (14,50) EUR

- JPMORGAN SENKT ZIEL FÜR SOFTWARE AG AUF 23 (26) EUR - 'NEUTRAL'

- JEFFERIES HEBT ZIEL FÜR UBER AUF 49 (47) USD - 'BUY'

- BERENBERG SENKT GIVAUDAN AUF 'HOLD' (BUY) - ZIEL 3300 (3400) CHF

- JEFFERIES HEBT ZIEL FÜR SHOP APOTHEKE AUF 150 (140) EUR - 'BUY'

- JEFFERIES SENKT ZIEL FÜR ZUR ROSE GROUP AUF 60 (64) CHF - 'BUY'

- JPMORGAN HEBT ZIEL FÜR NATIONAL GRID AUF 1275 (1150) PENCE - 'OVERWEIGHT'

Termine Unternehmen

07:00 DEU: Fraport, Verkehrszahlen 03/23

07:00 CHE: Sulzer, Q1 Auftragseingang

07:30 FRA: Faurecia, Q1-Umsatz

11:00 DEU: Bundesverband deutscher Banken (BdB), Online-Pk anlässlich Vorstandssitzung, Berlin

Termine Unternehmen ohne Zeitangabe

USA: State Street, Q1-Zahlen

Termine Konjunktur

08:00 DEU: Durchschnittspreise für Strom und Erdgas, 2. Halbjahr 2022

10:00 ITA: Verbraucherpreise 03/23 (endgültig)

14:30 USA: Empire State Index 04/23

16:00 USA: NAHB-Index 04/23

Sonstige Termine

DEU: Hannover Messe, Hannover

Erster Tag mit mehreren Pressekonferenzen und Veranstaltungen, u.a.:

08.00 - 08.30: Pk BDI mit Präsident Siegfried Russwurm und Hauptgeschäftsführerin Tanja Gönner

08.30 - 09.00: Pk VDMA mit Präsident Karl Heusgen und Chefvolkswirt Ralph Wiechers

09.00 - 09.30: Pk ZVEI mit Präsident Gunther Kegel und Hauptgeschäftsführer Wolfgang Weber

Messerundgang mit Bundeskanzler Olaf Scholz

13.30: Presserundgang Fraunhofer-Gesellschaft

17.00: Pk Siemens

10:00 DEU: Expertenrat für Klimafragen veröffentlicht Prüfbericht zur Berechnung der deutschen Treibhausgasemissionen

11:00 DEU: Bau 2023 - Messeauftakt mit Bundesbauministerin Geywitz, München

14:00 DEU: Bundeskanzler Olaf Scholz besucht Continental-Werk in Hannover-Stöcken

SWE: Informelles Treffen der EU-Umweltminister - 1. Tag in Stockholm

Redaktion onvista/dpa-AFX

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