Dax Tagesrückblick heute 31. Mai 2023: Dax mit negativer Mai-Bilanz, trotz neuem Rekordhoch

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Enttäuschende Wirtschaftsdaten aus China haben dem Dax am Mittwoch weitere Verluste eingebrockt. Schwache US-Börsen verstärkten den Abwärtsdruck am Nachmittag, und die im Tagesverlauf vorgesehene Abstimmung im Kongress über den Kompromiss im US-Schuldenstreit sorgte für Verunsicherung. Daten zur Inflation in Deutschland wirkten sich kaum auf die Kursentwicklung am hiesigen Aktienmarkt aus.

Der deutsche Leitindex beendete den Xetra-Handel mit einem Verlust von 1,54 Prozent auf 15.664,02 Punkte. Für den Monat Mai ergibt dies eine Bilanz von minus 1,6 Prozent. Dabei hatte es für den wichtigsten deutschen Börsenindex zwischenzeitlich sehr gut ausgesehen: Vor knapp zwei Wochen hatte er mit 16 331 Punkten sogar ein Rekordhoch erreicht.

Charttechnisch gesehen trübt sich das Bild für den Dax mit den Verlusten an diesem Mittwoch aber deutlich ein. Der seit Oktober vergangenen Jahres andauernde Aufwärtstrend stehe zur Disposition, schätzt Analyst Konstantin Oldenburger vom Broker CMC Markets. Auch der MDax der mittelgroßen Unternehmen beendete den Handel am Mittwoch mit einem Abschlag von 0,96 Prozent auf 26 537,41 Zähler.

Offen bleibt, ob sich Marktteilnehmer nun an die oft bemühte Börsenweisheit "Sell in May and go away" halten, wonach sie im Mai Aktien veräußern und sich bis zum Herbst von der Börse eher fernhalten sollten. Für Analyst Hal Cook vom britischen Vermögensverwalter Hargreaves Landsdown ist der Spruch ein Mythos. Indem Anleger Kasse machten, versäumten sie möglicherweise Erträge während des Sommers, denn historisch betrachtet schnitten die Aktienmärkte in der Zeit von Mai bis Oktober gar nicht so schlecht ab.

Inflation gesunken

Die Teuerung in Deutschland schwächte sich im Mai auf hohem Niveau deutlich ab und ging zudem stärker zurück als von Ökonomen erwartet. Börsianer versuchen nun abzuschätzen, ob der Druck auf die Europäische Zentralbank (EZB) etwas nachlässt, den Pfad der Zinserhöhungen demnächst zu verlassen. Noch aber sei die Teuerung zu hoch, auch in der Kernrate, schrieb Experte Ralf Umlauf von der Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba). Seiner Ansicht nach wäre es verfrüht, von einem Stillhalten der EZB bereits im kommenden Monat auszugehen.

Einzelwerte im Überblick

Um Aktien zyklischer und somit von der Konjunkturentwicklung stärker abhängiger Unternehmen machten Anleger am Mittwoch einen Bogen. Die Anteile des Kunststoffkonzerns Covestro verloren als schwächster Wert im Dax 4,9 Prozent. Für die Titel des Autozulieferers Continental ging es um 4,7 Prozent bergab.

Die als defensiv geltenden Versorgertitel hielten sich hingegen wacker. Unter den wenigen Gewinnern im Dax lagen RWE mit plus 0,3 Prozent vorn. Die ebenfalls als eher defensiv wahrgenommenen Papiere aus der Versicherungsbranche entwickelten sich unterschiedlich. Die Papiere von Hannover Rück  und ihrer Mutter Talanx setzten ihren jüngst guten Lauf mit weiteren Rekorden fort. Zum Handelsende notierten Hannover Rück nur leicht schwächer, Talanx schlossen 2,8 Prozent höher.

Am Morgen hatte der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) recht positive Daten zu den Unwetterschäden des vergangenen Jahres veröffentlicht. Europaweit waren Versicherer allerdings zur Wochenmitte ziemlich schwach, der Sektor  verlor als einer der schwächsten im Stoxx-600-Branchentableau 1,9 Prozent. Die Papiere der Allianz sackten gar um 3,6 Prozent ab.

Ähnlich wie der Dax büßten andere europäische Indizes erheblich ein. Der EuroStoxx 50 als Leitindex der Eurozone rutschte um 1,71 Prozent auf 4.218,04 Punkte ab, der französische Cac 40 und der britische FTSE 100  zeigten sich ebenfalls schwach.

Redaktion onvista/dpa-AFX

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