Dax Vorbörse heute 1. Juni 2023: Dax vorbörslich leicht erholt

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Der Dax dürfte am Donnerstag nach seiner Vortagsschwäche einige Punkte aufholen. Zum Juni-Auftakt taxierte der Broker IG den deutschen Leitindex gut zwei Stunden vor dem Start 0,4 Prozent höher auf 15.733 Punkte. Förderlich ist, dass das Repräsentantenhaus der USA den mühsam ausgehandelten Deal im Schuldenstreit gebilligt hat. Damit sind die Vereinigten Staaten einen großen Schritt weiter, um eine drohende Zahlungsunfähigkeit des Staates in letzter Minute abzuwenden. Nun muss der Senat dem Vorhaben noch zustimmen.

Mit dem Mehrwochentief des Dax am Vortag ist die charttechnische Lage jedoch etwas eingetrübt. Laut Marktbeobachter Stephen Innes von SPI Asset Management bestimmen weiterhin unterschiedliche Interpretationen des makroökonomischen Umfelds die Stimmung. Anleger müssten mit Rezessionsängsten und der Inflationsentwicklung zurechtkommen. Leicht positiv werteten Marktbeobachter am Donnerstag, dass der Caixin-Index eine bessere Stimmung in der chinesischen Industrie signalisiert.

In China stieg der Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe (Caixin-Index) im Mai über den Wachstum implizierenden Wert von 50 Punkten. Volkswirte hatten im Durchschnitt mit einem unveränderten Wert auf dem April-Niveau von 49,5 Zählern gerechnet. Der aktuelle Wert sage sicherlich keinen bevorstehenden Wirtschaftsboom vorher, aber er deute eben auch nicht auf dramatische wirtschaftliche Probleme hin, erklärte Analyst Thomas Altmann von QC Partners.

Heute kommen die Euro-Inflationsdaten

Auf die deutsche Inflationsrate vom Mittwoch folgt an diesem Donnerstag jene für die Eurozone. "Der heutige Wert wird die nächste Zinsentscheidung der EZB sicherlich maßgeblich beeinflussen. Nachdem die Preise in Deutschland im Mai zwar um 0,1 Prozent gesunken, in Italien aber um 0,3 Prozent angestiegen sind, wird jetzt interessant, wohin die Eurozone als Ganzes steuert", so Altmann.

Die Experten der Helaba verwiesen zudem auf die am Nachmittag anstehenden US-Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe sowie den Arbeitsmarktreport des privaten Dienstleisters ADP. Diese dürften Hinweise auf den für Freitag terminierten offiziellen US-Arbeitsmarktbericht für Mai geben. Für Aufmerksamkeit sorgen könnte auch der ISM-Index des Verarbeitenden Gewerbes in den USA, der in den vergangenen Monaten im rückläufigen Bereich lag.

Einzelwerte im Überblick

Unter den Einzelwerten könnten die Aktien von SAP negativ auf die jüngste Geschäftsentwicklung des US-Konkurrenten Salesforce reagieren. Im vorbörslichen Geschäft auf der Handelsplattform Tradegate fielen die Titel des Walldorfer Softwarekonzerns um 0,6 Prozent. Händler bemängelten bei Salesforce den nur bestätigten Umsatzausblick für das laufende Geschäftsjahr. Auch die Kosten des Unternehmens lagen im vergangenen Quartal höher als Analysten erwartet hatten.

Die Papiere von Hugo Boss stiegen auf Tradegate um 1,3 Prozent. Hierbei könnten starke Quartalszahlen der im oberen Preissegment angesiedelten US-Kaufhauskette Nordstrom für Unterstützung sorgen. Nordstrom sei manchmal ein willkommener Indikator für die Anlegerstimmung gegenüber Hugo Boss, betonte ein Börsianer.

Verluste in den USA

Die US-Börsen haben am Mittwoch Verluste verbucht. Zum einen herrscht Nervosität vor dem erhofften Kompromiss im US-Schuldenstreit. Zum anderen flammten nach robusten Daten vom US-Arbeitsmarkt unter Börsianern erneut Sorgen über einen möglichen weiteren Zinsschritt der US-Notenbank Fed im Kampf gegen die Inflation auf. Außerdem belasteten enttäuschende Konjunkturdaten aus China, da dort die Erholung der Wirtschaft ins Stocken geraten ist.

Der Dow Jones Industrial beendete den Handel mit einem moderaten Abschlag von 0,41 Prozent auf 32.908,27 Punkte, was für den Monat Mai jedoch einen Verlust von insgesamt 3,5 Prozent bedeutet. Der marktbreite S&P 500 verlor zur Wochenmitte 0,61 Prozent auf 4179,83 Zähler. Für den Nasdaq 100 ging es um 0,70 Prozent auf 14.254,09 Punkte abwärts, womit der Mai für die Technologiebörse trotzdem ein starker Monat war.

Gewinne in Asien

Die wichtigsten Börsen Asiens habe sich am Donnerstag nach positiven Signalen aus der chinesischen Industrie sowie einem weiteren Schritt in der Lösung des US-Schuldenstreits ein Stück weit erholt. So billigte das US-Repräsentantenhaus einen Gesetzentwurf, mit dem die Schuldenobergrenze bis 2025 ausgesetzt werden soll, während zugleich die staatlichen Ausgaben in den kommenden zwei Jahren beschränkt werden. Nun muss der Senat dem Vorhaben noch möglichst rasch zustimmen.

In China stieg ein vom Wirtschaftsmagazin Caixin erhobener Stimmungsindikator für das verarbeitende Gewerbe zudem überraschend über die Schwelle von 50 Punkten, was Wachstum impliziert. Der CSI-300-Index mit den 300 wichtigsten Werten der Börsen in Shenzen und Shanghai stieg zuletzt um 0,8 Prozent. Der Hang-Seng-Index der Sonderverwaltungszone Hongkong legte um ein Prozent zu. In Tokio zog der japanische Leitindex Nikkei 225 kurz vor Handelsende um 0,8 Prozent an.

Renten

Bund-Future        135,79    -0,18%

Devisen: Euro notiert stabil unter 1,07 US-Dollar

Der Euro hat am Donnerstag im frühen Handel stabil unter der Marke von 1,07 US-Dollar notiert. Am Morgen kostete die Gemeinschaftswährung 1,0680 Dollar und damit in etwa so viel wie am späten Vorabend. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Mittwochnachmittag auf 1,0683 Dollar festgesetzt.

Am Donnerstag stehen zahlreiche Konjunkturdaten auf dem Programm. In der Eurozone werden unter anderem Umfragewerte aus der Industrie erwartet, die Hinweise auf den Zustand der Konjunktur geben. Zudem stehen Inflationszahlen für den Monat Mai an, die für die Geldpolitik der EZB von großer Bedeutung sind.

In den USA liefern Beschäftigungszahlen des Dienstleisters ADP einen Vorgeschmack auf den am Freitag anstehenden Arbeitsmarktbericht der Regierung. Zudem wird der ISM-Konjunkturindikator für das verarbeitende Gewerbe bekannt gegeben, der als gute Richtschnur für die wirtschaftliche Lage gilt.

Euro/USD          1,0687    -0,02%

USD/Yen           139,44    +0,07%

Euro/Yen           149,02    +0,05%

Ölpreise erholen sich etwas

Die Ölpreise haben sich am Donnerstagmorgen etwas von ihren Abschlägen am Vortag erholt. Im frühen Handel kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent 73,03 Dollar. Das waren 43 Cent mehr als am Vortag. Der Preis für ein Barrel der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) stieg um 33 Cent auf 68,42 Dollar.

Unterstützung erhielten die Erdölpreise zum einen durch die bessere Stimmung in der chinesischen Industrie. Der Caixin-Indikator, der die Lage in kleineren bis mittleren Unternehmen beschreibt, stieg leicht an. Positiv wurde am Ölmarkt auch gewertet, dass der Kompromiss im US-Schuldenstreit die erste von zwei Kongresskammern passiert hat.

Grundsätzlich bleiben die Rohölpreise aber angeschlagen. Seit Jahresbeginn sind sie um mehr als zehn Prozent gefallen. Ausschlaggebend sind Konjunktursorgen vor allem wegen der starken Zinsanhebungen vieler Notenbanken. Zudem fällt die wirtschaftliche Erholung Chinas nach dem Ende der strikten Corona-Politik bescheiden aus.

Brent              72,99    +0,39 USD

WTI                68,39    +0,30 USD

Umstufungen von Aktien

- BERENBERG HEBT ZIEL FÜR CTS EVENTIM AUF 85 (84) EUR - 'BUY'

- JEFFERIES HEBT ZIEL FÜR KNORR-BREMSE AUF 67 (64) EUR - 'HOLD'

- JPMORGAN HEBT HEIDELBERG MATERIALS AUF 'OVERWEIGHT'(NEUTRAL) - ZIEL 80 (66) EUR

- JPMORGAN HEBT ZIEL FÜR NETAPP AUF 76 (73) USD - 'NEUTRAL'

- UBS STARTET MANPOWERGROUP MIT 'NEUTRAL' - ZIEL 77 USD

- RBC HEBT CHEVRON AUF 'OUTPERFORM' (SECTOR PERFORM) - ZIEL 180 (165) USD

- RBC SENKT EXXONMOBIL AUF 'SECTOR PERFORM' (OUTPERFORM) - ZIEL 125 USD

- JPMORGAN SENKT TARGET AUF 'NEUTRAL' (OVERWEIGHT) - ZIEL 144 (182) USD

- JPMORGAN SENKT ADVANCE AUTO PARTS AUF 'NEUTRAL'(OVERWEIGHT) - ZIEL 84 (165) USD

- BERENBERG NIMMT ELISA MIT 'BUY' WIEDER AUF - ZIEL 59 EUR

- BERENBERG NIMMT TELE2 AB MIT 'HOLD' WIEDER AUF - ZIEL 104 SEK

- BERENBERG NIMMT TELIA MIT 'BUY' WIEDER AUF - ZIEL 29 SEK

- JEFFERIES HEBT MEDIOBANCA AUF 'BUY' (HOLD) - ZIEL 12,40 (10,60) EUR

- JEFFERIES HEBT ZIEL FÜR H&M AUF 120 (115) SEK - 'HOLD'

- JEFFERIES SENKT ZIEL FÜR VESTAS AUF 246 (254) DKK - 'BUY'

- JPMORGAN HEBT ZIEL FÜR BUZZI UNICEM AUF 21 (19) EUR - 'UNDERWEIGHT'

- JPMORGAN SENKT FORTUM OYJ AUF 'NEUTRAL' (OVERWEIGHT) - ZIEL 13,50 (16,20) EUR

- JPMORGAN SENKT ZIEL FÜR ASOS AUF 550 (610) PENCE - 'NEUTRAL'

Termine Unternehmen

07:30 FRA: Remy Cointreau, Jahreszahlen (detailliert)

10:00 DEU: Adesso, Hauptversammlung (online)

10:00 DEU: Traton SE Hauptversammlung, München

11:00 DEU: Encavis, Hauptversammlung, Hamburg

22:30 USA: Dell Technologies, Q1-Zahlen

USA: Pkw-Absatz 05/23

Termine Konjunktur

01:50 JPN: Investitionen Q1/23

02:30 JPN: PMI Verarbeitendes Gewerbe 05/23 (2. Veröffentlichung)

03:45 CHN: Caixin PMI Verarbeitendes Gewerbe 05/23

06:30 NLD: Verbraucherpreise 05/23 (vorläufig)

08:00 DEU: Einzelhandelsumsatz 04/23

08:30 HUN: BIP Q1/23 (2. Veröffentlichung)

09:15 ESP: PMI Verarbeitendes Gewerbe 05/23

09:30 CHE: PMI Verarbeitendes Gewerbe 05/23

09:45 ITA: PMI Verarbeitendes Gewerbe 05/23

09:50 FRA: PMI Verarbeitendes Gewerbe 05/23 (2. Veröffentlichung)

09:55 DEU: PMI Verarbeitendes Gewerbe 05/23 (2. Veröffentlichung)

10:00 EUR PMI Verarbeitendes Gewerbe 05/23 (2. Veröffentlichung)

10:00 ITA: Arbeitslosenquote 04/23

10:30 GBR: PMI Verarbeitendes Gewerbe 05/23 (2. Veröffentlichung)

11:00 BEL: Arbeitslosenquote 04/23

11:00 EUR: Verbraucherpreise 05/23 (vorläufig)

11:00 EUR: Arbeitslosenquote 04/23

14:15 USA: ADP Beschäftigung 05/23

14:30 USA: Erstanträge Arbeitslosenhilfe (Woche)

15:45 USA: PMI Verarbeitendes Gewerbe 05/23 (2. Veröffentlichung)

16:00 USA: Bauinvestitionen 04/23

16:00 USA: ISM Verarbeitendes Gewerbe 05/23

16:00 USA: EIA-Ölbericht (Woche)

Sonstige Termine

06:00 DEU: Capgemini veröffentlicht Vermögensstudie («World Wealth Report»)

09:30 DEU: Fortsetzung 27. Deutscher Sparkassentag u.a. mit EZB-Präsidentin Christine Lagarde und Bundesfinanzminister Christian Lindner

DEU: Jahrestagung der European Sea Ports Organisation (Espo) mit Vertreten von 250 europäischen Seehäfen, Bremen

10:00 DEU: Hauptstadtkonferenz Elektromobilität 2023 mit

Wirtschaftssenatorin Franziska Giffey und Verkehrssenatorin Manja Schreiner, Berlin

10:00 DEU: Vorstellung des Deutscher Biotechnologie-Reports 2023 von Ernst & Young

DEU: Jahrestagung der European Sea Ports Organisation (Espo) mit Vertreten von 250 europäischen Seehäfen, Bremen

MDA: Gipfeltreffen der Europäischen Politischen Gemeinschaft, Chisinau

NOR: Informelles Nato-Außenministertreffen (zweiter und letzter Tag)

Redaktion onvista/dpa-AFX

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