Dax Vorbörse

Dax kämpft mit 16.000-Punkte-Marke

onvista · Uhr (aktualisiert: Uhr)
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Der Dax dürfte auch am Freitag weiter um die runde Marke von 16.000 Punkten pendeln. Für ein wenig Auftrieb sorgen zum Wochenausklang Kursgewinne in den USA nach einem unerwartet klaren Anstieg der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe. Was für die Konjunktur ein eher negatives Signal ist, bedeutet für die Geldpolitik im Kampf gegen die Inflation möglicherweise einen Erfolg. Entsprechend kühlten die zuletzt hochgekochten Spekulationen über eine neuerliche Leitzinsanhebung ab. Die Renditen von US-Staatsanleihen sanken wieder.

Der X-Dax als Indikator für den deutschen Leitindex signalisierte knapp eine Stunde vor dem Handelsbeginn ein Plus von 0,04 Prozent auf 15 997 Punkte. Ähnlich wird auch der Eurozone-Leitindex EuroStoxx 50 erwartet.

Seit Ende der vergangenen Woche hat sich das deutsche Börsenbarometer einmal mehr an der Charthürde von 16.000 Punkten festgelaufen. Das Wochenhoch bei knapp unter 16.115 Punkten bleibt die erste Orientierungsmarke nach oben. Nach unten sollte die 21-Tage-Linie bei 15.966 Punkten wohl Halt geben. Sie gilt als Gradmesser für den kurzfristigen Trend und läuft seitwärts.

„Der Dax hangelt sich seit Tagen an dieser Linie entlang, und so ist das Indikatorenbild nicht eindeutig“, hieß es seitens der Experten der Helaba. Die sich auf Wochenbasis eintrübende technische Perspektive mahne jedoch zur Vorsicht, zumal das in der zweiten Maihälfte markierte Rekordhoch bei knapp unter 16 332 Punkten „keine nachhaltige, dynamische Aufwärtsbewegung zur Folge hatte“.

Portfolio-Manager Thomas Altmann sieht dies ähnlich. Er ist jedoch etwas optimistischer gestimmt für den Dax, der nach seinen Worten „wieder an Bewegungsarmut leidet“, nachdem er sich an den bisherigen vier Handelstagen dieser Woche in einer engen Spanne bewegt hat. Seine Schlussfolgerung über die Richtungssuche lautet: „Wann und in welche Richtung der Dax ausbricht, ist vollkommen offen.“

Gewinne in den USA

Am New Yorker Aktienmarkt ist es am Donnerstag wieder bergauf gegangen. Während die Anleger gespannt auf den Zinsentscheid der US-Zentralbank Fed in der kommenden Woche warten, sorgten wöchentliche Arbeitsmarktdaten für etwas Entlastung bei der Frage, ob nach den Leitzinsanhebungen der australischen und kanadischen Notenbank auch die US-Zentralbank Fed vielleicht noch weitere Zinsanhebungen plant.

Eine unerwartet hohe Zahl an Erstanträgen ist zwar kein gutes Signal für die Wirtschaft, aber womöglich im Sinne der Fed bei ihrem Kampf gegen die Inflation. Dies trieb vor allem die Tech-Werte im Nasdaq 100 an, der um 1,27 Prozent auf 14.484,54 Punkte stieg. Nach verhaltenem Start kam der Leitindex Dow Jones Industrial mit 33.833,61 Punkten auf ein Plus von 0,50 Prozent. Auffällig war, dass er kurz vor Schluss mit 33.873 Punkten sein höchstes Niveau seit Anfang Mai erreichte. Der marktbreite S&P 500 beendete den Handel 0,62 Prozent höher bei 4.293,93 Zählern.

Überwiegend Gewinne in Asien

Die wichtigsten Börsen Asiens haben am Freitag überwiegend zugelegt. In Tokio stieg der japanische Leitindex Nikkei 225 kurz vor Handelsende um 1,8 Prozent. Der Hang-Seng-Index der chinesischen Sonderverwaltungszone Hongkong gewann 0,2 Prozent, während der CSI-300-Index mit den 300 wichtigsten Werten der Börsen in Shenzen und Shanghai leicht nachgab. Gewinne gab es in Australien.

Renten

Bund-Future            133,78    -0,07%

Devisen: Eurokurs verteidigt Vortagesgewinne - Lira bleibt unter Druck

Der Euro hat am Freitag seine Vortagesgewinne behauptet. Am Morgen kostete die Gemeinschaftswährung 1,0781 US-Dollar und damit in etwa so viel wie am Vorabend. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs zuletzt auf 1,0737 (Mittwoch: 1,0717) Dollar festgesetzt.

Am Vortag hatte der Eurokurs Auftrieb durch schwache US-Arbeitsmarktdaten erhalten. In der vergangenen Woche war die Zahl der wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe deutlich stärker gestiegen als von Analysten erwartet. Die Entwicklung spielt auch eine wichtige Rolle für die US-Notenbank Fed. Diese versucht seit längerem, die hohe Inflation mit Zinserhöhungen in den Griff zu bekommen. Die Daten könnten nun dafür sprechen, dass die bisherigen Anhebungen bereits Wirkung zeigen. Dies würde dafür sprechen, dass die Fed in der kommenden Woche tatsächlich wie vom Markt erwartet eine Zinspause einlegen könnte.

Derweil erreichte die türkische Lira erneut historische Tiefstände gegenüber dem US-Dollar und dem Euro. Dabei half nicht, dass Präsident Recep Tayyip Erdogan die ehemalige Bankerin Hafize Gaye Erkan zur neuen Notenbankchefin ernannt hat. Erkan machte in den USA Karriere. Die Hoffnung ist, dass sie die türkische Geldpolitik normalisiert. Bei Inflationsraten von in der Spitze 85 Prozent im vergangenen Jahr hatte die Zentralbank ihre Leitzinsen zuletzt nicht wie international üblich angehoben, sondern reduziert.

Euro/USD                            1,0777                   -0,05%

USD/Yen                             139,30                   0,27%

Euro/Yen                             150,12                   0,22%

Ölpreise bleiben unter Druck - Nachfragesorgen dominieren

Die Ölpreise haben am Freitag ihre Vortagesverluste etwas ausgeweitet. Die Bewegungen hielten sich zum Wochenschluss aber im Rahmen. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im August kostete 75,43 US-Dollar. Das waren 53 Cent weniger als am Donnerstag. Der Preis für ein Barrel der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) zur Juli-Lieferung fiel um 50 Cent auf 70,79 Dollar.

Am Ölmarkt dominieren Händlern zufolge wieder die Nachfragesorgen. Der zu Wochenbeginn noch vorherrschende Optimismus wegen der von Saudi-Arabien für Juli angekündigten einseitigen Kürzung seiner Produktion um eine Million Barrel je Tag sei mittlerweile verflogen. Nach Einschätzung der Bank Citigroup reiche diese Maßnahme nicht aus, um die aktuell schwachen Fundamentaldaten am Ölmarkt auszugleichen. Wie zuletzt die Weltbank feststellte, bremsen die hohen Zinsen und der russische Angriffskrieg in der Ukraine das weltweite Wirtschaftswachstum weiter deutlich. Damit dürfte auch die Nachfrage nach Rohöl als Schmiermittel der Wirtschaft sinken.

Brent              75,49    -0,47 USD

WTI                70,80    -0,49 USD

Umstufungen von Aktien

- BARCLAYS SENKT ZIEL FÜR WACKER CHEMIE AUF 193 (202) EUR - 'OVERWEIGHT'

- JPMORGAN HEBT ZIEL FÜR FMC AUF 28,60 (17,40) EUR - 'UNDERWEIGHT'

- JPMORGAN SETZT FMC AUF 'NEGATIVE CATALYST WATCH'

- GOLDMAN SENKT ZIEL FÜR PAYPAL AUF 92 (103) USD - 'BUY'

- DEUTSCHE BANK RESEARCH SENKT ZIEL FÜR PAYPAL AUF 80 (100) USD - 'BUY'

- BARCLAYS HEBT HAMMERSON AUF 'OVERWEIGHT' (UNDERWEIGHT) - ZIEL 30 (25) PENCE

- BARCLAYS HEBT ZIEL FÜR WIZZ AIR AUF 2600 (2450) PENCE - 'UNDERWEIGHT'

- BERENBERG SENKT ZIEL FÜR M&G AUF 208 (218) PENCE - 'HOLD'

- JPMORGAN HEBT ZIEL FÜR GENERALI AUF 22 (20) EUR - 'NEUTRAL'

- RBC HEBT ZIEL FÜR LAND SECURITIES AUF 625 (600) PENCE - 'SECTOR PERFORM'

- RBC SENKT ZIEL FÜR BRITISH LAND AUF 325 (355) PENCE - 'UNDERPERFORM'

- WDH/HSBC SENKT SHOP APOTHEKE AUF 'REDUCE' (HOLD) - ZIEL 72 (55) EUR

Termine Unternehmen

19:00 USA: Apple-Entwicklerkonferenz WWDC (bis 9.6.23), Cupertino

Termine Konjunktur

03:30 CHN: Verbraucherpreise 05/23

03:30 CHN: Erzeugerpreise 05/23

08:00 DEU: Lkw-Maut-Fahrleistungsindex 05/23

08:00 NOR: Verbraucherpreise 05/23

09:00 AUT: Industrieproduktion 04/23

11:00 GRC: Verbraucherpreise 05/23

11:00 GRC: Industrieproduktion 04/23

EUR: Fitch Ratingergebnis Griechenland

EUR: S&P Ratingergebnis Slowenien, Malta

Sonstige Termine

10:00 DEU: BER-Untersuchungsausschuss im Landtag Brandenburg zu den Kosten- und Terminüberschreitungen des eröffneten Flughafens

11:00 DEU: Digitale Jahres-Pk Fairtrade Deutschland u.a. mit Vorständin Claudia Brück, Klima-Experte Juan Pablo Solis und Aufsichtsratsvorsitzender Matthias Lehnert.

Redaktion onvista/dpa-AFX

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