Dax Vorbörse

Nun richten sich die Augen auf den EZB-Zinsentscheid

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Quelle: Fabian Junge/Shutterstock.com

Mit einem etwas schwächer erwarteten Dax blicken die Anleger am Donnerstag abwartend auf den Zinsentscheid der Europäischen Zentralbank (EZB). Die Zinspause der US-Notenbank Fed hatten die Marktteilnehmer am Vorabend in New York relativ gefasst aufgenommen, sodass davon zunächst keine größeren Impulse ausgehen sollten. Auch auf die Signale, dass es in diesem Jahr von der Fed weitere Zinsanhebungen geben könnte, waren die Anleger mehr oder weniger vorbereitet.

Der X-Dax signalisierte für den Dax knapp eine Stunde vor Handelsbeginn ein Minus von 0,3 Prozent auf 16 260 Punkte. Tags zuvor hatte der Leitindex das drei Wochen alte Rekordhoch zwar nochmals um wenige Punkte überboten, die ganz große Kauflust scheint aber vorerst gebannt angesichts eines Jahresgewinns von bislang 17 Prozent.

Der Eurozone-Leitindex EuroStoxx 50 dürfte am Donnerstagmorgen ebenfalls 0,3 Prozent niedriger starten.

Heute steht der EZB-Zinsentscheid an

Laut Michael Heise, Chefökonom von HQ Trust, vollzieht die Fed eine schwierige Gratwanderung zwischen einer konsequenten Inflationsbekämpfung und dem Vermeiden einer starken Rezession. In den USA zeichnen sich aber zwei weitere Zinserhöhungen um insgesamt 0,50 Prozentpunkte ab. Die EZB dürfte den Kampf gegen die hohe Inflation unterdessen ohne Pause fortsetzen: Für die Eurozone erwarten Volkswirte an diesem Donnerstag überwiegend eine moderate Anhebung um 0,25 Prozentpunkte. Heute um 14:15 Uhr verkündet die EZB ihre Entscheidung.

Unterdessen versucht die chinesische Zentralbank, mit der Senkung ihres Hauptleitzinses der schwächelnden Wirtschaft des Landes unter die Arme zu greifen. Chinas Konjunktur kommt nach der Corona-Flaute weiterhin nicht in Fahrt. Das Wachstum der Industrieproduktion schwächte sich zuletzt weiter ab und die Einzelhandelsumsätze blieben hinter den Erwartungen von Experten zurück.

USA: Dow Jones im Minus, Tech-Werte gefragt

Die Anleger an den New Yorker Börsen haben den Zinsentscheid der US-Notenbank Fed einigermaßen gefasst aufgenommen. Die Währungshüter legten am Mittwoch wie erhofft und auch weithin erwartet eine Pause in ihrem Zinserhöhungszyklus ein. Sie signalisierten aber zugleich weitere Zinsanhebungen für das laufende Jahr.

Der schon davor schwächelnde Leitindex Dow Jones Industrial weitete seinen Verlust bis auf knapp 1,3 Prozent aus, konnte sich dann aber wieder etwas erholen. Zum Handelsende zeigten die Kurstafeln noch ein Minus von 0,68 Prozent auf 33.979,33 Punkte an.

Besser hielten sich die bereits vor den Fed-Aussagen freundlichen anderen Indizes. Der marktbreite S&P 500 behauptete letztlich einen Anstieg um 0,08 Prozent auf 4.372,59 Punkte, während der Tech-Auswahlindex Nasdaq 100 am Ende sogar 0,70 Prozent auf 15.005,69 Punkte gewann und damit höher lag als vor dem Zinsentscheid.

Gewinne in Asien

Die wichtigsten Aktienmärkte in Asien haben am Donnerstag nach der Leitzinsentscheidung der US-Notenbank Fed und einer Zinssenkung durch die chinesische Notenbank zugelegt. In Tokio stieg der japanische Leitindex Nikkei 225 kurz vor Handelsende um 0,3 Prozent. Der Hang-Seng-Index der chinesischen Sonderverwaltungszone Hongkong gewann ein Prozent, während der CSI-300-Index mit den 300 wichtigsten Werten der Börsen in Shenzhen und Shanghai um 0,6 Prozent zulegte.

Renten

Bund-Future            133,02    -0,10%

Devisen: Euro notiert knapp über 1,08 US-Dollar

Der hat am Donnerstagmorgen knapp über der Marke von 1,08 US-Dollar notiert. Im frühen Handel kostete die Gemeinschaftswährung 1,0810 Dollar und damit etwas weniger als in der Nacht zuvor. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs zuletzt am Mittwochnachmittag auf 1,0809 Dollar festgesetzt.

Am Donnerstag rückt die Geldpolitik im Euroraum in den Mittelpunkt. In Frankfurt entscheidet die EZB am Nachmittag über ihre Leitzinsen. Es wird eine abermalige Zinsanhebung um 0,25 Prozentpunkte erwartet. Es wäre die achte Anhebung seit Sommer 2022 in Folge. Mit dem Kurs stemmen sich die Währungshüter gegen die hohe Inflation.

Am Abend zuvor hatte die US-Zentralbank Federal Reserve ihre Leitzinsen erwartungsgemäß nicht verändert. Allerdings signalisierte sie zur Überraschung vieler Fachleute weitere Zinsanhebungen in diesem Jahr. Notenbankchef Jerome Powell stellte aber klar, dass der geldpolitische Kurs nicht vorbestimmt sei und die Entscheidungen von Zinssitzung zu Zinssitzung getroffen würden.

Euro/USD                            1,0815                   -0,13%

USD/Yen                             141,16                   0,77%

Euro/Yen                             152,66                   0,63%

Ölpreise legen zu - China senkt Leitzins

Die Ölpreise sind am Donnerstag im frühen Handel leicht gestiegen. Am Morgen kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im August 73,58 US-Dollar. Das waren 38 Cent mehr als am Vortag. Der Preis für ein Barrel der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) zur Juli-Lieferung stieg um 37 Cent auf 68,64 Dollar.

Für etwas Auftrieb am Ölmarkt sorgte eine Lockerung der chinesischen Geldpolitik. Die Notenbank des Landes reduzierte ihren Hauptleitzins MLF um 0,1 Prozentpunkte. Die Währungshüter versuchen damit, die Wachstumsschwäche der Volksrepublik zu überwinden. China ist einer der größten Energieverbraucher der Welt.

Am Abend zuvor hatte die US-Zentralbank Federal Reserve ihre Leitzinsen erwartungsgemäß nicht verändert. Allerdings signalisierte sie zur Überraschung vieler Fachleute weitere Zinsanhebungen in diesem Jahr. Damit dürften die Konjunktursorgen zunehmen. Aufgrund der kräftigen Zinsanhebungen der Fed zur Bekämpfung der Inflation wird ein Abgleiten in die Rezession befürchtet. Auch die USA sind ein Land mit sehr hohem Energieverbrauch.

Brent              72,99    -0,21 USD

WTI                68,08    -0,19 USD

Umstufungen von Aktien

WDH/BERNSTEIN STARTET ZALANDO MIT 'UNDERPERFORM'

- STIFEL HEBT DOMINO'S PIZZA AUF 'BUY' - ZIEL 350 USD

- CITIGROUP HEBT CORNING AUF 'BUY' - ZIEL 40 USD

- RBC SENKT ZIEL FÜR NIKE AUF 138 (145) USD - 'OUTPERFORM'

- BARCLAYS HEBT COLRUYT AUF 'EQUAL WEIGHT' (UNDERWEIGHT) - ZIEL 30 (19) EUR

- BARCLAYS SENKT ZIEL FÜR DIAGEO AUF 4720 (4890) PENCE - 'OVERWEIGHT'

- BERENBERG HEBT SWEDBANK AB AUF 'BUY' (HOLD) - ZIEL 240 (180) SEK

- BERENBERG STARTET ADRIATIC METALS MIT 'BUY' - ZIEL 280 PENCE

- GOLDMAN SENKT DIAGEO AUF 'NEUTRAL' (BUY) - ZIEL 3700 (4500) PENCE

- JEFFERIES HEBT FINECOBANK AUF 'HOLD' (UNDERPERFORM) - ZIEL 13 (14,90) EUR

- JEFFERIES SENKT BANCA GENERALI AUF 'HOLD' (BUY) - ZIEL 33,80 (41,40) EUR

- JPMORGAN SETZT MAERSK AUF 'POSITIVE CATALYST WATCH'

- ODDO BHF STARTET SKF AB MIT 'UNDERPERFORM' - ZIEL 175 SEK

- WDH/BERNSTEIN NIMMT BEOBACHTUNG VON EUROPEAN GENERAL RETAIL SECTOR AUF

- WDH/BERNSTEIN STARTET AB FOODS MIT 'OUTPERFORM'

- WDH/BERNSTEIN STARTET H&M MIT 'UNDERPERFORM'

- WDH/BERNSTEIN STARTET INDITEX MIT 'OUTPERFORM'

- WDH/BERNSTEIN STARTET NEXT PLC MIT 'MARKET-PERFORM'

Termine Unternehmen

08:00 SWE: Hennes & Mauritz, Q2-Umsatz

10:00 DEU: Brenntag, Hauptversammlung

10:00 DEU: Deutsche Wohnen, Hauptversammlung

10:00 DEU: DWS, Hauptversammlung

10:00 DEU: HHLA, Hauptversammlung

10:00 DEU: Aumann, Hauptversammlung

14:00 FRA: Korian, Hauptversammlung

22:05 USA: Adobe, Q2-Zahlen

Termine Unternehmen ohne Zeitangabe

DEU: Befesa, Hauptversammlung

Termine Konjunktur

01:50 JPN: Kernrate Maschinenaufträge 04/23

04:00 CHN: Industrieproduktion 05/23

04:00 CHN: Einzelhandelsumsatz 05/23

06:30 NLD: Arbeitslosenquote 05/23

08:00 DEU: Erzeugerpreise landwirtschaftlicher Produkte 04/23

08:30 CHE: Erzeuger- und Importpreise 05/23

08:30 DEU: DIW Konjunkturprognose Sommer 2023 (Online-Pk)

08:45 FRA: Verbraucherpreise 05/23

09:00 CHE: KOF, Konjunkturprognose

09:00 CHE: Seco, Konjunkturprognosen vom Sommer

09:30 DEU: IfW, Institut für Weltwirtschaft, Konjunkturprognose

10:00 ESP: Handelsbilanz 04/23

11:00 EUR: Handelsbilanz 04/23

11:00 GRC: Arbeitslosenquote 05/23

14:15 EUR: EZB Zinsentscheid (14.45 Pk)

14:30 USA: Einzelhandelsumsatz 05/23

14:30 USA: Erstanträge Arbeitslosenhilfe (Woche)

14:30 USA: Im- und Exportpreise 05/23

14:30 USA: Empire State Index 06/23

14:30 USA: Philly Fed Business Outlook 06/23

15:15 USA: Industrieproduktion 05/23

15:15 USA: Kapazitätsauslastung 05/23

16:00 USA: Lagerbestände 04/23

Sonstige Termine

09:00 EUR: EuGH-Urteil zur Unionsbürgerschaft nach dem Brexit

09:00 EUR: EuGH-Urteil zu missbräuchlichen Klauseln in Verbraucherverträgen

10:00 DEU: Innovationstag Mittelstand des Bundeswirtschaftsministerium unter dem Leitgedanken «Wandel durch Innovationen»

13:30 Rede von Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck

10:00 DEU: Online-Pk Bitkom und Initiative «Digital für alle» zu Digitaltag mit Kathrin Sonnenholzner, Vorsitzende des Präsidiums AWO Bundesverband e.V., Achim Berg, Präsident Bitkom e.V. und Uwe Brandl, Präsident Deutscher Städte- und Gemeindebund

DEU: Fortsetzung Hauptstadtkongress Medizin und Gesundheit 2023, Berlin

+ 10.00 Pk Vorstellung des Krankenhaus Rating Reports zur aktuellen wirtschaftlichen Lage der Krankenhäuser

11:00 DEU: RWI - Rheinisch-Westfälisches Institut für Wirtschaftsforschung, Konjunkturprognose

DEU: Fortsetzung BDEW-Kongress, Berlin

DEU: Ministerpräsidentenkonferenz mit Bundeskanzler Olaf Scholz, Berlin

DEU: Deutscher Immobilientag des Immobilienverbandes IVD u.a. mit Bundesbauministern Klara Geywitz (SPD) und Bundesjustizminister Marco Buschmann (FDP)

09:30 DEU: Institut für Weltwirtschaft zur Konjunkturprognose im Sommer für Deutschland und die Welt, Kiel

10:00 DEU: Online-Pk Welthungerhilfe und terre des hommes zur Vorstellung des «Kompass 2023» zur deutschen Entwicklungspolitik, Berlin

10:00 DEU: Verhandlung am Oberverwaltungsgericht zu einem Streit zwischen zwei Windkraftbetreibern, Münster

BEL: Nato-Verteidigungsministertreffen, Brüssel

Thema ist u. a die Vorbereitung des Gipfeltreffens am 11. und 12. Juli in Litauen.

LUX: Treffen der Euro-Gruppe, Luxemburg

Redaktion onvista/dpa-AFX

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