Dax Vorbörse

Dax vorbörslich mit Verlusten - Index leidet weiter unter China-Schwäche und Zinssorgen

onvista · Uhr
Quelle: peterschreiber.media/Shutterstock.com

Die Kursverluste am deutschen Aktienmarkt dürften sich zur Wochenmitte ausweiten. Die konjunkturelle Schwäche Chinas und die Sorge der Investoren über weiter steigende Zinsen in den USA angesichts recht starker Konjunkturdaten in dem Land könnten den Leitindex Dax am Mittwoch auf ein weiteres Tief seit Anfang Juli drücken. Rund eine Stunde vor Handelsbeginn signalisierte der X-Dax für das Börsenbarometer ein Minus von 0,4 Prozent auf 15.701 Punkte. 

Damit würde sich der Dax den Kursverlusten im späten Handel an der Wall Street vom Vortag anschließen. Auch an den Börsen in Japan, Südkorea und Hongkong ging es am Mittwoch abwärts. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 wurde vor diesen Hintergrund ähnlich schwach erwartet wie der Dax

Der Fokus richtet sich nun auf das Sitzungsprotokoll der US-Notenbank Fed, das am Abend mitteleuropäischer Zeit veröffentlicht wird. "Anleger erhoffen sich daraus weitere Hinweise auf eine Zinspause bei der nächsten Sitzung im September", schreibt Analyst Thomas Altmann vom Vermögensverwalter QC Partners. Für den Dax rücke nun das Juli-Tief bei 15.456 Punkten in den Blick.

Einzelwerte im Überblick

Mit Blick auf die Berichtssaison der Unternehmen richtet sich die Aufmerksamkeit unter anderem auf Grand City Properties. Höhere Finanzierungskosten und Bewertungsverluste bei Immobilien drückten bei der Aroundtown-Tochter im ersten Halbjahr auf die Bilanz. Für den operativen Gewinn im laufenden Jahr allerdings wird das Unternehmen zuversichtlicher. Die Aktien von Grand City Properties notierten auf der Handelsplattform Tradegate drei Prozent über dem Xetra-Schlusskurs vom Dienstag. 

Der Arzneimittelhersteller Dermapharm wird nach einem erfolgreichen ersten Halbjahr etwas optimistischer für 2023. Sowohl der Umsatz als auch der bereinigte operative Gewinn dürften in diesem Jahr das obere Ende der Prognosen erreichen. Damit legten die Papiere auf Tradegate etwas zu. 

Den Anteilsscheinen von Telefonica Deutschland droht nach einem skeptischen Analystenkommentar der Rutsch auf ein Rekordtief. Experte Akhil Dattani von der US-Bank JPMorgan schrieb, die von ihm seit langem kritisierten Roaming-Partnerschaften im deutschen Mobilfunkmarkt hätten potenziell schädliche Folgen für die Preisgestaltungsmacht im Sektor. Um diesen Risiken Rechnung zu tragen, habe er seine Prognosen für die Kapitalkosten der Anbieter erhöht und jene für die langfristigen Wachstumsraten reduziert. Für Telefonica Deutschland, die 1&1 als Roaming-Partner an Vodafone verliere, gingen die weitaus größten Umsatzeinbußen einher. Die Anteilsscheine von Telefonica Deutschland fielen auf Tradegate um 1,7 Prozent.

Verluste in den USA

An den US-Börsen ist es am Dienstag nach dem robusten Wochenauftakt wieder deutlicher abwärts gegangen. Sorgen um die Wirtschaftsentwicklung in China spielten ebenso eine Rolle wie überraschend starke US-Einzelhandelsumsätze, die unter Anlegern die Sorge vor weiter steigenden Leitzinsen nährten. Die Aufmerksamkeit der Anleger gilt daher nun dem Protokoll der vergangenen Fed-Zinssitzung, das am Mittwoch erwartet wird.

Der Dow Jones Industrial weitete seine Verluste im Tagesverlauf aus und sackte unter die Marke von 35.000 Punkten. Über die Ziellinie ging der US-Leitindex 1,02 Prozent niedriger bei 34.946,39 Zählern. Auch der am Vortag noch erstarkte Nasdaq 100 konnte sich der Marktschwäche nicht entziehen, er sank um 1,10 Prozent auf 15 037,65 Punkte. Der marktbreite S&P 500 büßte 1,16 Prozent auf 4437,86 Zähler ein.

Verluste in Asien - Chinas Konjunktur macht Sorgen

Die Sorge vor einer sich auswachsenden Konjunkturschwäche Chinas hat die Börsen Asiens auch am Mittwoch belastet. Hinzu kamen Bedenken, dass die US-Notenbank Fed doch noch weiter an der Zinsschraube drehen könnte.

In China ging es für den CSI 300, der die Aktienkurse der größten Unternehmen an den Börsen Shanghai und Shenzen abbildet, zuletzt um 0,3 Prozent nach unten. Der Hang-Seng-Index der chinesischen Sonderverwaltungszone Hongkong sank um mehr als ein Prozent. Der japanische Nikkei 225 büßte ebenfalls mehr als ein Prozent ein.

Renten

Bund-Future       130,82   +0,11%

Devisen: Eurokurs legt etwas zu

Der Kurs des Euro hat sich am Mittwoch nur wenig verändert. Am Morgen wurde die Gemeinschaftswährung bei 1,0916 US-Dollar gehandelt und damit etwas höher als am Vorabend. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs zuletzt am Dienstagnachmittag auf 1,0926 Dollar festgesetzt.

Die Dollar-Stärke der vergangenen Handelstage hat sich vorerst nicht fortgesetzt. Zuletzt waren US-Konjunkturdaten besser als erwartet ausgefallen, was die Spekulation auf weiter steigende Zinsen in den USA verstärkte und der US-Währung Auftrieb verliehen hatte. Im Handelsverlauf bleibt der Fokus der Investoren auf wichtige Konjunkturdaten aus der Eurozone und den USA gerichtet. 

Am späten Vormittag werden Daten zur Wirtschaftsleistung in der Eurozone erwartet. Am Nachmittag könnten dann Daten zur Industrieproduktion in den USA für Impulse am Devisenmarkt sorgen, bevor sich das Interesse der Anleger am Abend auf die Veröffentlichung des Protokolls der vergangenen Zinssitzung der US-Notenbank Fed richtet. Hier erhoffen sich Marktteilnehmer Hinweise auf den weiteren geldpolitischen Kurs der amerikanischen Zentralbank.

Euro/USD     1,0913   0,07%

USD/Yen      145,48   -0,07%

Euro/Yen      158,76   0,00%

Ölpreise geben etwas nach

Die Ölpreise sind am Mittwoch leicht gesunken. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im Oktober kostete am Morgen 84,55 US-Dollar. Das waren 34 Cent weniger als am Vortag. Der Preis für ein Barrel der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) zur September-Lieferung fiel um 31 Cent auf 80,68 Dollar.

Am Markt wurde auf die Sorge einer weiter schwachen Konjunktur in China verwiesen. Die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt ist ein wichtiger Ölimporteur und hatte zuletzt mehrfach enttäuschende Daten zur wirtschaftlichen Entwicklung geliefert. Nachdem die Ölpreise in den vergangenen Wochen stark gestiegen waren, sind sie seit Montag zurückgefallen. So ist der Preis für Rohöl aus der Nordsee seit Beginn der Woche etwa zwei Dollar je Barrel gefallen. 

Im Vergleich zum Dienstag gaben die Ölpreise im frühen Handel aber nur noch leicht nach. Die Notierungen wurden durch die jüngste Entwicklung der Ölreserven in den USA gestützt. Am Vorabend war bekannt geworden, dass der Interessenverband American Petroleum Institute (API) in der vergangenen Woche einen Rückgang der Lagerbestände an Rohöl um 6,2 Millionen Barrel verzeichnet hat. Am Nachmittag werden die offiziellen Lagerdaten der US-Regierung erwartet

Brent.    84,63   -0,26 USD

WTI       80,77    -0,23 USD 

Umstufungen von Aktien

BARCLAYS SENKT ZIEL FÜR AROUNDTOWN AUF 1,20 (2,70) EUR - 'UNDERWEIGHT'

BERENBERG SENKT BAYER AUF 'HOLD' (BUY) - ZIEL 60 (66) EUR

BERENBERG SENKT ZIEL FÜR DEUTZ AUF 5,40 (6,40) EUR - 'HOLD'

BERENBERG SENKT ZIEL FÜR WACKER NEUSON AUF 29 (32) EUR - 'BUY'

GOLDMAN SENKT ZIEL FÜR DEUTSCHE TELEKOM AUF 27,20 (27,50) EUR - 'BUY'

JPMORGAN SENKT TELEFONICA DEUTSCHLAND AUF 'NEUTRAL' (OW) - ZIEL 2,2 (3,6) EUR

JPMORGAN SENKT ZIEL FÜR DEUTSCHE TELEKOM AUF 28,80 (29,50) EUR

'OVERWEIGHT' - WDH/JEFFERIES SENKT ZIEL FÜR SMA SOLAR AUF 87 (105) EUR 'HOLD'

WDH/LBBW SENKT ZIEL FÜR RTL AUF 40 (43) EUR - 'HALTEN'

BARCLAYS HEBT TRITAX BIG BOX AUF 'OVERWEIGHT' (UNDERW.) - ZIEL 165 (150) PENCE

BARCLAYS NIMMT LONDONMETRIC MIT 'OVERWEIGHT' WIEDER AUF - ZIEL 210 PENCE

BARCLAYS SENKT SEGRO AUF 'UNDERWEIGHT' (EQUAL WEIGHT) - ZIEL 775 (800) PENCE

BERENBERG HEBT ZIEL FÜR INTESA SANPAOLO AUF 2,80 (2,70) EUR - 'HOLD'

JPMORGAN SENKT ZIEL FÜR TELEFONICA SA AUF 2,70 (3,00) EUR - 'UNDERWEIGHT'

JPMORGAN SENKT ZIEL FÜR VODAFONE AUF 93 (95) PENCE - 'NEUTRAL'

Termine Unternehmen

06:45 LUX: Grand City Properties, Halbjahreszahlen

08:00 GBR: Aviva, Halbjahreszahlen

08:00 GBR: Admiral Group, Halbjahreszahlen

08:00 DNK: Carlsberg, Halbjahreszahlen

22:05 USA: Cisco Systems, Q4-Zahlen

USA: Applied Materials, Q3-Zahlen

USA: Target, Q2-Zahlen 

Termine Konjunktur

08:00 GBR: Verbraucherpreise 07/23

08:00 GBR: Erzeugerpreise 07/23

08:00 ROU: BIP Q2/23 (vorab) 08:30 HUN: BIP Q2/23 (1. Veröffentlichung)

09:30 NLD: BIP Q2/23 (1. Veröffentlichung)

10:00 POL: BIP Q2/23 (1. Veröffentlichung)

11:00 EUR: BIP Q2/23 (2. Veröffentlichung)

11:00 EUR: Industrieproduktion 06/23

14:30 USA: Baubeginne- und genehmigungen 07/23

15:15 USA: Kapazitätsauslastung 07/23

15:15 USA: Industrieproduktion 07/23#

16:30 USA: EIA Ölbericht (Woche)

20:00 USA: FOMC Sitzungsprotokoll 26.7.23 

Sonstige Termine

10:00 DEU: Online-Pk der Deutschen Umwelthilfe (DUH) zu CO2-Einsparpotential durch Gebäudesanierung anstelle von Abriss und Neubau

10:30 DEU: Pk Bundeskriminalamt und Verband Bitkom zum «Bundeslagebild Cybercrime 2022» mit BKA-Vizepräsidentin Martina Link und Bitkom-Präsident Dr. Ralf Wintergerst

12:30 DEU: Pk mit Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach zum Cannabis-Gesetz

13:30 DEU: Pk zum Wachstumschancengesetz und Zukunftsfinanzierungsgesetz mit Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP)

17:00 DEU: Unternehmertag NRW mit Bundeskanzler Olaf Scholz, Düsseldorf 

Konjunkturprognosen

Eurozone

11:00 Eurozone - Bruttoinlandsprodukt (BIP)

Großbritannien

08:00 Verbraucherpreise

USA

14:30 Baugenehmigungen Juli, Wohnungsbaubeginne Juli

15:15 Industrieproduktion Juli

20:00 Protokoll Zinssitzung US-Notenbank Fed

Redaktion onvista dpa-AFX

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