Dax Vorbörse

Dax vorbörslich leicht im Plus – Öl nähert sich 100 Dollar – Treasuries auf höchstem Stand seit 2007

onvista · Uhr (aktualisiert: Uhr)
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Nach fünf Verlusttagen zeichnet sich im Dax am Donnerstag ein etwas höherer Auftakt ab. Rund eine Stunde vor Handelsbeginn signalisierte der X-Dax für den deutschen Leitindex ein kleines Plus von 0,26 Prozent auf 15.257 Punkte. Das Vortagestief seit März bei 15.194 Punkten bleibt aber im Fokus. Für den Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 deutete sich ebenfalls ein freundlicher Börsenstart an. 

Zinssorgen bleiben bestehen

An der Wall Street hatten sich nach zwischenzeitlich deutlichen Kursverlusten im späten Handel wieder Käufer gefunden. Sie suchten auf dem tiefsten Indexniveau seit Juni ihre Chance. Die Verunsicherung, insbesondere hinsichtlich der Zinspolitik der US-Notenbank, bleibt allerdings massiv. 

Die Rendite auf US-Staatsanleihen mit zehnjähriger Laufzeit erreichte einen weiteren Höhepunkt seit 2007. Zinsen sind längst wieder eine Alternative bei der Anlagesuche. 

Auch in Europa könnte der Zinsgipfel noch nicht ganz erreicht sein: "Seit der Sitzung der Europäischen Zentralbank vor zwei Wochen sind die Erwartungen bezüglich weiterer Zinserhöhungen tendenziell gestiegen, obwohl die konjunkturellen Perspektiven in der Eurozone eher getrübt sind", schrieben die Analysten der Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba). Vonseiten der Währungshüter gebe es zwar keine einheitlichen Stellungnahmen. Letztlich werde ein zusätzlicher Schritt aber nicht ausgeschlossen und vor einer zu schnellen Abkehr vom restriktiven Kurs gewarnt. 

Entscheidend für die Geldpolitik ist den Helaba-Experten zufolge die Frage, ob sich der Trend der tendenziell zurückgehenden Inflationsraten fortsetzt. Vor diesem Hintergrund spielten neue Preisdaten eine große Rolle. Im Tagesverlauf stehen die vorläufigen Verbraucherpreise in Spanien und Deutschland zur Veröffentlichung an, am Freitag rückt die Schnellschätzung der Teuerung im Euroraum im Fokus. 

Einzelwerte im Überblick

Im Dax rücken zunächst die Vorzugsaktien von Volkswagen (VW) in den Blick. Der Autobauer hat nach eigenen Angaben eine IT-Störung behoben, die die Produktion in mehreren Werken seit Mittwoch lahmgelegt hatte. Die Produktion fahre nun wieder hoch, sagte ein Sprecher des Autobauers am Morgen der Nachrichtenagentur dpa. Die VW-Papiere notierten auf der Handelsplattform Tradegate 0,6 Prozent über dem Xetra-Schluss von Mittwoch. 

Für die Pharmasparte des Mainzer Spezialglasherstellers Schott ist nach langer Vorbereitung nun der große Tag gekommen: Papiere von Schott Pharma werden am Donnerstag erstmals an der Börse in Frankfurt gehandelt.

Die Preisspanne für die rund 34,6 Millionen angebotenen Aktien aus dem Bestand hatte Schott Pharma vorab mit 24,50 bis 28,50 Euro je Aktie angegeben. Die Aktien werden im Zuge des Börsengangs für 27 Euro je Stück verkauft. Das Platzierungsvolumen liege einschließlich Mehrzuteilung bei 935 Millionen Euro, teilte das Unternehmen am Mittwochabend mit.

Dow Jones im Minus, S&P 500 stabil, Nasdaq 100 im Plus

An den US-Börsen hinterfragen die Investoren bei hohen Anleihe-Renditen zunehmend die Chancen für riskantere Aktien-Anlagen. Befürchtet wird, dass die US-Notenbank Fed mit ihren Zinsanhebungen noch nicht am Ende ist. Die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen kletterte am Mittwoch über 4,6 Prozent und erreichte abermals den höchsten Stand seit 2007.

Die Verunsicherung der Anleger spiegelte sich am Markt bis etwa zwei Stunden vor Handelsschluss in deutlich nachgebenden Indizes wider. Dann witterten einige Anleger Kaufchancen. Der Leitindex Dow Jones Industrial schloss am Mittwoch schließlich 0,20 Prozent schwächer auf 33.550,27 Punkten. Mit plus 0,02 Prozent auf 4.274,51 Punkte ging der marktbreite S&P 500 aus dem Handel. Der technologielastige Auswahlindex Nasdaq 100 gewann 0,24 Prozent auf 14.580,16 Punkte.

Verluste an Asiens Börsen

Die wichtigsten asiatischen Finanzmärkte haben am Donnerstag in unterschiedlichem Maße nachgegeben. Wie es hieß, unterstützte ein Anstieg der weltweiten Ölpreise den Gedanken längerfristig höherer Zinssätze und dämpfte weiter die Risikofreude. Der japanische Leitindex Nikkei 225 verlor zuletzt 1,7 Prozent an Wert. Der Hang-Seng-Index der chinesischen Sonderverwaltungsregion Hongkong gewann im späten Handel 1,1 Prozent. Der CSI 300, der die Aktienkurse der größten Unternehmen an den chinesischen Börsen Shanghai und Shenzen abbildet, stand zeitgleich mit 0,3 Prozent weniger stark in der Verlustzone.

Renten

Bund-Future               128,29               0,00%

Devisen: Euro erholt sich leicht von Acht-Monats-Tief 

Der Euro steht weiter unter Druck. Am Donnerstagmorgen konnte sich die Gemeinschaftswährung nur leicht von ihrem am Vortag markierten achtmonatigen Tiefstand erholen. Im frühen Handel kostete ein Euro 1,0505 US-Dollar, nachdem der Kurs am Mittwochabend bis auf 1,0488 Dollar gefallen war. Das war der tiefste Stand seit Januar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Mittwoch auf 1,0536 Dollar festgesetzt. 

Belastet wird der Euro vor allem durch die Aussicht auf möglicherweise weiter steigende Leitzinsen in den USA. In diese Richtung hatten sich zuletzt zahlreiche Vertreter der US-Notenbank Federal Reserve geäußert. Zudem wird regelmäßig auf die Notwendigkeit verwiesen, dass das Zinsniveau in den USA über einen längeren Zeitraum hoch bleiben müsse, um die Inflation einzudämmen. Hohe Zinsen sprechen in der Regel für die jeweilige Währung, aktuell also für den Dollar.

Euro/USD                            1,0504                   +0,01%

USD/Yen                             149,36                   -0,19%

Euro/Yen                             156,89                   -0,18%

Ölpreise legen weiter zu - 100-Dollar-Marke rückt in Reichweite 

Die Ölpreise steigen weiter und nähern sich der runden Marke von 100 Dollar. Am Donnerstagmorgen kostete ein Barrel (1591 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im November 97,34 US-Dollar. Das waren 79 Cent mehr als am Vortag. Der Preis für ein Barrel der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) stieg um 83 Cent auf 94,51 Dollar. 

Zeitweilig stieg der Preis für amerikanisches Rohöl erstmals seit Sommer 2022 über die Marke von 95 Dollar. Auch europäisches Erdöl kostet derzeit so viel wie seit längerem nicht mehr. Bei Brent-Öl liegt die 100-Dollar-Marke noch etwas näher als bei WTI. Seit Anfang Juli sind die Preise um jeweils etwa 25 Dollar gestiegen. 

Hauptgrund für die Preiszuwächse ist, dass große Förderländer wie Saudi-Arabien und Russland ihr Angebot künstlich verknappen. Damit wollen sie steigende Preise bewirken und letztlich höhere Einnahmen aus dem Erdölverkauf erzielen. Die offizielle Linie lautet, den Rohölmarkt im Gleichgewicht zu halten. 

Ein weiterer Grund für die steigenden Preise sind die niedrigen und rapide fallenden Erdölvorräte. Die Nachfrage nach dem wichtigen Rohstoff Öl fällt unterdessen robust aus. Stabilisierend wirkt vor allem, dass in den USA eine befürchtete Rezession bisher ausgeblieben ist. In China scheint sich die fragile Konjunktur zumindest etwas zu erholen. Die beiden Länder sind die größten Erdölverbraucher der Welt.

Brent                          97,34                +0,79 USD

WTI                            94,57                +0,89 USD

Umstufungen von Aktien 

- BARCLAYS NIMMT UNIPER MIT 'UNDERWEIGHT' WIEDER AUF - ZIEL 2,50 EUR 

- BERENBERG HEBT TALANX AUF 'BUY' (HOLD) - ZIEL 69 (58) EUR 

- BERENBERG HEBT ZIEL FÜR SIEMENS HEALTHINEERS AUF 58,20 (58,00) EUR - 'BUY' 

- BERENBERG SENKT ZIEL FÜR SARTORIUS AUF 380 (390) EUR - 'BUY' 

- BERENBERG SENKT ZIEL FÜR STRATEC AUF 52 (58) EUR - 'HOLD' 

- CITIGROUP SENKT ZIEL FÜR AUTO1 AUF 10,70 (11,40) EUR - 'BUY' 

- CITIGROUP SENKT ZIEL FÜR JUNGHEINRICH AUF 32 (36) EUR - 'NEUTRAL' 

- UBS SENKT ZIEL FÜR LANXESS AUF 25 (30) EUR - 'NEUTRAL' 

- WDH/SOCGEN STARTET CTS EVENTIM MIT 'BUY' - ZIEL 65 EUR 

- BARCLAYS HEBT REDEIA AUF 'OVERWEIGHT' (UNDERWEIGHT) - ZIEL 18 (15,60) EUR 

- BARCLAYS HEBT SEVERN TRENT AUF 'OVERWEIGHT' (EQUAL WEIGHT) - ZIEL 3360 (3400) P 

- BARCLAYS HEBT SOLARIA ENERGIA AUF 'OVERWEIGHT' (UW) - ZIEL 21 (16,40) EUR 

- BARCLAYS NIMMT FORTUM OYJ MIT 'OVERWEIGHT' WIEDER AUF - ZIEL 16 EUR 

- BARCLAYS NIMMT NATIONAL GRID MIT 'OVERWEIGHT' WIEDER AUF - ZIEL 1300 PENCE 

- BARCLAYS SENKT ENGIE AUF 'EQUAL WEIGHT' (OVERWEIGHT) - ZIEL 18 EUR 

- BARCLAYS SENKT NATURGY AUF 'UNDERWEIGHT' (EQUAL WEIGHT) - ZIEL 25 (28) EUR 

- BARCLAYS SENKT UNITED UTILITIES AUF 'EQUAL WEIGHT' (OW) - ZIEL 1290 (1310) P 

- BARCLAYS SENKT ZIEL FÜR ORSTED AUF 430 (700) DKK - 'UNDERWEIGHT' 

- BERENBERG STARTET MACFARLANE GROUP MIT 'BUY' - ZIEL 145 PENCE 

- BOFA SENKT H&M AUF 'NEUTRAL' (BUY) - ZIEL 185 (220) SEK 

- CITIGROUP SENKT ZIEL FÜR ASOS AUF 570 (600) PENCE - 'BUY' 

- DEUTSCHE BANK RESEARCH SENKT H&M AUF 'HOLD' (BUY) - ZIEL 175 (195) SEK 

- RBC HEBT ZIEL FÜR TOTALENERGIES AUF 70 (65) EUR - 'SECTOR PERFORM' 

- UBS SENKT ZIEL FÜR AKZO NOBEL AUF 87 (93) EUR - 'BUY'

Termine Unternehmen

08:00 GBR: Accenture, Q4-Zahlen

09:30 USA: Philip Morris, Investor Day

15:30 GBR: Diageo, Hauptversammlung

22:15 USA: Nike, Q1-Zahlen

DEU: Verbio, Capital Markets Day

DEU: Vonovia, Capital Marktes Day

DEU: Borussia Dortmund, Jahreszahlen (endgültig)

Termine Konjunktur

07:30 DEU: Verbraucherpreise Nordrhein-Westfalen 09/23

09:00 SPA: Verbraucherpreise 09/23

10:00 DEU: Verbraucherpreise Bayern, Brandenburg, Hessen 09/23

10:00 ITA: Industrie- und Verbrauchervertrauen 09/23

11:00 DEU: Verbraucherpreise Sachsen 09/23

11:00 EUR: Industrie- und Verbrauchervertrauen 09/23

14:00 DEU: Verbraucherpreise 09/23

14:30 USA: BIP Q2/23 (3. Veröffentlichung)

14:30 USA: Erstanträge Arbeitslosenhilfe

16:00 USA: Hausverkäufe 08/23

17:00 USA: Kansas City Fed Verarbeitende Industrie 09/23

DEU: Ifo-Institut veröffentlicht Geschäftsklima Ostdeutschland

DEU: Verbraucherpreise Baden-Württemberg 09/23

Sonstige Termine

09:00 DEU: Fortsetzung Prozess gegen den früheren Wirecard-Vorstandschef Markus Braun

12:30 DEU: Immobiliensymposium Dekabank

14:30 DEU: Pressekonferenz zur Energieministerkonferenz unter dem Vorsitz von Sachsen-Anhalt

18:00 DEU: Hauptstadtforum Digitalwirtschaft des Bundesverband IT-Mittelstand e.V. (BITMi)

Redaktion onvista/dpa-AFX

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