Dax Tagesrückblick 03.01.2024

Markt gibt deutlich nach - Auto1 verliert nach Negativ-Studie zweistellig

onvista · Uhr
Quelle: Wirestock Creators/Shutterstock.com

Der Dax hat am Mittwoch seine Talfahrt fortgesetzt. Zunächst sank er unter sein altes Rekordhoch aus dem Monat Juli, dann riss er zwischenzeitlich auch die 16.500-Punkte-Marke. Die fortgesetzte Schwäche der US-Börsen belastete. Dort wurden nach der starken Jahresendrally Gewinne mitgenommen, was sich auch hierzulande und europaweit bemerkbar machte. Zum Handelsschluss lag der deutsche Leitindex noch mit 1,4 Prozent im Minus bei 16.538 Punkten.

Die 21-Tage-Linie riss der Dax bereits zur Mittagszeit. Die 50-Tage-Linie für den mittelfristigen Trend bietet erst bei um die 15.950 Punkten eine charttechnische Unterstützung. Vorher dürften jedoch noch die Marken von um die 16.300 Punkte und 16.200 Punkte Halt bieten. Für den EuroStoxx 50 ging es um 1,5 Prozent auf 4.447 Punkte abwärts, der MDax beschloss den Handelstag mit 26.252 bei 2,2 Prozent Minus.

Größere Unruhe herrscht bislang aber nicht unter Anlegern. Eine gesunde Konsolidierung nach einer imposanten Kursrally sei nichts Ungewöhnliches, hieß es am Markt. Zudem legte die die Industriestimmung in den Vereinigten Staaten zwar etwas deutlicher als erwartet zu, der Index blieb jedoch unter der Schwelle, die Wachstum signalisiert. Es scheint sich demnach laut den Experten der Helaba "keine positive Dynamik in dem Sektor aufzubauen und die Erwartung sinkender Zinsen wird daher nicht grundsätzlich in Frage gestellt".

Einzeltitel: Rückversicherer gefragt

Mit relativ bescheidenen Kursgewinnen von 0,7 beziehungsweise 1,0 Prozent kamen die Rückversicherer Münchener Rück und Hannover Rück am Mittwoch hinter der Deutschen Telekom auf die Dax-Plätze zwei und vier. Allesamt eher defensive Aktien: Und die scheinen gefragt zu sein angesichts des mäßigen Jahresstarts an der Börse.

Zur Rückversicherungsbranche veröffentlichte die Privatbank Berenberg am Mittwoch eine Studie. Nach der großen Korrektur im Jahr 2023 hätten die Rückversicherungsmakler nun ordentliche Preiserneuerungen mit einer besseren Angebots-Nachfrage-Dynamik gemeldet, schrieb Analyst Tryfonas Spyrou. Er sieht die Unternehmen aus einer Position der Stärke heraus ins neue Jahr gehen und damit seine positive Einschätzung des Sektors bestätigt. Das Kursziel für die Münchener-Rück-Aktie belässt er bei 440 Euro und damit rund ein Sechstel oberhalb des aktuellen Kurses.

Großer Investitionsbedarf: Auto1-Aktie stürzt ab

In einem schwachen Börsenumfeld als einzige Aktie des Dax-Universums zweistellig verlor am Mittwoch der Titel von Auto1. Der Konzern müsse laut der US-Investmentbank Morgan Stanley weiter erheblich investieren. Um Wachstum und Profitabilität in Einklang zu bringen, werde das SDax-Unternehmen daher wohl zwei bis drei Jahre länger brauchen als allgemein angenommen, schrieb Analyst Pete-Veikko Kujala. Die Bewertung der Aktie nahm er in einer Studie am Mittwoch mit "Underweight" und einem Kursziel von 4,60 Euro auf.

Der Aktienkurs fiel bis zum Handelsschluss um zwölf Prozent auf 5,65 Euro. Kujala prognostiziert für Auto1, ausgehend von einem von ihm geschätzten Umsatz von 5,4 Milliarden Euro im Jahr 2023, ein Wachstum auf 6,2 Milliarden Euro im Jahr 2026. Damit liegt er rund 20 Prozent unter dem Konsens von 7,8 Milliarden Euro. Da der Morgan-Stanley-Experte eine erneute Beschleunigung des Absatzwachstums in der Sparte Autohero - der Online-Verkaufsplattform für Kleinkunden - nur mit verstärkten Marketingausgaben auf verschiedenen Ebenen für möglich hält, dürfte ihm zufolge das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) darunter leiden. Entsprechend erwartet Kujala, anders als der Analystendurchschnitt, der bereits im Jahr 2025 von einem positiven Ebit ausgeht, ein solches erst 2027.

Gemäß der Einstufung "Underweight" erwartet Morgan Stanley eine unterdurchschnittliche Gesamtrendite der Aktie im Vergleich zu den anderen von der Bank beobachteten Werten derselben Branche. Zugrunde gelegt wird ein Zeitraum zwischen zwölf und 18 Monaten. (mit Material von dpa-AFX)

Das könnte dich auch interessieren

Meistgelesene Artikel