Dax Vorbörse heute 27. März 2023: Dax erobert vorbörslich die 15.100-Punkte-Marke zurück – Unsicherheit wegen Bankenkrise noch nicht ausgesessen

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Der Dax dürfte am Montag zum Auftakt wieder Boden gut machen. Im Fokus stehen weiterhin die Sorgen über die Bankenbranche, die zum Wochenstart aber ein wenig nachließen. Der deutsche Leitindex wird über der psychologisch wichtigen Marke von 15.000 Punkten erwartet, die er am Freitag im Zuge seines Kursrutsches unterschritten hatte.

Rund eine Stunde vor dem Handelsauftakt signalisierte der X-Dax für den Dax ein Plus von 0,9 Prozent auf 15 092 Zähler. Der EuroStoxx 50 als Leitindex der Eurozone wird mit ähnlichen Kursgewinnen erwartet.

Positive Impulse kommen dabei von den New Yorker Börsen, die am Freitag nahe ihres Tageshochs aus dem Handel gegangen waren. Eine Entspannung im US-Bankensektor hatte der Wall Street zum Wochenschluss nach einem schwächeren Auftakt noch ins Plus verholfen. Möglich also, dass sich nun auch in Europa Finanzwerte etwas erholen, nachdem dort am Freitag wieder eine Verkaufswelle über sie geschwappt war. Zum Wochenstart fand sich nun auch ein Käufer für die unter staatlicher Kontrolle stehende Silicon Valley Bank. Der Kollaps der US-Regionalbank war einer der Auslöser der Bankenkrise gewesen.

Börsianer wollen aber noch keine Entwarnung geben. Laut Martin Utschneider von der Privatbank Donner & Reuschel könnte der Dax trotz der Indikation über der Marke von 15.000 Punkten weiter sehr volatil tendieren. Im Fokus stehe der Ifo-Geschäftsklimaindex, der um 10.00 Uhr veröffentlicht wird.

Schwelende Unsicherheiten im Zusammenhang mit der aktuellen Bankenkrise und der nun wieder unsicherer gewordenen Geldpolitik werden den deutschen Leitindex auch zu Wochenbeginn im Würgegriff halten.

Einzelwerte im Überblick

Unter den Einzelwerten sorgt Salzgitter für Aufmerksamkeit. Der Stahlkonzern geht zwar wegen des schwierigen wirtschaftlichen Umfeldes in diesem Jahr von einem deutlichen Gewinnrückgang aus. Gleichwohl stelle sich erste Quartal besser dar als noch Ende 2022 erwartet, sagte Finanzvorstand Burkhard Becker. Auf der Handelsplattform Tradegate notierten die Aktien drei Prozent über dem Xetra-Schlusskurs vom Freitag.

Der zuletzt schwächelnde Batteriekonzern Varta einigte sich mit den Banken und seinem Mehrheitseigner auf einen weitreichenden Umbau. Dabei geht es um eine Anpassung von Produktions- und Strukturkosten sowie um Investitionen in Wachstumsfelder wie Energiewende und E-Mobilität. Dadurch sollen die zentralen Voraussetzungen für eine Stabilisierung und eine langfristig positive Entwicklung des Unternehmens geschaffen werden. Für die Papiere ging es auf Tradegate um gut vier Prozent nach oben.

Analystenlob gab es für Heidelberg Materials: Das Unternehmen habe beim Thema Dekarbonisierung in der europäischen Baustoffbranche die Nase vorn, schrieb die Expertin Glynis Johnson von Jefferies. Hierdurch dürfte man auch die Profitabilität weiterhin stärker steigern können als andere. Die Preisdynamik bleibe stark. Die Anteilsscheine stiegen auf Tradegate um drei Prozent.3

Im Blick behalten werden sollten auch die Aktien des Immobilienkonzerns Vonovia, die von den Analysten der Barvlays-Bank kritisch gesehen werden. Für die Aktien des Biokraftstoffherstellers Verbio gab es indes eine Kaufempfehlung durch die Deutsche Bank. "Fueling the future" - Verbio sei in Europa für Biokraftstoffe die erste Adresse, schrieb Analyst Niklas Becker.

Gewinne an der Wall Street

Eine Entspannung im US-Banksektor hat den US-Börsen am Freitag nach einem schwächeren Auftakt ins Plus verholfen. Vor allem schwer angeschlagene Regionalbanken-Aktien erholten sich. Das Vertrauen sei aber fragil und die Schwankungen an den Börsen dürften vorerst hoch bleiben, sagte ein Investmentstratege. Womöglich müssten die politischen Entscheidungsträger noch mehr zum Erhalt des Vertrauens in das globale Finanzsystem tun.

Der mit Verlusten in den Tag gestartete Dow Jones Industrial schloss mit plus 0,41 Prozent auf 32.237,53 Punkte knapp unter seinem Tageshoch. Im Wochenverlauf legte der bekannteste Wall-Street-Index damit um 1,2 Prozent zu. Der marktbreite S&P 500 gewann 0,56 Prozent auf 3.970,99 Zähler. Der Nasdaq 100 stieg um 0,30 Prozent auf 12.767,05 Punkte und gewann im Wochenverlauf zwei Prozent.

Asiens Börsen uneinheitlich

Die Börsen Asiens haben am Montag keine gemeinsame Richtung gefunden. In Tokio stieg der japanische Leitindex Nikkei 225 zuletzt um 0,4 Prozent. Auf den Börsen Chinas lasteten indes durchwachsene Konjunkturdaten. Der CSI-Index mit den 300 wichtigsten Werten der Börsen Shanghai und Shenzhen fiel zuletzt um 0,8 Prozent.

n der chinesischen Sonderverwaltungsregion Hongkong sank der Hang-Seng-Index im späten Handel um 0,8 Prozent. Thema bleibt zudem die Furcht vor einer Ausweitung der Krise einiger Regionalbank in den USA, wenngleich hier jüngst ein wenig Ruhe einkehrte, nachdem seitens der Politik Unterstützung im Notfall versprochen worden war.

Renten

Bund-Future        137,61    -0,10%

Devisen: Euro vor Ifo-Geschäftsklima stabil

Der Euro hat sich zu Wochenbeginn zunächst kaum von der Stelle bewegt. Am Montagmorgen kostete die Gemeinschaftswährung 1,0765 US-Dollar und damit in etwa so viel wie vor dem Wochenende. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Freitagnachmittag auf 1,0745 Dollar festgesetzt.

Zum Wochenstart steht das Geschäftsklima des Münchner Ifo-Instituts auf dem Programm. Nachdem sich die Unternehmensstimmung in den vergangenen Monaten aufgehellt hat, wird für März mit einer Stagnation gerechnet. Für Entlastung hatten zuletzt die rückläufigen Energiepreise gesorgt. In der Eurozone werden Geld- und Kreditdaten der EZB erwartet.

Euro/USD                             1,0767    +0,06%

USD/Yen                               130,74    +0,01%

Euro/Yen                              140,77    +0,08%

Ölpreise legen leicht zu

Die Ölpreise sind am Montag mit leichten Aufschlägen in die neue Handelswoche gestartet. Am Morgen kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im Mai 75,34 US-Dollar. Das waren 35 Cent mehr als am Freitag. Der Preis für ein Barrel der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) stieg um 39 Cent auf 69,65 Dollar.

Die Rohölpreise waren zuletzt ein Spielball der Stimmung an den Aktienmärkten. Starken Einfluss haben die Turbulenzen im Bankensektor. Es wird befürchtet, dass sich im Falle anhaltender Probleme negative konjunkturelle Auswirkungen ergeben, die auch die Energienachfrage in Mitleidenschaft ziehen würden. Das dämpft die Stimmung an den Rohstoffmärkten erheblich.

Dementsprechend waren die Ölpreise Anfang vergangener Woche auf den tiefsten Stand seit Ende 2021 gefallen. Seither haben sie sich etwas erholt, weil auch die Bankenturbulenzen zwischenzeitlich abgeflaut waren. Am Freitag hatte sich die Stimmung aber wieder verschlechtert.

Brent          75,02    +0,03 USD

WTI            69,33    +0,07 USD

Umstufungen von Aktien

- BARCLAYS SENKT VONOVIA AUF 'UNDERWEIGHT' (EQUAL WEIGHT) - ZIEL 18 (28) EUR

- BERENBERG SENKT ZIEL FÜR COVESTRO AUF 40 (44) EUR - 'HOLD'

- CREDIT SUISSE SENKT ZIEL FÜR HELLOFRESH AUF 21 (26) EUR - 'NEUTRAL'

- HSBC STARTET SIEMENS ENERGY MIT 'BUY' - ZIEL 24 EUR

- JEFFERIES HEBT HEIDELBERG MATERIALS AUF 'BUY' (HOLD) - ZIEL 96,90 (61,30) EUR

- JPMORGAN HEBT ZIEL FÜR HELLA AUF 71 (60) EUR - 'NEUTRAL'

- UBS SENKT ZIEL FÜR BASF AUF 42 (43) EUR - 'SELL'

- WDH/BAADER BANK SENKT NEMETSCHEK AUF 'ADD' (BUY) - ZIEL 71 (64) EUR

- BARCLAYS HEBT SANOFI AUF 'OVERWEIGHT' (EQUAL WEIGHT) - ZIEL 115 (90) EUR

- JPMORGAN HEBT PLASTIC OMNIUM AUF 'NEUTRAL' (UNDERWEIGHT) - ZIEL 17 (16) EUR

- JPMORGAN HEBT ZIEL FÜR VALEO AUF 25 (23) EUR - 'OVERWEIGHT'

- JPMORGAN SENKT PERNOD RICARD AUF 'NEUTRAL' (OVERWEIGHT) - ZIEL 220 EUR

- JPMORGAN SETZT PERNOD RICARD UND REMY COINTREAU AUF 'NEGATIVE CATALYST WATCH'

- MORGAN STANLEY HEBT ORANGE AUF 'OVERWEIGHT' - ZIEL 14 EUR

- MORGAN STANLEY STARTET FINECOBANK MIT 'OVERWEIGHT'

Termine Unternehmen

07:00 AUT: Wienerberger, Geschäfts- und Nachhaltigkeitsbericht

07:30 DEU: Salzgitter, Jahreszahlen (detailliert) (10.00 Pk in Frankfurt)

07:00 DEU: Deutsche Pfandbriefbank, Geschäftsbericht

07:30 DEU: Aruelius Equity, Jahreszahlen (detailliert)

07:30 DEU: SNP, Q1-Zahlen

09:00 DEU: EnBW, Jahreszahlen (10.00 Bilanz-Pk, 15.00 Analystenkonferenz)

10:00 DEU: Nordex, außerordentliche Hauptversammlung, Rostock

10:00 DEU: Gläubigerversammlung Galeria Karstadt Kaufhof

11:00 DEU: VDMA Großanlagenbau, Online-Pk

12:00 DEU: Biontech, Jahreszahlen (14.00 Analystenkonferenz)

DEU: Commerzbank, Geschäftsbericht

DEU: Hypoport, Geschäftsbericht

Termine Konjunktur

03:30 CHN: Industriegewinne 02/23

07:00 JPN: Frühindikatoren 01/23 (endgültig)

08:00 DEU: Güterverkehr in der Binnenschifffahrt, Jahr 2022

09:00 CHE: KOF Consensus Forecast

10:00 EUR: Geldmenge M3

10:00 DEU: ifo-Geschäftsklima 03/23

16:30 USA: Dallas Fed Verarbeitende Industrie 03/23

Sonstige Termine

00:00 DEU: Um Mitternacht beginnt der großangelegte 24-stündige Warnstreik von Verdi und EVG. Die Gewerkschaften legen am Montag weite Teile des öffentlichen Verkehrs lahm. Betroffen sind der Fernverkehr der Bahn, Flughäfen sowie auch Busse und Bahnen in sieben Bundesländern.

+ 11.00 Stuttgart: Pk der Gewerkschaften Verdi, EVG und DGB

DEU: Gläubigerversammlung Galeria Karstadt Kaufhof

10:00 DEU: 14. VDV-Elektrobuskonferenz/Fachmesse und Zukunftskongress Autonomes Fahren (bis 28.3.23), Berlin

17:00 DEU: Europäischer Rechnungshof veröffentlicht Bericht zu Frachttransport in der EU

18:00 DEU: ifo-Forum: «Droht Deutschland die De- Industrialisierung? Folgen der Energiekrise auf die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Wirtschaft» mit Marion Höllinger, CEO Hypovereinsbank; Denise Schurzmann, Geschäftsführerin Krause Industrieschaltanlagen GmbH; Heike Freund, Chief Operating Officer Marvel Fusion

18:30 DEU: Online-Gespräch der Bundesakademie für Sicherheitspolitik mit dem designierten deutschen Botschafter in Moskau Alexander Graf Lambsdorff

GBR: Bekanntgabe der Nachfolge von Schottlands Regierungschefin Nicola Sturgeon

+ 1300 Ende der Abstimmung unter den Mitgliedern der regierenden Schottischen Nationalpartei (SNP)

DEU/NDL: Bundeskanzler Olaf Scholz bei den Deutsch-Niederländischen Regierungskonsultationen

CHE: Uhrenmesse «Watches and Wonders» (bisher Uhrensalon SIHH), Genf

Redaktion onvista/dpa-AFX

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