Dax Vorbörse

Konjunktursorgen drücken Dax vorbörslich unter 15.800 Punkte

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Quelle: Curioso/Shutterstock.com

Konjunktursorgen dürften auch am Montag auf dem deutschen Aktienmarkt lasten. Der X-Dax als außerbörslicher Indikator signalisierte für den Dax eine Stunde vor Handelsbeginn ein Minus von 0,25 Prozent auf 15.792 Punkte. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 wurde 0,3 Prozent tiefer erwartet.

Konjunktur: China und die Fed bleiben unberechenbarer Faktor

In den vergangenen Tagen verschärfte sich in China die Krise des Immobilienentwicklers Country Garden, der in Zahlungsschwierigkeiten steckt. Er steht sinnbildlich für die andauernde Krise des chinesischen Immobilienmarktes, dessen Boom über viele Jahre hinweg für eine rege Nachfrage bei zahlreichen Bau-, Metall- und Chemieunternehmen gesorgt hatte. Das hat sich mittlerweile umgekehrt.

Hinzu kommt aktuell die Unsicherheit, ob die US-Notenbank Fed den Leitzins noch weiter anheben wird im Kampf gegen die hohe Inflation. So war der Dax vergangenen Donnerstag nach etwas moderateren US-Inflationsdaten als gedacht zunächst zwar bis auf 16.060 Punkten gestiegen, dann aber abgedreht. Steigende Anleiherenditen nach restriktiven Äußerungen vonseiten der Fed hätten Aktien den Schwung genommen, hieß es. Am Freitag ging es weiter runter.

Zunächst hätte es ausgesehen, als hätte der Dax das Zeug für einen neuen Aufwärtsschwung, doch der Wochenschluss habe dieser Hoffnung zunächst einen Dämpfer beschert, erklärt der technische Analyst Christoph Geyer. Allerdings seien die Handelsumsätze am Freitag sehr niedrig geblieben, weshalb nicht von echtem Verkaufsdruck gesprochen werden könne. Da es gleichzeitig aber an entscheidenden Kaufsignalen mangele, dürfte der Fokus auch in der neuen Woche auf dem Halten der Unterstützungszonen liegen.

Diese hatte der Dax zuletzt zwischen etwa 15.500 und etwa 15.700 Punkten ausgeprägt.

Einzelwerte im Überblick

Derweil setzt sich die Berichtssaison der Unternehmen fort. So machte TAG Immobilien im ersten Halbjahr einen Verlust. Die Jahresziele bestätigte der Konzern indes. Die Aktien notierten auf der Handelsplattform Tradegate 0,4 Prozent über dem Xetra-Schluss vom Freitag.

Eine hohe Nachfrage gab dem Industriedienstleister Bilfinger auch im zweiten Quartal einen Schub. Damit legten die Papiere auf Tradegate um knapp ein Prozent zu.

Der IT-Dienstleister Nagarro senkte erneut seine Umsatzprognose. Der Hintergrund sind ungünstige Währungsentwicklungen und die Zurückhaltung in einigen Projekten. Die Anteilsscheine büßten auf Tradegate 5,6 Prozent ein.

Wall Street: Indizes uneinheitlich

Der Dow Jones Industrial ist am Freitag etwas weiter vorangekommen und hat damit auch auf Wochensicht zugelegt. Die zinssensiblen Technologiewerte aber bekamen den deutlichen Anstieg der Renditen am Anleihenmarkt zu spüren, nachdem frische Preisdaten Zinssorgen geschürt hatten. Technologieaktien leiden darunter, dass bei steigenden Zinsen die künftigen Unternehmensgewinne aus aktueller Sicht weniger wert sind.

Der Dow Jones legte um 0,30 Prozent auf 35.281,40 Punkte zu. Die Wochenbilanz ergibt ein Plus von 0,62 Prozent. Der marktbreite S&P 500 fiel am Freitag um 0,11 Prozent auf 4.464,05 Zähler. Für den technologielastigen Auswahlindex Nasdaq 100 ging es um 0,67 Prozent auf 15.028,07 Punkte nach unten.

Verluste in Asien

Konjunktursorgen im Sog der immer deutlicher werdenden schweren Krise des chinesischen Immobilienmarktes haben die Börsen Asiens am Montag belastet. In China ging es für den CSI 300, der die Aktienkurse der größten Unternehmen an den Börsen Shanghai und Shenzen abbildet, zuletzt um 1,4 Prozent nach unten. Der Hang-Seng-Index der chinesischen Sonderverwaltungszone Hongkong sank um 2,4 Prozent. Der japanische Nikkei 225 knickte zuletzt um 1,3 Prozent ein.

Renten

Bund-Future                131,31            -0,05%

Devisen: Euro gibt zum US-Dollar weiter nach

Der Kurs des Euro ist am Montag etwas gesunken und hat damit an die leichten Verluste vom Freitag angeknüpft. Am Morgen wurde die Gemeinschaftswährung bei 1,0935 US-Dollar gehandelt und damit etwas tiefer als am Freitagabend. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs zuletzt am Freitagnachmittag auf 1,1004 Dollar festgesetzt.

Marktbeobachter sprachen von einer Dollar-Stärke, die den Euro im Gegenzug seit Freitag unter Druck setzte. Zuletzt waren die Erzeugerpreise in den USA stärker als erwartet gestiegen. Ein höherer Inflationsdruck könnte die US-Notenbank Fed zu weiteren Zinserhöhungen veranlassen, was dem Dollar Auftrieb verlieh. Am Devisenmarkt wird im weiteren Handelsverlauf nicht mit stärkeren Impulsen gerechnet. Zu Beginn der Woche stehen keine wichtigen Konjunkturdaten auf dem Programm, an denen sich die Anleger orientieren könnten.

Am Morgen stand auch der japanische Yen zeitweise etwas unter Druck. Dabei erreichte der Kurs der japanischen Währung den tiefsten Stand seit vergangenen November. Der japanische Yen leidet unter dem wachsenden Zinsunterschied. Während der Leitzins in den USA mittlerweile auf über fünf Prozent gestiegen ist, liegt er in Japan nach wie vor an der Nullmarke.

Euro/USD                            1,0936                   -0,10%

USD/Yen                             144,94                   -0,01%

Euro/Yen                             158,51                   -0,09%

Ölpreise geben nach - China-Sorgen belasten

Die Ölpreise sind am Montag gesunken und haben damit eine wochenlange Aufwärtsbewegung vorerst nicht fortgesetzt. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im Oktober kostete am Morgen 85,95 US-Dollar. Das waren 86 Cent weniger als am Freitag. Der Preis für ein Barrel der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) zur September-Lieferung fiel um 89 Cent auf 82,30 Dollar.

Am Markt wurde auf die Sorgen vor einer schwachen konjunkturellen Entwicklung in China verwiesen. In den vergangenen Tagen verschärfte sich die Krise des Immobilienentwicklers Country Garden weiter, der in Zahlungsschwierigkeiten steckt. Chinas Immobilienmarkt steckt in einer Krise, was die Entwicklung der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt insgesamt bremst.

Damit haben sich die starken Preisaufschläge am Ölmarkt vorerst nicht fortgesetzt. In der vergangenen Woche waren die Notierungen die siebte Woche in Folge gestiegen und der Preis für US-Öl hatte zeitweise bei 84,89 Dollar den höchsten Stand seit neun Monaten erreicht. Unter anderem hatten Förderkürzungen in Saudi-Arabien und Russland den Ölpreisen in den vergangenen Wochen immer wieder Auftrieb verliehen.

Brent                        85,97            -0,84 USD

WTI                          82,35            -0,84 USD

Umstufungen von Aktien

- BARCLAYS HEBT ZIEL FÜR HENKEL AUF 72 (71) EUR - 'EQUAL WEIGHT'

- JEFFERIES STARTET GERRESHEIMER MIT 'BUY' - ZIEL 143 EUR

- WDH/JPMORGAN SENKT ZIEL FÜR THYSSENKRUPP AUF 6,3 (6,7) EUR - 'NEUTRAL'

- BERNSTEIN SENKT MARRIOTT INTL AUF 'MARKET-PERFORM' (OP) - ZIEL 218 (204) USD

- JPMORGAN HEBT QUILTER AUF 'NEUTRAL' (UNDERWEIGHT) - ZIEL 90 (73) PENCE

- WDH/RBC HEBT ZIEL FÜR HSBC AUF 825 (800) PENCE - 'OUTPERFORM'

Termine Unternehmen

07:00 DEU: Bilfinger, Q2-Zahlen (10.00 h Telefon-Pk)

07:00 DEU: TAG Immobilien, Q2-Zahlen

07:00 DEU: New Work, Q2-Zahlen

07:30 DEU: Adesso, Halbjahreszahlen

07:30 DEU: Nagarro, Q2-Zahlen

07:30 DEU: Qbeyond, Halbjahreszahlen

07:30 DEU: Talanx, Q2-Zahlen (Call 8.00 h)

07:05 DEU: Hypoport, Q2-Zahlen (detailliert) (14.00 h Pk)

08:00 DEU: Cherry, Halbjahreszahlen

08:00 DEU: Jost Werke, Q2-Zahlen

10:00 DEU: Eurowings, Pk zu Winterflugplan und Strategie, Köln

18:00 DEU: Deutsche Euroshop, halbjahreszahlen

Nachbörslich: DEU: Encavis, Q2-Zahlen

Termine Konjunktur

DEU: Bundeswirtschaftsministerium, Monatsbericht 8/23

07:00 FIN: Verbraucherpreise 07/23

08:00 DEU: Großhandelspreise 07/23

08:00 DEU: Erzeugerpreise landwirtschaftlicher Produkte 06/23

10:00 POL: Verbraucherpreise 07/23 (endgültig)

Sonstige Termine

10:30 DEU: Online-Pk Vorstandsvergütungsstudie der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW) und der Technischen Universität München (TUM)

14:00 DEU: Urteilsverkündung im Verfahren gegen Impfstoffhersteller Astrazeneca wegen Schadenersatzes, Bamberg

Redaktion onvista/dpa-AFX

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