Dax Tagesrückblick

Dax: Sämtliche Wochengewinne weg – Minus 13 Prozent: Sartorius im freien Fall

onvista · Uhr

Inflations- und Zinssorgen haben den Dax ins Minus gedrückt. | Deutsche Bank und Commerzbank profitieren nicht von guten Zahlen amerikanischer Banken.

Quelle: H-AB Photography/Shutterstock.com

Der deutliche Kursrutsch am Freitag hat den Dax seinen Wochengewinn gekostet. Nach einem verhaltenen Auftakt weitete der deutsche Leitindex sein Minus aus und schloss 1,55 Prozent tiefer bei 15.186,66 Punkten, womit er auf Wochensicht um 0,3 Prozent nachgab. Für den MDax der mittelgroßen Unternehmen ging es am Freitag um 1,32 Prozent auf 24.956,39 Zähler bergab. 

Cocktail aus Unsicherheiten verunsichert Anleger

Wegen eines "Cocktails der Unsicherheit, bestehend aus Inflations- und Zinssorgen sowie geopolitischen Risikofaktoren", seien die Investoren in Deckung gegangen, schrieb Analyst Timo Emden. Auch wenn die Börsen zuletzt wenig auf die jüngsten Entwicklungen im Nahostkonflikt reagiert hätten, schwebe dieser "weiterhin wie ein Damoklesschwert über den Köpfen der Anleger". 

Die europäischen Börsen präsentierten sich ebenfalls schwach: Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 schloss 1,5 Prozent tiefer, und auch in Paris und London ging es nach unten. Der New Yorker Leitindex Dow Jones Industrial behauptete zum europäischen Handelsende immerhin ein moderates Plus. 

US-Banken mit guten Zahlen - aber ohne Auswirkungen auf deutsche Banken

Gute Resultate der US-Banken JPMorgan, Citigroup und Wells Fargo gaben weder den deutschen Konkurrenten noch den Börsen Halt. Die Aktien von Deutsche Bank und Commerzbank schlossen mit Abschlägen von 1,5 beziehungsweise 2,2 Prozent. 

Sartorius im freien Fall

Der Pharma- und Laborausrüster Sartorius und dessen französische Tochter Sarorius Stedim Biotech schockten die Anleger allerdings mit schwachen vorläufigen Quartalszahlen sowie einer Senkung der Unternehmensziele. Die Sartorius-Titel büßten am Dax-Ende rund 13 Prozent ein und sackten auf den tiefsten Stand seit Mitte 2020 ab. Dies belastete die gesamte Branche. Die Titel des Diagnostikanbieters Qiagen erreichten das niedrigste Niveau seit drei Jahren und schlossen drei Prozent im Minus. 

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Ganz anders stellte sich die Situation bei Morphosys dar - die Aktien sprangen an der Spitze des Nebenwerte-Index SDax um 3,3 Prozent hoch. dar mit einem Sprung nach oben um mehr als vier Prozent. Als Kurstreiber für das Biotech-Unternehmen erwies sich eine Hochstufung der US-Bank Morgan Stanley. 

Bei Kion sorgten gute vorläufige Quartalszahlen und mehrheitlich angehobene Jahresziele für heftige Kursschwankungen - am Ende stand ein Minus von gut ein Prozent zu Buche. Kion habe zwar im abgelaufenen Quartal die Markterwartungen übertroffen, schrieb Marktbeobachter Andreas Lipkow. Doch die Anleger richteten den Blick bereits auf das kommende Jahr und sähen konjunkturellen Gegenwind auf die Branche zukommen. Deshalb reduzierten sie eher ihre Bestände in Nebenwerten zugunsten von Dax-Titeln.

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