Dax Vorbörse

Zinsangst wieder da – Dax rutscht vorbörslich unter 15.300 Punkte - Auch Wall Street im Minus

onvista · Uhr

Die Zinsangst kehrt zurück. | Powell: „Nicht sicher, ob wir genug getan haben.“

Quelle: Stonel/Shutterstock.com

Nach einer bislang erneut positiven Woche könnten neu entfachte Zinsbedenken den Dax am Freitag von seiner Erfolgsspur abbringen. Der X-Dax als Indikator lässt für den deutschen Leitindex einen Abschlag von 0,56 Prozent auf 15.267 Punkte erwarten. Gemessen an dieser Indikation schrumpft sein Wochengewinn auf ein halbes Prozent. Auch der Eurozonen-Index EuroStoxx 50 dürfte am Freitag schwächeln. 

Zinsangst ist zurück

Aussagen von US-Notenbankpräsident Jerome Powell hatten am Vorabend bereits die US-Börsen belastet. Die Federal Reserve (Fed) ist nicht völlig davon überzeugt, die Geldpolitik ausreichend gestrafft zu haben. Powell versicherte, man werde nicht zögern, die Zinsen nochmal anzuheben, wenn es sich als angemessen erweisen sollte. Auch eine schwache Nachfrage nach 30-jährigen US-Staatsanleihen galt am Vortag im US-Handel als negatives Thema. Entsprechend sind die Vorgaben aus Übersee schwach. 

Nach der Powell-Rede laute am Markt nun die Devise, Risiko herauszunehmen, hieß es von der Commerzbank. Wegen der jüngsten Arbeitsmarkt- und Inflationsentwicklung waren Investoren in den vergangenen Tagen verstärkt davon ausgegangen, dass der Zinsgipfel in den USA erreicht ist. Der Dax hatte am Vortag mit 15.364 Punkten den höchsten Stand seit Mitte Oktober erreicht und war damit auf gutem Weg, den seit Anfang August laufenden Abwärtstrend zu brechen. 

Sein Sprung über die mittelfristig relevante 50-Tage-Linie vom Vortag könnte sich nun als nur kurzer Ausflug erweisen.

Unter technischen Gesichtspunkten sind Hoffnungen auf eine dauerhafte Bodenbildung aber berechtigt.

Helaba

Entscheidend dafür sei zum Beispiel die 21-Tage-Linie. Dieser kurzfristige Trendindikator verläuft bei 15.032 Punkten und müsse gehalten werden. 

Einzelwerte im Überblick

Mit Blick auf die Berichtssaison galt es die Resultate der Allianz zu verarbeiten, die Anleger vorbörslich mit etwa einem Prozent Minus quittierten. Schwere Unwetter brockten dem Versicherer im dritten Quartal einen Gewinneinbruch ein, den Analysten allerdings noch deutlicher befürchtet hatten. 

In dem eher schwachen Marktumfeld hoben sich die Bechtle-Aktien positiv ab. Sie bewegten sich vorbörslich nur knapp im Minus. Ein Händler lobte die Margenentwicklung und den positiven Mittelfluss (Cashflow). 

Cewe konnte sich dem Abwärtssog mit einem Abschlag von einem halben Prozent nicht entziehen. Der Foto-Dienstleister berichtete von einem Umsatzplus in der Zeit vor dem besonders wichtigen Weihnachtsgeschäft.

Bei Stabilus und Jungheinrich gab es im Tradegate-Handel nach Zahlen ebenfalls eher Verluste. Resultate gab es außerdem noch aus dem Konzerngefüge von United Internet - neben dem Mutterkonzern also auch von der Mobilfunktochter 1&1 und dem Internetdienstanbieter Ionos.

Verluste an der Wall Street

Die Zinsangst ist an die Wall Street zurückgekehrt und hat am Donnerstag für Verluste gesorgt. Auslöser der neuen Zinsbefürchtungen waren Aussagen von US-Notenbankpräsident Jerome Powell, wonach die Fed nicht völlig davon überzeugt ist, die Geldpolitik ausreichend gestrafft zu haben. Er versicherte, man werde nicht zögern, die Zinsen nochmal anzuheben, wenn es sich als angemessen erweisen sollte, dies zu tun.

Nach den jüngsten US-Arbeitsmarkt- und Inflationsdaten sowie Aussagen von Fed-Offiziellen waren die Finanzmärkte eigentlich davon ausgegangen, dass der Zinsgipfel in den USA erreicht ist.

Auch Asiens Börsen schwach

Die wichtigsten Aktienmärkte in Asien haben am Freitag leicht nachgegeben. Nach Aussagen von US-Notenbankchef Jerome Powell bleibt es unsicher, ob in den USA der Zinsgipfel bereits erreicht ist. Dies dämpft weltweit die Stimmung an den Aktienmärkten.

Renten

Devisen: Euro notiert weiter unter 1,07 US-Dollar 

Zum Wochenausklang stehen nur wenige Wirtschaftsdaten auf dem Programm, die an den Finanzmärkten für Kursbewegung sorgen könnten. Von Interesse dürfte jedoch die Konsumstimmung der US-Verbraucher sein. Am Nachmittag veröffentlicht die Uni Michigan die Ergebnisse zu ihrer regelmäßigen Umfrage. Enthalten darin sind auch die Inflationserwartungen der Konsumenten, die für die Geldpolitik der US-Zentralbank Fed von Bedeutung sind.

Ölpreise steigen leicht - Verluste im Wochenverlauf 

Die Ölpreise haben am Freitag im frühen Handel leicht zugelegt. Für die Woche zeichnen sich aber erneut Verluste ab. Trotz der leichten Zuwächse stehen die Erdölpreise seit etwa drei Wochen unter Druck. Am Markt überwiegt derzeit der Konjunkturpessimismus und folglich die Erwartung einer schwachen Rohölnachfrage. Dem widersprach am Donnerstag Saudi-Arabiens Ölminister Abdulaziz bin Salman. Wie schon im Frühjahr machte er Spekulanten für die fallenden Ölpreise verantwortlich. Damals reagierte das Land wenig später mit Produktionskürzungen.

Umstufungen von Aktien 

- BARCLAYS HEBT ZIEL FÜR HENKEL AUF 72 (69) EUR - 'EQUAL WEIGHT' 

- BARCLAYS HEBT ZIEL FÜR STRÖER AUF 60 (55) EUR - 'OVERWEIGHT' 

- BARCLAYS SENKT ZIEL FÜR SYMRISE AUF 100 (101) EUR - 'EQUAL WEIGHT' 

- BERENBERG HEBT ZIEL FÜR EDAG ENGINEERING AUF 13,50 (13) EUR - 'HOLD' 

- BERENBERG HEBT ZIEL FÜR HENKEL AUF 73 (69) EUR - 'HOLD' 

- BERENBERG SENKT ZIEL FÜR HAPAG-LLOYD AUF 130 (190) EUR - 'HOLD' 

- BERENBERG SENKT ZIEL FÜR SIXT-STÄMME AUF 133 (147) EUR - 'BUY' 

- BERENBERG SENKT ZIEL FÜR SIXT-VORZÜGE AUF 80 (88) EUR - 'BUY' 

- BERENBERG STARTET MARLEY SPOON MIT 'BUY' - ZIEL 6,50 EUR 

- GOLDMAN HEBT ZIEL FÜR AUTO1 AUF 9,40 (9) EUR - 'NEUTRAL' 

- GOLDMAN HEBT ZIEL FÜR DEUTSCHE BÖRSE AUF 205 (195) EUR - 'NEUTRAL' 

- GOLDMAN HEBT ZIEL FÜR HENKEL AUF 68 (66) EUR - 'SELL' 

- JPMORGAN HEBT ZIEL FÜR RHEINMETALL AUF 340 (320) EUR - 'OVERWEIGHT' 

- WDH/JEFFERIES HEBT ZIEL FÜR EVONIK AUF 18,30 (17,00) EUR - 'HOLD' 

- WDH/JEFFERIES SENKT ZIEL FÜR BRENNTAG AUF 70 (71) EUR - 'HOLD' 

- RBC SENKT PLUG POWER AUF 'SECTOR PERFORM' (OUTPERFORM) - ZIEL 5 (12) USD 

- BARCLAYS HEBT ZIEL FÜR WIZZ AIR AUF 1525 (1500) PENCE - 'UNDERWEIGHT' 

- BARCLAYS SENKT ZIEL FÜR JCDECAUX AUF 24 (25) EUR - 'OVERWEIGHT' 

- BERENBERG HEBT ZIEL FÜR ENI AUF 17,50 (16,50) EUR - 'BUY' 

- BERNSTEIN HEBT CARLSBERG AUF 'OUTPERFORM' (MARKET-PERFORM) - ZIEL 1110 DKK 

- CFRA SENKT ABN AMRO AUF 'SELL' (HOLD) - ZIEL 11 (15) EUR 

- GOLDMAN STARTET SMITH & NEPHEW MIT 'BUY' - ZIEL 1400 PENCE 

- NUMIS HEBT ASHMORE AUF 'HOLD' - ZIEL 170 PENCE 

- RBC SENKT ZIEL FÜR WIZZ AIR AUF 3200 (3400) PENCE - 'OUTPERFORM'

Termine Unternehmen

07:00 CHE: Richemont, Jahresahlen (9.30 h Analystenkonferenz)

07:00 DEU: Allianz Q3-Zahlen, München (11.00 h Pk, 14.30 h Analystenkonferenz)

07:00 DEU: Cewe Stiftung, Q3-Zahlen

07:00 LUX: Stabilus, Jahreszahlen

07:30 DEU: Bechtle, Q3-Zahlen (8.30 h Call)

07:30 DEU: 1&1, Q3-Zahlen

07:30 DEU: United Internet, Q3-Zahlen

07:30 DEU: Jungheinrich, Q3-Zahlen

Termine Unternehmen ohne Zeitangabe

DEU: Bauer, Q3-Zahlen

DEU: Gesco, Q3-Zahlen

DEU: Borussia Dortmund, Q1-Zahlen (detailliert)

DEU: Ionos, Q3-Zahlen

Termine Konjunktur

08:00 GBR: BIP 9/23

08:00 GBR: BIP Q3/23 (1. Veröffentlichung)

08:00 GBR: Handelsbilanz 9/23

08:00 NOR: Verbraucherpreise 10/23

08:00 DNK: Verbraucherpreise 10/23

08:30 HUN: Verbraucherpreise 10/23

09:00 AUT: Industrieproduktion 9/23

10:00 ITA: Industrieproduktion 9/23

11:00 GRC: Verbraucherpreise 10/23

11:00 GRC: Industrieproduktion 9/23

16:00 USA: Uni Michigan Verbrauchervertrauen 11/23 (vorläufig)

17:00 RUS: Verbraucherpreise 10/23

EUR: S&P Ratingergebnis Island, Andorra

EUR: Fitch Ratingergebnis Italien, Polen

EUR: Moody's Ratingergebnis Litauen, Kroatien

Sonstige Termine

DEU: Abschluss der zweitägigen Bundeswehrtagung mit Bundeskanzler Scholz und Verteidigungsminister Pistorius

+ 08.30 Rede Bundeskanzler Olaf Scholz

09:00 DEU: Bundestag stimmt über Reform des Energiewirtschaftsrechts ab. Dabei geht es um die Festlegung von Netzentgelten.

09:45 DEU: Pk aus Anlass des offiziellen Produktionsstarts Mini «Made in Leipzig» im BWK-Werk Leipzig, Leipzig

+ 10.50 Offizielle Eröffnung mit Ministerpräsident Michael Kretschmer

10:00 DEU: Commerzbank: Pressegespräch mit Chefvolkswirt Jörg Krämer zum Konjunkturausblick 2024, Frankfurt

10:00 DEU: BER-Untersuchungsausschuss im Landtag Brandenburg zu den Kosten- und Terminüberschreitungen des eröffneten Flughafens, Potsdam

BEL: Treffen der EU-Finanzminister - 2. Tag, Brüssel

Redaktion onvista/dpa-AFX

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