Dax Vorbörse 05.02.2024

Dax vorbörslich stabil – Rekorde an der Wall Street

onvista · Uhr
Quelle: Marek Masik/Shutterstock.com

Nach dem kurzen Ausflug auf ein Rekordhoch am Freitag dürfte sich der Dax zu Wochenbeginn zunächst nur wenig bewegen. Starke Arbeitsmarktsignale aus den USA dämpfen aktuell wieder etwas die Zinssenkungsfantasien vieler Investoren, sprechen andererseits aber auch für konjunkturelle Stärke. Als Indikator signalisierte der X-Dax eine Stunde vor dem Xetra-Start für den Dax ein Plus von 0,03 Prozent auf 16.924 Punkte. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 wurde gleichzeitig auch wenig bewegt erwartet.

Wie geht es mit der Zinspolitik weiter?

Mit 17.004 Punkten hatte der Dax am Freitag zunächst seine alte Bestmarke aus dem Dezember knapp hinter sich gelassen, bevor überraschend starke US-Arbeitsmarktdaten ihn bremsten. Denn ein starker Arbeitsmarkt mit deutlichem Lohndruck nach oben nährt Inflationsrisiken. Daher dürfte die US-Notenbank Fed den Leitzins eher länger hochhalten. In einem am Sonntag veröffentlichten Interview mit dem US-Sender CBS sagte Fed-Chef Jerome Powell, dass der Leitzins wohl erst nach dem März sinken könnte.

Gleichwohl unterstreichen die Jobdaten, dass die US-Wirtschaft die rasanten Zinserhöhungen des vergangenen Jahres bisher recht gut wegsteckt. Das wurde am Freitag an der Wall Street letztlich schon positiv interpretiert, denn die Rekordrally ging an den New Yorker Börsen weiter. „Am Aktienmarkt ist das aktuell ein Abwägen zwischen der positiven Lage am Arbeitsmarkt und später sinkenden Zinsen“, sagte am Morgen der Börsenexperte Thomas Altmann von QC Partners. Beim Dax müsse sich jetzt zeigen, ob der Freitagsrekord eine Eintagsfliege bleibt.

Berichtssaison geht weiter

In der neuen Woche richten sich die Blicke neben wichtigen Stimmungsdaten aus der Wirtschaft der Eurozone auf die laufende Berichtssaison der Unternehmen. Überraschend veröffentlichte am Montag der Essenslieferdienst Delivery Hero vorläufige Zahlen, die den Aktien einen Stabilisierungsversuch ermöglichen. Am Freitag waren der Kurs um fast ein Viertel abgesackt wegen der Sorge, dass der geplante Verkauf von Aktivitäten in Südostasien scheitern könnte.

Vorbörslich ging es nun vom Rekordtief der Delivery-Hero-Aktien um fast sieben Prozent hoch. Das Unternehmen teilte mit, seine Prognose für das Geschäftsjahr 2023 vollständig erfüllt zu haben. Für das neue Geschäftsjahr werden ein Wachstum des Bruttowarenwertes von 7 bis 9 Prozent und ein bereinigtes operatives Ergebnis (Ebitda) von 725 bis 775 Millionen Euro in Aussicht gestellt. Das ist mehr als Analysten im Durchschnitt erwarten. Zahlen also, die Anleger erst einmal besänftigen.

Rekordlauf an Wall Street setzt sich fort

Starke Quartalsberichte weiterer amerikanischer Tech-Giganten haben am Freitag für Rekordstimmung an den US-Börsen gesorgt. Sogar der ausgesprochen starke Arbeitsmarkt im Januar wurde zu guter Letzt positiv für Aktien interpretiert. Der Bericht setze ein Fragezeichen hinter das Narrativ einer sanften Landung, sagte ein Marktexperte.

Die aktuellen Jobdaten machten vielmehr deutlich, dass die Wirtschaft auf Hochtouren laufe. Auch wenn eine Zinssenkung bereits im März angesichts dieser Daten nochmals unwahrscheinlicher sein dürfte und auch ein erster Schritt im Mai eher unsicher, stärkten die Daten die Aussicht auf solide Unternehmensgewinne, hieß es. Alle drei wichtigen US-Indizes erklommen Bestmarken. 

Asiens Börsen durchwachsen

An den Börsen Chinas geht es angesichts einer schon länger andauernden Talfahrt weiterhin turbulent zu. Ein Versprechen der Börsenaufsicht des Landes, anormale Kursschwankungen zu unterbinden, beruhigte Anleger am Montag nur bedingt. Insbesondere Aktien kleinerer Unternehmen standen zwischenzeitlich wieder unter Druck.

Renten

Devisen: Eurokurs kaum verändert unter 1,08 US-Dollar

Am Freitag hatten robuste Daten vom US-Arbeitsmarkt dem Dollar kräftig Auftrieb verliehen und den Euro im Gegenzug belastet. Trotz erhöhter Zinsen hat sich der US-Arbeitsmarkt zu Beginn des Jahres stark entwickelt, wobei der Stellenaufbau und das Lohnwachstum deutlich anzogen. Die Arbeitsmarktdaten sprechen gegen schnelle Zinssenkungen in den USA, was der US-Währung Auftrieb verlieh.

Jüngste Aussagen von US-Notenbankchef Jerome Powell sprechen ebenfalls gegen baldige Zinssenkungen in der größten Volkswirtschaft der Welt. In einem Interview mit dem US-Fernsehsender CBS hatte Powell vor den Gefahren einer zu schnellen Zinssenkung gewarnt. Das Interview wurde in den USA am Sonntagabend ausgestrahlt, aber bereits am Donnerstag aufgezeichnet - also noch vor den jüngsten offiziellen Arbeitsmarktdaten. Powell machte deutlich, dass der „Job“ der Notenbank im Kampf gegen die hohe Inflation nach wie vor nicht erledigt sei. Er bekräftigte damit frühere Aussagen.

Ölpreise erholen sich etwas von jüngsten Verlusten

Zu Beginn der neuen Handelswoche rückte die Sorge vor einer Eskalation der Lage im Nahen Osten wieder stärker in den Fokus der Anleger am Ölmarkt, nachdem am Wochenende Streitkräfte der USA und Großbritanniens nach eigenen Angaben zahlreiche Ziele der vom Iran unterstützten Huthi-Rebellen angegriffen hatten.

Die Militärschläge waren die größten seit Beginn der Operation der USA und Großbritanniens und verbündeter Staaten gegen die Huthi im Januar. Die Miliz nimmt seit Beginn des Gaza-Krieges zwischen Israel und der islamistischen Terrororganisation Hamas immer wieder Handelsschiffe im Roten Meer ins Visier und bedroht damit eine wichtige Route für den internationalen Ölhandel.

Zuletzt hatte indes ein hohes Angebot an Rohöl aus Ländern außerhalb des Ölkartells Opec die Notierungen unter Verkaufsdruck gesetzt.

Umstufungen von Aktien

- BERENBERG SENKT ZIEL FÜR ALLGEIER AUF 26 (27) EUR - 'BUY' 

- RBC HEBT ADIDAS AUF 'OUTPERFORM' (SECTOR PERFORM) - ZIEL 200 EUR 

- UBS STARTET NEMETSCHEK MIT 'BUY' - ZIEL 98 EUR 

- WDH/RBC HEBT ZIEL FÜR DEUTSCHE BÖRSE AUF 183 (176) EUR - 'SECTOR PERFORM' 

- WDH/BOFA HEBT ZIEL FÜR AMAZON AUF 204 (185) USD - 'BUY' 

- BARCLAYS HEBT JERONIMO MARTINS AUF 'OVERWEIGHT' (EW) - ZIEL 27 (22) EUR 

- BARCLAYS SENKT ZIEL FÜR JULIUS BÄR AUF 54 (57) CHF - 'OVERWEIGHT' 

- GOLDMAN SENKT ZIEL FÜR BAWAG GROUP AUF 59 (60) EUR - 'NEUTRAL' 

- GOLDMAN SENKT ZIEL FÜR H&M AUF 135 (140) SEK - 'SELL' 

- GOLDMAN SENKT ZIEL FÜR ING AUF 14,90 (15,00) EUR - 'BUY' 

- JEFFERIES HEBT NATIONAL GRID AUF 'BUY' (HOLD) - ZIEL 1330 (1000) PENCE 

- JPMORGAN HEBT ZIEL FÜR GENERALI AUF 24 (23,50) EUR - 'NEUTRAL' 

- RBC SENKT ZIEL FÜR H&M AUF 165 (190) SEK - 'SECTOR PERFORM' 

- RBC SENKT ZIEL FÜR ING AUF 15,50 (17) EUR - 'SECTOR PERFORM' 

- RBC SENKT ZIEL FÜR JULIUS BÄR AUF 56 (57) CHF - 'OUTPERFORM' 

- UBS HEBT INFORMA AUF 'BUY' (NEUTRAL) - ZIEL 933 (800) PENCE 

- WDH/RBC HEBT ZIEL FÜR ABB AUF 39 (38) CHF - 'SECTOR PERFORM' 

- WDH/RBC HEBT ZIEL FÜR BBVA AUF 11,00 (10,50) EUR - 'OUTPERFORM' 

- WDH/RBC HEBT ZIEL FÜR SANTANDER AUF 4,80 (4,60) EUR - 'SECTOR PERFORM' 

- WDH/UBS SENKT ZIEL FÜR H&M AUF 148 (187) SEK - 'NEUTRAL'

Termine Unternehmen

06:30 SWE: Nordea Bank, Jahreszahlen (detailliert)

07:00 ITA: UniCredit, Jahreszahlen

08:00 GBR: Vodafone, Q3-Umsatz

12:30 USA: Caterpillar, Q4-Zahlen

13:00 USA: McDonald's, Q4-Zahlen

19:00 DEU: Neujahrsempfang Deutsche Börse, Eschborn

21:30 GBR: Manchester United, außerordentliche Hauptversammlung

Termine Unternehmen ohne Zeitangabe

NLD: NXP Semiconductors, Q4-Zahlen

USA: Tyson Foods, Q1-Zahlen

USA: Air Products and Chemicals, Q1-Zahlen

Termine Konjunktur

01:30 JPN: PMI Dienste 1/24 (2. Veröffentlichung)

02:45 CHN: Caixin PMI Dienste 01/24

08:00 DEU: Im- und Exporte 12/23 und Jahrt 2023

09:00 CHE: KOF Beschäftigungsindikator Q1/24

09:15 ESP: PMI Dienste 1/24

09:45 ITA: PMI Dienste 1/24 (2. Veröffentlichung)

09:50 FRA: PMI Dienste 1/24 (2. Veröffentlichung)

09:55 DEU: PMI Dienste 1/24 (2. Veröffentlichung)

10:00 EUR: PMI Dienste 1/24 (2. Veröffentlichung)

10:30 GBR: PMI Dienste 1/24 (2. Veröffentlichung)

10:30 EUR: Sentix Investorvertrauen 2/24

11:00 EUR: Erzeugerpreise 12/23

11:00 FRA: OECD Wirtschaftsausblick

15:45 USA: PMI Dienste 1/24 (2. Veröffentlichung)

16:00 USA: ISM Index 1/24

Redaktion onvista/dpa-AFX

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