Dax Vorbörse

Wenig Bewegung - Warten auf EZB am Donnerstag

onvista · Uhr
Quelle: Marco Ritzki/Shutterstock.com

Am deutschen Aktienmarkt warten die Anleger in dieser Woche auf die Leitzinsentscheidung der Europäischen Zentralbank (EZB). Bis dahin könnte der Dax auf Richtungssuche bleiben. Am Montagmorgen zeichnete sich für den deutschen Leitindex zunächst wenig Bewegung ab. Eine Stunde vor Handelsbeginn signalisierte der X-Dax für das Börsenbarometer ein kleines Plus von 0,2 Prozent auf 15.778 Punkte. Mit einem ähnlichen Zuwachs wurde auch der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 erwartet. 

Seit Wochen schon bewegt sich der Dax in einer engen Handelsspanne zwischen rund 15.500 und etwa 16.000 Punkten. In der Vorwoche hatte der deutsche Leitindex insgesamt etwas nachgegeben, sich aber von seinem Wochentief von 15.577 Punkten noch deutlich abgesetzt. Mit dem kleinen Kursplus am Freitag endete zudem eine fünftägige Verlustserie. 

Konjunkturdaten: Am Donnerstag entscheidet die EZB

Die Konjunkturagenda ist zum Wochenstart überschaubar, hat im Laufe der Woche dann aber noch einige wichtige Termine vor allem mit Daten aus den USA parat. Das Highlight der Woche ist dabei zweifelsohne die Leitzinsentscheidung der EZB am Donnerstag. 

Ob es einen weiteren Zinsschritt geben wird, oder die europäischen Währungshüter eine Pause einlegen, ist derzeit unter Experten umstritten. Das sorgt für gewisses Unbehagen.

Lange waren und Nervosität im Vorfeld einer Zinsentscheidung nicht so groß wie diesmal. Die hohe Unsicherheit wird die Börsen sicherlich die ganze Woche lang begleiten

Thomas Altman (QC Partners)

Aus Sicht der Experten der Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba) besteht daher das Risiko, dass die Kurse in den kommenden Tagen stärker schwanken könnten. 

Während derzeit auch von der Wall Street keine klaren Trendsignale kommen, warten die Anleger dort wiederum gespannt auf die Sitzung der US-Notenbank Fed in der kommenden Woche. Zuletzt waren die Sorgen vor einem längeren Zinserhöhungszyklus in den USA wieder gestiegen.

Leichte Stabilisierung an der Wall Street

Die US-Börsen haben sich zum Ende einer schwachen Woche lediglich etwas stabilisiert. Der Leitindex Dow Jones Industrial schloss am Freitag 0,22 Prozent höher bei 34.576,59 Punkten. Er dämmte seinen Wochenverlust damit auf 0,8 Prozent ein. Der marktbreite S&P 500 verabschiedete sich 0,14 Prozent im Plus mit 4.457,49 Punkten ins Wochenende. Für den technologielastigen Nasdaq 100 ging es um ebenfalls 0,14 Prozent hoch auf 15.280,23 Punkte, womit er auf Wochensicht 1,4 Prozent einbüßte. 

Asiens Börsen durchwachsen

Die Börsen Asiens haben am Montag keine gemeinsame Richtung gefunden. Im Fokus stehen Daten zur Inflationsentwicklung in den USA im Wochenverlauf, die wichtig für die anstehende Zinsentscheidung der US-Notenbank Fed sind. Positiv wirkten erst einmal die Vorgaben der US-Börsen: Die Futures an der Wall Street signalisierten zum Wochenstart eine weitere Erholung.

Der CSI 300, der die Aktienkurse der größten Unternehmen an den Börsen Shanghai und Shenzen abbildet, gewann im späten Handel rund ein Prozent. In Hongkong fiel der Hang-Seng-Index zwar um fast ein Prozent, allerdings war in der chinesischen Sonderverwaltungszone am Freitag wegen einer Sturmwarnung nicht gehandelt worden.

Der japanische Nikkei 225  sank kurz vor dem Handelsende um etwa ein halbes Prozent. In Tokio verdichten sich aktuell die Spekulationen auf eine Zinserhöhung der japanischen Notenbank. Bankenaktien profitierten davon allerdings deutlich.

Renten

Bund-Future                130,69                -0,19%

Devisen: Euro über 1,07 US-Dollar - Yen und Yuan legen kräftig zu 

Der Euro hat zu Beginn der neuen Woche etwas über seinem in der vergangenen Woche markierten Drei-Monats-Tief notiert. Am Montagmorgen kostete die Gemeinschaftswährung 1,0735 Dollar und damit etwas mehr als vor dem Wochenende. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Freitag auf 1,0704 Dollar festgesetzt. 

Zum Wochenstart lag die Aufmerksamkeit auf zwei großen asiatischen Währungen. In Japan zog die Landeswährung Yen kräftig gegenüber Dollar und Euro an. Auslöser waren Bemerkungen von Notenbankchef Kazuo Ueda vom Wochenende, die an den Märkten als Hinweis auf eine perspektivische Zinsanhebung gedeutet wurden. Die japanische Währung leidet wegen der extrem lockeren Geldpolitik der Bank of Japan unter einer chronischen Schwäche. 

Deutlich nach oben ging es am Montagmorgen auch mit dem chinesischen Yuan. Zum einen intervenierte die Notenbank der Volksrepublik verbal gegen die schwache Wertentwicklung des Yuan-Wechselkurses. Zum anderen legte sie den täglichen Referenzkurs höher fest, als an den Märkten erwartet wurde. Die Währung Chinas steht unter Druck, weil sich die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt in den vergangenen Monaten viel schwächer entwickelt hat als allgemein erhofft.

Euro/USD                            1,0731                   0,29%

USD/Yen                             146,29                   -1,03%

Euro/Yen                             156,98                   -0,73%

Ölpreise nach kräftigen Aufschlägen zunächst stabil 

Die Ölpreise haben sich am Montagmorgen nach zuletzt deutlichen Aufschlägen kaum von der Stelle bewegt. Im frühen Handel kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im November 90,74 US-Dollar. Das waren neun Cent mehr als am Freitag. Der Preis für ein Barrel der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) zur Oktober-Lieferung fiel dagegen leicht um 24 Cent auf 87,27 Dollar.

Aktuell rangieren die Rohölpreise in der Nähe ihres höchsten Niveaus seit vergangenen November. Seit Anfang Juli sind die Preise um rund 20 Prozent gestiegen. Ausschlaggebend ist das knappe Angebot, nachdem die beiden großen Förderländer Saudi-Arabien und Russland ihre Lieferungen deutlich reduziert haben. Mit der Strategie, dem sich auch Länder des Ölverbunds Opec+ angeschlossen haben, wollen die Förderländer die Preise und ihre Einnahmen nach oben treiben.

Brent                          90,50                -0,15 USD

WTI                            87,05                -0,46 USD

Umstufungen vom Aktien 

- GOLDMAN HEBT ZIEL FÜR HENKEL AUF 66 (63) EUR - 'SELL' 

- GOLDMAN SENKT ZIEL FÜR RWE AUF 54 (60) EUR - 'BUY' 

- HSBC SENKT SIEMENS AUF 'HOLD' (BUY) - ZIEL 145 (190) EUR 

- MORGAN STANLEY HEBT TESLA AUF 'OVERWEIGHT' (EQUAL-WEIGHT) - ZIEL 400 (250) USD 

- CITIGROUP SENKT ALFA LAVAL AUF 'NEUTRAL' - ZIEL 400 SEK 

- CITIGROUP SENKT LEGRAND AUF 'SELL' - ZIEL 82 EUR 

- GOLDMAN SENKT ZIEL FÜR ORSTED AUF 590 (600) DKK - 'BUY' 

- HSBC HEBT VESTAS AUF 'HOLD' - ZIEL 165 DKK 

- JPMORGAN HEBT AGEAS AUF 'NEUTRAL' (UNDERWEIGHT) - ZIEL 42 (40) EUR 

- RBC SENKT MELROSE INDUSTRIES AUF 'SECTOR PERFORM' (OUTPERFORM) - ZIEL 540(525)P

Termine Unternehmen

11:30 DEU: Roche, Roches Pharma Day 2023

14:15 CHE: Swiss Re: Pressekonferenz anlässlich Konferenz 'Rendez-Vous de Septembre', Monte Carlo

22:00 USA: Oracle, Q1-Zahlen

Termine Konjunktur

08:00 NOR: Verbraucherpreise 8/23

08:00 DNK: Verbraucherpreise 8/23

08:00 ROU: Handelsbilanz 7/23

09:00 CZE: Verbraucherpreise 8/23

10:00 ITA: Industrieproduktion 7/23

Sonstige Termine

09:30 DEU: Fortsetzung Hauptverhandlung in einem Verfahren wegen Steuerhinterziehung im Zusammenhang mit Aktiengeschäften um den Dividendenstichtag, Frankfurt

11:00 DEU: Beiersdorf eröffnet neue Konzernzentrale mit Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD)

17:00 DEU: Offizieller Spatenstich des Stromübertragungsprojekts «Suedlink» mit Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne)

+ 1400: Pk zur bevorstehenden Gesamtinbetriebnahme der Westküstenleitung

Redaktion onvista/dpa-AFX

Das könnte dich auch interessieren

Neueste exklusive Artikel