Dax Vorbörse

Dax fällt unter 15.000 Punkte – Kriegssorgen belasten weiter – Keine positiven Impulse aus Übersee

onvista · Uhr

Jetzt ist es passiert: Der Dax fällt unter die vielbeachtete und psychologisch wichtige Marke von 15.000 Punkte. | Großer Wochenverlust zeichnet sich ab.

Quelle: H-AB Photography/Shutterstock.com

Der Dax droht am Freitag endgültig unter die viel beachtete 15.000-Punkte-Marke zu fallen. Knapp eine Stunde vor dem Börsenstart signalisierte der X-Dax als außerbörslicher Indikator ein Minus von 0,8 Prozent auf 14.927 Punkte. Damit würde der Dax den schwachen Vorgaben aus Übersee folgen - auf Wochensicht zeichnet sich ein Verlust von 1,7 Prozent ab. 

Am Vortag war der deutsche Leitindex im Handelsverlauf erstmals seit Anfang Oktober unter 15.000 Punkte gerutscht, hatte sich aber wieder etwas berappelt. Nun droht ein Test des damals erreichten Monatstiefs bei 14.948 Punkten. Dies war gleichzeitig der tiefste Stand seit Ende März. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 wird am Freitagmorgen ein Prozent tiefer erwartet. 

Konflikt im Nahen Osten belastet weiter

Die Aktienmärkte weltweit leiden unter den Sorgen vor einer Eskalation des Kriegs zwischen Israel und der islamistischen Palästinenserorganisation Hamas. Dazu hielten die steigenden Anleiherenditen den Druck auf die Kurse aufrecht, schrieb Analyst Michael Hewson vom Handelshaus CMC Markets UK. Die Anleger, die vor diesem Hintergrund von der Rede von US-Notenbankchef Jerome Powell am Donnerstagabend Signale für eine geldpolitische Lockerung erwartet hätten, seien enttäuscht worden. 

Einzelwerte im Überblick - Berichtssaison geht weiter

Am deutschen Aktienmarkt blieb die laufende Berichtssaison im Fokus. Die Aktien des Konsumgüterherstellers Beiersdorf könnten Händlern zufolge darunter leiden, dass Umsatzzahlen des französischen Branchenkollegen L'Oréal am Vortag nachbörslich negativ aufgenommen worden waren. 

Der Maschinenbauer Dürr senkte derweil wegen schwacher Geschäfte mit der Holzbearbeitung seine Ziele für das kommende Jahr. Die Gewinnwarnung an sich sei zwar keine Überraschung, wohl aber deren Ausmaß, kommentierte ein Börsianer. Er rechne mit einer negativen Kursreaktion. Angesichts der zuletzt schon schwachen Entwicklung könnten die Aktien später aber einen Erholungsversuch starten. 

Dem Großhändler Metro brockten die Schwäche des russischen Rubels und der türkischen Lira im Sommer einen Umsatzrückgang ein. Für das gesamte abgelaufene Geschäftsjahr rechnet der Vorstand nun mit einem um Sonderposten bereinigten operativen Gewinn (bereinigtes Ebitda) in der unteren Hälfte der bisherigen Zielspanne.

Wall Street weiter schwach

Die US-Börsen sind am Donnerstag unter Druck geblieben. Als Belastung erwiesen sich einmal mehr die Sorgen um die Lage im Nahen Osten und der anhaltende Renditeanstieg an den Anleihemärkten. Die wichtigsten Aktien-Indizes verloren jeweils knapp ein Prozent.  Am Donnerstag gingen die diplomatischen Bemühungen zur Einhegung des Konflikts weiter. Allerdings setzten sich auch die militärischen Auseinandersetzungen fort. 

Asiens Börsen leicht schwächer

Die globale Schwäche der Aktienmärkte hat sich am Freitag auch in Asien fortgesetzt. Die Sorge vor einer Eskalation der Lage im Nahen Osten belastet weiter. China stützte die Märkte mit einer Liquiditätsspritze.

  • Nikkei 225: 31.259 (-0,5 Prozent)
  • Hang-Seng: 17.169 Punkte (-0,73 Punkte)
  • CSI 300: 3.504 Punkte (-0,82 Prozent)

Renten

  • Bund-Future: 127,78 (+0,22 Prozent)

Devisen: Euro gibt zum US-Dollar etwas nach 

Nur kurzzeitig Auftrieb erhielt der Euro am Donnerstagabend durch Bemerkungen von US-Notenbankchef Jerome Powell. Der Fed-Vorsitzende ließ zwar die Möglichkeit weiterer Zinsanhebungen offen, sagte aber auch, die Notenbank werde angesichts der aktuellen Unsicherheiten und Risiken vorsichtig vorgehen. An den Märkten wurden die Äußerungen als Hinweis auf vorerst stabile Leitzinsen gedeutet. 

Konjunkturdaten stehen zum Wochenausklang nur wenige auf dem Programm. Am Vormittag werden Preisdaten aus Deutschland und Umsatzzahlen aus dem britischen Einzelhandel erwartet. Ansonsten ist der Datenkalender weitgehend leer.

  • EUR / USD: 1,0574 (-0,08)
  • USD / JPY: 149,8925 (+0,07)
  • EUR / JPY: 158,4915 (-0,02)

Ölpreise legen wieder zu - WTI über 90 US-Dollar 

Die Nervosität am Rohölmarkt bleibt wegen des Nahost-Konflikts sehr hoch. Aktuell bewegen sich die Preise auf dem höchsten Stand seit Anfang Oktober. Von ihren Jahreshöchstständen, die Ende September markiert wurden, sind sie aber noch ein Stück weit entfernt. Am Markt ist jedoch die Rede von wieder steigenden Risikoprämien. 

Als große Gefahr wird die Ausweitung des Konflikts zwischen der Hamas und Israel auf andere Länder in der ölreichen Region angesehen. Entscheidend ist, wie sich der Iran verhält. Das Land gilt als Unterstützer islamistischer Kräfte. Außerdem liegt es direkt an der für den Erdöltransport wichtigen Meeresenge von Hormus.

  • Nordseesorte Brent: 93,29 USD (+0,91 USD)
  • Sorte WTI: 90,42 USD (+1,05 USD)

Umstufungen von Aktien

- WDH/JPMORGAN HEBT ZIEL FÜR COMMERZBANK AUF 14,3 (14,2) EUR - 'NEUTRAL' 

- WDH/UBS SENKT ZIEL FÜR CARL ZEISS MEDITEC AUF 87 (101) EUR - 'NEUTRAL' 

- WDH/RBC SENKT ZIEL FÜR TESLA AUF 301 (305) USD - 'OUTPERFORM' 

- BARCLAYS HEBT ZIEL FÜR AIR LIQUIDE AUF 191 (183) EUR - 'OVERWEIGHT' 

- BARCLAYS HEBT ZIEL FÜR RELX AUF 2900 (2860) PENCE - 'EQUAL WEIGHT' 

- BARCLAYS HEBT ZIEL FÜR SANTANDER AUF 4,50 (4,40) EUR - 'EQUAL WEIGHT' 

- BARCLAYS SENKT ZIEL FÜR AKZO NOBEL AUF 92 (93) EUR - 'OVERWEIGHT' 

- BARCLAYS SENKT ZIEL FÜR JUST EAT TAKEAWAY AUF 1340 (1740) P - 'EQUAL WEIGHT' 

- BARCLAYS SENKT ZIEL FÜR JUST EAT TAKEAWAY AUF 15 (20) EUR - 'EQUAL WEIGHT' 

- BARCLAYS SENKT ZIEL FÜR PERNOD RICARD AUF 167 (168) EUR - 'UNDERWEIGHT' 

- BARCLAYS SENKT ZIEL FÜR WIZZ AIR AUF 1500 (1800) PENCE - 'UNDERWEIGHT' 

- BERENBERG SENKT ZIEL FÜR NESTLE AUF 122 (128) CHF - 'BUY' 

- BERNSTEIN SENKT ZIEL FÜR JUST EAT TAKEAWAY AUF 1750 (2400) PENCE - 'MP' 

- BERNSTEIN SENKT ZIEL FÜR JUST EAT TAKEAWAY AUF 20 (27) EUR - 'MARKET-PERFORM' 

- JEFFERIES HEBT ZIEL FÜR NORDEA AUF 11,70 (11,50) EUR - 'HOLD' 

- JPMORGAN SENKT ZIEL FÜR NOKIA AUF 5,30 (6,50) EUR - 'OVERWEIGHT' 

- JPMORGAN SETZT ENI AUF 'POSITIVE CATALYST WATCH' 

- JPMORGAN SETZT SOLVAY AUF 'POSITIVE CATALYST WATCH' 

- RBC SENKT ZIEL FÜR ENEL AUF 7,00 (7,50) EUR - 'OUTPERFORM' 

- UBS SENKT ZIEL FÜR NORDEA AUF 150 (151) EUR - 'BUY'

Termine Unternehmen

06:00 CHE: Sika, Q3-Zahlen

06:30 CHE: Rieter, Investor Update 2023

07:00 CHE: BB Biotech, Q3-Zahlen

08:00 DEU: Villeroy & Boch, Q3-Zahlen

08:00 NOR: Yarea, Q3-Zahlen

08:30 FRA: Forvia, Q3-Umsatz

10:00 AUT: AMS Osram, ao Hauptversammlung

13:00 USA: American Express, Q3-Zahlen

13:00 USA: Schlumberger, Q3-Zahlen

CHE: AMS Osram, außerordentliche Hauptversammlung

CHE: Schindler, Technologietag

Termine Konjunktur

00:01 DEU: Bundesfinanzministerium, Monatsbericht

01:30 JPN: Verbraucherpreise 9/23

03:15 CHN: Zentralbank, Zinsentscheid

08:00 GBR: Einzelhandelsumsatz 9/23

08:00 DEU: Erzeugerpreise gewerblicher Produkte 9/23

08:00 DEU: Frühindikator für den Außenhandel (Exporte in Nicht-EU-Staaten, vorläufige Ergebnisse) 9/23

08:00 EUR: Acea, Kfz-Erstzulassungen 9/23

10:00 POL: Einzelhandelsumsatz 9/23

11:00 BEL: Verbrauchervertrauen 10/23

EUR: Moody's Ratingergebnis Europäische Union, Saudi-Arabien, Frankreich, Großbritiannien

EUR: S&P Ratingergebnis Großbritannien, Griechenland, Hessen, Tschechien

Sonstige Termine

EUR/USA: Kommissionspräsidentin von der Leyen und Ratspräsident Michel treffen US-Präsident Biden zum US-EU-Gipfel im Weißen Haus

Reaktion onvista/dpa-AFX

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