Dax Vorbörse heute 6. Februar 2023: Dax vorbörslich schwach – Guter US-Arbeitsmarkt entfacht Zinssorgen

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Quelle: anathomy/Shutterstock.com

Neu entfachte Zinssorgen dürften dem Dax am Montag einen schwachen Wochenstart einbringen. Rund eine Stunde vor Handelsbeginn signalisierte der X-Dax als außerbörslicher Indikator für den deutschen Leitindex einen Rückgang um 0,8 Prozent auf 15.353 Punkte. Sein Eurozonen-Pendant EuroStoxx 50 wird ähnlich klar im Minus erwartet.

Einzelwerte im Überblick

Am deutschen Markt sieht die Nachrichtenlage zunächst übersichtlich aus. Im Fokus steht nach Zahlen der Kupferkonzern Aurubis. Angesichts höherer Preise für ihre Produkte sind die Hamburger nun optimistischer für das laufende Geschäftsjahr und sehen den operativen Vorsteuergewinn am oberen Ende ihrer Zielspanne. Dieser war im abgelaufenen Quartal zwar zurückgegangen, lag aber immer noch klar über dem Wert von vor zwei Jahren sowie der durchschnittlichen Analystenschätzung. Einige Anleger könnten allerdings schon auf einen optimistischeren Ausblick gehofft haben, kommentierte ein Börsianer den vorbörslichen Kursrückgang um knapp vier Prozent. Nach dem sehr guten Lauf der Aktie drohten Gewinnmitnahmen.

Dass der aktivistische Investor Bluebell laut einem Bericht des „Handelsblatts“ Verbündete sammelt, um seine Forderungen nach Veränderungen bei Bayer durchzusetzen, ist Experten zufolge keine Neuigkeit. Dementsprechend hielt sich die Kursreaktion bei den Aktien des Pharma- und Agrarchemiekonzerns vor Handelsbeginn in Grenzen.

Deutlich nach unten ging es derweil bei Carl Zeiss Meditec, nachdem die Privatbank Berenberg ihr Kaufvotum für die Titel des Medizintechnik-Herstellers gestrichen hatte und diese nun nur noch mit „Hold“ empfiehlt. Carl Zeiss sei ein Unternehmen von hoher Qualität, die Aktie aber reif für eine Pause, schrieb Analystin Beatrice Allen in einer Studie. Sie rechnet für das laufende Jahr mit Margendruck und senkte deshalb ihre kurzfristigen Erwartungen für die Profitabilität.

Kursverluste an der Wall Street

Gewinnmitnahmen haben zum Wochenschluss die jüngste Rallye der US-Technologiewerte ausgebremst. Für Ernüchterung sorgten enttäuschende Quartalsberichte zweier Schwergewichte der Tech-Branche. Hinzu kam, dass der Arbeitsmarkt im Januar eine überraschende Stärke zeigte. Dies versetze der zuletzt aufkeimenden Hoffnung, dass in der Geldpolitik bald wieder Lockerungen wahrscheinlich werden, einen Dämpfer.

Die zinssensiblen Technologiewerte wurden am Freitag wieder gemieden. Für den technologielastigen Nasdaq 100 ging es um 1,79 Prozent auf 12.573,36 Punkte nach unten. Der Leitindex Dow Jones Industrial gab um 0,38 Prozent auf 33.926,01 Punkte nach.

Asiens Börsen uneinheitlich

Die wichtigsten Aktienmärkte in Asien sind ohne einheitliche Richtung in die neue Woche gestartet. Der japanische Leitindex Nikkei 225 schloss am Montag 0,7 Prozent höher. Der CSI-300-Index mit den 300 wichtigsten chinesischen Unternehmen an den Festlandbörsen gab zuletzt hingegen um 1,4 Prozent nach und der Hang-Seng-Index in der chinesischen Sonderverwaltungszone Hongkong fiel um rund zwei Prozent

Renten

Bund-Future                   137,47          -0,23%

Devisen: Euro startet mit knapp 1,08 US-Dollar in die Woche

Der Euro ist am Montag stabil in die neue Woche gestartet. Am Morgen kostete die Gemeinschaftswährung 1,0795 US-Dollar und damit in etwa so viel wie am Freitagabend. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs vor dem Wochenende noch deutlich höher auf 1,0937 Dollar festgesetzt.

Zu Wochenbeginn stehen in Deutschland Auftragsdaten aus der deutschen Industrie auf dem Programm. Nach einem deutlichen Rückgang im Vormonat wird für den Berichtsmonat Dezember mit einem Zuwachs gerechnet. Für die Eurozone veröffentlicht das Beratungsunternehmen Sentix seinen monatlichen Konjunkturindex. Der Indikator wird vor allem wegen seiner frühen Veröffentlichung im jeweiligen im Monat beachtet.

Euro/USD                               1,0794                                 0,01       

USD/Yen                             131,7580                               0,47                        

Euro/Yen                             142,2210                               0,47

Ölpreise starten mit leichten Aufschlägen in die Woche

Die Ölpreise sind am Montag mit leichten Aufschlägen in die neue Woche gegangen. Am Morgen kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im April 80,14 US-Dollar. Das waren 20 Cent mehr als am Freitag. Der Preis für ein Barrel der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) zur März-Lieferung stieg geringfügig auf 73,46 Dollar.

Neue Sanktionen der Europäische Union (EU) gegen Russland hatten zunächst keine Auswirkungen auf den Handel. Nach einem bereits seit längerem geltenden Importverbot für russisches Erdöl trat ein Einfuhrverbot für russische Ölprodukte wie Diesel in Kraft. Darüber hinaus will die EU die Einnahmen Russlands mit Preisobergrenzen verringern.

Ansonsten gab es zu Wochenbeginn zunächst keine entscheidenden Impulse. Am Freitag waren die Ölpreise deutlich unter Druck geraten, nachdem robuste Arbeitsmarktzahlen aus den USA auf weitere Leitzinsanhebungen durch die US-Notenbank Fed hingedeutet hatten. Höhere Zinsen reduzieren die Inflationsrisiken, bremsen aber auch das Wirtschaftswachstum und damit in aller Regel die Rohölnachfrage.

Brent                          80,24             0,30 USD

WTI                            73,58             0,19 USD\°

Umstufungen von Aktien

- BERENBERG HEBT ZIEL FÜR HELIAD EQUITY PARTNERS AUF 6,40 (5,90) EUR - 'BUY'

- BERENBERG SENKT CARL ZEISS MEDITEC AUF 'HOLD' (BUY) - ZIEL 138 (135) EUR

- BOFA HEBT ZIEL FÜR DWS AUF 35 (34) EUR - 'NEUTRAL'

- GOLDMAN HEBT ZIEL FÜR BMW AUF 113 (108) EUR - 'BUY'

- GOLDMAN HEBT ZIEL FÜR DEUTSCHE BANK AUF 19,30 (16,90) EUR - 'BUY'

- JEFFERIES SENKT ZIEL FÜR DWS AUF 39 (40) EUR - 'BUY'

- JEFFERIES SENKT ZIEL FÜR SIEMENS HEALTHINEERS AUF 49 (50) EUR - 'HOLD'

- SOCGEN HEBT ZIEL FÜR INFINEON AUF 45 (41) EUR - 'BUY'

- WDH/GOLDMAN SENKT ZIEL FÜR BRENNTAG AUF 86 (88) EUR - 'BUY'

- JEFFERIES HEBT ZIEL FÜR NETFLIX AUF 425 (400) USD - 'BUY'

- RBC SENKT VALE AUF 'SECTOR PERFORM' (OUTPERFORM) - ZIEL 15 (16) USD

- BARCLAYS HEBT LLOYDS AUF 'OVERWEIGHT' (EQUAL WEIGHT) - ZIEL 75 (55) PENCE

- BARCLAYS HEBT ZIEL FÜR ASM INTERNATIONAL AUF 290 (230) EUR - 'UNDERWEIGHT'

- BARCLAYS HEBT ZIEL FÜR INTESA SANPAOLO AUF 3 (2,90) EUR - 'OVERWEIGHT'

- BARCLAYS SENKT NATWEST AUF 'EQUAL WEIGHT' (OVERWEIGHT) - ZIEL 400 PENCE

- BARCLAYS SENKT VIRGIN MONEY AUF 'EQUAL WEIGHT' (OVERWEIGHT) - ZIEL 230 PENCE

- BOFA HEBT ZIEL FÜR NORDEA AUF 151 (140) EUR - 'BUY'

- CREDIT SUISSE SENKT HARGREAVES LANDSDOWN AUF 'UNDERPERFORM'(N) - ZIEL 800(900)P

- GOLDMAN STARTET MEYER BURGER MIT 'BUY' - ZIEL 0,96 CHF

- JEFFERIES STARTET BANCA GENERALI MIT 'BUY' - ZIEL 41,30 EUR

- JEFFERIES STARTET BANCA MEDIOLANUM MIT 'BUY' - ZIEL 11,40 EUR

- JEFFERIES STARTET FINECOBANK MIT 'UNDERPERFORM' - ZIEL 14,80 EUR

- JPMORGAN HEBT ZIEL FÜR INTESA SANPAOLO AUF 2,90 (2,80) EUR - 'OVERWEIGHT'

- BERNSTEIN HEBT DIAGEO AUF 'OUTPERFORM' (M-P) - 4200 (4030) PENCE

- RBC HEBT ZIEL FÜR LVMH AUF 890 (800) EUR - 'OUTPERFORM'

- WDH/JEFFERIES HEBT ZIEL FÜR INTESA SANPAOLO AUF 2,60 (2,40) EUR - 'HOLD'

- WDH/RBC HEBT ZIEL FÜR SANTANDER AUF 3,95 (3,60) EUR - 'SECTOR PERFORM'

Termine Unternehmen

07:00 DEU: Aurubis, Q1-Zahlen

13:30 USA: Cummins, Q4-Zahlen

22:00 USA: Activision Blizzard, Q4-Zahlen

USA: Pinterest, Q4-Zahlen

Termine Konjunktur

08:00 DEU: Auftragseingang 12/22

08:00 DEU: Umsatz im Dienstleistungsbereich 11/22

09:00 CHE: KOF Beschäftigungsindikator Q1/23

10:30 EUR: Sentix-Investorenvertrauen 12/22

10:30 GBR: Einkaufsmanagerindex Baugewerbe 01/23

11:00 EUR: Einzelhandelsumsatz 12/22

Sonstige Termine

10:00 DEU: Pressegespräch Bundesverband deutscher Banken (BdB) zum digitalen Euro (Videoschalte) mit Henriette Peucker, Stellvertreterin des Hauptgeschäftsführers, und Tobias Tenner, Leiter Digitalisierung

11:00 DEU: Ankunft der letzten Röhren für LNG-Leitung mit Bundesverkehrsminister Volker Wissing und Landesumweltminister Tobias Goldschmidt

DEU/FRA/USA: Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck und Frankreichs Wirtschaftsminister Bruno Le Maire reisen nach Washington

Redaktion onvista/dpa-AFX

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