Dax Vorbörse heute 13. März 2023: Dax vorbörslich leicht im Minus – Fokus weiterhin auf Turbulenzen im US-Bankensektor

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Auf die Verluste aus der vergangenen Woche wird am Montag wohl eine leichte Erholung am deutschen Aktienmarkt folgen. Anleger reagieren erleichtert auf das Eingreifen der US-Aufsichtsbehörden wegen Turbulenzen in Teilen des US-Bankensektors. Am Wochenende erklärten Finanzministerium, Notenbank und die Einlagensicherungsbehörde, dass Einlagen bei der ins Straucheln geratenen Bank SVB und einem weiteren Institut geschützt würden. Die Fed legte ein neues Kreditprogramm zur Versorgung der Banken mit Liquidität auf.

Die Ökonomen der US-Bank Goldman Sachs unter Leitung von Jan Hatzius erwarten nun sogar, dass die jüngsten Vorfälle im US-Bankensystem, insbesondere der Zusammenbruch der Silicon Valley Bank (SVB), die Notenbank Fed dazu veranlassen dürfte, ihren geldpolitischen Straffungszyklus nächste Woche zu unterbrechen. Sie verwiesen zudem auch auf die Unsicherheit über weitere Zinsschritte in den kommenden Monaten.

Knapp eine Stunde vor dem Börsenauftakt signalisierte der X-Dax für den deutschen Leitindex ein Plus von 0,2 Prozent auf 15 464 Punkte. Der EuroStoxx 50 wird ebenfalls leicht im Plus erwartet.

Bereits seit Anfang Februar pendelt der deutsche Leitindex um die Marke von 15.400 Punkten. Analyst Martin Utschneider vom Bankhaus Donner & Reuschel spricht daher von einem "Ping Pong" und "Seitwärtsmodus" des Dax auf hohem Niveau. Portfolio-Manager Thomas Altmann von QC-Partners sieht genauso: Die neue Woche beginne für den Dax so, wie die alte geendet habe, wobei der Index "weiterhin in seiner Seitwärts-Spanne gefangen" sei. Netto gehe dies bereits seit fünf Wochen so, auch wenn der Bewegungsraum in beide Richtungen etwas größer geworden sei.

Einzelwerte im Überblick

Unter den Einzelwerten dürften im Dax die Aktien der Deutschen Post und die des Sportwagenbauers Porsche AG besonders im Blick stehen. Händler beurteilten die am Samstag erzielte Tarifeinigung des Logistikkonzerns aus Bonn mit der Gewerkschaft Verdi positiv, da ein drohender längerer Streik damit abgewendet sein sollte. Auf der Handelsplattform Tradegate legte die Aktie Gelb zu.

Die VW-Tochter Porsche AG wird zum Handelsstart ihr Zahlenwerk für das vergangene Jahr vorlegen und Aussagen zum angelaufenen Jahr 2023 machen. Der VW-Konzern- und Porsche-Chef Oliver Blume hatte den Finanzmärkten vor dem Börsengang versprochen, über die kommenden Jahre deutlich wachsen zu wollen. Den Investoren wurde zudem in Aussicht gestellt, auf längere Sicht die operative Umsatzrendite auf über 20 Prozent zu treiben.

Detaillierte Zahlen kamen von Hypoport. Der Finanzdienstleister, der erst am Freitag den Markt mit einem laut Experten "desaströsem Ausblick" geschockt hatte, bestätigte nun seine Zahlen und auch die Prognosen. Das Papier wird vorbörslich im Plus erwartet, nachdem es vor dem Wochenende um etwas mehr als 17 Prozent eingebrochen war.

Im Blick könnte auch ProSiebenSat.1 stehen, die sich vorbörslich aber kaum bewegten. Einem Bericht des "Business Insider" zufolge öffnet sich der Fernsehkonzern für eine Zusammenarbeit mit Silvio Berlusconis Medienimperium MFE. Die Münchner wollten dem italienischen Medienkonzern Konzernkreisen zufolge Sitze im Aufsichtsrat gewähren. Insgesamt werde über die Vergabe von vier Posten in dem Kontrollgremium entschieden, hieß es aus dem Nachrichtenportal.

Das Analysehaus Jefferies startet die Bewertung der K+S Aktie mit "Buy" und einem Kursziel von 29 Euro. Das bedeutet aktuell ein Kurspotenzial von fast 38 Prozent. Nach dem Höhepunkt in der Gewinnentwicklung der Düngerhersteller 2022 gelte es nun, das neue Niveau zwischen den Zyklen zu ermitteln, schrieb Analyst Charlie Bentley. Generell präferiere er Kali vor Stickstoff und hob mit Blick auf K+S zudem die verbesserte Finanzlage positiv hervor. Die Aktie legte auf Tradegate moderat zu.

Verluste an der Wall Street

Die Sorgen um das US-Finanzsystem haben die Wall Street weiter fest im Griff. Nach einem kurzen Stabilisierungsversuch im frühen Handel knüpften die wichtigsten Indizes am Freitag wieder an ihren jüngsten Kursrutsch an und schlossen jeweils mehr als ein Prozent im Minus. Die Furcht vor Kreditausfällen im Bankensektor hatte sich zuletzt wieder verstärkt, nachdem Bemühungen zur Rettung des angeschlagenen Instituts Silicon Valley Bank vorerst gescheitert waren. Positive Impulse vom jüngsten Arbeitsmarktbericht verpufften vor diesem Hintergrund.

Der Leitindex Dow Jones Industrial fiel um 1,07 Prozent auf 31.909,64 Punkte. Auf Wochensicht ergibt dies ein Minus von 4,44 Prozent. Für den marktbreiten S&P 500 ging es am Freitag um 1,45 Prozent auf 3.861,59 Zähler nach unten. Der technologielastige Nasdaq 100 fiel um 1,38 Prozent auf 11.830,28 Punkte.

Durchwachsene Ergebnisse in Asien

Die wichtigsten Aktienmärkte in Asien haben am Montag keine gemeinsame Richtung gefunden. Der CSI-Index mit den 300 wichtigsten Werten der Börsen Shanghai und Shenzhen stieg zuletzt um 0,7 Prozent. In der Sonderverwaltungszone Hongkong gewann der Hang-Seng-Index im späten Handel rund 1,9 Prozent. Der japanische Leitindex Nikkei 225 schloss indes 1,1 Prozent schwächer.

Renten

Bund-Future        133,78    -0,01%

Devisen: Euro legt zu - Turbulenzen im US-Bankensektor

Der Euro hat zu Wochenbeginn zugelegt. Am Montagmorgen kostete die Gemeinschaftswährung bis zu 1,0737 US-Dollar und damit gut einen halben Cent mehr als vor dem Wochenende. Zugleich ist es der höchste Stand seit etwa einem Monat. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Freitagnachmittag noch deutlich tiefer auf 1,0586 Dollar festgesetzt.

Der US-Dollar stand gegenüber vielen Währungen unter Druck. Auslöser sind fallende Zinserwartungen an die US-Notenbank Fed wegen der Turbulenzen im amerikanischen Bankensektor. Am Wochenende erklärten Finanzministerium, Notenbank und die Einlagensicherungsbehörde, dass Einlagen bei der ins Straucheln geratenen Bank SVB und einem weiteren Institut geschützt würden. Die Fed legte ein neues Kreditprogramm zur Versorgung der Banken mit Liquidität auf.

An den Finanzmärkten beruhigte dies zunächst die Lage. Zugleich wurden jedoch die Erwartungen an den Kurs der US-Notenbank zurückgeschraubt. So rechnet die große US-Bank Goldman Sachs nicht mehr mit einer weiteren Zinsanhebung für die nächste Fed-Sitzung in gut einer Woche. Die rückläufigen Zinserwartungen belasteten den Dollar und sorgten bei anderen Währungen wie dem Euro für Auftrieb.

Euro/USD          1,0727    +0,85%

USD/Yen             134,17    -0,51%

Euro/Yen           143,92    +0,33%

Ölpreise starten mit leichten Aufschlägen in die Woche

Die Ölpreise sind am Montag mit leichten Aufschlägen in die neue Woche gestartet. Am Morgen kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im Mai 82,97 US-Dollar. Das waren 19 Cent mehr als am Freitag. Der Preis für ein Barrel der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) zur April-Lieferung stieg um 18 Cent auf 76,86 Dollar.

Etwas Auftrieb erhielten die Rohölpreise durch den schwächeren Dollar, weil dies den in der US-Währung gehandelten Rohstoff wechselkursbedingt vergünstigte. Die Nachfrage wurde dadurch etwas angeschoben. Hintergrund der Dollar-Schwäche sind rückläufige Zinserwartungen an die US-Notenbank Fed wegen der Turbulenzen im amerikanischen Bankensektor. So rechnet die große US-Bank Goldman Sachs nicht mehr mit einer weiteren Zinsstraffung für die nächste Fed-Sitzung in gut einer Woche.

Bisher haben sich die Auswirkungen der US-Bankenprobleme am Erdölmarkt in Grenzen gehalten. Am Wochenende erklärten Finanzministerium, Notenbank und die Einlagensicherungsbehörde, dass Einlagen bei der ins Straucheln geratenen Bank SVB und einem weiteren Institut geschützt würden. Die Fed legte ein neues Kreditprogramm zur Versorgung der Banken mit Liquidität auf.

Brent          83,01    +0,23 USD

WTI            76,94    +0,27 USD

Umstufungen von Aktien

- JEFFERIES HEBT ZIEL FÜR SAP AUF 100 (90) EUR - 'UNDERPERFORM'

- JEFFERIES STARTET K+S MIT 'BUY' - ZIEL 29 EUR

- JEFFERIES STARTET KWS SAAT MIT 'BUY' - ZIEL 79 EUR

- RBC HEBT ZIEL FÜR EON AUF 10,25 (10) EUR - 'SECTOR PERFORM'

- RBC HEBT ZIEL FÜR HUGO BOSS AUF 71 (69) EUR - 'OUTPERFORM'

- BERNSTEIN SENKT LAM RESEARCH AUF 'MARKET-PERFORM' (OUTPERFORM)

- SOCGEN SENKT ORACLE AUF 'HOLD' (BUY) - ZIEL 93 USD

- BERNSTEIN HEBT DELIVEROO AUF 'OUTPERFORM' - ZIEL 170 PENCE

- BERNSTEIN SENKT TOKYO ELECTRON AUF 'MARKET-PERFORM' (OUTPERFORM)

- JEFFERIES HEBT ZIEL FÜR FLUTTER AUF 18000 (15000) PENCE - 'BUY'

- JEFFERIES STARTET OCI MIT 'HOLD' - ZIEL 30 EUR

- JEFFERIES STARTET VILMORIN MIT 'HOLD' - ZIEL 52 EUR

- JEFFERIES STARTET YARA MIT 'UNDERPERFORM' - ZIEL 384 NOK

- JPMORGAN HEBT BUNZL AUF 'OVERWEIGHT' (NEUTRAL) - ZIEL 3375 (3250) PENCE

- JPMORGAN SENKT BRITISH AMERICAN TOBACCO (BAT) AUF 'NEUTRAL' (OVERWEIGHT)

- JPMORGAN SENKT BRITISH-AMERICAN-TOBACCO-ZIEL AUF 3100 (3600) PENCE

- JPMORGAN SENKT ZIEL FÜR GLENCORE AUF 620 (630) PENCE - 'OVERWEIGHT'

- JPMORGAN SENKT ZIEL FÜR RIO TINTO AUF 5300 (5500) PENCE - 'UNDERWEIGHT'

- JPMORGAN SETZT BUNZL AUF 'POSITIVE CATALYST WATCH' VOR Q1-ZAHLEN

- WDH/DZ BANK HEBT FAIREN WERT FÜR SWISSCOM AG AUF 505 (440) CHF - 'VERKAUFEN'

Termine Unternehmen

07:00 DEU: Bilfinger, Jahreszahlen (detailliert)

07:00 DEU: Hypoport, Jahreszahlen (detailliert)

08:00 GBR: Direct Line Insurance Group, Jahreszahlen

08:00 DEU: Porsche AG, Jahreszahlen (9.00 Jahres-Pk)

Termine Unternehmen ohne Zeitangabe

ITA: Tod's, Jahreszahlen

Termine Konjunktur

08:00 DEU: Arbeitskostenindex Q4/22

08:00 DEU: Beschäftigte in der Gastronomie 2019 - 2022

08:00 DEU: Erzeugerpreise landwirtschaftlicher Produkte 01/23

11:00 GRC: Verbraucherpreise 02/23

Sonstige Termine

08:00 DEU: Destatis: Nach Inkrafttreten der zweiten Stufe des Ölembargos gegen Russland: Erdölimporte nach Deutschland, Januar 2023

DEU: Beginn ISH Weltleitmesse für Bad, Gebäude-, Energie-, Klimatechnik und Erneuerbare Energien, Frankfurt/M.

+ 11.00 Bilanz-Pk zum Geschäftsjahr 2022 der Hansgrohe Group

11:00 DEU: «Dieselsenat» des BGH prüft: Kann sich eine Bank bei der Auto-Finanzierung Schadenersatz- Ansprüche gegen den Hersteller abtreten lassen?

14:45 DEU: Bundeskanzler Olaf Scholz empfängt Premierminister des Königreichs Bhutan, Lotay Tshering

15:00 BEL: Treffen der Euro-Gruppe, Brüssel

17:00 LUX: Europäischer Rechnungshof veröffentlicht Bericht zu Interessenskonflikten bei Agarausgaben innerhalb der EU

Redaktion onvista/dpa-AFX

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