Dax Vorbörse

Dax vorbörslich stabil – Euro gibt leicht nach

onvista · Uhr

Dax bleibt ruhig. | Konflikt im Nahen Osten kann jederzeit eskalieren und Börsen belasten. | Keine positiven Impulse aus Übersee.

Quelle: Pigprox/Shutterstock.com

Der moderat freundlich in die Woche gestartete Dax dürfte am Dienstag zunächst nur wenig vorankommen. Knapp eine Stunde vor Handelsbeginn signalisierte der X-Dax als außerbörslicher Indikator für den deutschen Leitindex ein Plus von 0,1 Prozent auf 15.250 Punkte. Sein Eurozonen-Pendant EuroStoxx 50 wird ebenfalls kaum bewegt erwartet. 

Konflikt im Nahen Osten kann jederzeit eskalieren

Dank der bisher ausgebliebenen Eskalation des Konflikts zwischen Israel und der radikalislamischen Hamas zeigen sich die Märkte bisher relativ stabil. Ungeachtet aller diplomatischen Bemühungen halten die Kampfhandlungen aber an. Nach Bundeskanzler Olaf Scholz am Dienstag reist am Tag darauf auch US-Präsident Joe Biden nach Israel. 

Rückenwind für den Dax von den Übersee-Börsen blieb indes aus. In New York war es am Montag zwar mit den Aktienkursen deutlich bergauf gegangen, doch nach dem europäischen Handelsende hatte sich nicht mehr viel getan. An den asiatischen Handelsplätzen hieß es, diese hätten den Schwung aus dem US-Handel nur nachvollzogen. 

Einzelwerte im Überblick

Am deutschen Aktienmarkt könnte Volkswagen (VW) einen Blick wert sein. Einem Bericht der Nachrichtenagentur Reuters zufolge, der sich auf Insider beruht, hinkt der Autobauer bei den Verhandlungen über wichtige Maßnahmen für seine Kostensenkungsziele dem eigenen Zeitplan hinterher. Dies sei zwar ein wenig negativ zu werten, angesichts der starken Stellung der Gewerkschaften bei VW aber keine große Überraschung, kommentierte ein Börsianer. 

Ansonsten dominierten Unternehmensnachrichten aus dem Nebenwerte-Index SDax. Die im dritten Quartal erneut enttäuschten Umsatzerwartungen dürften Händlern zufolge die Aktien der Adtran Holding belasten. Die Mutter des Telekomausrüsters Adtran Networks (früher Adva Optical) sieht die Entwicklung auch unter der eigenen Planung. 

Bei Drägerwerk können die Anleger hingegen Händlern zufolge auf deutliche Kursgewinne hoffen. Der Medizin- und Sicherheitstechnikkonzern hob nach guten vorläufigen Quartalszahlen seine Jahresziele an. Auch dem Brennstoffzellen-Hersteller SFC Energy bescherte ein Auftrag der Deutsche-Telekom-Tochter Power & Air Solutions vorbörsliche Kursgewinne. 

Beim Flugzeugbauer Airbus sorgte eine Hochstufung vorbörslich für gute Laune unter den Anlegern. Das US-Analysehaus Jefferies rät nun zum Kauf. Expertin Chloe Lemarie hob ihre Ergebnisschätzungen für 2025 und 2026 an, da sie auf eine bessere operative Entwicklung und Aktienrückkäufe setzt. Nach der zuletzt schwachen Kursentwicklung gebe es nun eine attraktive Einstiegsgelegenheit.

Gewinne an der Wall Street

Die US-Börsen sind mit deutlichen Gewinnen in die neue Woche gestartet. Die wichtigsten Indizes zogen am Montag an. Händler verwiesen als Antrieb auf diplomatische Bemühungen, eine Ausweitung des Krieges zwischen Israel und der Hamas über die Region hinaus zu verhindern. US-Präsident Joe Biden sagte kurzfristig eine Reise in den Bundesstaat Colorado ab. Dies könnte ein Hinweis darauf sein, dass er in dieser Woche eine Reise nach Israel plant. 

Asiens Börsen freundlich

Die asiatischen Börsen folgten am Morgen dem positiven Trend an den US-Börsen - auch hier galt die Hoffnung im Nahost-Konflikt als Treiber. Ein Anlagestratege legt seinen Fokus vor allem auf den Iran und eine drohende Versorgungsunterbrechung mit Öl.

  • Nikkei 225: 32.040 (+1,2 Prozent)
  • Hang-Seng: 17.762 (+0,69 Prozent)
  • CSI 300: 3.633 (+0,19 Prozent)

Renten

  • Bund-Future: 128,81 (-0,23 Prozent)

Devisen: Euro gibt zum US-Dollar leicht nach 

Der Euro hat am Dienstagmorgen einen Teil seiner Gewinne vom Wochenauftakt wieder abgegeben. Im frühen Handel kostete die Gemeinschaftswährung 1,0550 US-Dollar und damit etwas weniger als am Abend zuvor. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Montagnachmittag auf 1,0538 Dollar festgesetzt. 

Am Dienstagvormittag veröffentlicht das Mannheimer ZEW-Institut die Ergebnisse seiner monatlichen Konjunkturumfrage unter Finanzexperten. Trotz des Konflikts zwischen der Hamas und Israel wird mit einer leichten Aufhellung gerechnet. In den USA stehen Umsatzzahlen aus dem Einzelhandel, Produktionsdaten aus der Industrie und Zahlen vom Immobilienmarkt auf dem Programm.

  • EUR / USD: 1,055 (-0,1 Prozent)
  • USD / JPY: 149,56 (+0,04 Prozent)
  • EUR / JPY : 157,79 (-0,05 Prozent)

Ölpreise geben leicht nach 

Die Ölpreise haben am Dienstagmorgen leicht nachgegeben. Im frühen Handel kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im Dezember 89,61 US-Dollar. Das waren vier Cent weniger als am Tag zuvor. Der Preis für ein Fass der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) zur November-Lieferung fiel um 23 Cent auf 86,43 Dollar. 

Die Lage am Rohölmarkt hat sich zuletzt stabilisiert, nachdem sie in der vergangenen Woche von erheblichen Preisschwankungen gekennzeichnet war. Grund für die Nervosität ist der Konflikt zwischen der Hamas und Israel. Sollte sich die Auseinandersetzung auf andere Länder ausweiten, werden auch erhebliche Auswirkungen für den Ölmarkt befürchtet. Im Nahen Osten sind viele ölreiche Länder wie Saudi-Arabien, die Vereinigten Arabischen Emirate oder Iran beheimatet. 

Die Stabilisierung seit Wochenbeginn schreiben Beobachter vor allem den zahlreichen diplomatischen Initiativen zu, mit denen der Konflikt eingedämmt werden soll. Insbesondere die USA versuchen, ihre politischen Beziehungen zu nutzen. Am Mittwoch will US-Präsident Joe Biden Israel und Jordanien besuchen, um unter anderem mit dem palästinensischen Präsidenten Mahmud Abbas und dem jordanischen König Abdullah II. zu sprechen.

  • Nordseesorte Brent: minus 0,12 USD auf 89,53 USD
  • Sorte WTI: minus 0,28 USD auf 86,38 USD

Umstufungen von Aktien

- JEFFERIES HEBT AIRBUS AUF 'BUY' (HOLD) - ZIEL 150 (130) EUR 

- MORGAN STANLEY NIMMT DEUTSCHE BÖRSE MIT 'EW' WIEDER AUF - ZIEL 185 EUR 

- WDH/LBBW SENKT ZIEL FÜR KION AUF 38 (40) EUR - 'HALTEN' 

- UBS SENKT ZIEL FÜR AMAZON AUF 178 (180) USD - 'BUY' 

- BERENBERG STARTET SURGICAL SCIENCE SWEDEN MIT 'BUY' - ZIEL 220 SEK 

- JEFFERIES HEBT DNB BANK AUF 'HOLD' (UNDERPERFORM) - ZIEL 200 (147) NOK 

- JEFFERIES HEBT ZIEL FÜR NORDEA AUF 11,50 (8,37) EUR - 'HOLD' 

- JEFFERIES SENKT DANSKE BANK AUF 'HOLD' (BUY) - ZIEL 182 (180) DKK 

- JEFFERIES SENKT SEB AUF 'UNDERPERFORM' (HOLD) - ZIEL 117 (98) SEK 

- JEFFERIES SENKT SVENSKA HANDELSBANKEN AUF 'UNDERPERFORM'(HOLD)- ZIEL 80(109)SEK 

- JEFFERIES SENKT SWEDBANK AB AUF 'HOLD' (BUY) - ZIEL 204 (242) SEK 

- JEFFERIES SENKT UPM-KYMMENE AUF 'HOLD' (BUY) - ZIEL 35 (33) EUR 

- JPMORGAN HEBT ZIEL FÜR ING AUF 16,30 (16,10) EUR - 'OVERWEIGHT' 

- JPMORGAN SENKT ZIEL FÜR SIKA AUF 223 (230) CHF - 'UNDERWEIGHT' 

- JPMORGAN SETZT SIKA AUF 'NEGATIVE CATALYST WATCH' 

- WDH/JPMORGAN HEBT ZIEL FÜR HSBC AUF 690 (680) PENCE - 'NEUTRAL'

Termine Unternehmen

07:00 AUT: Bawag Group, Q3-Zahlen

07:00 SWE: Ericsson, Q3-Zahlen

12:30 USA: Bank of New York Mellon, Q3-Zahlen

12:30 USA: Johnson & Johnson, Q3-Zahlen

12:45 USA: Bank of America, Q3-Zahlen

13:30 USA: Goldman Sachs, Q3-Zahlen

13:30 USA: Lockheed Martin, Q3-Zahlen

18:00 DEU: Flatexdegiro, Q3-Umsatz

19:00 AUT: Telekom Austria, Q3-Zahlen

CHE: Lonza, Capital Markets Day

Termine Konjunktur

08:00 GBR: Arbeitsmarktdaten 9/23

11:00 DEU: ZEW-Index 10/23

14:30 USA: Einzelhandelsumsatz 9/23

15:15 USA: Industrieproduktion 9/23

15:15 USA: Kapazitätsauslastung 9/23

16:00 USA: Lagerbestände 8/23

16:00 USA: NAHB Wohnungsmarkt-Index 10/23

22:30 USA: API Ölbericht (Woche)

Sonstige Termine

09:45 DEU: Geothermiekongress des Bundesverbandes Geothermie (BVG) (bis 19.10.)

11:00 DEU: Bund der Steuerzahler veröffentlicht Schwarzbuch

15:00 DEU: Eröffnung der ersten öffentlichen E20 Tankstelle Deutschlands

09:30 DEU: Deutscher Arbeitgebertag in Berlin

Veranstalter: Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA)

+ 09.55 Rede Bundeskanzler Olaf Scholz

+ 13.15 Interview Bundesarbeitsminister Hubertus Heil

+ 13.45 Panelgespräch mit Bundesforschungsministerin Bettina Stark-Watzinger

+ 16.15 Gespräch Bundesfinanzminister Christian Lindner

EUR: Treffen der EU-Finanzminister, Luxemburg

EUR: Treffen der EU-Ministerinnen und -Minister für Energie, Luxemburg

Redaktion onvista/dpa-AFX

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