Dax Vorbörse 29.01.2024

Dax vorbörslich leicht im Minus - Bayer unter Druck - Hensoldt im Plus

onvista · Uhr
Quelle: viewimage/Shutterstock.com

Nach der jüngsten Aufwärtsbewegung am deutschen Aktienmarkt dürften sich die Anleger zu Beginn der neuen Börsenwoche zunächst zurückhalten. Die Quartalsberichtssaison der Unternehmen kommt langsam in Schwung. So berichteten mit Stabilus und Wacker Chemie  zwei Unternehmen aus dem MDax bereits vor Handelsstart über ihre jüngste Geschäftsentwicklung. Marktbewegende Konjunkturdaten stehen am Montag nicht auf der Agenda. Der wohl wichtigste Wochentermin steht am Mittwochabend mit der Sitzung der US-Notenbank Fed an.

Der X-Dax signalisierte für den deutschen Leitindex am Montag eine Stunde vor dem Xetra-Start ein Minus von 0,25 Prozent auf 16.918 Punkte. Dem Dax fehlten am Freitag nur 36 Punkte für ein Rekordhoch. Das Börsenbarometer schaffte dennoch einen Wochengewinn von rund zweieinhalb Prozent. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 wird am Montagmorgen kaum verändert erwartet.

Nach der starken Vorwoche sind Analysten optimistisch gestimmt: „Der Dax hat den Ausbruch aus dem Trendkanal geschafft und damit neues Aufwärtspotenzial eröffnet“, schrieb Markttechnik-Experte Christoph Geyer. Ein weiteres Rekordhoch dürfte somit in der neuen Woche „nur eine Formsache sein“.

Einzelwerte im Überblick

Unternehmensseitig standen am Morgen aus dem Dax vor allem Bayer im Anlegerfokus. Die Aktien des Agrarchemie- und Pharmakonzerns fielen vorbörslich auf der Handelsplattform Tradegate gegenüber dem Xetra-Schlusskurs vom Freitag um 3,2 Prozent. Mit einem Betrag von 2,2 Milliarden Dollar haben US-Geschworene Bayer zur bisher höchsten Schadenersatz-Zahlung in Prozessen um glyphosathaltige Unkrautvernichter verurteilt. Das Unternehmen will in Berufung gehen.

Eine schwache Nachfrage und ein Lagerbestandsabbau durch Kunden hat Wacker Chemie 2023 deutlich belastet. Der Umsatz fiel um 22 Prozent und der operative Gewinn (Ebitda) sogar um 60 Prozent. Unter dem Strich machte Wacker voraussichtlich 330 Millionen Euro Gewinn (Vorjahr 1,28 Mrd). Damit blieb das auf die Halbleiterindustrie spezialisierte Unternehmen leicht unter den durchschnittlichen Analystenschätzungen. Die Wacker-Papiere büßten auf Tradegate zuletzt 2,4 Prozent ein.

Der Auto- und Industriezulieferer Stabilus steigerte den Umsatz im ersten Geschäftsquartal (per Ende Dezember) um 5,1 Prozent. Dabei gingen die Erlöse in der Region Amerika aufgrund von Streiks in der US-Automobilindustrie zurück. Die operative Marge sank von 11,2 Prozent ein Jahr zuvor auf 10,9 Prozent. Die Ziele für das Gesamtjahr bestätigte das Unternehmen. Die Anteilsscheine von Stabilus gaben auf Tradegate um 1,6 Prozent nach.

Die Titel von Hensoldt verteuerten sich vorbörslich um 4,7 Prozent. Die Analysten der Citigroup stuften die Aktien des Rüstungselektronikherstellers von Neutral auf Buy hoch und erhöhten das Kursziel auf 37,70 Euro.

Ausblick von Intel belastet Nasdaq 100

In den US-Börsen sind die Anleger am Freitag letztlich auf Nummer Sicher gegangen. Nach erneuten Rekorden und vor dem in der kommenden Woche anstehenden Zinsentscheid der US-Notenbank Fed erlahmte die Kaufbereitschaft, die sich angesichts enttäuschender Intel-Nachrichten ohnehin in Grenzen hielt. Der Leitindex Dow Jones gab nach einem erneuten Rekordhoch bei 38.215 Punkten seine Gewinne teilweise wieder ab und ging mit einem bescheidenen Plus von 0,16 Prozent aus dem Handel.

Der S&P 500, der mit 4.906 Punkten ebenfalls ein neues Allzeithoch erreichte, drehte anschließend aber mit 0,07 Prozent ins Minus.

Im Gegensatz dazu hatte es der von Tech-Werten dominierte Nasdaq 100 schwer aufgrund des enttäuschenden Ausblicks des Branchenriesen Intel für das laufende Quartal ebenfalls belastet wurden, der die anderen Chipwerte ebenfalls belastete.

Asiens Börsen uneinheitlich

In Asien haben sich die wichtigsten Aktienmärkte am Montag unterschiedlich präsentiert. Während die Kurse in Japan und Hongkong anzogen, ging es in China nach unten.

In China ordnete ein Gericht in Hongkong die Auflösung des Immobilienkonzerns China Evergrande angeordnet.

Renten

Devisen: Euro startet mit leichten Verlusten in die Woche

Nach einem datenseitig ruhigen Wochenauftakt stehen in der laufenden Woche zahlreiche wichtige Ereignisse auf dem Programm. In der Eurozone werden Wachstumsdaten für das Schlussquartal 2023 und neue Inflationsdaten erwartet. Beides ist für den künftigen Kurs der EZB mit ausschlaggebend.

In den USA werden nicht nur stark beachtete Wirtschaftsdaten wie der monatliche Arbeitsmarktbericht der Regierung und der ISM-Index veröffentlicht. Zudem trifft die US-Zentralbank Federal Reserve ihre Zinsentscheidung. In Großbritannien entscheidet die Bank of England über ihre geldpolitische Ausrichtung.

Ölpreise legen weiter zu - Spannungen in Nahost

In der vergangenen Woche haben die Rohölpreise um etwa fünf Dollar zugelegt. Ausschlaggebend sind zunehmende Spannungen in der Region um das Rote Meer herum. Bereits am Freitag hatten jemenitische Huthi-Rebellen nach eigenen Angaben im Golf von Aden einen britischen Tanker angegriffen. In Jordanien kamen am Wochenende bei einem Drohnen-Angriff drei US-Soldaten ums Leben. Das Risiko einer Ausweitung des Gaza-Kriegs nimmt mit den Geschehnissen zu.

Nicht nur ist der Nahe Osten eine besonders ölreiche Region. Auch befindet sich dort mit dem Roten Meer ein wichtiger Seeweg für den Öltransport, der über den Suezkanal Asien mit Europa verbindet. Diese Transportroute wird derzeit weitgehend gemieden, weil von Iran unterstützte Huthi-Milizen immer wieder Schiffe in der Region angreifen. Die USA und Großbritannien haben mit Militärschlägen reagiert. Am Ölmarkt steigen deshalb die Risikoaufschläge.

Umstufungen von Aktien

- BARCLAYS HEBT PROSIEBENSAT.1 AUF 'OVERWEIGHT' (EQUAL WEIGHT)

- BARCLAYS HEBT PROSIEBENSAT.1-ZIEL AUF 8,00 (6,50) EUR

- BARCLAYS SENKT STRÖER AUF 'EQUAL WEIGHT' (OVERWEIGHT) - ZIEL 60 EUR

- CITIGROUP HEBT HENSOLDT AUF 'BUY' (NEUTRAL) - ZIEL 37,70 (37,30) EUR

- JEFFERIES HEBT ZIEL FÜR DWS AUF 41 (39) EUR - 'BUY'

- JPMORGAN HEBT ZIEL FÜR SARTORIUS AUF 365 (315) EUR - 'OVERWEIGHT'

- WDH/CITIGROUP SENKT ZIEL FÜR DELIVERY HERO AUF 38 (39) EUR - 'BUY'

- WDH/DZ BANK HEBT FAIREN WERT FÜR AMERICAN EXPRESS AUF 174 (157) USD

- WDH/DZ BANK HEBT FAIREN WERT FÜR T-MOBILE US AUF 185 (170) USD - 'KAUFEN'

- WDH/UBS HEBT ZIEL FÜR LEVI STRAUSS AUF 23 (21) USD - 'BUY'

- JEFFERIES HEBT ZIEL FÜR MICROSOFT AUF 465 (450) USD - 'BUY'

- JEFFERIES HEBT ZIEL FÜR META AUF 455 (425) USD - 'BUY'

- JEFFERIES SENKT ZIEL FÜR TESLA AUF 185 (225) USD - 'HOLD'

- BERENBERG HEBT IMI PLC AUF 'BUY' (HOLD) - ZIEL 1950 (1605) PENCE

- JEFFERIES HEBT INTERTEK AUF 'BUY' (HOLD) - ZIEL 5300 (4300) PENCE

- JEFFERIES HEBT ZIEL FÜR NOKIA AUF 3,50 (3) EUR - 'HOLD'

- JEFFERIES SENKT GJENSIDIGE AUF 'HOLD' (BUY) - ZIEL 188 (210) NOK

- JEFFERIES SENKT ZIEL FÜR STELLANTIS AUF 24 (25) EUR - 'BUY'

- JPMORGAN HEBT ZIEL FÜR SARTORIUS STEDIM BIOTECH AUF 315 (280) EUR - 'OW'

- RBC HEBT LONZA GROUP AUF 'SECTOR PERFORM' (UNDERPERFORM) - ZIEL 430 (310) CHF

- RBC SENKT KINGFISHER AUF 'SECTOR PERFORM' (OUTPERFORM) - ZIEL 235 PENCE

- RBC SENKT SNAM AUF 'SECTOR PERFORM' (OUTPERFORM) - ZIEL 5,40 (5,50) EUR

- UBS HEBT ZIEL FÜR SARTORIUS STEDIM BIOTECH AUF 265 (260) EUR - 'NEUTRAL'

- UBS SENKT ZIEL FÜR ESSILORLUXOTTICA AUF 181 (186) EUR - 'NEUTRAL'

- WDH/DZ BANK SENKT FAIREN WERT FÜR ALSTOM AUF 12,3 (13,0) EUR - 'HALTEN'

Termine Unternehmen

07:00 IRL: Ryanair, Q3-Zahlen

07:00 LUX: Stabilus, Q1-Zahlen

07:00 NLD: Philips, Jahreszahlen

USA: Nucor, Q4-Zahlen

USA: Whirlpool, Q4-Zahlen

Termine Konjunktur

11:00 BEL: BIP Q4/23 (1. Veröffentlichung)

12:00 IRL: Einzelhandelsumsatz 12/23

15:30 USA: Dallas Fed Verarbeitende Industrie 1/24

Redaktion onvista/dpa-AFX

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