Dax Vorbörse heute 2. Februar 2023: Dax steigt vorbörslich nach Fed-Entscheidung - Euro bei 1,10 Dollar

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Erwartungsgemäße Aussagen der US-Notenbank Fed stellen auch die Anleger am deutschen Aktienmarkt am Donnerstag wohl zunächst zufrieden. Der Dax dürfte mit Kursgewinnen in den Handel starten und könnte seine bisherige Jahresbestmarke übertreffen. Eine knappe Dreiviertelstunde vor dem Xetra-Start signalisierte der X-Dax für den Leitindex ein Plus von 0,5 Prozent auf 15.260 Punkte. Das bisherige Jahreshoch ist mit knapp 15.270 Zählern mittlerweile zwei Wochen alt. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 wird am Donnerstag 0,6 Prozent fester erwartet.

Wie entscheidet die EZB heute?

Wie erwartet erhöhte die Fed ihren Leitzins um 0,25 Prozentpunkte und stellte eine weitere geldpolitische Straffung in Aussicht. Aussagen von Fed-Chef Jerome Powell hätten gleichwohl weniger "falkenhaft" gewirkt, hieß es am Morgen von der Commerzbank. Gemeint ist mit diesem Ausdruck eine etwas weniger harte geldpolitische Gangart. Die Experten der ING Bank erwarten jetzt nur noch eine weitere Zinsanhebung der Fed mit nochmals 0,25 Prozentpunkten im März. Rezessionskräfte würden anschließend den Weg ebnen für Zinssenkungen später im Jahr, so ihre Vermutung.

Die Augen sind am Donnerstag nun vor allem auf die Europäische Zentralbank (EZB) gerichtet, die am Nachmittag genauso wie die Bank of England ihren Zinsentscheid und Signale für den weiteren geldpolitischen Kurs geben wird. Ihren Kampf gegen die hohe Inflation dürfte die EZB fortsetzen. Viele Bankvolkswirte rechnen damit, dass die Leitzinsen um weitere 0,5 Prozentpunkte steigen.

Einzelwerte im Überblick

Außerdem kommt die Berichtssaison in Deutschland in Fahrt - mit Geschäftszahlen von Dax-Konzernen wie Deutschen Bank, Siemens-Healthineers und Infineon. In den Vereinigten Staaten steht am Donnerstag nachbörslich "Big Tech" im Mittelpunkt: Amazon, Alphabet und Apple öffnen die Bücher.

Die Aktien der Deutschen Bank gaben vorbörslich auf Tradegate leicht nach im Vergleich zum Xetra-Schluss. Die Bank erzielte 2022 den höchsten Gewinn seit 15 Jahren, profitierte aber auch von einem positiven Steuereffekt. Die Aktien der DWS, der Fondstochter der Deutschen Bank, notierten nach Quartalszahlen auf Tradegate 1,4 Prozent schwächer.

Der Chipkonzern Infineon zehrt im Abschwung der Weltwirtschaft weiter von einer robusten Nachfrage durch die Energiewende und die Elektromobilität. Vorbörslich ging es für die Titel auf Tradegate um 3,9 Prozent hoch. Die Tech-Rally in den USA verleiht zusätzlichen Rückenwind.

Das Zahlenwerk des Medizintechnikkonzerns Siemens Healthineers bezeichnete ein Händler als durchwachsen. Die Papiere notierten auf Tradegate kaum verändert.

Im MDax kamen Siltronic um 2,6 Prozent voran im vorbörslichen Tradegate-Handel. Der Wafer-Hersteller wuchs 2022 stark, im laufenden Jahr gibt es aber Unsicherheiten.

Börsen nach dem Zinsentscheid gestiegen

Die New Yorker Aktienmärkte haben am Mittwoch nach dem Zinsentscheid der US-Notenbank Fed deutlich angezogen. Vor allem an der Tech-Börse Nasdaq brannten die Anleger ein kleines Kursfeuerwerk ab: Der Auswahlindex Nasdaq 100 sprang um bis zu knapp drei Prozent nach oben und behauptete am Ende ein Plus von 2,16 Prozent auf 12.363,10 Punkte.

Beim marktbreiten S&P 500 reichte es letztlich immerhin für einen Anstieg um 1,05 Prozent auf 4119,21 Punkte. Dagegen hinkte der Leitindex Dow Jones Industrial - wie schon seit Jahresbeginn - deutlich hinterher: Er verabschiedete sich 0,02 Prozent fester bei 34.092,96 Zählern aus dem Handel, nachdem er zuvor bis zu knapp eineinhalb Prozent verloren hatte.

Asiens Börsen uneinheitlich

Die Anleger an den Börsen Asiens haben sich am Donnerstag nach dem Fed-Zinsentscheid teils zurückgehalten. Etwas deutlichere Gewinne gab es in Südkorea. Der CSI-300-Index mit den 300 wichtigsten chinesischen Unternehmen an den Festlandbörsen notierte derweil zuletzt leicht im Minus, ebenso der Hang-Seng-Index in der chinesischen Sonderverwaltungszone Hongkong.

Der japanische Leitindex Nikkei 225 schloss mit 27.402,05 Punkten und damit 0,2 Prozent höher. Die US-Notenbank Fed hatte wegen der anhaltend hohen Inflation ihren Leitzins wie erwartet um 0,25 Prozentpunkte erhöht. Gleichzeitig stellte Fed-Chef Jerome Powell am Mittwoch weitere Zinserhöhungen in Aussicht. Es sei zu früh, um im Kampf gegen die hohen Verbraucherpreise den "Sieg" zu verkünden. "Wir sind der Meinung, dass es da noch einiges zu tun gibt."

Renten

Bund-Future        137,06    -0,07%

Devisen: Euro hält sich über 1,10 US-Dollar

Der Euro hat sich am Donnerstag im frühen Handel über der Marke von 1,10 US-Dollar gehalten. Am Morgen kostete die Gemeinschaftswährung 1,1020 US-Dollar und damit in etwa so viel wie im asiatischen Handel. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Mittwochnachmittag noch deutlich tiefer auf 1,0894 Dollar festgesetzt.

Rückenwind erhielt der Euro am Mittwochabend. Die US-Notenbank Fed hob ihre Leitzinsen wie erwartet um 0,25 Prozentpunkte an und stellte zudem weitere Anhebungen in Aussicht. Fef-Chef Jerome Powell sei es jedoch nicht gelungen, die Märkte vollends zu überzeugen, erklärte Devisenexperte Ulrich Leuchtmann von der Commerzbank. "Man kann nicht immer einen starken Tag haben." Der US-Dollar gab während Powells Auftritt deutlich nach, der Euro profitierte.

Am Donnerstag stehen zwei weitere geldpolitische Ereignisse von großer Bedeutung auf dem Programm. In der Eurozone entscheidet die EZB über ihren Kurs, in Großbritannien trifft die Bank of England ihre Zinsentscheidung. Von beiden Notenbanken werden weitere Straffungen erwartet, um der hohen Inflation Einhalt zu gebieten. Die EZB dürfte zudem Details zu ihrem geplanten Bilanzabbau bekannt geben, der ebenfalls als geldpolitische Straffung interpretiert werden kann.

Euro/USD          1,1020    +0,29%

USD/Yen           128,51    -0,24%

Euro/Yen           141,64    +0,06%

Ölpreise erholen sich leicht

Die Ölpreise haben sich am Donnerstagmorgen etwas von ihren deutlichen Abschlägen vom Vortag erholt. Am Morgen kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im April 83,21 US-Dollar. Das waren 37 Cent mehr als am Vortag. Der Preis für ein Barrel der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) zur März-Lieferung stieg um 44 Cent auf 76,85 Dollar.

Nachdem die Ölpreise am Mittwoch zunächst deutlich gefallen waren, kam ab dem Abend etwas Unterstützung durch den schwächeren US-Dollar. Wertet der Dollar ab, werden in der US-Währung gehandelte Rohstoffe wie Erdöl für Investoren aus anderen Währungsräumen günstiger. In der Folge steigen die Nachfrage und die Rohölpreise.

Auf der Angebotsseite spricht einiges für eine zunächst stabile Lage. Der große Ölverbund Opec+ macht derzeit keine Anstalten, seine Förderpolitik entscheidend zu verändern. Am Mittwoch empfahl ein wichtiges Komitee, den Förderkurs zunächst beizubehalten. Die rund 20 Länder der Opec+ werden von den großen Förderstaaten Saudi-Arabien und Russland angeführt.

Brent          83,45    +0,61 USD

WTI            77,08    +0,67 USD

Umstufungen von Aktien

- BARCLAYS SENKT ZIEL FÜR SOFTWARE AG AUF 20 (23,50) EUR - 'UNDERWEIGHT'

- BERENBERG SENKT ZIEL FÜR HAMBORNER REIT AUF 10 (12) EUR - 'BUY'

- CITIGROUP SENKT MERCK KGAA AUF 'NEUTRAL' (BUY) - ZIEL 200 (210) EUR

- JEFFERIES SENKT HUGO BOSS AUF 'HOLD' (BUY) - ZIEL 69 (66) EUR

- MORGAN STANLEY SENKT ZIEL FÜR MERCK KGAA AUF 226 (230) EUR - 'OVERWEIGHT'

- WDH/LBBW HEBT ZIEL FÜR KION AUF 40 (24) EUR - 'HALTEN'

- WDH/DZ BANK HEBT FAIREN WERT FÜR CATERPILLAR AUF 190 (178) USD - 'VERKAUFEN'

- JEFFERIES HEBT ZIEL FÜR META AUF 225 (175) USD - 'BUY'

- BARCLAYS SENKT ZIEL FÜR VODAFONE AUF 115 (120) PENCE - 'EQUAL WEIGHT'

- JEFFERIES HEBT ZIEL FÜR UBS AUF 24 (23) CHF - 'BUY'

- JPMORGAN HEBT ZIEL FÜR EASYJET AUF 370 (310) PENCE - 'UNDERWEIGHT'

- JPMORGAN HEBT ZIEL FÜR RYANAIR AUF 22 (21,30) EUR - 'OVERWEIGHT'

- WDH/JEFFERIES HEBT ZIEL FÜR UNICREDIT AUF 24,50 (21,00) EUR - 'BUY'

- WDH/JPMORGAN HEBT ZIEL FÜR BBVA AUF 7,30 (6,90) EUR - 'NEUTRAL'

- WDH/JPMORGAN SENKT ZIEL FÜR VODAFONE AUF 95 (97) PENCE - 'NEUTRAL'

- WDH/RBC HEBT ZIEL FÜR BBVA AUF 7,75 (7,25) EUR - 'OUTPERFORM'

Termine Unternehmen

06:30 SWE: Nordea, Q4-Zahlen

07:00 AUT: AT&S, Q3-Zahlen

07:00 DEU: Deutsche Bank, Q4-Zahlen (9.30 Pk, 13.00 Analystencall)

07:00 DEU: DWS, Q4-Zahlen

07:00 AUT: OMV, Q4-Zahlen

07:00 CHE: ABB, Q4-Zahlen

07:00 CHE: Julius Bär, Q4-Zahlen

07:00 CHE: Roche, Q4-Zahlen (9.00 Pk)

07:00 DEU: Siemens Healthineers, Q1-Zahlen (7.45 Pk, 8.30 Analystencall)

07:00 DEU: Siltronic, Q4-Umsatz

07:00 ESP: Banco Santander, Q4-Umsatz

07:00 FRA: Dassault Systemes, Q4-Zahlen

07:00 JPN: Sony, Q3-Zahlen

07:00 NLD: ING Groep, Q4-Zahlen

07:00 NOR: Telenor, Q4-Zahlen

07:30 DEU: Infineon, Q1-Zahlen (11.00 Call)

07:30 DNK: Danske Bank, Q4-Zahlen

07:30 SWE: Alfa Laval, Q4-Zahlen

07:45 ESP: Siemens Gamesa, Q1-Zahlen (detailliert)

08:00 GBR: Anglo American, Q4-Produktionsbericht

08:00 GBR: BT Group, Q3-Zahlen

08:00 GBR: Shell, Q4-Zahlen

08:00 SWE: SKF, Q4-Zahlen

08:00 SWE: Electrolux, Q4-Zahlen

08:30 FIN: UPM Kymmene, Q4-Zahlen

10:00 DEU: VDMA, Auftragseingang Maschinenbau 12/22

10:30 BEL: Europäische Investitionsbank (EIB), Jahres-Pk

12:00 USA: Air Products and Chemicals, Q1-Zahlen

12:00 USA: Stanley Black & Decker, Q4-Zahlen

12:25 USA: Eli Lilly, Q4-Zahlen

12:30 USA: Intercontinental Exchange Group, Q4-Zahlen

12:45 USA: Hershey, Q4-Zahlen

12:30 USA: Honeywell International, Q4-Zahlen

12:30 USA: Merck & Co, Q4-Zahlen

13:00 USA: Bristol Myers Squibb, Q4-Zahlen

13:00 USA: Conocophillips, Q4-Zahlen

14:00 NLD: Ferrari, Jahreszahlen

22:00 USA: Amazon, Q4-Zahlen

22:00 USA: Qualcomm, Q1-Zahlen

22:05 USA: Alphabet, Q4-Zahlen

22:05 USA: Starbucks, Q1-Zahlen

22:10 USA: Ford Motor Co, Q4-Zahlen

22:30 USA: Apple, Q1-Zahlen

Termine Konjunktur

08:00 DEU: Handelsbilanz 12/22

09:00 SPA: Arbeitsmarktdaten 12/22

09:00 CHE: Seco: Konsumentenstimmungsindex 01/23

13:00 GBR: BoE, Notenbankentscheidung

14:15 EUR: EZB, Notenbankentscheidung + 14.45 Pressekonferenz

14:30 USA: Erstanträge Arbeitslosenhilfe (wöchentlich)

14:30 USA: Produktivität Q4/22

16:00 USA: Auftragseingang Industrie 12/22

16:00 USA: Auftragseingang langlebige Güter 12/22 (endgültig)

Sonstige Termine

09:00 DEU: Fortsetzung Prozess gegen den früheren Wirecard-Vorstandschef Markus Braun

09:30 LUX: EuGH-Urteil zu staatlichen Beihilfen Spaniens für Werften

DEU: Bundeskanzler Olaf Scholz zu Besuch bei Biontech in Marburg

14:00 Statement geplant

DEU/SWE: Bundeswirtschaftsminister Habeck reist nach Stockholm. Anlass der zweitägigen Reise ist die schwedische EU-Ratspräsidentschaft. Thema ist unter anderem die Antwort der EU auf US-Industriesubventionen durch den sogenannten Inflation Reduction Act.

CHE: Gesundheitsminister Lauterbach bei der WHO

DEU: Abschluss Wirtschaftswoche-Mittelstandstreffen "Gipfeltreffen der Weltmarktführer"

Redaktion onvista/dpa-AFX

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