Dax Vorbörse

Dax fällt vorbörslich weiter - Auch Verluste an der Wall Street

onvista · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Hoffnung auf Zinspause schwindet. | Erholung des Dax ist vorerst vorbei. | Heute kommen wichtige Zahlen von US-Banken. | Berichtssaison in Amerika nimmt Fahrt auf.

Quelle: Curioso/Shutterstock.com

Zum Ende einer insgesamt recht starken Woche wird der Dax am Freitag wohl ein paar Gewinne wieder abgeben. Der X-Dax als außerbörslicher Dax-Indikator signalisierte knapp eine Stunde einen Start bei 15 384 Punkten, was ein Abschlag von 0,3 Prozent bedeutet. Sein Eurozonen-Pendant EuroStoxx 50 wird ein halbes Prozent schwächer erwartet. 

Mit einer Kurserholung um mehr als ein Prozent haben die Anleger die neue Gewaltspirale im Nahen Osten im bisherigen Wochenverlauf gut weggesteckt. Im Bereich seiner 200-Tage-Linien, die ein Gradmesser für den längerfristigen Trend sind, tut sich der Dax neuerdings aber schwer. An der Wall Street war es nach dem europäischen Handelsende zu Gewinnmitnahmen gekommen und auch in Asien gab es Kursverluste. Aus China kamen enttäuschende Konjunkturdaten. 

Zinssorgen wieder da - Hoffnung auf Zinspause verflogen

Argumente gegen Aktien lieferte am Donnerstagnachmittag der ins Stocken geratene Inflationsrückgang. Laut den Experten der ING Bank bleibt ein weitere, finale Zinserhöhung durch die US-Notenbank Fed damit im Bereich des Möglichen. Vor diesem Hintergrund sei "es nicht allzu überraschend, dass die Renditen von US-Staatsanleihen nach ihren jüngsten Rückgängen wieder steigen." Dies ging zuletzt schon immer wieder zulasten des Anlegerinteresses an Aktien, da es Anleihen tendenziell attraktiver macht.

Berichtssaison nimmt Fahrt auf

Die Augen werden nun auf Unternehmensberichte gerichtet.

Mit den US-Banken JPMorgan, Citigroup und Wells Fargo startet die US-Berichtssaison heute richtig durch.

Thomas Altmann (QC Partners)

Die Berichtssaison habe das Potenzial, über die Börsenrichtung der kommenden Wochen zu bestimmen - und vielleicht auch längerfristig über eine noch mögliche Weihnachtsrallye. 

Wegen der Bankenzahlen aus den USA dürfte der Fokus im Tagesverlauf dann auch hierzulande verstärkt auf die Aktien der Commerzbank und der Deutschen Bank wandern. Vorbörslich setzten diese ihre durchwachsene Entwicklung der vergangenen Wochen mit leichten Kursverlusten fort. 

Einzelwerte im Überblick

Aus Deutschland kommen am Freitag unternehmensseitig eher schlechte Nachrichten. Vor allem gilt dies für Sartorius mit einem vorbörslichen Einbruch um fast zehn Prozent. Der Pharma- und Laborausrüster hat nach einem rückläufigen Geschäft in den ersten neun Monaten seine Jahresprognose gesenkt. Die französische Großbank Societe Generale hatte am Vorabend vor der Mitteilung schon den richtigen Riecher, indem sie ihre bisherige Kaufempfehlung für die Papiere aufgab. 

Einen Blick wert ist noch die Morphosys-Aktie, die nach einer Hochstufung auf "Overweight" von Morgan Stanley vorbörslich um sechs Prozent steigen. Die US-Bank schraubte ihr Kursziel massiv auf 35 Euro nach oben, was nach zuletzt schwacher Kursentwicklung etwa die Hälfte an Kurspotenzial verspricht.

Wegen Inflation: Verluste an der Wall Street

Leicht über den Erwartungen liegende Inflationsdaten haben am Donnerstag auf die Kurse an den US-Börsen gedrückt. Den Handel verließen alle drei Indizes im Verlust. Am US-Anleihemarkt legten die Renditen wieder kräftig zu, nachdem sie zuletzt gesunken waren.

Von diesem Abverkauf im Nasdaq 100 blieben die Aktien aus der Halbleiterbranche wie KLA, Broadcom und Applied Materials verschont, die mit Aufschlägen von bis zu knapp 4 Prozent den Handelstag beendeten.

Verluste an Asiens Börsen

Nach den deutlichen Gewinnen am Donnerstag ging es am Freitag an den wichtigsten asiatischen Aktienmärkten etwas nach unten. Die gestiegenen Zinssorgen belasten die Börsen weltweit.

  • Nikkei 225: minus 0,5 Prozent auf 32.315 Punkte
  • Hang Seng: minus 2,46 Prozent auf 17.789 Punkte
  • CSI 300: minus 1,2 Prozent auf 3.658 Punkte

Renten

Bund-Future                129,01                +0,15%

Devisen: Euro erholt sich leicht von Vortagsrutsch 

Der Euro hat sich am Freitagmorgen leicht von seinen deutlichen Kursverlusten am Vortag erholt. Belastet wurde der Euro am Donnerstag durch Inflationsdaten aus den USA. Die Teuerung ist im Trend zwar rückläufig, sinkt aber nur langsam. An den Finanzmärkten werden daher weitere Zinsanhebungen durch die US-Zentralbank Fed nicht ausgeschlossen. Von dieser Aussicht profitierte der US-Dollar, während der Euro um fast einen Cent nachgab.

  • EUR / USD: 1,0550 (plus 0,21 Prozent)
  • USD / JPY: 149,62 (minus 0,12 Prozent)
  • EUR / JPY: 157,86 (plus 0,09 Prozent)

Ölpreise legen leicht zu - Moderate Aufschläge seit Wochenbeginn 

Die Ölpreise haben am Freitag im frühen Handel leicht zugelegt. Von den kräftigen Aufschlägen zu Wochenbeginn wegen des Angriffs der Hamas auf Israel ist nur noch ein Teil übrig geblieben. Das größte Risiko - eine Ausweitung des Konflikts - ist bisher ausgeblieben. Als entscheidend wird angesehen, dass Iran nicht in die Auseinandersetzung hineingezogen wird. Das ölreiche Land liegt unmittelbar an der wichtigen Meeresenge von Hormus, durch die ein erheblicher Teil der Öltransporte aus dem Nahen Osten verläuft. Störungen des Seewegs würden erhebliche Probleme nach sich ziehen. 

Neue Lagerdaten aus den USA übten bereits am Donnerstag Druck auf die Erdölpreise aus. Die landesweiten Vorräte stiegen in der vergangenen Woche um mehr als zehn Millionen Barrel. Der angespannten Lagersituation wird dadurch etwas Luft verschafft. Die knappen US-Vorräte gelten zusammen mit den Angebotsbeschränkungen Saudi-Arabiens und Russlands als wichtige Gründe für das erhöhte Preisniveau am Rohölmarkt

  • Nordseesorte Brent: plus 0,64 USD auf 86,94 USD
  • Sorte WTI: plus 0,79 USD auf 83,70 USD

Umstufungen von Aktien 

- BERENBERG SENKT ZIEL FÜR BEFESA AUF 42 (45) EUR - 'BUY' 

- HSBC HEBT ZALANDO AUF 'BUY' (HOLD) - ZIEL 28 (26) EUR 

- JPMORGAN SENKT ZIEL FÜR FRAPORT AUF 47 (51) EUR - 'NEUTRAL' 

- JPMORGAN SETZT FRAPORT AUF 'NEGATIVE CATALYST WATCH' 

- MORGAN STANLEY ERHÖHT MORPHOSYS-KURSZIEL AUF 35 (13,50) EUR 

- MORGAN STANLEY HEBT MORPHOSYS AUF 'OVERWEIGHT' (UNDERWEIGHT) 

- WDH/SOCGEN SENKT SARTORIUS AUF 'HOLD' (BUY) - ZIEL 363 (382) EUR 

- BARCLAYS HEBT BPER BANCA AUF 'OVERWEIGHT' (EQUAL WEIGHT) - ZIEL 4,30 (3,80) EUR

- BARCLAYS HEBT MONTE DEI PASCHI AUF 'OVERWEIGHT'(EQUAL W.) - ZIEL 3,40 (3,20)EUR

- BARCLAYS HEBT SOUTH32 AUF 'OVERWEIGHT' (UNDERWEIGHT) - ZIEL 225 (180) PENCE 

- BARCLAYS HEBT ZIEL FÜR UNICREDIT AUF 32,10 (31) EUR - 'OVERWEIGHT' 

- BARCLAYS SENKT ZIEL FÜR RIO TINTO AUF 6300 (6400) PENCE - 'EQUAL WEIGHT' 

- BERENBERG HEBT SWISS RE AUF 'BUY' (HOLD) - ZIEL 115 (98) CHF 

- GOLDMAN HEBT HOLCIM AUF 'NEUTRAL' (SELL) - ZIEL 57 (48) CHF 

- JEFFERIES HEBT SUBSEA 7 AUF 'BUY' (UNDERPERFORM) - ZIEL 170 (90) NOK 

- JEFFERIES HEBT ZIEL FÜR BRITISH AMERICAN TOBACCO AUF 4100 (4000) PENCE - 'BUY' 

- JEFFERIES SENKT ZIEL FÜR BNP PARIBAS AUF 89 (90) EUR - 'BUY' 

- JPMORGAN HEBT AEROPORTS DE PARIS AUF 'NEUTRAL'(UNDERWEIGHT) - ZIEL 115(118) EUR

- JPMORGAN HEBT DELIVEROO AUF 'NEUTRAL' (UNDERWEIGHT) - ZIEL 142 (113) PENCE 

- JPMORGAN SENKT ZIEL FÜR AVANZA BANK AUF 159 (162) SEK - 'UNDERWEIGHT' 

- JPMORGAN SENKT ZIEL FÜR JUST EAT TAKEAWAY AUF 1086 (1509) PENCE - 'NEUTRAL' 

- JPMORGAN SETZT AVANZA BANK AUF 'NEGATIVE CATALYST WATCH'

Termine Unternehmen

07:00 DEU: Fraport, Verkehrszahlen 09/23

07:00 NLD: TomTom, Q3-Zahlen

07:30 DNK: Tryg, Q3-Zahlen

11:00 DEU: Volkswagen-Konzern, Auslieferungen 09/23

11:55 USA: UnitedHealth Group, Q3-Zahlen

12:30 USA: PNC Financial Services, Q3-Zahlen

12:45 USA: J.P. Morgan Chase & Co, Q3-Zahlen

13:00 USA: Wells Fargo, Q3-Zahlen

14:00 USA: Citigroup Inc, Q3-Zahlen

Termine Konjunktur

DEU: Bundeswirtschaftsministerium Monatsbericht 10/23

über Nacht CHN: Handelsbilanz 09/23

01:50 JPN: Geldmenge M2/M3 09/23

03:30 CHN: Verbraucherpreise 9/23

08:00 DEU: Außenhandel (Detailsergebnisse) 8/23

08:00 DEU: Insolvenzen, Juli 2023 + Schnellindikator 9/23

08:45 FRA: Verbraucherpreise 09/23 (final)

09:00 SPA: Verbraucherpreise 09/23 (final) 

11:00 EUR: Industrieproduktion 08/23

14:30 USA: Im- und Exportpreise 09/23

16:00 USA: University of Michigan Stimmungsindex 10/23

EUR: Moody's Ratingergebnis Europäische Union, Slowenien, Saudi-Arabien

Sonstige Termine

MAR: Fortsetzung Jahrestagung des Internationalen Währungsfonds und der Weltbank

+08.45 Pk Finanzminister Lindner/Bundesbank-Chef Nagel

+11.00 Pk Bundesverband deutscher Banken

09:30 DEU: Eröffnung des neuen Meta-Standorts in München

10:00 DEU: Pk Bundesernährungsminister Cem Özdemir (Grüne) zu Vorstellung des Ernähungsreports 2023, Berlin

12:00 EUR/CHN: EU-China-Dialog mit Außenbeauftragtem Borrell und Chinas Außenminister Wang Yi, Peking

DEU: Bundestag, u. a. mit diesen Themen: 

+ 09.00 Erste Beratung Wachstumschancengesetz 

+ 11.40 Erste Beratung Gesetz zur Finanzierung politischer Stiftungen

+ 13.10 Erste Beratung Gesetzentwurf Dekarbonisierung und Wärmeplanung

DEU: Testfahrt Strausberger Einkaufsroboter

EUR: EU-Ausschuss stimmt über mögliche Erneuerung der Zulassung von Glyphosat ab

RUS: Kremlchef Wladimir Putin nimmt am Gipfel der Gemeinschaft Unabhängiger Staaten teil, bei dem es um die Lage im postsowjetischen Raum geht, Bischkek (Kirgistan)

Redaktion onvista/dpa-AFX

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